Die "Milchschwimmer" haben die Aufgabe, eine der wichtigsten Nahrungsquellen in den kargeren Regionen der Unterwelt zu erhalten: Die Milchbrunnen.
Sie hüten das Geheimnis, wie wie scheinbar aus dem Nichts eine nahrhafte Flüssigkeit erzeugt werden kann, und kümmern sich um die Instandhaltung der verworrenen Rohr- und Kanalsysteme, in denen die Milch von den Quellen zu den Brunnen transportiert wird.
Wie der Name "Milchschwimmer" nahelegt, müssen sie dafür auch öfters in diesen Kanälen schwimmen, weshalb sie oft durch magische Mutationen meist Schwimmhäute besitzen und eine besonders glatte, glänzende, haarlose Haut, die meist unnatürlich weißlich gefärbt ist. Weil ihre Haut an Porzellan erinnert, ist manchmal auch von "Porzellanschwimmern" die Rede.
Es gibt auch Milchschwimmer mit natürlich dunkler Hautfarbe, die durch die Verwandlung zwar auch "gebleicht" werden, aber oft eine leichte Braunfärbung behalten. Auf die Bezeichnung "Kakaoschwimmer" sollte man aber besser verzichten, es sei denn, es handelt sich tatsächlich um einen "Schwimmer" aus einem seltenen Zusammenfluss von Milch- und Schokoladenbrunnen.
Die Veränderung der Haut ist die Folge der geheimnisvollen Reinheitsrituale, die von den Schwimmern vor und während der Arbeit praktiziert werden.
Milchschwimmer, die völlig in die Geheimnisse der Milchquellen eingeweiht wurden, haben keinerlei Haare mehr und werden oft als fischartig beschrieben. Außerdem tragen sie Kleidung nur noch, wenn sie sich außerhalb der Tunnelsysteme vor Umwelteinflüssen wie Kälte schützen müssen.
Was die eigentlichen Quellen der Brunnenmilch sind, ist das bestgehütete Geheimnis der Milchschwimmer. bekannt, dass sich in den Tiefen der unterirdischen Irrgärten Kammern befinden, in denen Wasser magisch transmutiert wird, aber nur die Milchschwimmer und die meeresschneckenartigen Priesterinnen der Milchgöttin wissen, was dort genau geschieht.
Es gibt das Gerücht, dass dort verschleppte Oberweltler in finsteren Ritualen der Milchgöttin für diese Transmutation geopfert werden. Das würde jedoch dem obersten Grundsatz der Milchbrunnen widersprechen, dass für sie kein Mensch (im weiteren Sinne) oder Tier getötet werden soll.
Wahrscheinlicher ist eher, dass die für die Transmutation nötige Magie nicht nur aus kosmischen Strömen stammt, sondern auch freie spirituelle Energie von anderweitig verstorbenen Lebewesen enthält, ähnlich wie es z.B. auch bei magischen Pflanzen der Fall ist.
Traditionell lassen sich Milchschwimmer nach ihrem Tod in Katakomben innerhalb des Milchlabyrinths bestatten, damit ihre spirituelle Energie auf den Ort übergeht, mit dem sie sich verbunden fühlen, ähnlich wie sich ein naturverbundener Magier der Oberwelt sich in einem Wald bestatten lassen würde, zu dem er eine besondere Bindung hat. Man sagt sogar, dass die Schwimmer so sehr mit der Milch verbunden sind, dass sich ihre Körper nach dem Tod darin auflösen würden.
Dass allerdings mit Gewalt "nachgeholfen" wird, um die Milchquellen mit magischer Energie zu versorgen, und dass dafür sogar Oberweltler entführt und ermordet werden, wurde später dazugedichtet.
Die Rituale zur Reinigung und Milchproduktion Anhand von seltenen Beobachtungen und Artefakten zu rekonstruieren, ist ein Teilgebiet der dämonologischen Forschung, wenn auch ein relativ obskures.
Eine gewisse Bekanntheit hat es jedoch mit der "Geschichte vom Walfänger" erlangt:
In dieser versucht ein Magieforscher aus der Oberwelt einer besonders korpulenten "Schwimmerin" die Geheimnisse über die Rituale zu entlocken. Während sie ihn jedoch immer wieder zurückweist, wird er zunehmend rücksichtsloser und besessener von seinem Plan. Während er sie zu Anfang noch bei ihrem Namen "Loraline" nennt, spricht er später nur noch davon, die "Walkuh" zu jagen.
Schließlich gelingt es dem verrückten Forscher, die Schwimmerin zu entführen. Nachdem diese aber auch nach mehreren Monaten Gefangenschaft ihre Geheimnisse nicht preisgibt, wird sie schließlich von den Dämonen aus der Nachbarschaft des Milchbrunnens befreit.
Die Geschichte beruht auf einem Zwischenfall, der mit dazu beigetragen hat, dass es in der Dämonologie Ethikstandards auch zu Gunsten der "Forschungsobjekte" gibt.
Zu guter Letzt sollte man sich auch noch davor hüten, Porzellanschwimmer mit Porzellanschüsseltauchern zu verwechseln: Diese sind kleine, koboldartige Dämonen, die für die Wartung der nicht weniger labyrinthischen Abwasserkanäle der Unterwelt zuständig sind und so ziemlich das genaue Gegenteil, was ihre persönliche Hygiene angeht: Sie lieben es in dreckigem Wasser zu baden und sie haben oft lange, zottelige Haare, in denen sich allerlei Gewürm tummelt.