Pekukiu Pakurrukiu Go'sos hesoha Vara.
(Der Garten der 1296 Seelen der Vara)
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Im Garten der Vara, auf ganz wunderbarer weise,
Verharren Seelen, reglos, starr, ganz und gar leise.
1296 an der zahl, verhüllt im Schweigen,
Dem Boden tief verwurzelt, zu keinem Laut sie sich beugen.
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Wie Statuen aus vergangenen Tagen,
Verweilen sie in stummen Klagen,
In Tücher gehüllt ist die Seelenschar,
Verharren sie im Schatten der Tzrru, Jahr um Jahr als Zeugen.
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Ein Schweigegelübde, tief und rein,
Verpflichtet sie, mit dem Garten eins zu sein,
In der Erde gebunden, dort sie ruhen,
Verwachsen mit dem Garten, aus ihm das Leben bezogen.
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Doch in ihrem Schweigen, so kraftvoll und stark,
Schwingt Leben, Liebe, ein warmes Nackenmark,
Ein Garten der Seelen, im Einklang mit dem Fluss,
Erzählt von einer Geschichte, die aus unendlich liebe bewogen.
Dieses Gedicht dreht sich um etwas um den Garten der 1296 Seelen der Vara, doch was genau hat es auf sich mit diesem Garten?
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Optischer Eindruck:
Dieser Garten ist ein tatsächlich existierender Ort innerhalb des Refugiums Unomanra und gehört zu den ältesten noch bestehenden Orten der alten Zeit. Er befindet sich heute inmitten der eines Ortes "Varapekukiu-Tatakumh" genannt, was mit "Varasgartenstadt" übersetzt werden kann. Bei dem Garten handelt es sich um ein von hohen Mauern geschütztes Gartenareal welches durch einen Runden Säulenbau (dem Teha Chiutzama) betreten werden kann. Der Teha Chuitzama dient mit seinen 3 Stockwerken und einem Radius von etwa 30 Metern als Hauptsitz der ansässigen Varaner, einer einem Orden ähnlichen Gruppe Gelehrter und reisender Lehrer. Der Garten selbst wird von einigen Tzrru Patokiu (Baumartige Kreaturen) bewohnt, einige von ihnen hunderte Jahre alt.
Das besondere sind jedoch die "Einwohner" des Gartens. Während das gesamte Areal für "normale" Personen - abgesehen von einigen Gärtnern - gesperrt ist. Ruhen hier hunderte Personen in speziellen, beinahe gräberähnlichen Steinrahmen. Über ihnen ausgebreitet liegen anthrazitfarbene Tücher, die sie vollends bedecken. Die Position/Haltung der "Einwohner" des Gartens ist dabei sitzend, mit an die Brust gezogenen Beinen, den Kopf auf den "Knien" ruhend. Zwischen den Ruheplätzen wachsen liebevoll gepflegte Luminen und anderes Gewächs.
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Der Zweck der Anlage:
Die Anlage dient als Ruheort des Bekenntnisses. Personen suchen den Garten auf um eine Art Gelübde abzulegen. Dies gilt jedoch keiner höheren Macht, sondern normalen Personen. So wählen einige den Garten als Zeichen der Reue, andere als Bestärkung guter Absichten in einer bestimmten Sache und wieder andere suchen den Garten auf um mit Süchten zu brechen oder einfach um der Welt zu Zeigen, dass man sich nicht vor Selbstopferung scheut. Somit handelt es sich bei den Ruhenden um Personen auf der Suche nach einem wahrnehmbaren Beweis für die Ernsthaftigkeit ihrer Sache.
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Funktionsweise:
Entscheidet sich eine Person teil des Gartens zu werden, wird mit ihr zu Beginn ein intensives Gespräch geführt, in der sie über den Garten und das was darin geschieht vollends aufgeklärt wird. Ist die Person nun immer noch gewillt in den Garten zu kommen. Wird sie gewaschen und mit besonderen Salben eingerieben und in ein spezielles Gewand gekleidet. Nun wird die Person an einen Freien Ort im Garten geführt und darf dort platz nehmen. Dabei wurde die Art der Haltung vorher besprochen um einen reibungslosen Aufenthalt zu gewährleisten. Hat die Person die entsprechende Haltung eingenommen wird als letzter Schritt ein Tuch über die Person gelegt.
Ab diesem Zeitpunkt ist die Person VERPFLICHTET Zeit ihres Aufenthaltes zu verharren und zu schweigen. Innerhalb weniger Stunden verfallen die meisten Personen nun in eine Art Trance. Dies ist nicht nur auf die unendliche Langeweile und Reizarmut zurückzuführen. Der Garten selbst besitzt - wie jeder von Leben erfüllte Ort - ein im Boden ruhendes Geflecht aus Walankch, welches der Versorgung und Verteilung von Nährstoffen, sowie den Abbau von Abfallstoffen innerhalb der Refugien dient. Allerdings handelt es sich im Garten um eine "Partition" des Unomanranischen Systems. Dieses beginnt nun eine Verbindung mit den Körpereigenen Systemen der Personen herzustellen. Es versorgt sie mit Nährstoffen und filtert Abfallstoffe aus. So werden die Personen quasi "eins" mit dem Garten. Ist dies geschehen, befinden sich die Personen in einem halbwachen Zustand völliger Entspannung.
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In diesem Zustand der absoluten Egozentrik, beginnt eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich. Personen welche aus dem Garten zurückkehren sprechen oft davon, den Aufenthalt als eine Art Dialog mit sich selbst erlebt zu haben, als ein Studium des eigenen Geistes. So werden geheime Wünsche, verborgene Schwächen oder auch fehlerhafte Selbstbilder klar. Man erkennt jedoch auch welche Stärken in einem Wohnen und was einen wirklich Motiviert.
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Wann die Person "erwacht" und ihren Aufenthalt im Garten beendet ist vollends ihr selbst überlassen. Allerdings gibt es zwei verschiedene Herangehensweise. Die eine sieht eine bestimmte Zeit vor, die meist zwischen einigen Wochen bis zu mehreren Jahren andauern kann. Ist die angesetzte Zeit verstrichen, werden die Personen von den Gärtnern "Geweckt".
Manche Personen, besonders wenn sie auf der Suche nach sich selbst sind, entschließen sich dazu ohne festgesetzte Zeit in den Garten einzukehren und erhalten gesonderte Plätze.
Erwacht eine Person von selbst, läutet sie eine kleine Glocke, um einen Gärtner zu rufen. Dieser Hilft der Person nun bei der Trennung vom Geflecht, eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.
Wurde die Person vom Geflecht getrennt, erfährt sie meist eine unglaublich prägnante Schwäche. Diese ist teils so stark, dass selbst winzige Anstrengungen wie das bewegen der Finger unmöglich erscheinen. Gerade deshalb ist der Gärtner extrem wichtig. Er bringt die Person zurück in den Teha Chiutzama. Hier wird die Person die ersten Tage aufgepäppelt. Es braucht oft einige Tage bis gewissen Körperfunktionen wieder einsetzen, besonders bei Personen welche sehr lange Zeit im Garten verbracht haben.
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Geschichte:
Der Garten der 1296 Seelen der Vara existierte bereits lange vor dem Krieg der Uki und es wird angenommen, dass er sogar schon vor dem Heroikum bestand. Wie es genau zur Entstehung des Gartens kam ist jedoch völlig unbekannt. Zwar ranken sich einige Geschichten um dessen Entstehung, die aber alle als genau das eingeordnet werden sollten, Geschichten. Wirklich gesichert ist lediglich was nach dem Ukikrieg geschah. Am Tag Null - als die Zivilisationen der Welt den Uki zum opfer fielen, wurde der Garten vollends verschont. Ob es an seiner damals abgelegenen Lage oder an anderen Gründen lag ist unklar. Sicher ist nur, dass die Aloo der Region den Ort von nun an als sichere Zuflucht ansahen.
Während anderswo die Dunkle Zeit Opfer in der Kultur, Kunst und Leben forderte, herrschte um den Garten stehts relativer frieden und entstand eine Siedlung um die Mauern des Gartens.
Seither hat sich wenig verändert. Die einzig nennenswerte Änderung in der Geschichte seither ist wohl die "Öffnung" des Gartens für Personen welche, nicht der Spezies der Aloo gehörten, welche vor 68 Jahren beschlossen wurde (683 a.Uw.).
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Name:
Der Name des Gartens geht auf Vara zurück. Eine mythische Figur des Ersten Kosmos und Tochter der ersten Mutter Soma'sona. Sie stellte im ersten Kosmos ein Symbol des Todes aber auch den Schlafs sowie der Trance dar. Zwar gibt es keinen direkten Bezug zwischen Vara (die im Glauben der Völker ohnehin mit der Schließung des ersten Kosmos endgültig verschwand), allerdings erinnerte der Zustand der im Garten verweilenden sehr stark an die Geschichten der ersten. Weswegen der Name gewählt wurde. Die Zahl 1296 ergibt sich aus dem senären Zahlensystem der P'kun und könnte somit auch einfach mit "viel" gleichgesetzt werden, da die 1296 die erste fünfstellig Zahl ist.
Das Gedicht des Gärtners:
Das Gedicht des Gärtners (siehe oben), ist ein Gedicht welches wohl gegen Ende des späten Heroikum, in den steinernen Boden der Teha Chuitzama eingraviert wurde.
pS. Noch eine kleine Erklärung zum Gedicht:
Der Satz: "Schwingt Leben, Liebe, ein warmes Nackenmark" bezieht sich auf die biologischen Eigenheiten der Spezies Eplins. Diese besitzen kein "Herz" im eigentlichen Sinne. Emotionen und Gefühle werden bei ihnen also nicht mit einem Herz in Verbindung gebracht. Stattdessen werden viele Emotionen im Bereich des Nackens wahrgenommen. Ein "Warmes Nackenmark", also das wohlig warme Gefühl im innerste des Nackens, ist somit gleichzusetzen mit "mir wird ganz warm ums Herz".
ppS. Vllt Zeichne ich dazu noch was, mal sehen xD