Hallo!
Zitat
Original von Tlahihotulhu
Ich finden, eine "perfekte" Welt mit lauter Friede Eitel Sonnenschein bietet so ziemlich Null Anreiz für ein Rollenspiel. Ich kann ja nur für mich sprechen, aber MICH interessieren Welten, in denen es eine Geschichte gibt.
[viel Text rausgesöbelt]
Also, summa summarum: Eine Kopie oder Verfremdung, kannst du gerne machen - aber sie sollte durchdacht sein. Und ich finde nunmal, Probleme gehören dazu, um die Welt in Atem zu halten und eine gewisse Spannung zu bieten. Gerade für ein Rollenspiel! Warum sollte sich irgendein Charakter auf in die weite Welt machen und furchtbare Abenteuer erleben, wenn es ihm zu Hause doch viel besser geht und er dafür keinen Finger rühren muss?
Selbst die Britischen Elben, wie ich sie mir vorstelle, haben ihre Probleme und Schattenseiten. Im Vergleich zu vielen anderen antiken Hochkulturen sind sie fortschrittlich und aufgeklärt - aber glaubt irgendjemand, die Zwerge, die vor ihnen auf den Inseln waren, hätten das Land freiwillig hergegeben? Da hat es in der Vergangenheit viele furchtbare Kriege gegeben.
In der "klassischen" Zeit leben Elben, Zwerge und mittelländische Einwanderer einigermaßen friedlich zusammen, aber Abneigungen und Vorurteile gibt es noch zuhauf. Und natürlich Streitigkeiten zwischen Elbenstämmen (die allerdings in der klassischen Zeit nicht mehr mit Waffen, sondern diplomatisch, vor allem in der Hohen Tafel, ausgetragen werden) und einiges mehr. Nicht zu vergessen der übliche Prozentsatz von gewöhnlichen Kriminellen, darunter einige durchaus mächtige böse Magier. Elben sind - in meiner Welt - eben auch nur Menschen.
Und wenn es auch keine Sklaverei gibt, bilden die Mittelländer, die als Lohnarbeiter ins Land gekommen sind und zum Teil schon in der x-ten Generation im Land leben, eine Unterschicht ohne volles Bürgerrecht (es ist für einen Mittelländer - oder auch für einen Zwerg - nicht unmöglich, qua Gesetz zu einem Elben zu werden, aber es ist definitiv nicht einfach - man braucht eine bestimmte Anzahl von "Paten", muss einen ehrbaren Beruf ausüben, einen Eid leisten, eine Gebühr entrichten und noch einiges mehr - letzten Endes muss der Schiffschaftsrat das absegnen). Viele Mittelländer versuchen, eine Elbin zu heiraten, damit wenigstens ihre Kinder das volle Bürgerrecht erlangen, aber solche Halbelben sind dann auch wiederum Außenseiter, und dergleichen mehr.
Der häufig geäußerte Vorwurf, die Elben seien hochnäsig und blickten auf alle anderen Völker herab, ist nicht völlig aus der Luft gegriffen. Zwerge und insbesondere Mittelländer gelten weithin als Barbaren, denen man vorwirft, sie seien des Daseinszweckes der Menschheit (der darin besteht, die Welt zu behüten und durch Schaffen schöner und nützlicher Dinge zu bereichern) vergesslich geworden; viele Götter der Mittellande werden von den Elben als Dämonen angesehen.
Soziale Probleme gibt es also zuhauf, und am Ende kommt es dann ja auch zum großen Knall: ein Bürgerkrieg bricht aus, in dem viele keltische Söldner mitmischen, und die Karthager nutzen die Gelegenheit, sich eines mächtigen Konkurrenten im Atlantikhandel zu entledigen und greifen die Elbeninseln an, schließlich bricht alles zusammen und die Kelten übernehmen die Inseln. Der Rest ist Geschichte.