Beiträge von Eulenspiegel

    Alle paar Jahre wird die Währung gewechselt. Wer sein Geld von der alten Währung in die neue Währung wechseln möchte, muss eine Wechselgebühr bezahlen. - Die Wechselgebühr kann man zudem hervorragend verstecken, indem man den Umtauschkurs passend wählt.


    Jeder Bürger muss Frondienst/Militärdienst betreiben. Für einen gewissen Geldbetrag kann man sich aber davon befreien.


    Es gibt Formulare, mit denen man einen Antrag auf Steuerbefreiung stellen kann. Wenn man diese Formulare kauft, fließt das Geld für den Kauf an den Staat. Man darf nur diese Steuer-Formulare verwenden. Selbstausgedruckte Formulare werden nicht anerkannt.


    Man vermietet die Straßen und Flüsse: Du möchtest diese Straße benutzen? Kein Problem, für x Goldstücke darfst du die Straße einen Monat lang benutzen.


    Diebesgilde und Assassinensteuer: Wer in der Diebesgilde ist, darf stehlen. Wer in der Assassinengilde ist, darf Nicht-Adlige Bürger umbringen. Allerdings kostet die Mitgliedschaft in der Gilde einiges.


    Wer Zeuge einer Straftat (oder Ordnungswidrigkeit) wird und nicht eingreift, muss wegen unterlassener Hilfeleistung eine Strafe zahlen.

    Löwen + Zebras haben grundverschiedene Bedürfnisse, bzw. der Fleischfresser vermag überhaupt nicht zu überleben ohne Beutetiere.

    Aber genau so wäre es doch mit intelligenten Löwen + Zebras: Der intelligente Löwe stirbt aus, wenn seine Nahrungsquelle (das intelligente Zebra) auch ausstirbt.


    Klar, wenn es um ganz profanes Fleisch geht, mag er alternative Quellen finden. Aber was ist, wenn ein Vampir sich z.B. nur vom Menschenblut ernähren kann und kein anderes Blut verträgt? Er mag zwar mächtiger sein als der Mensch, aber wenn der Mensch ausstirbt, würde auch der Vampir aussterben.


    Oder nehmen wir eine Kultur intelligenter Flöhe, die auf Menschen leben, die sich technisch im Mittelalter befinden: Die Menschen mögen zwar versuchen, die Flöhe auszurotten, aber die Flöhe sind ihnen technologisch überlegen.


    Oder auch aus Star Gate geklaut: Nehme Parasiten wie die Goa'uld, die im menschlichen Wirtskörper leben. Die Menschen mögen den Goa'uld biologisch überlegen sein. Aber dank ihrer Symbiose-Technik gelingt es ihnen dennoch, die Menschen zu versklaven. - Die Menschen auszurotten wäre jedoch dumm, da sie dadurch ihre Wirtskörper verlieren würden.

    Ich finde es bei Fremdrassen interessant, wenn es physische Besonderheit gibt, die zwangsläufig auch zu einer anderen Psyche führen müssen.


    Beispiele:
    1) Die Rassen-Individuen besitzen kein eigenes Gehirn sondern müssen sich vernetzen und eine Kollektivintelligenz bilden, um intelligente Entscheidungen treffen zu können.


    2) Es gibt nicht zwei Geschlechter sondern nur eins. - Oder drei Geschlechter.
    Alternativ kann es auch eine Spezies sein, die ihr Geschlecht im Laufe des Lebens ändert. (Alle Individuen werden als Frauen geboren und mit 100 Jahren ändert sich dann ihr Geschlecht zu männlich.)


    3) Die Fremdrassen haben unterschiedliche Kasten, die im Gegensatz zu menschlichen Kastensystemen (z.B. Indien) jedoch nicht rein kulturell bedingt sondern. Stattdessen haben die unterschiedlichen Kasten auch tatsächlich unterschiedliche Fähigkeiten. (z.B. intelligente Ameisen oder Bienen. Hier sinddie unterschiedlichen Kasten auch physisch stark unterschiedlich.)


    4) Eine Rasse, die eine starke Metamorphose im Laufe ihres Lebens durchführt. (Vergleichbar: Raupe --> Schmetterling)
    Interessant wäre auch, wenn nur eine dieser beiden Formen intelligent wäre: Wie würde man dann die andere Metamorphose-Form behandeln?


    5) Rassen, die sich nicht geschlechtlich fortpflanzen, sondern durch "Rankenbildung": Evtl. fällt der Rasse im Laufe des Lebens mal ein Arm oder Tentakel ab und aus diesem entwickelt sich dann ihr Kind.


    6) Die Sexualität ist physisch bedingt komplett anders als bei uns:
    - Bei Fischen z.B. berühren sich Männchen und Weibchen beim Sex nicht: Das Weibchen legt ihre unbefruchteten Eier und der männliche Fische onaniert dann über die im Wasser treibenden Eier.
    - Bei Schwarzen Witwen wird das Männchen nach dem Sex sehr häufig verspeist.


    So etwas bei einer intelligenten Rasse stelle ich mir sehr interessant vor.


    7) Extrem kurze Lebensdauer:
    Diese Rasse kann zwar extrem schnell lernen, lebt aber durchschnittlich nur wenige Wochen. (Vergleich Eintagsfliegen, wobei ich "1 Tag" für eine intelligente Spezies für zu extrem halte. - Aber "wenige Wochen" könnte ich mir bei einer intelligenten, schnell lernenden Spezies durchaus vorstellen.)


    8) Extrem lange Lebensdauer:
    Ein 1000 Jahre altes Mitglied zählt bei dieser Rasse noch als Kind.


    9) intelligente Parasiten:
    Ähnlich wie die Goa'uld bei StarGate. Bloß, dass man diese intelligenten Parasiten nicht als Gegner präsentiert, sondern ihre Kultur beschreibt und die Welt auch aus Sicht der intelligenten Parasiten beschreibt. (Der Wirt muss ja nicht zwangsläufig intelligent sein. Kann ja sein, dass die Parasiten sich Rinder oder Schweine als Wirtskörper auserwählen.)

    @ Riothamus
    Eigentlich gilt das Mittelalter ab dem 6. Jahrhundert. Wenn du mit dem 8. Jahrhundert beginnen würdest, würde ja das halbe Frühmittelalter rausfliegen. Und Konstantin der Groß (280-372) bzw. die Völkerwanderung (375-568 AD) gehörten früher zwar noch zum Frühmittelalter. Doch in der heutigen Geschichtschreibung zählt man sie zur Spätantike.
    In der heutigen Geschichtsforschung teilt man wie folgt ein:

    • Spätantike: (284 bis 568 ) Beginnt mit dem Amtsantritt durch Kaiser Diokletian und damit Beendigung der Zeit der Soldatenkaiser.
    • Frühmittelalter: (568/632 bis 962/1066) Beginn ist der Einfall der Langobarden in Italien (568 ) bzw. die arabisch-islamische Expansion 632.
    • Hochmittelalter: (962/1095 bis 1250) Beginn ist die Gründung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (962), das morgenländische Schisma (1054), die normannische Eroberung Englands (1066) bzw. der Beginn des Ersten Kreuzzuges (1095)
    • Spätmittelalter: (1250 bis 1453/1500) Beginn ist der Tod des Stauferkönigs Friedrich II.
    • Neuzeit: Ab 1453/1500. Beginn ist der Fall Konstantinopels (1453), der Abschluss der Zersplitterung des Heiligen Römischen Reiches (der Ewige Landfrieden um 1495) bzw. die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus (1492).


    @JvF
    Mittelerde ist nicht komplett Mittelalter:

    • Das Erste Zeitalter ist eher mystisch und niemand würde es "mittelalterlich" nennen.
    • Das Zweite Zeitalter ist eher die Antike. Valinor nimmt dabei den Platz des unentdeckten Amerikas ein. Das Zeitalter endet mit dem zweiten Sieg über Sauron und der Aneignung des einen Rings durch Isildur
    • Das Dritte Zeitalter ist dann das Mittelalter. Es beginnt mit dem Tode Isildurs. Das Dritte Zeitalter endet mit dem Wurf des Ringes in den Vulkan durch Frodo bzw. Gollum und die endgültige Vernichtung Saurons.
    • Das Vierte Zeitalter ist dann die frühe Neuzeit (Renaissance). Es beginnt mit der Übergabe der Macht von den Elben an die Menschen.

    Tolkien hat in seiner Welt also eine komplette Entwicklungsgeschichte von mystischer Vorzeit über Antike und Mittelalter bis zum Beginn der Neuzeit beschrieben.
    Das "Problem" ist, dass die vier bekanntesten Bücher von Tolkien alle am Ende des Dritten Zeitalters spielen. Das Silmarillion beinhaltet jedoch die ersten beiden Zeitalter. Und das vierte Zeitalter wird kurz angesprochen, aber es gibt imho keine eigenständige Geschichte dazu.

    Ich denke was oftmals die Assoziation "Mittelalter" triggert, sind weniger einzelne Punkte die sofort quasi eine hinreichende Bedingung für "ahaaa, Mittelalter!!" darstellen, sondern die Kombination mehrerer Punkte, die jeder für sich eigentlich nicht Mittelalter-exklusiv sind. Z.B. Kettenhemden + Adel/Klerus/Bauern. Ich meine da noch den einen oder anderen Bastler im Ohr zu haben, der/die z.B. meinte "eigentlich ist meine Welt eher Antike, aber nur weil ich X und Y hab, halten es die Leute immer erstmal für Standard-Mittelalter-Fantasy, menno :-/ ".

    Das könnte daran liegen, dass dieser Bastler anachronistische Elemente verbindet.
    Wenn er zum Beispiel eine Antike Welt mit mittelalterlichen Elementen verbindet.


    Wenn ich z.B. von einer Welt spreche, in der es Aquädukte gibt und meine Armee in Legionen eingeteilt ist, dann denken auch alle Leute automatisch an die Antike, obwohl der Rest der Welt eher mittelalterlich geprägt sein könnte.
    Und wenn ich von Flugzeugen spreche, dann denken die meisten Leute an die Neuzeit, obwohl der Rest der Welt auch eher mittelalterlich geprägt sein könnte (siehe z.B. Fading Suns).

    • Es gibt Ritter und einen König.
    • Die meisten Leute kennen nur ihr eigenes Dorf bzw. ihre eigene Stadt.
    • Die Welt außerhalb der Stadtmauern ist gefährlich. Händler schließen sich daher zu Karawanen zusammen, da die Reise alleine einem Todesurteil gleichkäme.
    • Es gibt die Leibeigenschaft, aber keine Sklaverei.
    • Die christliche Kirche hat einen großen Einfluss auf die Politik.
    • Die Kirche zählt außerdem als der Bewahrer des Wissens.
    • Die Straßen der Städte sind dreckig, da es kein vernünftiges Abwassersystem und keine Müllabfuhr gibt.


    Gegenüber der Antike grenzt es sich zusätzlich noch ab:

    • Es gibt nicht mehr ein einzelnes kulturelles Zentrum (Rom) und es gibt auch keine Hegemonialmacht (Römisches Imperium) mehr.


    Gegenüber der Neuzeit grenzt es sich ab:

    • Die Europäer bleiben unter sich. Handelsreisen nach Afrika, China oder Indien finden zwar statt, sind aber die Ausnahmen.
    • Amerika wurde noch nicht entdeckt.

    Also ich würde auch noch Temperaturen bis zu +5°C als Winter bezeichnen. Das ist zwar ein milder Winter, aber dennoch ein Winter.


    Und so weit ich weiß, unternehmen Robben und Eisbären keine große Wanderung sondern bleiben ganzjährig in der Polarregion.

    Es ist sehr gewagt, von Miauen, Schnurren und Katzenkörpersprache darauf zu schließen, dass Katzen keine Negation ausdrücken können. "Lass mich in Ruhe" kann genauso interpretiert werden als "Ich will nicht spielen". Es kommt eben darauf an, welche menschlichen Worte wir ihr quasi in den Mund legen. :weissnicht:

    Nein. Es gibt ja mehrere Alternativen:
    - Ich will spielen.
    - Ich will essen.
    - Ich will gestreichelt werden.
    - Ich will in Ruhe gelassen werden.


    Für alle vier Alternativen gibt es in der Katzenkommunikation einen Ausdruck. Eine Negation zeichnet sich aber dadurch aus, dass eine Möglichkeit nicht zutrifft, ohne zu erläutern, welche Alternative stattdessen zutrifft.
    Der Ausdruck "Ich will nicht spielen." lässt zum Beispiel offen, ob man stattdessen lieber gestreichelt werden mag oder lieber etwas essen mag oder lieber in Ruhe gelassen werden will.


    Diesen Ausdruck gibt es innerhalb der Katzenkommunikation nicht: Es gibt keine Äußerung, die eine einzelne Möglichkeit ausschließt, aber alle Alternativen offen lässt. (Dies ist aber das Markenzeichen der Negation.)


    Dass es keinen Ausdruck für "Ich will nicht spielen" gibt, erkennt man auch daran:
    - Versuche mit einer Katze zu spielen, die in Ruhe gelassen werden will. Und spiele anschließend mit einer hungrigen (Haus-)Katze. Beiden Katzen ist gemein, dass sie nicht spielen wollen. Die Äußerungen unterscheiden sich jedoch drastisch. Wenn es eine "Ich-will-nicht-spielen"-Äußerung gäbe, müsste diese spezielle Äußerung aber von beiden Katzen vorgetragen werden.


    @ Kinno Katana
    Eine Katze nutzt ja nicht nur eine Lautproduktion zu Kommunikationszwecken. Sie benutzt ebenso Gebärden. (Die Bekannteste ist wohl Buckel, gesträubtes Haar und erhobener Schwanz. Aber die Katze beherrscht noch mehrere andere Gebärden.)


    Aber wieso ist das noch keine Sprache? Zumindest der WIkipedia Artikel schreibt dazu, dass es auch Sprache im Tierreich gibt. (Als Beispiel wird zwar nicht die Katze sondern der Hund genommen, aber deren Kommunikationsqualität ist ja ähnlich hoch.)

    Also die Eskimos überleben auch in einem permanenten Winter. Jetzt ist nur noch die Frage, wie lange es dauert, bis sich aus einer mittelalterlichen Gesellschaft eine Eskimo-Gesellschaft bildet.


    Wenn es sich um einen eher milden Winter handelt, kann man auch bei den Wikingern vorbeischauen.

    Eine menschliche Sprache ohne Negation fällt mir nicht ein. Allerdings besitzen Katzen eine sehr primitive Sprache, in der es keine Negation gibt.
    So kann eine Katze zum Beispiel ausdrücken:
    - Ich habe Hunger.
    - Mach die Tür auf.
    - Mir geht es gut.
    - Mir geht es schlecht.
    - Lass mich in Ruhe.
    - Ich will spielen.


    Aber zu vielen Sachen fehlt ihnen die Negation.

    Zitat

    Ganz so einfach ist es nicht. Ein Abzeichen will in einer Kampfsituation erstmal erkannt und identifiziert werden. Auf Entfernung, mit Dreck, bewegt und sonstigen Hindernissen.

    Das gleiche Problem haben aber auch menschliche Einheiten. Damit man bei großen Gefechten nicht auf befreundete Einheiten schießt, hat es sich daher seit dem Mittelalter eingebürgert, gut sichtbare Wappen zu tragen und einen Fahnenträger zu bestimmen.


    Seit ca. dem 1. Weltkrieg wurden die Wappen und Fahnenträger dann obsolet, da es a) zu Grabenkämpfen kam, wo galt: Diejenigen in unserem Graben gehören zu uns und diejenigen im gegnerischen Graben sind Gegner.
    Und beim Panzerkampf gibt es eine verringerte Verwechslungsgefahr, da sich die Baureihen untereinander unterscheiden. (Wenn beide Seiten z.B. einen Leo II einsetzen würden, würde sich das Friendly Fire wieder erhöhen. Aber wenn beide Seiten unterschiedliche Panzerfabrikate einsetzen, ist das quasi eine "Uniform für den Panzer".)


    Und ja, das mal ein Roboter auf Freunde losgeht, wundert mich nicht. Es gibt ja auch unter Menschen häufig genug Friendly Fire.


    Zitat

    Chips können defekt sein, der Feind kann Störsender o. Ä. verwenden.

    Wenn Störsender eingesetzt werden, kann man in der Regel orten, von wo der Störsender kommt und dann darauf sein Feuer eröffnen.


    Zitat

    Das ist allerdings kein Problem. Schlüssel können geändert werden, und werden im militärischen Bereich auch ständig geändert. Viele der verwendeten Chips sind ausserdem so gebaut, dass sie sich eher selbst löschen, als forensisch verwertbare Daten zu liefern.

    Du kannst einen Schlüssel aber nicht einfach ändern, während sich die eigene Patrouille noch draußen befindet. (Sonst wird ja die eigene Patrouille abgeschossen, während sie sich der Basis nähert, um einen neuen Schlüssel zu bekommen.)


    "Passwörter" sind ja keine Erfindung der Neuzeit. Es gab schon früher so etwas wie Parolen, um zu erkennen, ob der Soldat da drüben zu uns gehört oder nicht. Und natürlich wurden die Parolen regelmäßig geändert. Aber sie hatten zumindest solange Bestand, bis alle Patrouillen, die ausgeschickt wurden, auch wieder zurückkehren.


    Und ich sprach auch nicht davon, forensisch verwertbare Daten zu liefern. Ich sprach davon, sich den Chip zu nehmen und selber umzuhängen.
    Der Chip ist sozusagen Uniform und Parole der Neuzeit:


    Früher haben Guerilla-Kämpfer eine Patrouille überfallen und sich ihre Uniformen angezogen. Und anstatt "Uniformen anziehen" unternimmt ein heutiger Guerillakämpfer halt "Chip einstecken".
    Mit einer forensischen Untersuchung hat das nichts zu tun.


    Zitat

    Das ist allerdings kein Problem. Schlüssel können geändert werden, und werden im militärischen Bereich auch ständig geändert.

    Die Frage ist: Wie teilst du deinen Einheiten mit, wie der neue Schlüssel lautet? Wie entscheidest du, wer den neuen Schlüssel bekommt und wer nicht?


    Oder anders gefragt: Es ist Zeit, den Schlüssel zu ändern. Kurz zuvor hat sich eine Patrouille mit dem alten Schlüssel gemeldet: Wie entscheidest du jetzt, ob das eine eigene Patrouille ist, die den neuen Schlüssel bekommt, oder ob es eine feindliche Patrouille ist, die sich den alten Schlüssel widerrechtlich angeeignet hat?

    Zur Freund-Feind Kennung:
    Im Prinzip gibt es zwei Fälle:


    1. Fall: Zwei reguläre Armeen kämpfen gegeneinander:
    Dann ist die Freund-Feind Kennung ganz einfach:
    - Trägt er eine Uniform mit Abzeichen eines Verbündeten, ist er ein Verbündeter.
    - Trägt er eine Uniform mit gegnerischen Abzeichen, ist er ein Feind.
    - Trägt er keine Uniform, ist er ein Zivilist.


    2. Fall: Eine Armee besteht aus Guerilla-Kämpfern / Terroristen.
    Hier gibt es ein riesiges Problem der Freund-Feind Kennung. (Dieses Problem tritt aber nicht nur bei Kampfrobotern auf. Auch Menschen haben hier ein Problem der Freund-Feind Kennung.)


    Verbündete kann man notfalls über einen Chip identifizieren, der über eine asymmetrische Verschlüsselung ein Kennwort sendet. (Blöd nur, wenn der Feind eine Patrouille überfallen hat und sich die Chips aneignet.)


    Aber es ist sowohl für Menschen als auch Kampfrobotern extrem schwer, Zivilisten von Feinden zu unterscheiden. Hier gilt im Zweifelsfall: Sobald sie das Feuer eröffnen, sind es Feinde.

    Wenn also Computer "eigenwillig" erscheinen mögen, dann nur, weil der Programmierer ihnen das mit auf den Weg geben konnte. Ich bin gerade dabei, eine Software zu schreiben, die Spielerverhalten simulieren soll. Es gibt ca. 10 Strategien, die sich aus festen Werten und Unsicherheitsfaktoren ergeben. Das läßt sich programmiertechnisch noch handhaben... Dennoch wird der Rechner, der die Reaktionsweise der "Software"-Spieler berechnet, keine Gefühle haben, er wird auch niemals "spielen". Er addiert und subtrahiert bloß Zahlen, weil ich das in seine Programmierung geschrieben habe.

    Naja, unser Gehirn leitet im Prinzip auch nur elektrochemische Ströme weiter. Es ist sogar schon physikalisch genau erklärt, wie und unter welchen Umständen ein Neuron einen Impuls aufnimmt und weiterleiten kann.


    Klar, der Umstand, dass wir dabei etwas empfinden, dass wir Gefühle haben, lässt sich nicht erklären. Allerdings gibt es auch keine Möglichkeit zu überprüfen, ob eine Nervenballung (sei es ein Gehirn oder ein Ganglion) wirklich Emotionen produziert oder nicht. Letztendlich ist der Vorgang ungeklärt, wie aus dem "es werden nur elektrochemische Impulse weitergeleitet" ein "das Gehirn empfindet etwas" wird.


    Und aus genau dem gleichen Grund kann man auch nicht feststellen, ob das "es werden elektromagnetische Impulse beim Computer weitergeleitet" auch zu Emotionen führt oder nicht.


    @ Angelique
    Wie Emotionen nun genau entstehen, ist eine sehr interessante Sache. Aber man kann mit relativer Sicherheit sagen, dass es nicht auf "Fehler" (sprich: das Neuron produziert einen Impuls, den es eigentlich nicht produzieren sollte), zurückzuführen ist.


    1) Emotionen sind recht gut reproduzierbar: Wenn du dich z.B. verbrennst, empfindest du Schmerz und die dazugehörigen Emotionen. Diese und ähnliche Emotionen sind zu reproduzierbar, um sie als "Artefakte" durchgehen zu lassen.


    2) Man kann das Gehirn zwar nicht als Ganzes verstehen, aber man versteht einzelne Nervenbahnen. Und dabei ist herausgekommen, das "Artefakte" zwar auftreten können, aber verdammt selten sind.


    Da Emotionen bisher noch eine Blackbox sind und ihre genaue Art der Erzeugung unbekannt, kann man sich dessen natürlich niemals sicher sein. Aber es wird vermutet, dass sie Teil der regulären und genetisch vorprogrammierten Funktionsweise des Gehirns sind.

    @ Kinno Katana
    Nicht zufällig, sondern durch "Selektion". Es ist sozusagen Evolution auf sozialer Ebene.


    Und nein: "Sozialdarwinismus" bzw. "Darwinismus" ist zwar kulturerhaltend bzw. arterhaltend, aber in meinen Augen trotzdem nicht gut.
    Man darf nicht den Fehler machen und von der Welt des Seins auf die Welt des Sollens schließen.


    Und innerhalb einer Kommune gibt es keinen Raub. Das Verbrechen, dass ein Außenseiter begeht, ist dort höchstens, dass er bestimmte Sachen (die er selber als "Eigentum" sieht) der Kommune vorenthält und der Kommune verweigert, sie zu benutzen. Aber "Raub" ist dort nicht bekannt. (Du kannst benutzen, was immer du willst. Auch als Nichtkommunenmitglied. - Das Verbrechen ist höchstens, dass du den anderen die Benutzung von Dingen untersagst.)


    Und natürlich ist "zusammenschlagen" nicht Mord. Aber lese dir den Post, auf den ich geantwortet habe, mal durch: Es ging nicht um Mord, sondern um Körperverletzung.


    Und es ist immer sehr sprechend, wenn man mal hinhört, was die "Bösen" sagen, wenn man sie fragt, warum sie etwas tun. Reich zu werden und es selbst gut zu haben, wird ihnen als Antwort unterstellt, mit wieviel Berechtigung auch immer; es ist im Zweifelsfall nicht die Antwort, die sie selber geben. Das ist für dies Thema von entscheidender Bedeutung.

    Dass es Menschen gibt, die sich nicht an ihre eigenen Moralvorstellungen halten, hat niemand bezweifelt.
    Aber es ist ein Unterschied, ob jemand eine Moral besitzt, an die er sich nicht hält, oder ob er eine vollkommen fremde Moral besitzt, an die er sich hält. (Beide Leute können exakt die gleiche Handlung tätigen. Aber der eine tut es, weil er es für richtig hält und der andere tut es aus anderen Gründen und belügt sich selber, dass es gut wäre.)

    @ Eingangspost
    Imho das stärkste Gegenargument ist:
    Dieses Forum hier richtet sich an "Weltenbastler" und nicht an "Geschichtenerzähler".
    Natürlich dürfen die User gerne Geschichten schreiben, die in ihrer gebastelten Welt spielen. Aber der Fokus liegt halt noch immer auf "gebastelte Welt".


    @ Kinno Katana
    Kennst du Memetik?
    Man kann durchaus sagen, dass es früher rein zufällig verteilt war, was als gut und was als Böse gegolten hat. Aber die Kulturen, die "arterhaltende" Sachen als böse und "art-schädigende" Sachen als gut angesehen haben, sind ausgestorben.
    Während diejenigen, die arterhaltende Sachen als gut angesehen haben, sich ausgebreitet haben.


    Das ist im Prinzip wie mit den Genen: Mutationen sind rein zufällig. Aber die nützlichen Mutationen werden weitervererbt und breiten sich aus, während die schädlichen Mutationen aussterben.


    Vivisektion (-> Beeinträchtigung der körperlichen Unversehrheit):
    Es gibt Kulturen, bei denen wird Beschneidung von Männern und/oder Frauen als gut angesehen.
    In wieder anderen Kulturen schickt man seine Söhne auf eine Männlichkeitsprüfung. Und wenn sie mit einer Narbe zurückkommen, ist dies ein Zeichen ihrer Männlichkeit.
    In einigen südamerikanischen Gangs ist es Brauch, den Neuankömmling zusammenzuschlagen, wenn er in die Gang aufgenommen werden will. (Und auch hier in Deutschland gab es lange Zeit die schlagenden Verbindungen.)


    Raub (-> Entzug des Eigentums)
    In vielen sozialistischen bzw. kommunistischen Kommunen (aber auch bei einigen Hippies) gibt es die Vorstellung, dass man kein Recht auf Privateigentum hat. Alles gehört jedem. Das heißt, wenn ein Mensch aus der Kommune etwas kauft, ist es sofort Eigentum der gesamten Kommune.


    Unterdrückung (-> Entzug der Selbstbestimmung)
    In stark ausgeprägten patriarchalischen Gesellschaften wird den Frauen die Selbstbestimmung entzogen.
    Und früher in der Antike und im Mittelalter besaß nur der Hausherr Selbstbestimmung. Der Erstgeborene bekam erst Selbsbestimmung, wenn er den Hof seines Vaters übernahm. Und die restlichen Söhne bekamen nie Selbstbestimmung. (Sie haben als Knechte auf dem Hof ihres Vaters bzw. ihres Bruders gearbeitet.)


    Verrat (-> Beeinträchtigung des Sich-Verlassen-Könnens innerhalb der Gemeinschaft)
    Bei vielen wird Verrat als gut angesehen, wenn die Person, die man verrät, etwas "böses" getan hat. Wenn man Zeuge geworden ist, wie ein Familienmitglied einen Mord oder Vergewaltigung begangen hat, zählt es als gut, das Familienmitglied bei der Polizei zu verraten.


    BTW:
    Trotz dieses ganzen Relativismusses bin ich allerdings überzeugter Utilitarist und scheue mich auch nicht davor, utilitaristische Taten als "gut" und Taten, die im Widerspruch zum Utilitarismus stehen, als "Böse" zu bezeichnen.

    Ich habe in einem Setting mal die Gleichheit von schwerer und träger Masse aufgehoben. (Schwere Masse gibt an, wie stark die Anziehungskräfte auf dein Objekt wirken bzw. wie stark die Gravitation dieses Objektes ist. Träge Masse gibt an, wieviel Kraft man aufwenden muss, um die Geschwindigkeit eines Objektes zu verändern.)


    In meiner Welt gibt es Objekte mit einer hohen schweren Masse aber geringer trägen Masse und Objekte mit hoher trägen aber geringer schweren Masse.


    Außerdem habe ich Objekte mit negativer schwerer Masse eingefügt. (Das heißt, wir haben dort negative Gravitation und das Objekt stößt andere Objekte ab.)

    Ein Gott muss nicht allmächtig sein.
    Denke zum Beispiel an die griechisch/römischen Götter oder auch an die nordischen Götter der Wikinger. Diese Götter waren zwar sehr mächtig, aber nicht allmächtig.


    Und wieso sollte ein real existierender Gott keine Gläubigen haben? Ich würde sogar sagen, dass er mehr Gläubige hat.


    Ob ein Gott aufhört zu existieren, wenn keiner mehr an ihn glaubt, hängt von deiner Welt ab. Sprich: Du bist der Weltenschaffer. Du definierst für deine Welt, ob Gott aufhört zu existieren oder nicht, wenn er keine Gläubigen mehr hat.