URZEA
Es gibt über diese kulturschaffende Spezies eine Menge zu erzählen, also wo fange ich an?
Nun, ich spreche in diesem Text über "die" Urzea, und ich habe vor Urzeiten gewisse Dinge in der urzeanischen Psyche verankert. Das ist zum Teil Gegenstand von Überarbeitung, ich habe es hier aber trotzdem geschrieben, als Ausgangspunkt. Man kann natürlich nicht von "den" Urzea sprechen.
ANATOMIE
Ein durchschnittlicher Erwachsener ist zwischen 2,30m und 2,60m groß, und besitzt eine erstaunlich stark ausgeprägte Muskulatur. Das Gebiss verfügt über scharfe Reißzähne, und über keine Mahlzähne.
Ein Vel-Urzea ist dabei gänzlich unbehaart, abgesehen von einer eindrucksvollen Mähne, während ein Gol-Urzea am ganzen Körper behaart ist, außer auf der Brust und im Gesicht. Haarfarben reichen bei einem Nichterwachten von Hellbraun bis Schwarz.
Urzea-Weibchen haben acht Zitzen, an denen sie ihren Wurf von meist 6-7 Jungen säugen.
KULTUR UND PSYCHE
"Jeden Tag, und mal ist es stärker, und mal ist es schwächer, erwacht in uns ein alles verschlingender Drang. Wir wollen Dinge überwinden, Dinge, von denen wir überzeugt sind, dass sie unüberwindbar sind, oder sogar unser Ende bedeuten könnten. Deshalb sterben wir früh, aber wir können nicht anders."
Die Erkenntnis, dass eine Sache schwer zu überwinden ist, oder den Urzea überwinden will, löst die für den Urzea natürliche Emotion des "mächtigen Willens" aus, was sein Verhalten dahin richtet, die Sache seinerseits zu überwinden.
Ein Urzea hat einen eingeschränkten Sinn für Besitz, zu Gegenständen, die er nicht für seine Aktivitäten benötigt, empfindet er keine Bindung. "Brauchst Du das, oder kann ich es nehmen?" ist die Devise. Wenn etwas fehlt, nimmt der Urzea an, jemand anderes brauchte es dringender, und hatte nicht die Zeit, ihm Bescheid zu sagen - dabei ist es für den Urzea, der die Sache genommen hat, allerdings durch die Höflichkeit geboten, auch tatsächlich später Bescheid zu sagen.
Ein Urzea will und "soll" sich messen, und Mächte und Mit-Urzea überwinden. Klassisch ist dabei der Ringkampf zu nennen, und das sich Messen mit den Naturgewalten. Aus dieser Perspektive ist auch urzeanisches Handwerk zu verstehen: Produkte daraus entspringen einer Art des Bezwingens einer bestimmten Naturmacht, Skulpturen aus Stein werden als Unterwerfung eines bestimmten Felsens unter die Kraft und die Vorstellung eines bildhauenden Urzea verstanden, Häuser als Bezwingung der entsprechenden Materialien durch die Umformung in etwas, das Urzea nun als Wohnung dient.
Es gibt bei den Urzea deswegen keine klassischen spezialisierten Berufe, sondern es geht dem Urzea darum, seine Kraft mit einer Naturmacht zu messen - Stein oder der Wald, Wasser oder der Wind. Diejenigen, die den Wald bezwingen wollen, versuchen, Bäume mit ihrer bloßen Muskelkraft auszureißen, was nur bei jungen Bäumen mehr oder weniger erfolgreich ist. Auf diese Weise beschaffenes Holz wird dann zum Bau von Dingen verwendet, was wiederum als Unterwerfung des Waldes gesehen oder gefühlt wird.
Ähnliches gilt für Stein"arbeiter", die sich Handschuhe mit Steinauflagen fertigen und von größeren Steinen damit Teile abschlagen. Auf diese Weise werden Statuen gefertigt, oder Stollen und Höhlen zum Wohnen gegraben.
"Welcher Macht willst Du Dich entgegenstellen" ist dabei die Frage, die sich ein urzeanischer Welpe beantworten muss.
In urzeanischen Gladiatorenkämpfen, die praktisch niemals bis zum Tode ausgefochten werden, pflegt die "Zuschauerschaft" sich für ihren Kandidaten anzumelden, um ihn selbst im Kampf zu unterstützen. Eventuelles zahlenmäßiges Ungleichgewicht wird durch die "Ehrenkämpfer" wieder ausgeglichen, sodass zwei gleich große Gruppen gegeneinander kämpfen.
Traditionelle Urzeanische Jagd findet in eigens dafür angelegten Jagdgründen statt, wo die Urzea alleine nach wilden Raubtieren suchen, sie im Kampf mit bloßen Händen töten und dann roh verzehren. Ein ehrenhafter Zweikampf zwischen zwei Fleischfressern, der Sieger gewinnt das Fleisch des anderen. Keine Hilfsmittel, nur mit den Dingen, die der eigene Schöpfer jedem mitgegeben hat. Die Jagd auf Pflanzenfresser wird fast immer als unbefriedigend empfunden, wenn sie nicht außerordentlich schnelle Fluchttiere sind.
Die Vel-Urzea im Nordwesten haben mit der Zeit einige der menschlichen Eigenheiten übernommen, wie das Schwert. Diese für Urzea recht kleine Waffe wird von den anderen Urzea-Kulturen als "unurzisch" wahrgenommen und manchmal auch so bezeichnet. Die Übernahme mancher Dinge von Menschen, oder genauer von Menschenkriegern ist ein Zeichen dafür, dass diese sich einen gewissen Respekt unter diesen Urzea erarbeitet haben.
In der Tat schätzen die Urzea dieser Gebiete die menschlichen Kriegeraristokraten als stoische Kämpfer, die zwar körperlich unterlegen sind, dies aber durch taktische Raffinesse und exzellente Ausrüstung wettmachen. Urzea sind an sich schlechte Handwerker, daher sind Urzeanische Schwerter klobig und schlecht verarbeitet, und häufig aus dem äußerst widerstandsfähigen Bergstein, und nicht aus Metall.
KAMPF UND KRIEGSFÜHRUNG
Die Urwaffen der Urzea
Eine Urwaffe ist die mit dem größten Körpereinsatz verbundene Waffe einer Waffengattung. Das sind Wurfspeere, Kriegshämmer oder Klingenhandschuhe.
Die Urzea kennen keine strenge Formation, sie stürmen in lockeren Gruppen über das Schlachtfeld. Es gibt dabei Gruppen für jede Waffengattung, und Gruppen von Spezialisten.
Im Urzeakrieg gab es Enterkommandos, die mit speziellen Schuhen und Handschuhen Burgmauern erklommen.
SPRACHE, SCHRIFT UND GELEHRSAMKEIT
Urzea kennen kaum sprachlichen Spitzfindigkeiten, und es fällt ihnen schwer, zwischen den Zeilen zu lesen, wenn sie mit Angehörigen anderer Spezies sprechen. "Ich mache Menschen nach" ist die Art eines Urzeas zu sagen, er spreche eine menschliche Sprache.
Dementsprechend klar und simpel sind urzeanische Sätze aufgebaut. Es gilt: Subjekt - Verb - Objekt. Es gibt zwei Geschlechter: Persönlich und sächlich.
Die wenigen urzeanischen Sprachen sind dabei gänzlich isolierend, und die Funktion eines Wortes wird durch die Stellung im Satz bestimmt.
Urzeanische Plattenhallen sind am ehesten mit Bibliotheken vergleichbar. Urzeanische Steinarbeiter pflegen Texte in Steine und Steinplatten zu meißeln, die sie oder Kunden als erinnerungswert betrachten. Ihre Schrift ist dabei pragmatischerweise simpel und grobschlächtig, wenige Zeichen, und simpel und klar, damit jedes Zeichen einfach zu identifizieren ist.
ERWACHEN
Beim "Erwachen" fühlt sich der Urzea, als ob die Menge an Kraft, die aus seinem Innersten herausströmt, schier endlos ist, und sein Körper macht eine Transformation durch, die ihn für den Rest seines Lebens prägen wird. Er macht einen neuen Fellwechsel durch, die Behaarung ändert die Farbe. Welche Farbe die Neue sein wird, ist ganz individuell, und kann blond, rot, sogar türkis sein. Doch das eigentlich interessante an dieser Transformation ist, dass Reflexe und Körperkraft auf ein gewaltiges Maß anwachsen, und der Urzea entwickelt intuitive magische Fähigkeiten. Das kann die Manipulation und Produktion von Licht, Feuer oder Blitzen sein, oder auch die Fähigkeit zur Telekinese. Ganz wenige können sich durch ihre neue Kraft in die Lüfte erheben.
Aufgrund dieser Tatsache werden Urzea auch als halbmagische Spezies bezeichnet, denn unter den Umständen der Transformation sind sie in der Lage, intuitiv Magie zu wirken.
Im Urzeakrieg kämpften einige wenige Erwachte, auch der große Kriegsherr der Urzea war ein solcher.
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Tja, das wärs fürs erste. Ich werde das hier beizeiten ergänzen und, wie gesagt, ändern, aber so als "Skelett" ist das gut soweit.
Sollte sich das jemand komplett durchgelesen haben, gibt es an dieser Stelle einen digitalen Keks ^.^