Beiträge von Eulenspiegel

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    Original von Yerho
    Soldat ist jeder, der für die Leistung militärischer Dienste für einen anerkannten Staat von diesem Staat Sold empfängt. Das ist unabhängig vom Dienstgrad, dem Maß der Verantwortung in der jeweiligen Position, der jeweiligen Ausbildung für spezielle Aufgaben und der persönlichen Einstellung zum Beruf.


    Nicht ganz:
    Der Verteidigungsminister ist Zivilist.
    Der Hausmeister auf unserer Kaserne war auch Zivilist.
    Und dann gab es noch ein paar Zivilisten in der Kaserne.
    (OK, alles Leute, die im Kriegseinsatz nicht zur Front gehen sondern zu Hause bleiben.)


    Aber Artilleristen sind tatsächlich Soldaten.

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    Original von Yerho
    Oh, die Leute hatten immer handfeste ökonomische oder politisch-strategische Gründe. Seperatisten stören beispielsweise nur, wenn ihre Abspaltung faktische Nachteile bringt. Ansonsten freut man sich eigentlich immer, wenn einem Störenfriede aus den Augen sind, ohne daß man Mühe mit ihnen hatte.


    OK, welchen Vorteil hatte es, dass BRD und DDR wieder ein Staat sind?
    Welchen Vorteil hat es, dass Tschetschenien weiterhin zu Russland gehört?
    Wieso will die Türkei nicht, dass Nordzypern oder die Kurden sich abspalten?
    Was hat Großbritannien gegen eine Abspaltung Norirlands?


    Wie würdest du reagieren, wenn sich die Bayern plötzlich von der BRD lossagen und einen eigenen Staat gründen wollen?


    Das Vorgehen gegen Separatisten ist meistens nostalgischer Natur. (Ihr gehörtet schon immer zu uns und das soll auch so bleiben.)
    Aber in den seltensten Fällen stehen rationale Interessen dahinter.

    Auf Wunsch habe ich mich registriert.


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    Original von Telejano
    Was hat Moral mit Naturwissenschaft zu tun?
    Die Moral ist eine subjektiv zurechtgelegte Vorstellung dessen, was richtig und was falsch ist. Desshalb kann sie NUR und AUSSCHLIESSLICH moralisch mit sich selbst begründet werden.


    Wenn ich sage: Die Ameise kann keine Moral entwickeln, weil ihr Gehirn nicht die notwendige Kapazität dazu hat, dann ist das Naturwissenschaft.
    Wenn ich sage, eine Person hasst eine Personengruppe, weil ihm in seiner Kindheit dies und jenes wiederfahren ist, dann ist das auch Naturwissenschaft.
    Das wäre also eine naturwissenschaftliche Begründung.


    Für die moralische Begründung habe ich bereits gesagt, dass sie sich da nur selbst begründen kann.



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    Niemand, aber das du krank wirst ist keine beeinflussbare Entscheidung von irgend jemandem, das Töten (und evl. Quälen) von Tieren schon.


    Das ich krank bin ist nicht beeinflussbar. Aber ob ich krank bleibe ist beeinflussbar.
    Insofern entscheidet ihr euch also dafür, dass die Kranken krank bleiben (und evtl sterben).


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    Trotzdem ist es nicht zweckfrei. Sie werden so jemanden los, der nicht in ihr Bild passt. Mit anderen Werten und Moralvorstellungen hätten sie das vielleicht nicht getan und hätten mit "dem Dorn im Auge" leben müssen.


    Mal langsam auseinanderbröseln:
    Das Töten ist nicht zweckfrei: Stimmt, das Töten dient ihrer Moral.
    Die Moral aber (nämlich das Abtreiber schlimme Leute sind) ist zweckfrei.
    Und mehr wollte ich nicht sagen: Moral ist zweckfrei.


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    Das selbe lässt sich auf alles anwenden. Man macht es, weil es jemand unbedingt so will, der auch die Möglichkeit hat, es durchzusetzen, also ist es nicht zweckfrei.


    Ob man etwas macht, weil man sich persönliche Vorteile von etwas verspricht oder weil man moralisch davon überzeugt ist sind zwei Paar Schuhe.


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    Nein, sie haben die Möglichkeit dazu. Die Dummheit der Leser/Zuschauer gibt ihnen die Macht.


    Ergo, nachdem sie die Macht bekommen haben, haben sie sie auch.
    Oder: Womit widersprichst du meiner Aussage?


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    Wo wir wieder beim Thema Gleichschaltung sind...jeder soll gleich funktionieren, denn eine Person mit einem nicht-konformen Verhalten stört das System.


    Häh?
    Ich will, dass kein Mensch sadistisch ist.
    In dieser einen Beziehung wären dann tatsächlich alle Menschen gleich. (Wäre das wirklich so schlimm?)
    In allen anderen Beziehungen wären sie aber nach wie vor unterschiedlich:
    Der ein trägt lieber Goldschmuck, der andere lieber Silberschmcuk. Ein dritter trägt überhaupt kein Schmuck.
    Der eine guckt lieber Kino, ein andere lieber Fernsehen.
    Das sind alles Sachen, die nichts mit Sadismus zu tun haben und die Menschen nach wie vor unterscheiden.



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    Man kann nicht wissen, was anders passiert wäre, also kann man auch nicht urteilen, ob die Entscheidung besser oder schlechter als eine andere gewesen wäre.


    Und deswegen gehst du ohne zu gucken über die Strasse?
    Wenn du geguckt hättest, könnte dir schgließlich ein Topf auf den Kopf fallen. Oder vielleicht wäre ich von einem Fahradfahrer überfahren worden, falls ich nicht schnell auf die Straße gegangen wäre.
    Sorry, aber wenn jemand ohne zu gucken bei rot auf die Straße springt, dann ist er für mich erstmal selber Schuld, falls er angefahren wird. Und er kann mir nicht mit dem Argument kommen: "Vielleicht wäre es ja noch viel schlimmer gekommen, fall ich gewartet hätte."
    Ich meine, vielleicht hätte er ja damit recht.
    Aber das ist sehr unwahrscheinlich.
    Genau so unwahrscheinlich wie dass der Frieden im Buch schlimmer als der Krieg wäre.


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    Menschen verstossen IMMER gegen Gesetze und wenn es nur ein paar kleine Kinder sind, die meinen es ist super spannend mal nachts in die Schule einzubrechen oder bei Papa ne Zigarre zu klauen.


    Naja, zum einen wurde hier nach Utopien gefragt.
    Und zum anderen ist das nicht allzu utopisch. (Ich selber habe weder Zigarren geklaut noch bin ich nachts in die Schule eingebrochen. - Aber vielleicht bin ich da ja auch eine Ausnahme.)
    Wieso sollte man in die Schule einbrechen, wenn es viel interessantere Orte gibt. Bzw. Wieso sollte es ein Verbrechen sein, nachts in die Schule zu gehen? (Wenn sie tagsüber genau so freiwillig kommen, wäre das doch super.)
    Und wieso sollte jemand Zigarren rauchen, wenn man ihn früh genug auf die Gefahren aufmerksam macht?


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    Du gehst bei deiner Konstruktion von im Gleichschritt marschierenden Robotern aus, die nur das tun, auf was man sie programmiert. Ich gehe von einem halbwegs realistischen Menschenbild aus.


    nein, Nein, NEIN !!!
    Ich gehe nicht davon aus, dass alle Menschen gleich sind, und auch nicht, dass Menschen Roboter sind. (Robotergesellschaft heißt nicht, dass Menschen sich wie Roboter verhalten, sondern, dass Roboter alle Aufgaben für die Menschen übernehmen.)
    Ansonsten können sie sich in der utopischen Welt genau so frei und selbstkritisch verhalten wie auch heutzutage.


    Bei der utopischen Gesellschaft gebe ich dir recht, da ist das Menschenbild schon etwas utopischer. (Aber das drückt der Name ja schon aus.)
    Aber auch hier ist weder was von Gleichschritt noch von Robotern enthalten.
    Wie kommst du darauf?


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    Original von Neyasha
    Dasselbe gilt für Tiere: Sie können krank werden, aber sie werden nicht von jemandem gequält. Im Fall von Tierversuchen hingegen schon.
    Das sind also zwei verschiedene Paar Schuhe.


    Wie weiter oben schon gesagt:
    Es geht nicht um's krank werden, sondern um's krank bleiben.


    Zitat


    Also sind auch intelligente Menschen mehr wert als weniger intelligente?


    Gegenfrage: Sind denn sympathische Menschen mehr Wert als weniger Sympathische?