Beiträge von KeyKeeper

Liebe Bastler, die Weltenbastler-Olympiade hat begonnen, das WBO-Tool ist vorbereitet. Bitte meldet euch schnell an. Viel Spaß dabei!

    Ein nettes Angebot an datenschutz-sensitive Leute waere als Alternative zum https-Kontaktformular natuerlich, seinen oeffentlichen PGP-Schluessel auf die Webseite zu schreiben. So kann man dich kontaktieren, ohne dass der Inhalt der Mail "halboeffentlich" ist. Die Metadaten im Header der Mail sind damit natuerlich nicht geschuetzt, aber damit muss man als Mailversender einfach leben...


    Besser (oder Muss?) ist wohl auch eine Checkbox, die zunächst bestätigt werden muss, bevor die Daten gesendet werden können - für die Einverständniserklärung des Nutzers, dass die Daten gespeichert werden.

    Naja, so ne Checkbox kann man machen, um auf der ganz sicheren Seite zu sein. Allerdings faende ich aus Useability-Sicht (und damit zur Demonstration der guten Absicht) wesentlich erheblicher, dass a) voellig offensichtlich ist, dass das Geschriebene dann in einem oeffentlichen Gaestebuch angezeigt wird (und es kein privates Kontaktformular ist) und b) erklaert wird, ob irgendwelche Informationen erhoben werden, die nicht angezeigt werden (beispielsweise IP speichern um sicher zu stellen, dass die gleiche IP nur alle 10 Minuten posten kann, so dass man Spammer abhaelt - oder watt weiss ich).
    Wenn jetzt ueberall Checkboxes auftauchen wo man recht generell der Verwendung "der Daten" zustimmen muss, dann stumpft der Benutzer ja nur ab und das ist nicht im Sinne des Erfinders.


    Wer zu doof ist zu kapieren, dass Dinge, die man in ein Gaestebuch reinschreibt, dort auch hinterher fuer alle weiteren Besucher lesbar drinstehen, dem ist auch nicht zu helfen.


    Personenbezogene Daten "erhebst" du ja an sich trotzdem, auch wenn dir jemand - ohne Formular - direkt eine Mail schickt, oder?


    Hm, bist du sicher, dass man dann im juristischen Sinne von Erheben von Daten sprechen kann? Weil die "Erhebung" wird ja vom Absender und nicht vom Empfaenger veranlasst, und du kannst dich auch gar nicht so einfach dagegen wehren - um beispielsweise Mails aufgrund der Absenderadresse auszufiltern und zu loeschen (-> keine Datenspeicherung) musst du ja die Absenderadresse elektronisch verarbeiten.

    Also: Kennst DU dich mit dem Thema aus und kannst anderen Tipps und Hilfestellungen geben?


    P.S. Dieser Thread soll keine Diskussion über Sinn und Unsinn der DSGVO werden, sondern sich auf Tipps, Hilfestellungen und Ratschläge begrenzen.

    OK, wir haben also anscheinend beschlossen, Nharuns Bitte nach konkreten Tipps und Hilfestellungen komplett zu ignorieren und moechten lieber eine Grundsatzdiskussion ueber Rechtssicherheit und die Ungerechtigkeit der Welt fuehren? Na dann los... %-)


    Wie unklar die Lage ist, lässt sich gerade auf Tagesschau.de nachlesen.


    So sehr ich die Tagesschau schaetze, meine IT-bezogenen Nachrichten aus der Tagesschau zu beziehen bringt mich als IT-Mensch und Softwareentwickler schlicht nicht weiter.
    Wenn ich gut recherchierte und besonnene IT-Berichterstattung will, dann schau ich bei heise.de. Dort hat Peter Schaar (Der Godfather of Datenschenschutz in Deutschland) heute dieses zu sagen.


    TL;DNR: Erstmal keine Panik. Und dann sich mal ein paar Gedanken machen, welche Daten man eigentlich sammelt, was damit passiert und ob man die noch besser schuetzen kann.


    Du schlägst also vor, dass Recht bewusst zu brechen, wenn ich es richtig verstanden habe, KeyKeeper? ( )


    Na sicher! Ausserdem schlage ich vor, dass du taeglich deine(n) Lebenspartner(in) verpruegelst, kleine Katzen anzuendest, Sondermuell in Nachbars Garten ablaedst und beim Einsteigen in den Bus erstmal "Guten Morgen ihr Arschloescher" rufst %-) :facepalm:
    Mir ist gerade nicht ersichtlich, was hier noch die sinnstiftende Stossrichtung der Diskussion ist.


    Es geht hier im Thread doch um die Frage, was es für Webseitenbetreiber für Hilfestellungen gibt.

    Ja, also, bitte, her mit den Tipps! :) Es wurden ja schon einige nuetzliche Links gepostet.


    Was dann natürlich kein Rechtsstaat mehr wäre, sondern ein Glücksspiel.

    Gut, dass Vinni das mit dem "Vor Gericht und auf hoher See bist du in Gottes Hand" schon erwaehnt hat, sonst muesst ich das jetzt machen.


    dass sich eine Verbraucherschutzorganisation schnell ein paar Fälle mit geringem Streitwert sucht

    Ich denke, jetzt kommen erstmal die Verbraucherschutzorganisationen mit dem grossen Streitwert. Max Schrems hat heute z.B. schon losgelegt


    Es ist ein schlecht gemachtes Gesetz

    Ich bin mir noch nicht sicher, dass das Gesetz schlecht ist. Aus meiner Sicht auf die IT-Branche war ein Arschtritt bei den Verantwortlichen mal dringend noetig, weil das Thema sonst immer unter "Achja, das machen wir, wenn wir mal ganz viel Zeit haben" abgehakt wird.



    Und weil's ein Anliegen ist und Transportschutz von Daten in der DSGVO erwaehnt wird, hier nochmal der Link auf [url=https://letsencrypt.org/]Let's Encrypt], wo man sich kostenlose SSL-Zertifikate erzeugen lassen kann.

    Und in diesem Zusammenhang ist dann die zitierte Äußerung der Landesregierung von NRW auch sehr beunruhigend, da sie davon ausgeht, dass die Bestimmungen der DSGVO eben keine Abmahnungen verhindert.

    Ich habe ehrliche Zweifel ob die NRW-Landesregierung hier aus juristisch kompetenter Position eine Expertise abgibt; es kommt mir eher so vor als wuerde sie versuchen, politisches Kapital aus der Verwirrung der Leute zu schlagen :weissnicht: :hmm:


    gibt es hier also durchaus heftige Folgen zu befürchten.


    Ja, befuerchten kann man viel, aber wie immer im Leben muss man eben eine Risikoabschaetzung im Angesicht unvollstaendiger Information treffen. (Schliesslich koennte man auch, wenn man sich ans Steuer setzt, einen Crash mit Millionenschaden verursachen... aber man geht mit diesem Risiko irgendwie um.)


    Das hunderste Wiederkauen von unklaren Befuerchtungen hilft einem ja beim Anpassen seiner Webseite auch nicht weiter. Wenn man jedes Risiko eliminieren will, kann man natuerlich seine Seite mal fuer ein Jahr offline nehmen und schauen, wie sich die Rechtslage unterdessen entwickelt hat.


    Ich fand die Checkliste unter https://gdprchecklist.io/ ganz interessant :)

    Huhu!


    Im Jahre 2018 wollte ich mal anfragen, ob es moeglich ist, Forum und Webseite auf HTTPS umzustellen? Kostet das beim Hostingprovider extra? Wird es ueberhaupt unterstuetzt? Muesste man seine Zertifikate selbst erzeugen und wenn ja, kann man https://letsencrypt.org/ verwenden?

    Ich musste mir beim Lesen der Fragen auch irgendwie vorstellen, wie drüben auf Issoy jemand eine Welt bastelt mit unserem irdischen Kapitalismus, und dann die ganze Zeit gelöchert wird von wegen "das würde doch nie wer machen! das funktioniert ja überhaupt nicht!...

    Tut's ja imho auch nicht ;)

    Stimmt... Ärzt*innen haben wohl nen anderen Berufsethos als Farmer. Gibt bei uns ja auch den Hippokratischen Eid. Aber gibt es an dieser Stelle überhaupt einen wesentlichen Unterschied zwischen unserem und dem issoyanischen System? In beiden verlören Ärzt*innen ihre Praxis, wenn sie Patient*innen einfach so abweisen.

    Naja, aber dann gibt's wiederum Zwang und irgendwer muss das durchsetzen.
    Was ich an deiner Utopie nicht ganz verstehe ist die Fiktion oder das Missverstaendnis, dass es fuer Individuen keinen Zwang gibt, Leute aber dennoch einklagbare Rechte haben. Irgendwo gibt's da eine Diskrepanz.


    Und Aerzte anders als Farmer? Huh? Wenn die Ernte eingebracht werden muss, muss die Ernte eingebracht werden. Wenn man sich damit mal 2 Wochen Zeit laesst weil man keinen Bock hat, dann kann man sie ggf vergessen - es sei denn, das Getreide marschiert magisch selbsttaetig in die Scheune.


    Ich muss aber zugeben, dass ich auch die anarchistische Utopie a la "jeder kann machen, was er will" nie so recht verstanden hab. Fuer mich ist "jeder kann machen, was er will" eine Dystopie. Um freie und gerechte Lebensbedingungen zu schaffen, muss ein gewisser Zwang ausgeuebt werden. Wenn die Ausuebung des Zwangs nicht reguliert ist, dann gleitet es auch sehr schnell ins Dystopische (Mobherrschaft, Hexenjagden, Recht des Staerkeren etc.) ab.

    aber die unbewohnten Gebiete sind halt - unbewohnt, und gehören vermutlich auch niemanden, der ein Interesse daran hat, sie zu besiedeln. Sonst wären sie's ja vermutlich.

    Naja, ein Grund warum eine Gegend nicht besiedelt ist kann ja die fehlende Infrastruktur sein. Wenn die jetzt jemand herstellen wuerde, dann wuerden dort ggf. Leute hinziehen, z.B. weils dort Platz gibt, nett ist, sonstwas.

    die intrinsische Motivation, dass es nach dem Ableben noch irgendwo ne wissenschaftliche Publikation gibt, wo der eigene Name draufsteht, ist nicht zu unterschätzen.^^

    Ich weiss nicht, persoenlich hat mir die nicht ausgereicht. Mmn muss dir schon die wissenschaftliche Aktivitaet an sich auch Spass machen (Kaefer beobachten, Messungen machen, Nachgruebeln, etc.) und nicht von institutionellen Schwachsinnigkeiten verleidet werden, damit du es durchhaeltst. Oder man muss sehr sehr eitel sein, um sich fuer den Namen auf einem Zettel zu quaelen...

    Lokale Ärzt*innen gibt's regional, wer was gröberes hat, geht in die Arztstadt Torg, das im Prinzip als Zentralkrankenhaus von Antiton fungiert. (Dort leben hauptsächlich alte Leute und Medizinstudent*innen sonst.)

    Hm, medizinischen Versorgung ist wahrscheinlich ein recht elementares Gut. Man hat im Notfall wenig Zeit, um mal erst seine Rechte einzuklagen bzw. auf einen anderen Arzt auszuweichen. Und es ist ein Beruf, der durchaus unangenehm oder anstrengend sein kann. Wenn der Arzt gerade keine Lust hat, sich schon wieder mit den Haemorrhoiden von Frigol Meier auseinanderzusetzen und erst uebernaechstes Jahr einen Termin machen will, dann kann Frigol entweder hoffen, dass ein anderer Arzt in seiner Region mehr Lust hat oder umziehen, oder?

    In den meisten Fällen tatsächlich: Nein. Es braucht ein paar wenige Expert*innen, die dann aber gleich mal eine ganze Provinz abdecken, und ansonsten ein recht kleines Personal, das die einzelnen Betriebe leitet.

    Gerade wenn wenige Leute ein grosses Gebiet abdecken koennen, dann lohnt es sich, ueber den Bus Factor nachzudenken. Es ist ja IRL auch nicht selten, dass einzelne Leute die entscheidenden Raedchen im Getriebe eines grossen Systems sind - allerdings ist dieses System dann statistisch gesehen recht instabil, weil ja der Ausfall / Krankheit / Tod / Kuendigung / etc. einiger weniger ausreicht, um das Getriebe zum Stillstand zu bringen. Dann gibt's halt oefter mal Umwaelzungen / Veraenderungen, das kann natuerlich sehr interessant sein :)

    In manchen Fällen ist es wohl schlicht Eigendünkel. Bei Festen Festredner*in sein, irgendwelche offiziellen Anlässe leiten, so ein Kram.

    Also eh so wie IRL ;)

    Professor*innen der Allgemeinen Magietheorie an einer Universität bestimmen wohl gemeinsam das Curriculum.

    Ist denn die Lehre fuer diese Professorinnen so interessant? IRL ist die ja eher ungeliebt und die freie Forschung ist das, wofuer man den Job macht.

    in den Gegenden wo kein Zug hinfährt, wurden oft erst gar keine Dörfer gegründet.

    Ui, damit haben die Zugvoelker ja einigen Einfluss ueber die Besiedelung des Landes. Fuehrt das zu... politischen Aktivitaeten? Sagen wir ein Politiker moechte gerne in seiner Region eine dichtere Besiedelung um mehr Einfluss zu haben (mehr Buerger unter ihm) - verhandelt der dann mit den Zugvoelkern? Und was bietet er ihnen an?

    Ich denke, ja? Auf ganz lokaler Ebene gibt es eh gesellschaftlichen Druck, sich zu beteiligen

    Brrr... das ist fuer mich das Dystopischste, was du bislang beschrieben hast :lol:
    "Zwangsweise" Teilnahme am Vereinsleben einer Kleinstadt ist fuer mich der Horror *g*

    Wer halt ganz bestimmte Sachen machen will, wie z.B. einen Buchladen betreiben, muss wirklich gut bewandert sein mit diesem bürokratischen System umzugehen.

    Klingt als waere die erste Qualifikation, die ein Buchhaendler braucht, nicht liebe zu Buechern oder Literatur, sondern Verstaendnis der buerokratischen Regeln - statt Traeumer eher k. und k.-Beamter. Aehnliche Klagen hoert man ja IRL aus dem Gesundheitswesen - dass mehr Zeit zur Verwaltung als am Patienten aufgewendet wird.


    Apropos Medizin: werden Issoyaner krank oder brechen sie sich mal was?

    Das Wachstum von Pflanzen wird über magische Steuerungssysteme kontrolliert, beschleunigt, optimiert...

    Ich hab jetzt von deiner Magietheorie gar keinen Schimmer - sind denn diese Steuerungssysteme (teilweise) intelligent bzw. sentient? Ich nehm an, dass die eher keine Buergerrechte haben, oder?

    Meine Vorstellung ist, dass Gerichte nur in ganz schwierigen Fällen einberufen werden.

    Wie konfliktavers sind denn deine Weltbewohner? Wer schlichtet denn alltaeglichen Streit? Der eine hat dem anderen sein Buch weggenommen, weil ihn das Thema gerade interessiert hat und er keine Lust hatte, selbst in die Buchhandlung zu gehen - was passiert?

    Was passieren kann, ist dass es Lieferengpässe gibt, oder dass auf bestimmte Produkte unter Umständen mal lange gewartet werden muss, da es nur wenige gibt, die das machen. Wenn halt einfach niemand Lust hat, Tischler*in zu werden, dann wird es schwierig, an Möbel zu kommen. Eventuell muss man dann eine längere Reise dafür unternehmen... was aber zur Not eben auch gratis sein kann, mit Regionalzügen.


    Ich möchte nach wie vor keine klare Privilegientrennung zwischen Berufstätigen und Nichtberufstätigen... auf magischem Weg kann sehr viel Überfluss hergestellt werden, und somit müssten, damit das System funktioniert, nur ein kleiner Teil der Bevölkerung dafür arbeiten. Ein guter Teil der Bevölkerung geht hauptsächlich Hobbies oder ehrenamtlichen Tätigkeiten nach.

    Warum wird denn dann jemand die Sorte "Magier", die es zur Aufrechterhaltung des Ueberflusses braucht? Braucht das eine lange/komplexe Ausbildung? Warum verfolgt die jemand? Und was, wenn er 5 Jahre nach der Ausbildung beschliesst, dass er eigentlich lieber den Rest seines Lebens Blumenkraenze aus Gaensebluemchen herstellen moechte? Gibt's dann genuegend andere, die seinen Platz einnehmen?

    Wer also politisch aufsteigen will, muss irgendwas arbeiten.

    Wieso sollte man denn ueberhaupt politisch aufsteigen wollen? Das klingt nach ziemlich viel Arbeit...
    Kriegt man als Politiker Macht und Einfluss, die man nach eigenem Gutduenken einsetzen kann? Was verhindert, dass ein Politiker Resourcen veruntreut oder seine Macht missbraeuchlich einsetzt?

    Allgemeine Bezugsrechte sind unantastbar

    D.h. jeder hat abstrakt und allgemein den Anspruch auf Dinge, aber niemand bestimmtem gegenueber?
    Was ist, wenn das Mahlhaus in deinem Kaff zumacht weil der Wirt keine Lust mehr hat? Oder gibt's in jedem Kaff mindestens X Mahlhaeuser? Und wenn alle X gleichzeitig zumachen, weil die Wirte beschliessen, gemeinsam auf Reisen zu gehen? Bei wem fordern dann die Dorfbewohner ihr Essen ein? (IRL gibt's bei sowas ja Landflucht)

    Was als Druckmittel funktionieren könnte: Sagen wir, ein Ort hat akuten Mangel an Straßenarbeiter*innen. Dann sagt der Adel den Vereinen: "Hört mal, in eurem Vertrag steht, dass ihr bei Mangel Leute von eurem Verein schicken müsst. Macht mal." Die Drohung richtet sich dann also nicht gegen Einzelpersonen, sondern gegen eine Institution, an denen vielen Leuten etwas liegt.

    Und wie setzt der Verein seinen Mitgliedern gegenueber durch, dass Mitglied X und Mitglied Y jetzt Strassenarbeiten machen muessen, Mitglied A und Mitglied B aber nicht?
    Damit ist die Ausuebung von Zwang auf die Vereine ausgelagert?

    Das war zwar nicht unbedingt die Moral, auf die ich hinaus wollte, aber wenn man es unbedingt so sehen will :weissnicht:

    Oeh... ich hab doch schon erlaeutert, was mich an der Sage verwirrt und dass das fuer mich zu einer unklaren Aussage der Geschichte fuehrt. Du kannst natuerlich sagen "Das muss aber so, damit es besonders sagenhaft wirkt", aber als Nebenprodukt musst du halt in Kauf nehmen, dass ich die Sage nicht automatisch in dem von dir gemeinten Sinn interpretiere.
    Du hast als Autor die voellige Freiheit, zu schreiben, was du willst. Aber du kannst nicht erwarten, dass jeder den gleichen Hintergrund und Wissensstand hat wie du und dementsprechend das Gleiche herausliest, was du hineingeschrieben hast. Absichtlich vage zu bleiben und sich dann ueber Missverstaendnisse zu wundern... kommt mir vor als wuerde man sich das Leben kuenstlich schwer machen :weissnicht:
    Die Sage ist halt nur fuer bestimmte Leute geeignet und ich gehoer nicht dazu, aber das werden wir beide verwinden :)

    Ich habe es absichtlich vage gehalten, damit eben viel Spielraum bleibt und will ich finde, das gerade das den Sagencharakter betont.

    Ja, die Vagheit verstaerkt den Sagencharakter, allerdings fuer mich eher die Art Sagen, die vorschnell altern und ihre Relevanz verlieren, weil sie nicht mehr eingaengig und verstaendlich sind.
    Die zeitloseren Sagen haben einen moralischen Kern, der auch Jahrhunderte spaeter noch klar ist.


    Zitat

    Ich möchte darauf hinweisen, das nirgends steht, das Yusun nicht von Anfang an außen herum gehen könnte.

    Und die Moral von der Geschicht: Wenn du ein eingebildeter arroganter Schnoesel bist, der zu faul ist, seinen Hintern zu bewegen, dann musst du nur etwas passiv-aggresiv rumnoelen und schon passiert auf unerklaerliche Weise das, was du willst.
    Ist zwar von der Aussage her oft sehr richtig aber natuerlich recht unsympatisch ;)

    Das Wasser steht einfach für ein scheinbar unüberwindliches Problem, ich hätte da auch einen Berg oder einen Löwen hinsetzen können, es ist nicht wichtig für die Allegorie!

    Naja, aber wie ging das denn jetzt mit dem Wasser, ich habs auch noch nicht verstanden. Erst ist's im Weg und er kann nicht drueber. Dann geht er weg und das Wasser versucht ihm zu folgen (?), kann aber nicht und fliesst zurueck in sein Bett. Und dann kann er ploetzlich dort hin wo er vorher nicht hinkonnte? Aber wenn das Wasser in sein Bett zurueckgeflossen ist, dann ist es doch genau da, wo es am Anfang auch war - wieso kann er jetzt ploetzlich doch nach Kunardis?


    Solche Unklarheiten sind wohl nicht unueblich fuer Sagen, aber sie machen mir persoenlich das Erkennen der "Moral von der Geschicht" unmoeglich. "Wenn du dich rumdrehst kannst du ueber's Wasser gehen" scheint mir nicht ganz die intendierte Aussage zu sein, aber ungefaehr das, was ich mitnehme ;)

    Hihiiii, wie cool! :D


    Vielleicht ist es ein Blütensittich oder Bienensittich, weil er - natürlich - Insekten frisst. Bei Imkern vermutlich eher nicht so beliebt. ;)

    Hm... Ich bin wirklich kein Biologe, aber der Schnabel *draufzeig*... schaut glaube ich nicht so nach Insektenfresser aus... Ich mein fuer den Fall, dass mal grad kein Insekt bloed genug ist, ihm in den Rachen zu fliegen...

    Ich hab das erste Buch aus der Trilogie gelesen, in der The Obelisk Gate der zweite Teil ist - The Fifth Season. Beim Titel muss ich immer an Karneval denken, das Buch ist aber alles andere als lustig.
    Es gibt eine interessante Welt, deren Hintergruende spannend zu erfahren waeren und "diverse" Charatkere (also nicht "mehrere" sondern welche, die Diversitaet reinbringen; sprich: es ist kein weisser Mann die Hauptfigur). Allerdings gibts auch hunderte Seiten langes Erleiden von Verlust, Ausgrenzung, Ausbeutung und Isolation (diese teilweise selbstgemacht) und das war mir dann letztlich zu anstrengend um nach dem ersten Band noch weiter lesen zu wollen.
    Fuer meine zarte Seele gibt's zu wenig Freude, Erkenntnis und Freundschaft in dem Buch.

    Ich schliesse mich an: Erstens: du bist toll. :knuddel: Zweitens: Wenn du nicht mehr hier waerst, wuerdest du uns fehlen. :knuddel: Drittens: In deinen Leben scheint was etwas ganz anderes unertraeglich zu sein (ich vermute mal eine Kombination aus beschissener Arbeit, zuwenig entspanntem Privatleben und HERBST?) und jetzt ist aus irgendwelchen Gruenden auch noch das Ventil Weltenbasteln verstopft...
    Es koennte gut sein, dass dir ein professioneller Seelsorger/Gespraechsmensch guttaete, oder weniger arbeiten oder mehr mit dem Hund rausgehen und weniger irgendwelchen Leuten zuhoeren, die dir auf die Nerven gehen. Es klingt jedenfalls so, als ob dieser Schmerz von aussen dringend gelindert gehoert...
    Falls du noch eine Warnfanfare fuer deinen Burnout brauchst, ich tute hier mal ins Horn...


    Weltenbasteln als Wettbewerb um Aufmerksamkeit zur Selbstbestaetigung aufzuziehen wenn man grad in allen anderen Belangen auf dem Zahnfleisch geht - das geht sehr wahrscheinlich ins Auge. Vielleicht kannst du das Schreiben und Basteln wieder mehr als Entspannung fuer dich selbst und weniger als Unterhaltung fuer andere auffassen. Und dann ist es egal, ob irgendwem ausser dir EDO gefaellt oder nicht.
    Und ich schliesse mich den anderen auch an in Bezug auf: Jetzt ist nicht die beste Zeit zum Ueberarbeiten deiner Texte. Leg sie ein paar Wochen oder Monate weg und schreib frei von der Leber weg neue. Ueberarbeiten geht spaeter immer noch.


    :knuddel:

    Nette Sache das, aber es bleibt noch ein bissi... hm.... theoretisch?
    Was ich hilfreich faende waeren Uebersichtstabellen zu den Hierarchien (der Haeuser & der Raenge).
    Und (mehr) konkrete Beispiele (im Jahre xyz hat Meisterin abc aus dem Haus schwupp diesunddas gemacht, um ihre Stellung zu verbessern...)
    Vielleicht als Ausschnitte aus einem dunkelelfischen Klatschmagazin (Die Bunte aeh... Die Dunkle) :lol:

    Meine Wissenschafts-Skepsis kommt lediglich aus der Erfahrung von "eine eigentlich einfache Sache so kompliziert wie möglich ausgedrückt" vorzufinden. Das rührt meines Erachtens aus a) Statusdenken (ich möchte so schlau klingen wie nur möglich) b) Betriebsblindheit (wie jetzt, das ist ein Fachwort? sag ich doch zweihundertmal am Tag) oder c) mangelnde Motivation, das Erforschte pädagogisch aufzubereiten.

    Oder d) aus der Incentivierung durch den Wissenschaftsbetrieb - wenn schlau daherreden einen schneller weiter bringt als auch mal zuzugeben "Da hab ich jetzt keine Ahnung."


    Das was mich besonders stoert - und vielleicht ist das ja fuer euch auch so - ist die Kombination aus Selbstzweck und Statusdenken. Wenn ein Forscher den millionenfach eingesetzte Lufthaken erfunden hat (praktische Sache, das!) und sich dann was drauf einbildet, dann ist er zwar vielleicht arrogant aber ich kann ihm fuer seine Erfindung einen gewissen Respekt entgegen bringen. Wenn jemand zum reinen Selbstzweck 20 Jahre lang die Klangeigenschaften von Baumarktschrauben auf Steinfussboeden untersucht und das ganze selbstironisch betrachten kann und sich der Abseitigkeit seines Tuns bewusst ist, dann ist er mir hochgradig sympatisch.
    Aber wenn jemand obskures Thema und aufgeblasenes Selbstbild kombiniert, a la "Der Plebs ist nur zu dumm um meine genialen und bahnbrechenden Erkenntnisse zur Korrelation zwischen meinem Zehennagelwuchs und der deutschen Innenpolitik zu verstehen! Sie sind alle Kretins!" dann dreht sich mir alles um. Und leider konnte ich sowas auch schon oefter im Wissenschaftsbetrieb beobachten. (Vermutlich auch aufgrund der Incentivierung, weil man kriegt einfach keine Professur fuer Zehennagelwachstum, wenn man nicht viel Zeit und Ueberzeugungsarbeit da rein investiert, und man investiert das nicht, wenn man einsieht, dass es fuer andere Leute eben nicht das Wichtigste auf der Tagesordnung ist.)


    Ich persoenlich moechte einfach nicht, dass bei den Weltenbastlern ein aehnliches Klima von Zynismus und Minmaxing entsteht wie es im Wissenschaftsbetrieb teilweise vorherrscht.


    Hm, ok. Du gehst offenbar davon aus, dass jede Definition bereits dazu verwendet wird, andere auszuschließen. Die Gefahr besteht natürlich... aber eigentlich geht es mir nicht um eine präskriptive Definition, sondern um eine deskriptive.

    Die Gefahr besteht aus meiner Sicht ganz massiv, weil mMn Leute einfach dazu tendieren, deskriptive Definitionen zur Praeskription zu verwenden.


    Wir durchlaufen einen von Paradigmen geprägten Weltenbau-Prozess, der auf Axiomen und Prämissen persönlicher ästhetischer Vorlieben aufbaut, unter Einbeziehung von Revisionen aufgrund von Kausalketten durch die Interdepenzen einzelner Elemente. Ausschlaggebend hierbei sind anthropomorphe Figuren, Konsistenz in Form von dezitierter Kausalität, ein Konzept von Gut und Böse und emotionaler Realismus als Ankerpunkt für Empathie. Aufgrund iterativer... bla... bla... bla.

    :rofl:


    Und ja, ich kann dir erfahrungsgemäß relativ sicher sagen, daß du mit hochgeistigem Geschwurbel nicht/nur sehr langsam zu Antworten kommen wirst. Vor allem, wenn sich ein Großteil der Gemeinschaft nicht an eben diesem hochgeistigen Geschwurbel beteiligen will.


    Knappe, praktische und leicht zu verstehende Fragen? Weeeeeeeesentlich bessere Chance!

    Ja, da gibt's glaub ich die Diskrepanz zwischen (Nachdenken ueber) Weltenbasteln, als oft einzeln ausgeuebter Taetigkeit, und dem Reden ueber Weltenbasteln, was in einer Gemeinschaft stattfindet.


    Im stillen Kaemmerlein kann man so viel in seiner eigenen Gedankensprache dahinschwurbeln wie man will. Wenn man aber mit anderen kommunizieren will, dann muss man diese Gedankensprache bzw. sein Weltmodell in was uebersetzen, was mehr Leuten als einem selbst verstaendlich ist.
    Das Scheitern dieser Uebersetzung sieht man im Forum immer wieder mal. Ob dann noch ein erfolgreicher Austausch mit anderen hier zustande kommt, haengt zum Gutteil an der Faehigkeit des Posters, auf Nachfragen bzw. Nicht-Verstehen hin seine Erklaerweise umzustellen und seine impliziten Grundannahmen explizit zu erwaehnen.
    Wenn das nicht klappt, dann bleibt nur das gegenseitige Unverstaendnis als Ergebnis. Und dann war die Kommunikation sinnlos.


    So gesehen kann man seine privaten Weltenbastel-Gedanken so schwurbelig halten wie man moechte. In diesem Forum, als Ort der Kommunikation, sollten dagegen idealerweise Vorgehensweisen verwendet werden, die moeglichst vielen zugaenglich sind. Praktiken, die Kommunikation erleichtern.