Posts by WeepingElf

    Ah, du meinst, dass die AI-Grafiken keine "Kunst"sind? Sind sie für dich nicht vergleichbar mit Auftragsarbeiten? Diese drücken ja auch die Gedankenwelt des Auftraggebers auf und nicht die des Künstlers.


    Dein Roman hört sich sehr interessant an. :agree:


    Da hast Du recht, das kann man auch so sehen - als Auftragsarbeiten. Aber ich denke, die KI weiß nicht, was sie tut, und oft ist das Ergebnis irgendwie "sinnlos", wie etwa Straßen, die nirgendwo hin führen, und solche Sachen. Ich habe jedenfalls schon einige KI-Grafiken gesehen, die solche Fehler aufwiesen.

    Lasst mich hierzu ein paar Gedanken loswerden, von denen ich nicht so recht weiß, ob sie stimmig sind.


    Grundsätzlich, denke ich, dient Kunst als Ausdruck des Selbst, setzt also Selbstreflexion des Künstlers voraus. Das können KIs, soweit bekannt, nicht - noch nicht, aber eine selbstreflexive KI wäre ziemlich sinnlos, weil sie den Hauptvorteil von Maschinen gegenüber Menschen einbüßen würde: Maschinen denken nicht über sich selbst nach und haben keine eigenen Interessen, widersprechen nicht, sondern tun, was man von ihnen verlangt (es sei denn, sie sind defekt oder fehlerhaft konstruiert, oder werden zu etwas missbraucht, wofür sie nicht gemacht sind, aber das steht auf einem ganz anderen Blatt). Insofern kann KI keine echte, wahrhaftige Kunst produzieren.


    Das ist auch ein Thema, das in meinem Roman, der in der Welt des Globalen Frühlings spielt, eine Rolle spielen wird, auch wenn es nicht das Hauptthema ist. Der männliche Protagonist des Romans ist ein Musiker, der in einer Kultur lebt, in der die meiste Musik von Algorithmen produziert wird, da sind keine Menschen mehr beteiligt, außer dem Produzenten, der dem Computer den Auftrag erteilt, einen Song zu produzieren. Aber es gibt eben doch Leute, die von Menschen gemachte Musik der KI-Musik vorziehen, und der Protagonist ist einer davon.

    Die sind viel zu symmetrisch und regelmäßig für realistische Sternbilder. Aber vielleicht ist in Deinem Universum die Natur des Sternenhimmels ganz anders als bei uns, insofern mag meine Kritik ihr Ziel verfehlen.

    Die Beschreibung "... dessen Protagonistin eine UN-Klimaschutzbehörde leitet, die für die Umsetzung der internationalen Klimaschutzvereinbarungen zuständig ist" wiederum würde mich jetzt direkt schon wieder abschrecken leider - das klingt für mich so furchtbar dröge.

    Ganz so dröge ist es dann doch nicht, auch wenn der Roman einige Längen hat und ziemlich viele Fakten-Einschübe enthält, die den Lesefluss stören. Das ist aber nun mal eine komplexe Thematik, die sich eben nicht leicht in eine flotte Erzählung umsetzt. Mir hat der Roman gefallen, aber mit Abstrichen.


    Und danke für Dein Interesse an meinen Geschichten! Es handelt sich dabei natürlich um nichts anderes als das Projekt, das unter dem Arbeitstitel "Globaler Frühling" läuft, und über das ich hier im Weltenbastler-Forum schon das eine oder andere gepostet habe.

    (Ich weiß jetzt nicht, ob das hier richtig ist; falls nicht, mögen die Admins es an die richtige Stelle verschieben.)


    Das Folgende ist eine Kopie eines Posts in meinem Blog Flowstate - Magazin für Lebenskunst und Zukunftskultur.


    Zurück in die Zukunft - Nachhaltigkeit und Science Fiction


    Science Fiction wird oft als die "Literatur der Ideen" definiert. In der Vergangenheit machte die Science Fiction viele neue Ideen, von der Raumfahrt bis zur Computertechnik, populär. Seit geraumer Zeit jedoch scheint Science Fiction jedoch eher eine "Literatur der Sorgen" zu sein. Es überwiegen Dystopien, aber es gibt auch viel Science Fiction, die sich in Scheinwelten flüchtet, die mit den Dingen, die uns im wirklichen Leben umtreiben, nichts zu tun haben - Fantasy mit Raumschiffen.


    Es mangelt freilich nicht an Science Fiction, in der aktuelle Themen wie Klimawandel und Artensterben eine zentrale Rolle spielen. Aber: es handelt sich eben fast immer um Dystopien, in denen der Zusammenbruch der Zivilisation aufgrund der unbewältigten Nachhaltigkeitskrise geschildert wird. Vielfach ist das zukünftige dunkle Zeitalter auch Folge einer Katastrophe, die nichts mit der Nachhaltigkeitskrise oder anderen realweltlichen Problemen zu tun hat, wie etwa - derzeit besonders beliebt - einer Seuche, die Menschen massenhaft in Zombies verwandelt. Oder ein Bergbaukonzern sticht eine Höhle an, in der feuerspeiende Drachen hausen, die sich dann über die Menschheit hermachen. Hauptsache, es gibt wieder Raum für Helden und Abenteuer.


    Manche Science-Fiction-Autoren fabulieren auch von einer Flucht auf einen Planeten B, nachdem die Menschheit die Erde zugrunde gerichtet hat, und wo es ebenfalls wieder Raum für Helden und Abenteuer gibt, sei es ein terraformter Mars oder ein Planet eines anderen Sterns. Das ist natürlich keine Lösung. Sollen wir etwa noch einen Planeten zugrunde richten? Aber diese Option haben wir nicht: Es ist mehr als ungewiss, ob Terraforming funktioniert - wenn ein Planet lebensfeindlich ist, dann hat das seine Gründe, die sich wahrscheinlich mit keiner Technologie abänder lassen - und interstellare Reisen scheinen jenseits des technisch Realisierbaren zu liegen. Es führt kein Weg herum um die Erkenntnis, die längst zu einem beliebten Motto der Klima- und Umweltschutzbewegung geworden ist: Es gibt keinen Planeten B!


    Dabei könnte die Science Fiction die Lösung der Nachhaltigkeitskrise zu ihrem Thema machen. Denn Ideen zur Lösung unserer Probleme gibt es viele, nur werden sie bislang noch viel zu wenig in spannender, unterhaltsamer Literatur präsentiert, sondern schlummern in mehr oder weniger trockenen Sachbüchern und wissenschaftlichen Arbeiten, die kaum jemand liest. Wo bleiben sie also, die positiven und zugleich realistischen Zukunftsvisionen? Es gibt sie, wenn auch noch zu wenige.


    Als ein Beispiel kann der Roman Das Ministerium für die Zukunft von Kim Stanley Robinson (2021) gelten, dessen Protagonistin eine UN-Klimaschutzbehörde leitet, die für die Umsetzung der internationalen Klimaschutzvereinbarungen zuständig ist. Sie stößt zunächst auf allerlei Widerstände, doch am Ende, so viel sei verraten, ist ihre Mission erfolgreich. Schon 2010 erschien die Anthologie Shine, die optimistische Nahzukunfts-Stories enthält, von denen einige von der Lösung aktueller Probleme handeln. Auch einige Werke von Bruce Sterling, einem der Hauptprotagonisten der Cyberpunk-Bewegung der 1980er, weisen in diese Richtung. Das Magazin Solarpunk versteht sich als eine Plattform für solche Science Fiction. Und Robinson hat schon in den 1990er Jahren einen Gegenentwurf zum entfesselten Kapitalismus in seiner Mars-Trilogie vorgelegt, wenn auch im Rahmen einer Planet-B-Geschichte, die auf einem terraformten Roten Planeten spielt.


    Denn Erzählstoff bietet die Auseinandersetzung um eine nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise mehr als genug! Umweltaktivisten und Whistleblower erleben Abenteuer und haben sich mit Gegnern wie profitgierigen Konzernen, korrupten Beamten und politischen Widersachern auseinanderzusetzen. Weitere Gegenspieler könnten Ökoterroristen sein, die für die richtigen Ziele mit den falschen Mitteln kämpfen, und damit der guten Sache schaden. Des weiteren kann eine spannende Kriminalgeschichte oder ein romantisches Liebesdrama in einer Welt spielen, die sich deutlich erkennbar in die richtige Richtung bewegt, können die Protagonisten ein Vorbild in Sachen nachhaltiger, verantwortungsbewusster Lebensführung sein. All das lässt sich in vielfältigster Weise miteinander kombinieren.


    Es kommt hierbei darauf an, nicht nur zu beschreiben, wie eine nachhaltige, freie und gerechte Zukunft aussehen kann, sondern spannend zu erzählen. Ich habe beschlossen, dies zu meiner Lebensaufgabe zu machen. Derzeit sammle ich Ideen für solche Stories, von denen die ersten bereits beginnen, Gestalt anzunehmen. Das ist sicher nicht einfach, aber die oben genannten Beispiele zeigen, dass das machbar ist und wie solche Geschichten aussehen können.


    Weblink


    Solarpunk Magazine


    Literatur


    Jetse de Vries (Hg.) (2010): Shine. An Antholoy of Near-Future Optimistic Science Fiction. Oxford: Solaris.


    Kim Stanley Robinson (1993): Red Mars. New York: Random House.


    Kim Stanley Robinson (1994): Green Mars. New York: Random House.


    Kim Stanley Robinsin (1996): Blue Mars. New York: Random House.


    Kim Stanley Robinson (2021): Das Ministerium für die Zukunft. München: Heyne.


    Peter Seyferth (2014): Wo bleibt das Positive? In S. Mamczack, S. Pierling, W. Jescke (Hg.): Das Science Fiction Jahr 2014. München: Heyne.

    Beim Herumtrödeln in der Wikipedia bin ich vorhin auf die Totentrompete gestoßen. Bei diesem heimischen Pilz lassen Name und Aussehen Schlimmes befürchten, aber es ist wohl ein harmloser, essbarer Pilz, der sogar ganz gut schmecken soll (was ich nicht beurteilen kann, weil ich den nie probiert habe).

    Na, dann will ich hier mal mein kleines bisschen Senf dazu geben.


    Es kommt oft vor, dass hier jemand etwas über seine Welt postet, das in meinen Augen nicht plausibel oder einfach nur albern ist und mir nicht gefällt. Wie ich überhaupt die hier weit verbreitete Wertschätzung von ISSO nicht sonderlich mag - für mich ist ISSO eher eine Schwäche einer Welt: da wird etwas "zugekleistert", das eigentlich nicht schlüssig ist. Viele Welten hier interessieren mich aus diesem oder anderen Gründen einfach nicht. Nur: Ich halte mich mit Fundamentalkritiken zurück, wenn mir eine Welt nicht gefällt, ziehe ich es vor, ganz einfach gar nichts dazu zu sagen und das Projekt zu ignorieren. Mit dieser Strategie, die ich nicht nur hier, sondern auch in anderen Foren anwende, bin ich bisher sehr gut gefahren. Natürlich ist es nicht wirklich nett, jemandem auf diese Weise die "kalte Schulter" zu zeigen, aber es ist das kleinere Übel im Verhältis zu einer negativen Kritik, die vom Kritisierten als verletzend empfunden werden könnte, und ich bin nicht der Typ, der aus Höflichkeit Lob heuchelt, das er nicht wirklich meint, denn so was ist unehrlich und verlogen und nützt niemandem. Dann besser schweigen.

    Sollte ich hier irgendwelche Gefühle verletzt haben, so tut mir das aufrichtig leid. Ich gebe zu, manchmal etwas "undiplomatisch" zu sein, das ist eine Macke von mir, an der ich arbeiten muss. Das passiert mir insbesondere, wenn eine Diskussion festgefahren ist, wie das hier der Fall war. Ich kann aber verstehen, dass jemand in einer solchen Situationen die Lust an einer Fortführung der Diskussion verliert. Das geht mir genau so. Insofern möchte ich mich bei Shay dafür entschuldigen, dass ich sie für "eingeschnappt" hielt - sie hatte halt keine Lust mehr auf eine Diskussion, in der sich nichts mehr bewegt; dafür habe ich vollestes Verständnis.


    Und weil mein Artusroman-Projekt momentan eine sehr niedrige Priorität hat (ich habe genug andere Projekte, die ich erst mal abschließen will, bevor ich mich an den Artusroman setze, ich sammle nur beizu Ideen dafür), ist für mich diese Diskussion nicht besonders wichtig, zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedenfalls nicht. Wir können es also damit bewenden lassen, wenn niemand sonst noch was dazu sagen will. Falls jemand weiterhin Interesse hat, über dieses Thema zu sprechen, bin ich aber gern dazu bereit.

    Ach Shay, sei doch nicht gleich so eingeschnappt, nur weil wir Deine Hypothesen angezweifelt haben. Ich bin da genauso wenig Experte wie Du, bei Riothamus habe ich den Eindruck, dass er sich damit besser auskennt als Du und ich, aber selbst die besten Kenner einer Materie können sich irren ;) Zwar gibt es meiner Meinung nach nichts, was auf germanische Sprachen in Britannien vor der Einwanderung der Angelsachsen hindeutet, das ist aber nur ein argumentum ex silencio und somit kein Beweis, dass es sie nicht gab. Wir können diese Meinungsverschiedenheit ebenso wie diejenige über die Lokalisierung von Camelot hier einfach stehen lassen, agree to disagree, wie man im Englischen so schön sagen kann.


    Daran hängt für mich ohnehin nicht viel! Wie ich schon geschrieben habe, geht es mir gar nicht so sehr darum, herauszufinden, was damals tatsächlich geschah, sondern nur ein einigermaßen plausibles Szenario für einen Artusroman zu konstruieren. Denn wir wissen ja gar nicht, ob es Artus überhaupt gegeben hat, diese Figur allein ist also schon spekulativ - und meine Elben, aus deren Sicht ich die Geschichte erzählen will, sind ohnehin eine Fiktion.

    Mein Ziel bei der Beschäftigung mit dieser Materie ist auch gar nicht, ein Sachbuch oder gar eine wissenschaftliche Arbeit über das Britische Dunkle Zeitalter oder die Artussage zu verfassen - da gibt es schon eine Menge guter Bücher von Leuten, die viel mehr darüber wissen, als ich darüber weiß oder je wissen werde. Das überlasse ich den Profis. Ich habe nur das Projekt, die Artussage mal aus der Sicht meiner Elben zu erzählen, und dazu - und zu nichts anderem - stelle ich Literaturrecherchen zu diesem Themenkomplex an. Dazu reicht es vollauf, die sich stellenden Fragen in sinnvoller und plausibler Weise zu beantworten - so dass es so sein könnte, aber nicht unbedingt wirklich so sein muss. Zumal ja schon die Elben ein fiktionales Element in der ganzen Geschichte sind, das in einer seriösen nichtfiktionalen Arbeit fehl am Platze wäre, wenngleich es im Artuskomplex Erzählungen gibt, die sich so auslegen lassen.