Beiträge von Kinwa

    danke für eure antworten bisher!


    das mit den vulkanen war tatsächlich mal nicht geträumt, sondern automatisch entstanden :D aber sonst sind viele ideen schon von träumen inspiriert

    ach so mit recyclen meinte ich eigentlich nicht, dass man ideen in andern welten wiederverwendet, sondern in der selben welt, wenn man quasi eine lösung für irgendein bastelproblem sucht, dass man dann eine idee verwendet oder zweckentfremdet, die schon in der welt etabliert ist.

    Sigmund Freud sagte, Träume sind überdeterminiert. Ich glaube, das gilt auch für Welten und deren Geschichten.

    Aber was heißt überdeterminiert? In der Traumanalyse bedeutet es, anders als man es für Freud vielleicht erwarten würde, dass ein Traumsymbol nicht eine einzige Bedeutung hat. Oder um in Ursache und Wirkung zu sprechen, denn darum geht es ja wenn man über Determiniertheit spricht: Traumelemente haben mehr als eine psychische Ursache. Viele innere Triebe, Erinnerungen usw. erzeugen ein einziges Traumelement.


    Zweifellos ist das auch in der Wachrealität so. Alles ist sehr komplex und beeinflusst irgendwie einander. Darum fühlt es sich blöd an, wenn in einer Geschichte, die um was ganz anderes ging, und wo eh schon haufenweise passiert, plötzlich auch noch ein Hai auftaucht und einer Figur den Arm abbeißt. Man denkt sich in manchen Geschichten so: Okay, das ist nicht mehr realistisch - obwohl das ganze ja eh Fiktion ist. aber Suspension of Disbelief funktioniert eben nur in Grenzen. Aber solche Dinge passieren, wenn eine Autor*in ein Element in die Geschichte einbaut, das nur einen einzigen Zweck hat. Es soll den Plot voranbringen oder eine billige Lösung für ein Plotproblem sein. Deus Ex Machinas sind ein anderes Beispiel. Es hat keinen Zusammenhang zu dem Rest der Welt, zum Rest der Geschichte, es wirkt random, isoliert, denn ich denke bei Zwecken gilt genauso wie bei Freunden: einer ist nicht genug :D


    Hier im Forum geht es nicht primär um Geschichten-, sondern um Weltenbasteln, obwohl sicher einige auch beides machen. Doch auch für das Weltenbasteln hab ich dieses Prinzip entdeckt. Vielleicht, weil ich mich ohnehin gerne an meinen Träumen orientiere. Vielleicht, weil ich grundsätzlich gern "coole Ideen" sammle. Jedenfalls kommt auch in meinen Welten immer mal der Moment, an dem ich mich frage: Passt das jetzt organisch in die Welt? Und wenn nicht, dann muss ich noch drumrum basteln: z.B. hatte ich die Idee, dass ein Volk in meiner Welt absichtlich Vulkaneruptionen auslöst. Das war einfach cool und passt zu ihrer Mentalität, sie sind sehr ... zerstöererisch und lieben es, Dinge in Brand zu setzen. Sie sind auch etwas ignorant gegenüber möglichen schlechten Konsequenzen. daher passt es auch. Aber trotzdem wirkte die Idee noch random. V.a. wenn man es in einer Geschichte erwähnen würde - das wäre wie literarisches sight-seeing: Hier ist noch eine witzige Idee, und nun geht es weiter.


    Das drumrumbasteln kann auch bedeuten, dass ich die ursprüngliche Idee abändere. Vielleicht ist es kein Vulkan, sondern einfach große Explosionen? Vielleicht machen sie gefährliche Experimente? Etwas, das sie aus mehr Motiven als nur "for the lulz" machen. Ich hab es jetzt so gestaltet, dass es für sie auch wirtschaftlich profitabel ist - zumindest für die Verantwortlichen.


    Nachdem ich eine ganze Weile an anderen Ideen weitergebastelt habe, kam mir plötzlich noch ein weiterer Zweck, mit dem ich die Eruptionen verbinden konnte: Sie haben einen militärischen Nutzen. Der ist zwar fragwürdig, wegen negativer Konsequenzen, aber zumindest versprechen sich die Weltenbewohner selbst diesen Nutzen. Das ist cool, denn die Idee kam unerwartet an einer ganz anderen Stelle, wo ich über militärische Auseinandersetzungen nachgedacht hatte. Daran sehe ich ein weiteres Prinzip bei meinem Basteln auftauchen, ich nenne es mal das Recycling. Damit ist gemeint, dass eine Idee, wenn sie Eingang in den Weltenkanon gefunden hat, für weitere Zwecke recyclet wird. Genau das gleiche passiert ja auch in Echt: Wenn etwas schon mal da ist, kann man es auch zweckentfremden. Und wenn etwas schon mal da ist, wird es auch weitere Auswirkungen auf andere Bereiche haben, die man vorher nicht mit einbezogen hat.


    So, jetzt hab ich lang darüber geschrieben, letztlich wollte ich euch fragen, ob ihr ähnlich bastelt bzw. das Basteln ähnlich analysiert?

    Grüße, Kinwa :heart:

    Ich habe noch keine richtige Philosophie fürs Weltenbasteln entwickelt und kann mir vorstellen, dass sich meine Herangehensweise ändern wird, aber aktuell ist sie so:


    - Basteln sollte mir immer Spaß machen. Wenn irgendwas zu mühselig wird, wie z.B. der Wunsch nach Realismus, wird es an der Stelle gedroppt. Das passt sehr gut damit zusammen, dass ich Surreales mag. Es wird also mal realistisch, mal surreal, je nachdem was gerade mehr Spaß macht.

    - Basteln sollte mich inspirieren und eine Beschäftigung mit meinem Inneren darstellen. Ich erkunde viel mein Unbewusstes, meine Träume, und hab dabei einen Zugang zu meinen tiefsten Ängsten und Wünschen, die ich dann sowohl dystopisch wie auch utopisch artikulieren und ggf. sogar transformieren kann. D.h. das Basteln hat da einen therapeutischen Aspekt. Auch aus dem Grund ist mir das Surreale wichtig, da es der Traumsprache entspricht.

    - Basteln ist kreative Erkundung. Wenn etwas immer komplexer wird, stellt sich die Frage, was alles einander beeinflusst. Die Frage wird nicht perfektionistisch beantwortet, aber sie führt in coole Gedankenexperimente, philosophische Überlegungen, Recherchen über die Wirklichkeit und Experimente mit den kreativen Medien die ich einsetze.

    - Ich möchte Geschichten schreiben, aber das Basteln hat auch Selbstwert (die o.g. Punkte). Ich bastle also vom Großen, über Atmosphären, zum konkreten Einzelnen (Personen, Begegnungen, Orte) hin. Mal gucken, ob dann Geschichten daraus entstehen. Zumindest das Skelett von Geschichten kann ich schon sehen.

    - Zwar könnten die Geschichten auch andere lesen und das fände ich auch toll, aber hauptsächlich bastle ich zunächst für mich. Dennoch hab ich auch schon im Spiel mit anderen gemeinsam gebastelt und finde sowas sehr toll, wenn sich dafür die passende Gelegenheit findet.

    Hi, da bin ich wieder :D ich hatte ein paar Jahre Schreibblockade, in der Zeit hab ich vielleicht ein zwei Atmosphären geschrieben (so nenne ich kurze Stücke ohne Handlung, die v.a. eine Atmosphäre beschreiben) und Geschichten direkt erzählt, statt sie aufzuschreiben. Das alles wie es bei mir meistens ist, im automatischen Stil. Anders komm ich nicht richtig rein. Aber Automatisch ist nicht gleich automatisch! Es gibt ja viele Abstufungen zum gezielten Schreiben. Meine Methode ist meistens halb-automatisch, d.h. ich erzähle Zeug, das mir "random" vorkommt und achte weder auf Logik noch auf Ästhetik. Aber worauf ich dann doch recht bald achte ist mein Gefühl, bei Poesie auch der Rhythmus. Ich bin da nicht streng, aber ich spüre halt durch die random Sachen irgendwann eine Atmosphäre, bzw. werde von den Bildern inspiriert, und je länger ich dran bin umso mehr wird eine halb- kohärente Sache draus. Das ist ähnlich wie bei Hypnagogien, die ich gerne beobachte und die anfangs sehr random und flüchtig erscheinen, aber je mehr ich mich auf sie konzentriere und sie neugierig betrachte, umso mehr bleiben die Bilder stabil, werden detailreicher, usw. Und das ist nicht nur ein Vergleich. Tatsächlich passiert es mir oft, dass ich während des automatischen Redens oder Schreibens auch Hypnagogien habe.


    Aber im Gehirn ist so viel Zeug, das kann man gar nicht alles auf einmal ausdrücken. Es findet so oder so eine Auswahl statt, und die Auswahl kann ich nach Kriterien machen, die mir wichtig sind, wie z.B.: jetzt hätte ich gern was das sich reimt. Also warte ich beim Strom der Wörter, bis eins kommt das reimt. Aber vllt hätte ich jetzt auch gern eins, das ein bestimmtes Gefühl vermittelt. Also warte ich wieder auf ein solches, lasse die anderen quasi einfach aus, die bis dahin aufkommen. Je schneller ich schreibe, umso weniger kann ich auswählen. Dann nehme ich das nächstbeste was halt gerade kommt.


    Soviel zu meiner grundsätzlichen Methode. Damit hab ich bisher eigentlich immer Gedichte und Kurzgeschichten geschrieben. Aber längere Geschichten fielen mir echt schwer mit dieser Methode. Irgendwann verliere ich den Anschluss an die Welt, die meine Geschichte entwickelt, drifte in was neues ab und so entsteht eher etwas das dem Traum zu ähnlich ist, in dem sich Schlag auf Schlag alles ändert und niemand mehr mitkommt. Also wie kann ich vorgehen, fragte ich mich, und hatte nun die Idee, Fragen zu stellen und diese automatisch zu beantworten. Das hat den Vorteil, dass es weniger literarisch ablaufen muss. Das ganze kann ich später immer noch machen, wenn die Welt halb-fertig ist. Bei den Fragen hab ich festgestellt, dass ich vom Allgemeinen zu Detailfragen komme.


    Zunächst mal den groben Rahmen abfragen:


    Emotionaler Ton?

    Realismus: Wie realistisch ist die Welt?


    Dann weiter:


    Spezies: Welche Spezies stehen im Fokus (biologischer Fokus hier)?

    Geographie: Allgemeine Geographie

    Geographie: Kontinente?

    Geographie: Ökosysteme?

    Kultur und Gesellschaft der einzelnen Spezies?

    Wichtige Orte für fast alle auf der Welt?

    Einflussreiche und besondere Gruppierungen?

    Interessante Charaktere (für evtl Erzählperspektiven)?

    Wichtige weitere Persönlichkeiten?

    Wichtige Atmosphären?


    Das sid jedenfalls die Fragen, die ich mir bisher gestellt und automatisch beantwortet habe. Die automatischen Texte enthalten zunächst manchmal Dinge, die mir nicht gefallen, entwickeln dann aber originellere Ideen, so dass ich den Anfang einfach streiche oder Namen umbenenne. Ich achte beim Schreiben dann auch darauf, dass die Ideen zueinander passen, d.h. kohärent/"realistisch" sind (z.B. Kontakt der Spezies und Kontinente) bzw. wenn sie noch nicht passen, schreib ich noch was dazu das es passend macht. Nicht immer. Ich hab nicht den Anspruch, eine komplett nachvollziehbare Welt zu basteln. Nur da, wo mir halt was einfällt, der Rest der trotzdem cool ist, auch wenn widersprüchlich oder unklar: "isso". Das bedeutet auch, dass es viele surreale Elemente gibt, und das ist schön so, die will ich nämlich (aber wäre es 100% surreal, wäre es mir zu viel). Stellt es euch bisschen wie ein Orakel vor, ihr stellt möglichst interessante Fragen und seid gespannt, was für eine Antwort kommt. Egal welche Antwort es ist, sie wird erstmal hingenommen. Wenn was zu allgemein und langweilig wirkt, wird es einfach mit weiteren Detailfragen origineller gemacht.


    Jetzt würde mich interessieren, ob ihr die Vorgehensweise kennt oder Fragen dazu habt. Außerdem könnt ihr aufschreiben, welche Fragen an eine neue Welt ihr gerne stellen würdet bzw. welche Fragen ich noch beantworten könnte für meine Welt.


    Wenn ihr Lust habt könnte man auch so ein speedbastel Event draus machen. Alle die mitmachen, sollen dann ein Set aus Fragen möglichst automatisch (d.h. ohne groß zu überlegen) beantworten (ggf. auch nicht alle Fragen, wenn manche nicht passen) und wir können schauen, was für absurde und teilweise originelle Welten im Nu entstehen können.

    cool, ein schwules götterpaar :) mag auch die idee von einem "anderen" sexismus. denn genau so etwas kann ja auch einen perspektivwechsel bewirken: einige leute empören sich vllt eher, wenn schwule z.b. gegenüber heteros (oder gegenüber lesben, aber da wohl weniger) bevorzugt behandelt werden. so entsteht dann die möglichkeit, die situation des unprivilegierten nachvollziehen zu können.


    man könnte es z.b. so machen, dass in der religion/kultur die männer auch in sexueller hinsicht einen höheren stellenwert einnehmen, so dass alle davon ausgehen, dass heterosexueller sex oder beziehungen zwar für kleine freuden oder zur fortpflanzung geeignet sind, aber wirkliche liebe, verbundenheit oder leidenschaft nur zwischen männern existieren könne, beispielsweise.


    und dann lauter (religiöse) gründe, warum sie männer so toll finden ^^

    ah, danke für die erklärung.


    was die apostrophe angeht: ist natürlich auch doof, sich eine art zu schreiben aufzuzwingen. nach einer weile lesen geht es auf jeden fall besser, weil man dann weiß, wie die sätze so funktionieren.

    Hexenlande! Ich weiß nun nicht, ob ich nach dem ersten Lesen alles so verstanden habe, wie es gemeint war. Wahrscheinlich aber weitgehend. Zumindest aber hat die Lektüre einiges in meiner Phantasie angeregt, dafür danke ich dir und ich bin unglaublich neugierig darauf, noch mehr über diese Welt(en) zu erfahren.


    Sind es Welten? Ich habe es nun so verstanden, dass es einmal die ursprünglich "oberste" Welt gibt oder eher gab, dann die zweite Welt, in der die ganzen Wesen aus dem Meer und dem ersten Baum entstanden sind, und dann noch eine (oder mehrere) dritte Welt, die kleiner ist, und sich innerhalb/ unterhalb der Tümpel bzw. ihrer Reflexion befindet, und worin unter anderem die Menschen angesiedelt sind.


    Ich mag das Konzept mit der Flora-, Fauna- und Geistzentrierung sehr, es wirkt wirklich alt und mystisch und zum sich Verlieren. Ich mag auch deine Sprache, sie ist bildhaft und schön. Manchmal wünschte ich mir ein paar kleine Korrekturen, die es klarer machen würden, wie ein Satz zu lesen ist (Komma oder Aposthrophe, die vielleicht fehlen), so dass es schneller geht.


    Sehr toll finde ich auch die Idee von den alten Schiffen auf dem endlosen Meer als Ursprungsmythos. Sowas habe ich noch nirgends sonst gelesen.


    Also viele Fragen habe ich eigentlich nicht, ich würde nur gerne mehr erfahren von allem ^^

    Jetzt verstehe ich es etwas besser. Die Menschen kommen in diese Welt mit ihren äußerlichen und psychischen Eigenschaften, die sie vorher schon hatten, nur ohne die unsere Physik und Biologie. Es wird in eine andere Form des Daseins übersetzt. Vielleicht wirklich so, wie ein "upload" des Geistes, oder wie ein Traum. Inwiefern sind die Charakteristika dieser Menschen denn "fest"? Können sie sich, wie in einem Traum z.B., beliebig verändern? Oder bleiben sie, wenn sie erstmal nach Rhingon gekommen sind, in der Form in der sie angekommen sind? Es scheint keinen Alterungsprozess zu geben, keine Entwicklung von Kind zu Erwachsenem, also wohl auch keine willkürliche Veränderung des Körpers oder des Geschlechts. Oder ist es doch möglich?


    Wenn man annimmt, dass die Menschen so sind, wie sie angekommen sind, dann ist wohl auch ihre ganze Sexualität so, wie sie vorher war. Demnach gibt es zwar keinen biologischen Zusammenhang mehr zwischen Geschlechtsorganen und dem restlichen Körper, oder zum Gender, aber eine statistische Korrelation.


    Was ist überhaupt Verwandtschaft? Wenn sich diese über Abstammung und Blutlinien definiert, dann kann sie nur in Wesen mit Fortpflanzung vorkommen. Man könnte sie noch umdefinieren im Sinne von Wesen, die z.B. aus der gleichen "Fabrik" kommen, vom selben Erbauungszyklus stammen, die selbe Versionsnummer haben, usw. Aber in deinem Fall würde ich wohl denken, dass die Menschen individuell nach Rhingon kommen. Entweder könnte man also eine Verwandtschaft darin sehen, wer zur gleichen Zeit auftaucht (vllt noch mittels der selben Methode), oder aber die Verwandtschaftsbeziehungen übernehmen, die im vorherigen Universum herrschten. Immerhin gab es ja vorher Verwandte, und wenn die zusammen nach Rhingon kommen und sich nicht groß verändern, werden sie sich immer noch als Verwandte betrachten.


    Ansonsten wird womöglich die Freundschaft / Partnerschaft / Kameradschaft in dieser Welt eine größere Rolle spielen, als Verwandtschaft, da diese sich im Gegensatz zu Verwandtschaft, auch in Rhingon noch entwickeln und verändern können.


    Interessant wird es, wenn eine Schwangere nach Rhingon kommt. Was passiert wohl mit dem Fötus? Bleibt sie für immer schwanger? Oder Kleinkinder - werden sie für immer Betreuung brauchen, ohne sich zu entwickeln? Oder lernen sie, entwickeln sich charakterlich, bleiben aber für immer in ihrer Kindgestalt?

    Ich habe mich erst gefragt, wie kn zugleich nur eine Stadt sein und dann doch Wälder, Moore und Meere haben kann. Aber wahrscheinlich hat sie all das und noch mehr, aber du konzentrierst dich bloß auf die Stadt?


    Besonders mag ich die surrealen Elemente, die du einbaust. Z.B. der sich bewegende Boden. Die Lumpenwälder wären übrigens grandios ^^. So Sachen geben der Welt einfach etwas sehr einzigartiges, etwas, bei dem man stehen bleibt und es sich gerne anschaut und über dessen symbolische Wirkung nachsinnt.


    Die Bebauung von Nüssen in anderen Realitäten ist eine coole Idee. Die frage von Jundurg stellte ich mir auch: Wenn sie in einem besonderen Garten angebaut werden, wieso können andere nicht auch so einen besonderen Garten haben?


    Auch charmant: Die Geschichten mit den Stadtteilen, besonders dem Stadtteil der Belagerer, die irgendwann zu üblichen Einwohnern wurden. Es ist eigenartig, aber auch schön.


    Die Art wie du bastelst, fasziniert mich. Du mischst so frei verschiedene Dinge zusammen, ohne Angst vor Widersprüchen. Und es entsteht etwas sehr buntes, atmosphärisches, einzigartiges. Da warten sicher unzählige Geschichten darauf, erzählt zu werden.


    Verschiedene Baustile gemischt, klingt gut. Sind dann einzelne Häuser in einem der jeweiligen Stile, oder gibt es auch Häuser, die selbst eine Mischung mehrerer Stile aufweisen?


    Wieso gibt es eine Waljungfrauenjagd? Was passiert mit den Gejagten? Du erwähnst auch die Fingernägel als Rüstungsmaterial. Witziges Detail! Aber dahinter scheint auch etwas Grausames zu stecken. Die Geschichte dahinter interessiert mich natürlich. Gibt es Kritiker dieser Praktiken?


    Die Wollbäume sind auch ein schönes Detail. Aber sie brauchen ja selbst bei starkem Frost immer noch Flüssigkeit und Energie, besonders da sie das Sekret und die Wärme produzieren müssen, anstatt wie andere Bäume auf Energiesparmodus zu gehen. Reicht die Wärme bis ins Wurzelreich hinein, damit sie sich vor Vertrocknung schützen können? Woher beziehen sie ihre Energie im Winter? Wie kommen sie in Kontakt mit Wasser, wenn die Wurzeln mit einer Schutzschicht überzogen sind? Wie können die Blätter oder Nadeln Sonnenenergie abholen, wenn sie eingehüllt sind?


    Bin gespannt auf mehr :)

    Hi! Das klingt nach einer interessanten Prämisse. Ich nehme an, die Bewohner essen, obwohl sie es nicht müssen, einfach weil es Spaß macht? Das gleiche kann man dann natürlich von der Sexualität sagen, auch wenn in beiden Fällen das Problem besteht, dass Organe und Sensoren ohne biologische Notwendigkeit existieren. Da wäre dann die Frage, wieso diese dennoch entstanden sind. Allgemein würde mich interessieren, wie die Bewohner entstehen, wenn es kein Geburt und Tod gibt. - Werden sie "designed"? Dann könnten ihre Erbauer auch bestimmen, welche Sexualorgane vergeben werden und entsprechend eine große Vielfalt ganz nach Geschmack erstellen.


    Die Verbindung zwischen Geschlechtsorganen und äußerlichem Aussehen gibt es vermutlich nur, wenn man weiterhin annimmt, dass die Hormonproduktion, die die äußere Erscheinung beeinflusst, mit diesen Geschlechtsorganen stark zusammenhängt. Existieren gar keine Hormone oder sind diese unabhängig von Geschlechtsdrüsen, dann wird das komplette Aussehen einer Person auch nicht durch das Geschlecht bestimmt - mit Ausnahme der Geschlechtsorgane selbst, falls denn diese überhaupt existieren, oder in welcher Form.


    Ich meine, dass man von Sexualität auch verallgemeinert zur Sensualität übergehen könnte. Insofern der Körper Rezeptoren für Empfindungen besitzt, existieren lustvolle und qualvolle Empfindungen, je nachdem was man erleidet oder tut. Daher wäre zumindest sowas wie Küssen, Petting usw. möglich - wenn besonders wahrnehmungsintensive Nervenstränge in manchen Körperregionen vorkommen, können die alle potenziell zu erogenen Zonen werden, zusätzlich spielt die Psyche da ja auch noch ne Rolle, weshalb Sexualität grundsätzlich in allen Formen möglich wäre, die man sich so ausdenken kann. Besonders, wenn die Sexualorgane bzw. der Phänotyp der Menschen vielfältiger gestaltet sind, wird Sinnlichkeit wohl kaum noch an der binären Geschlechtlichkeit gekoppelt sein und die Menschen werden zahlreichere Möglichkeiten der Präferenzen oder Interaktionen entwickeln können, als es vielleicht in der unsrigen Welt der Fall ist (obwohl ja auch da die Möglichkeiten groß sind).


    Die emotionalen Reaktionen hängen ja auf der einen Seite von den involvierten Hormonen ab. Daher ist es wichtig zu wissen, inwiefern diese überhaupt existieren. Aber Hormone sind ja nicht einfach nur da, sondern werden auch durch die Psyche bestimmt. Daher kann im Prinzip jede emotionale Reaktion im Zusammenhang mit Sinnlichkeit erfolgen, von Terror bis hin zu Ekstase. Wenn es keine Geburt gibt, fällt zumindest das als Grund für Verhütung weg, was wiederum dem Sex eine Bedeutungsebene nimmt, die auch emotional Relevanz hat: Der erwünschte Familienplanung oder die Gefahr des Kinderkriegens. Ansonsten dürften Geschlechtskrankheiten trotzdem möglich sein, abhängig davon, ob auch weiterhin Körperflüssigkeiten existieren, die in der Lage sind, diese Krankheiten zu transportieren.


    Ein wichtiger Aspekt ist jedoch, dass Menschen eigentlich als Säugetiere auf eine soziale Gruppe und Intimität angewiesen sind. Wenn aber das Säugen und Großziehen von Kindern wegfällt, dann braucht man neue Gründe, warum sie trotzdem soziale Wesen bleiben, die z.B. Körperkontakt genießen. Wenn alle Menschen z.B. von vorn herein Erwachsene wären, dann bestünde kein psychischer Bezug zu dem Bedürfnis nach einer geborgenen Kindheit, die man erleben und der nächsten Generation weitergeben möchte. Hier müsste man mehr darüber wissen, wie diese Menschen entstehen, was ihre Hintergründe sind, die so Bedürfnisse der Körperlichkeit erzeugen.

    Das Klarträumen halte ich für eine sehr coole Sache, mit dem man durchaus Welten oder Personen daraus treffen kann. Aber wie es in Träumen so üblich ist, haben sie ihre eigene Dynamik und es wird sicher nicht alles genau so sein, wie man sich seine Welten im Wachzustand ausgemalt hat. Dafür kann es hier viel Potenzial für neue Ideen geben, die frisch aus dem kreativen Reich des Unbewussten kommen ^^


    Den einen fällt Klarträumen leicht, den anderen schwer - und wieder einigen mittel ^^ Also, ob es sich lohnt, um darin seine Welten zu erforschen, hängt sicher von der Person und dem dafür nötigen Aufwand ab. Ansonsten gibt es die Möglichkeit, Träume zu inkubieren, ohne dabei klar zu sein. Das bedeutet, dass man sich vornimmt, von etwas Bestimmten (eben von der Welt) zu träumen und diesen Vorsatz bestenfalls mit intensiver geistiger Beschäftigung mit dem Thema verstärkt. (Man kennt es ja: was einen stark beschäftigt, davon träumt man auch schon mal einfach so).


    Insofern reicht auch schon der Tagtraum oder das kreative Schaffen, bzw. das Imaginieren im hypnagogen Zustand. Der Vorteil ist, dass man das schneller erreichen kann als einen Klartraum, auch wenn es dann noch nicht ganz so ultrarealistisch ist.


    Ich hatte früher immer mal vor, den Tiefwald (Heimatort der Feen) im Klartraum zu bereisen, aber hab es bisher nie richtig hinbekommen. Meine Intention, die Feen zu treffen, wurde tatsächlich schon mal erfüllt, allerdings waren besagte Feen durchaus anders als sie es in meiner Vorstellung im Wachen waren. Charakterlich war die Fee allerdings genauso frech wie ich sie mir vorgestellt hatte - sagte sie mir doch schlicht, ich könne nicht mit ihnen mitkommen, da ich noch nicht bereit dafür sei. :P

    -Ich hätte eine andere idee für eine symbiose! Ein Tier das kein gehirn hat, aber dafür unsere algen im kopf... und damit die nicht sterben muss es die ganze zeit in die sonne blicken!

    Ich mag solche Ideen, auch wenn sie 'was albern sind. ^^


    Ich denke mir so nen Kram öfters absichtlich aus, das gehört dann natürlich nicht zu meinem Hauptprojekt, aber es sind dann humoreske Schnipsel, die in einer Schnipselsammlung ihren eigenen Charme haben. Ich denke sogar, dass so verrückte Ideen den Geist anregen, vielleicht ist dann irgend eine Denkbewegung angeregt, die sich irgendwann in eine sinnvolle Idee fortpflanzt.


    Zuletzt hatte ich die Idee, dass es ein "Meer der Zeiten" geben könnte: Normalerweise ist die Welt technologisch auf dem Stand des Mittelalters, doch wer auf das Meer der Zeiten hinaussegelt, findet sich plötzlich in einem Dampfschiff wieder, ohne irgend einen Unterschied zu merken. Wer dann wieder an Land kommt, ist wieder auf dem Segelboot. :arbeit: :gaga:

    Ich denke auch manchmal über ein Zielpublikum nach. Ich produziere aber viel besser etwas, wenn ich mich nur an mich selbst halte. Die schon genannte Selbsttherapie und die Erforschung der Sprache und der Vorstellungskraft sind für mich die intrinsischsten Ziele, die ich finden kann. Wenn es mir dann noch gelingt, das Geschriebene an Leute zu bringen, die davon selbst berührt und inspiriert werden können, umso besser. Aber wenn das Schreiben für Andere schon der anfängliche Zweck ist, wird es meist eh schlecht, was ich schreibe.