Beiträge von Ronin

    Hallo,


    in den meisten Fantasy-Geschichten, Fantasy-RPGs usw. spielen Monster eine (manchmal) nicht unwesentliche Rolle. Da ich momentan selbst grade ein kleines Weltchen entwickele, in der "Monster" nicht unerheblichen Einfluß auf die Entwicklung der Völker und ihre jetzigen Standards hat, ist mir v.a. eine Frage gekommen: Wie gehen (z.B.) die Menschen mit dem Wissen um, daß Monster EXISTIEREN. Richtige Monster, keine vermenschlichten Fremden oder verfremdete Menschen (Auch die Menschen des Mittelalters mögen z.B. die Hunnen mal durchaus als Monster betrachtet haben).
    Wie geht der Köhler im Finsterwald damit um, daß ein dutzend Meilen von ihm entfernt anscheinend ein 4m großer Fleischberg in einer Höhle wohnt und neben allem möglichen Viehzeug gerne auch mal ein Menschlein verzehrt? Wie geht Graf X aus der Grafschaft XX damit um, daß an der Grenze seines Lehens eine Lichtung existiert, auf der sich mehr oder weniger zufällig und gelegentlich elementare Kräfte manifestieren und alles intelligente Leben in ihrer Umgebung destruktiv heimsuchen?


    Wisst ihr was ich meine? Ich finde, daß das -realistisch betrachtet- massive psychologische Auswirkungen haben sollte. Da ähnliche Szenarien wie oben in meiner Welt mehr an der Tagesordnung als selten sind, würde mich eure Meinung interessieren. Wie gehen die Bewohner eurer Welten mit echten "Monstern" um. Gemeint sind eher nicht "ganz normale" Tiere, die halt groß und gefährlich sind.

    "Die Falter" und "Der Weber" bilden zusammen "Perdido Street Station", "Die Narbe" und "Leviathan" zusammen "The Scar".
    Das mit Bellis´Namen ist mir gar nicht aufgefallen, hm. Eigentlich ist die Übersetzerin im Vergleich zu manch anderen sogar sehr gut, da es ihr offensichtlich gelingt Mieville´s bombastisch-genialen Stil auch in dt. rüberzubringen.
    "Der Eiserne Rat" ist übrigens der letzte Roman aus der Bas-Lag-Reihe. Bisher jedenfalls.

    Ich finde, bei fiesen Aliens und deren Grund auf Good ole mother earth loszugehen, sollte man immer unterscheiden, um welche Art von SF es sich handelt. Handelt es sich um abenteuerliche High SF, in der FTL-Reisen quasi so nebenbei erledigt werden (Beispiele: Star Wars, Star Trek usw.), kann man quasi ohne Bedenken irgendwelche obskuren Fieslings-Weltraumkulturen/nationen/stämme/organisationen losschicken. Vielleicht sogar welche, die technologisch nicht einmal sooo weit von der Menschheit weg sind.
    Verwendet man "Hard-SF", wirds schwieriger (aber IMHO auch interessanter). Man muß sich die Frage stellen, wie die Burschen es überhaupt geschafft haben, schneller als das Licht zu fliegen bzw. was sie dazu bringt, das Mammut-Unternehmen durchzuführen, mit Unterlichtgeschwindigkeit oder Lichtgeschwindigkeit zur Erde zu reisen.
    Bei allen drei Möglichkeiten wird es dabei bleiben, daß es sich um ein unglaublich ressourcen/kostenintensives Mammutprojekt handelt. Warum also wollen die Heinis der Menschheit was Böses tun? Eigentlich ist es viel zu aufwändig, eigentlich ineffektiv. Wenn sie die Erde erobern wollen, setzt das die Mitnahme von Kriegsmaterial in irgendeiner Form voraus.
    Aber allein die Beschäftigung mit diesen Problem kann schon viel Spaß machen :) .
    Eine Idee, die glaube ich noch nicht erwähnt wurde, gefällt mir z.B. besonders gut. Die Aliens wollen Gewinn machen. Im Prinzip agieren sie genauso wie irdische Firmen oder Konzerne. Sie kommen her um ihren Kram zu verkaufen und irdische Luxusgüter weiterzuverkaufen. Ohne Rücksicht auf Kultur, technologische Unterschiede usw.usf. . Daß sie dabei ein verdammtes Chaos anrichten, ist ihnen egal. Und wenn ihnen jemand ins Geschäft funken möchte, wird der halt...bestraft.

    Das glaube ich nicht. Es gibt in der SF einige sehr schöne Beispiele für "hochentwickelte Lebensformen". Auf Anhieb fällt mir die sehr bizarre aber auch sehr coole Idee von G. Benford ein: Der Eater im gleichnamigen Buch ist grob vereinfacht ausgedrückt ein kleines Schwarzes Loch, das durch die Galaxis zischt. Der Eater ist weder ein verrückter Vernichter noch eine wohlwollende Gottheit, sondern ein verrückter Egomane. Ziemlich realistisch für eine derart mächtige Präsenz, finde ich. Er erntet Wissen, natürlich auf die Art und Weise wie z.B. Menschen Wissen über Bakterien oder Insekten horten: Nicht immer zugunsten der Bakterien oder Insekten :) .
    Daß man derartig mächtige oder eher exotische Lebensformen nicht vernünftig beschreiben könnte, finde ich nicht. Alle Beschreibungen gehen aus unserer Sicht der Dinge aus, werden durch unsere Wahrnehmung bestimmt. Ob das intelligentere oder weniger intelligente Lebensformen sind, ist IMHO irrelevant.
    Im Zuge eines Weltenbastelns sollte man sich an derartige Wesenheiten aber vielleicht eher vorsichtig heranwagen, bzw. Fantasy-Klischees verwenden. Götter auf Fantasy-Welten z.B. sind meistens und sinnigerweise im Prinzip meist auch eher nur menschliche Archetypen.

    Ich bin ein Extrem-Viel-Leser von Fantasy und SF. In den letzten 10-20 Jahren gab es immer mal wieder Bücher die mich (in dem Bereich) vom Hocker gehauen haben (Neuromancer, Hyperion usw.), aber Bas-Lag-Bücher von Mieville gehören seit langer Zeit für mich mal wieder in die Kategorie in der ich mir beim Lesen nur denke "Heilige Kacke, ist das gut". Vom absoluten Super-Schreibstil abgesehen ist die Welt Bas-Lag einfach nur faszinierend. Und es lapidar als gewöhnlichen Steampunk abtun würde ich keinesfalls.

    Fand ich auch sehr schön zum Lesen, muß aber sagen daß es eigentlich irgendwie nichts aufregend besonderes oder neues war. Das Ende gefiel mir, wie offenbar dem größten Teil der Leser, auch eher weniger. Ich hätte auch etwas mehr "Härte" in dem Ganzen bevorzugt.

    Aber absolut! In dem ganzen, unüberschaubaren und abgekupferten Fantasy-Einheitsbrei war die Trilogie etwas erfrischend neues, etwas "buntes", das auch eine gewisse, tragische Atmossphäre vermitteln konnte. Sehr schön.