"Conchita" als Papst! Ha! 
LOL!
Es tut mir aufrichtig leid, aber ich les statt Doshtranakhi immer Dothraki 
Doppel-LOL!!
Den Kir-Herrscher, dessen Name schändlicherweise verloren gegangen ist (irgendwas mit U? Ich weiß nur noch, wie sein Cousin und "Außenminister" heißt - Ashkasamri, der angeblich schönste Mann der Welt, allerdings unter 1,60 m groß, was andere Ethnien vage irritiert, für Kir aber gar nicht sooo klein ist) - äh, also den Kir-Herrscher gibt es schon ziemlich lange. Länger als mir Conchita bekannt ist. Aber ich gebe zu, dass Drag-Künstler verschiedenster Couleur, vor allem auch Kabuki-Frauendarsteller, starken Einfluss auf die Entscheidungen für die Kir hatten. Und Doshtranakhi gibt es auch länger als ich Dothraki kenne, aber das ist ja nu wirklich rein meiner Verpeiltheit geschuldet, weil ich schlicht nix mit den Romanen anfangen konnte bis man sie mir ins Gesicht drückte. Und dann auch nur bis Buch drei.
@ Gleichberechtigung vs. Patriarchat in Amathoya. Das hat damit zu tun, wie die Amathoyaner generell ihr Leben angehen und damit, wie weit ihr Pragmatismus für kultische Dinge gehen darf. Amathoyaner als Durchschnittsbevölkerung ist in religiösen Dingen ziemlich abgebrüht und wie gesagt sehr Jetzt-orientiert und recht frei von Jenseitsvorstellungen. Götter haben zu helfen, wenn sie das tun, dann wird auch geopfert und gebetet (Kleinkinder sind hier aber ganz out). Es gibt natürlich spinnerte Sekten in alle Richtungen, aber das ist der Mainstream. Es gibt nur zwei Dinge, bei denen sich wiederum praktisch alle unbehaglich fühlen, wenn sie dagegen verstoßen. Und das sind die essemischen Gesetze und die Flussherren. Essem ist sowas wie der Konfuzius Amathoyas (also ein lange toter Spinner mit albernen Ideen, die aber trotzdem alle voll sinnig finden) und er hat unter anderem befohlen, dass jeder einen Nachnamen tragen soll, der zu seinem oder ihrem Beruf passt. Der soll in Linien vererbt werden, was so viel wie über den Vater heißt. Essem hat übrigens auch gesagt, man solle immer schreiben wie man spricht, weswegen Briefe aus dem Osten Amathoyas im Westen teils kaum verständlich sind, so als würfe ein Oberbayer seine Mundart verschriftlichen und nach Ostfriesland schicken. Plöde Idee, aber alle halten sich aus Respekt dran.
Die Flussherren sind eine Kategorie von übernatürlichen Wesenheiten, die wir vermutlich Götter nennen würden, die aber für die Amathoyaner doch irgendwie noch ganz anders sind. Götter sind für sie pragmatische Dinge, die man beeinflussen kann. Flüsse sind einfach. Die machen was sie wollen und mögen eigentlich keine Menschen. Man kann sie nur beschwichtigen und sich das Recht zum Leben erkaufen, indem man jemanden mit ihnen verheiratet. Der "Adel" Amathoyas leitet seinen (meist eher geringen) Machtanspruch gänzlich davon ab, dass diese Familien kultisch jede Generation jemanden mit ihrem jeweiligen Fluss verheiraten. Die meisten Flüsse ziehen dabei Männer als Partner vor. In der Vergangenheit gab es auch durchaus das Königreich Csendramaar, das von einer Königin regiert wurde und deren Gewässer eher was mit Frauen hatten. Die Kaiserfamilie führt ihren Anspruch von einem Fluss namens Dua ab, der im Süden eine wichtige Rolle spielt. Und die Dua heiratet nur Männer. Hätte sich also in den Jahrhunderten von Bürgerkriegen, die zum heutigen Amathoya geführt haben, Csendramaar durchsetzen können, würde es derzeit nur Kaiserinnen geben und keineswegs Männer auf dem Thron.
Ansonsten sind die Amathoyaner recht überzeugt davon, dass jeder rein theoretisch alles hinkriegt, natürlich mit Vorlieben und unterschiedlichen Verteilungen, aber was soll's. Das war auch nicht immer so, sondern ist durchaus auch dem Einfluss der Ureinwohner des Kontinents geschuldet (die Amathoyaner sind so 2300 Jahre erst da), die entweder rothaarige Menschen sind, die entweder matriarchalisch leben oder in einer strikten Machtaufteilung der Geschlechter - also immer eine Diarchie Mann-Frau - oder eben Spätmenschen. Und das Jagdvolk, das im Urwald herumstreift, ist strikt matriarchalisch. Wie vieles in der Amathoyanischen Entwicklung war das eher eine Evolution als einen Revolution, sie haben (leider?) keine großen Kämpferinnen oder Kämpfer für Gleichberechtigung, sondern es ... passierte. Ihre Mentalität ist da vielleicht schlicht anders als unsere.
Und ja, Frauen arbeiten auch. Wer übrigens beschließt, sich rein um den Haushalt zu kümmern, kriegt seinen eigenen Liniennamen, der dazu passt. Der Umgang mit Kindern und Beruf ist aber anders als bei uns, denn häufig wird der Nachwuchs schlicht mitgenommen und je nach Alter mit rumgeschleppt oder direkt mit etwas zu tun an einen möglichen kommenden Beruf gewöhnt. Gerade auf dem Land ist das absolut selbstverständlich, in der Stadt wählen viele auch die Option, einen Erzieher/eine Erzieherin zu beschäftigen (ja, noch ein Beruf mit passenden Namen) oder möglichst schnell Kinder in einer staatlichen Schule unterzubringen.
Die 50-50-Aufteilung der Berufe kommt nicht zwingend hin, weil jedem frei steht, seinen Namen und den Beruf zu ändern. Das gibt oft familieninternen Zwist, ja, aber gesetzlich kann da keiner dran rütteln. Die Anteile sind aber tatsächlich deutlich ausgeglichener als hier, sowohl was Frauen in für uns traditionellen "Männerberufen" angeht (auf dem Bau, oberste Cheffe) als auch im Bezug von Männern in "Frauenberufen" (Erzieher, Helfer beim eigentlichen Arzt). Linien mit ähnlichen Liniennamen bilden tatsächlich sowas wie vernetzte Gruppen - zum Beispiel gibt es Dutzende Familien in Ghaemar, das zugleich See- und Flusshafen ist, die "Fluss" (ledath) heißen und irgendwas mit Schifffahrt machen. Die hängen alle zusammen und sind eine sture Clique, gegen die man kaum ankommt. Mit Heiraten hat das aber nix zu tun, das kann wiederum auch jeder frei, Ehepartner behalten ihren eigenen Liniennamen.
@ Märchen: Und als die Herrscher von Kech Iyon der Finsternis anheim fielen und die Frauen ihrer Diener und Sklaven in den Wald trieben, damit sie Wolfskinder gebären sollten, da gab es ein Wolfskind mit Namen Umith (Reißzahn). Umith wuchs als Diener des Königs auf und war ihm treu und jagte für ihn die Feinde des Königreichs, wie es Wolfshunde nun mal für ihren Herren tun. Eines Tages jedoch strauchelte sein Pferd im Wald und Umith brach sich das Bein und lag in der Kälte. Die Wolfsleute kamen und erst wollten sie ihn essen, dann erkannten sie seinen Geruch und nahmen ihn auf. Und Umith lernte, wie der König seine Mutter in den Wald getrieben hatte und wie er der Sohn eines Wolfs war. Er wollte dies nicht glauben und als er heimkehrte, stand er vor seinem König und fragte ihn: "Hast du, mein König, meine Mutter und ihre Schwestern und ihre Töchter in den Wald getrieben, wo sie mit den Wölfen liegen sollten? Und hast du uns, ihre Wolfskinder, fortgenommen, um uns zu deinen Hunden zu machen?"
Und der König lachte. Dies war genug der Antwort. Die Wolfshunde schrien und heulten, aber die Wachen des Königs waren viele und trieben sie hinaus. Umith jagten sie bis in die Berge und sie hätten ihn getötet, erschöpft und alleine. Aber die Goldene Dame der Berge kam zu ihm und nahm ihn in ihr schneeloses Tal und pflegte ihn. Und er sprach zu ihr von den Wölfen und den Wolfskindern. Und die Goldene Dame sprach:
"Die Art der Menschen ist eins. Aber sie sehen nicht gut. Sie machen Teile von sich zu anderen, um ihnen Dinge anzutun, die sie ihren Geschwistern nicht tun würden, und werden blind für die Gleichheit zwischen einander."
"Aber ich bin kein Mensch", sprach Umith.
Die Goldene Dame zählte seine Finger und Zähne, die Wirbel in seinem Hals und die Rippen in seiner Brust und sagte: "Du bist ein Mensch. Und noch etwas mehr."
Und sie gab ihm Worte und Hoffnung, wenn auch keine Waffen, denn die Goldene Dame schmiedet in den Feuern ihres Tals keine Schwerter. Aber sie gab ihm das Stahlherz und Umith verließ das Tal und ließ sich daraus die Klingen Fang und Klaue schmieden und er rief die Wolfskinder zu sich und andere mehr. Und er gab ihnen das Versprechen, das die Goldene Dame gegeben hatte, dass im schneelosen Tal immer ein sicherer Herd auf sie warten würde. Aber wenn sie Mensch und Wolf einen wollten, dann müssten sie gehen und jene richten, die die Menschen teilen wollten. Und so kam es, dass Kech Iyon fiel.
So. Puh.
@ Kir: Die Kir nehmen nur Kulte und Kirchen auf, die gewissen Richtlinien entsprechen. Ein wenig wie eine betende EU ^^. Dazu gehört unter anderem auch, dass Kinder zu opfern voll bäh ist. Oder andere Menschen. Generell lebende Opfer finden die nicht gut. In ihren Jahrtausenden der stets wachsenden Wirkungsreichweite haben sie damit sicherlich einiges an Religionen auch stark verändert - die meisten Kulte konzentrieren sich zum Zweck der Verehrung auf Rezitation religiöser Poesie, Gesänge, Tänze und fröhliche Orgien.
Nicht vererbbar heißt, dass jeder ein passend begabtes Kind zur Kirche schicken und hoffen kann, dass es aufgenommen und Priester/in wird. Dabei geht es um Intelligenz, Auffassungsgabe, aber auch Empathie und ein religiöses Einfühlungsvermögen in die transzendenten Vorstellungen der Kirchen. Probieren tut das eigentlich jede Familie und jedes Kind wird ohnehin eine Weile unterrichtet, bis eine endgültige Entscheidung getroffen wird, die gänzlich unabhängig vom Einfluss der Eltern zu erfolgen hat. Ein Priesterkind bringt viel Prestige, die Kriterien sind aber strikt und tatsächlich scheitern die meisten an dem "Gnosis"-Teil der Prüfung.