Ok, ich glaube es wird ein bisschen off-topic alles im Moment? Zum Beispiel:
Ah ja, "realistische Magie". Ein Oxymoron
Ich will hier Joshuah ein bisschen verteidigen: Das ist zwar ein witziger Scherz, aber Magie kann je nach Definition z.B. nie "realistisch" sein wie du sagst oder (gemessen an anderen Standards) kann Magie eben doch "realistisch" sein. Es kommt darauf an, was Realismus bedeutet.
Oder ein anderes Beispiel:
Und jetzt versuchst Du aber zischen "Realismus als Bastelziel" und "der Vorstellung, dass Realismus Welten besser macht" zu differenzieren. Während ich das auch differenzieren würde, sehe ich allerdings einen gewissen Widerspruch zwischen der implizierten Meinung, dass man besser keine Zielgruppen im Kopf haben sollte, weil man dann angeblich nicht zum Weltenbasteln kommt, und Deiner jetzt in kilometerlangen Posts vorgenommenen "Nuancierung" von diversen Thematiken, bei denen ich nebenbei bemerkt nicht mehr ganz verstehe, wofür sie noch gut sein soll. Ich dachte, wir sollen Welten basteln, Mama Gwen?
Wir sind uns einig (hoffe ich) in diesem Thread diese Sachen zu differenzieren, weil "Realismus als Bastelziel" etwas ist, wozu du nicht wirklich diskutieren kannst. Bastelziele sind beliebig, jedes Ziel ist legitim, vor allem dann, wenn es zum Selbstzweck gebastelt wird. Da gibt es kein richtig und falsch und jede Diskussion dazu ist sinnlos.
Ich nicht, und praktisch jeder andere, der sich auf dieses Zitat von dir gemeldet hat auch nicht.
Um diesen Vorwurf zu verstehen, musste ich mir gerade den gesamten Thread nochmal durchlesen. Amanita hat Recht, das ist echt schnell angewachsen.
Der notwendige Kontext beginnt mit dem 30. Beitrag in diesem Thread: Hier.
Beitrag 30: @Joshuah schreibt von seiner Idee, dass Weltenbastler sich gegenseitig mit Fachwissen und Allgemeinwissen zur Welt versorgen könnten! Er hofft, dass wir dadurch vielleicht eine "fehlende Fähigkeit zur "Realitätssimulation" wettmachen könnten".
Beitrag 31 macht einen Spagat, weil ich merkte, dass Joshuah neu im Forum ist und vom existierenden Wissenaustausch noch gar nicht weiss, aber andererseits kam mir seine Idee von der Realitätssimulation wie ein Ideal vor. Ok, Joshuah wertet Realitätssimulationen nicht wirklich, er sagt nicht "wettmachen müssen". Aber die Implikation, dass so eine Simulation irgendwie Vorteile hat, ist auf jeden Fall da und ich fand es zu verallgemeinernd.
Reden wir kurz von meiner Welt, die im Beitrag nicht vorkommt, aber wichtigen Kontext darstellt:
Ich habe eine Welt, die ich nicht zum Selbstzweck bastle, sondern für ein Publikum. Meine Welt ist nicht Coolness-zentriert (sie versucht nicht cool zu sein) und auch nicht abstrakt.
Wer meinen Beitrag nochmal liest kann vielleicht am Beispiel mit dem Schnabeltier erkennen, dass meine Welt quasi mit Unrealismus das macht, was @WeepingElf mit Realismus macht: also nicht um gesellschaftlich Relevant zu sein oder ein Thema zu vermitteln wie bei der Unendlichen Geschichte. Ich habe diesen Anspruch nicht. Ich bastle nicht unrealistisch, damit Leute irgendwas wichtiges lernen. Sondern das Basteln unplausibler Dinge, die irgendeine Resonanz mit meinem Publikum haben, ist aus meiner Sicht einfach spannend. Das Publikum wird meine Hintergrundgedanken wahrscheinlich nie konkret mitbekommen. Der Unrealismus ist also weder da, um Leute zu unterhalten / beeindrucken (coolness), noch ist er da um irgendwie seltsam zu sein...
Ich kann mir gut vorstellen, dass meine Welt in das existierende Schema gezwungen werden kann. Ich will nicht, dass meine Welt als Coolness-zentriert oder Fantastisch gilt, aber es gibt vielleicht genug Paralellen, dass meine Welt in dieses Schema irgendwie passt. Zum Beispiel wenn das Publikum meine Welt cool findet, ob ich das so beabsichtige oder nicht, dann ist sie vielleicht "unfreiwillig Coolness-zentriert", weil die Coolness beim Publikum im Mittelpunkt steht. Aber ich will nicht cool sein wie Conan oder abstrakt sein wie die Unendliche Geschichte.
Ich will vor allem nicht, dass mein Publikum Erwartungen hat, die ich dann nicht erfülle, sondern ich will mein Ding machen und andere Leute schauen sich das dann halt an und interpretieren es wie sie wollen.
Ich habe keinen Bock, mir von irgendwem erklären zu lassen, dass ich falsch bastle. Das meine Welt eine Zielgruppe, die Coolness oder Fantastik oder Plausibilität erwartet, zufrieden stellen muss. Ich glaube meine Welt kann einfach so interessant sein, sie muss nicht mit solchen Zielen im Kopf gebastelt werden.
Anhand der Idee von Zoo und Zirkus (die in meinem Beitrag als Beispiel vorkommt) wollte ich euch allen klar machen, dass es Erlebnisse gibt, die nichts mit Simulation zu tun haben und die trotzdem total "immersiv" sind. Das Dinge, die als Resultat von "Logik" und "Realismus" gesehen werden (das Eintauchen und Verstehen einer Welt, sowie der Eindruck das es "echt" ist) auch bei total unrealistischen Welten passieren kann. Meine Beispiele Zoo und Zirkus sind schlecht ausgesucht, weil im Zoo und Zirkus das Publikum bespasst wird: vieles im Zirkus und Zoo ist also "Cool" oder "Seltsam".
Ich habe aber den Eindruck, meinem Basteln werden Normen aufgelegt. Und es gibt beim Basteln Dinge, die du (vor Publikum) falsch machen kannst (wie ein Zirkusclown, der beim Jonglieren versagt) aber wenn jemand Coolness oder sowas als Norm nimmt ("dieser Zirkus ist mir nicht cool genug") dann finde ich diese Norm richtig unfair.
Beitrag 32: Joshuah mag meinen Beitrag und sagt, dass ich die Rolle des Publikums unterschätze. Wenn eine Welt ein Publikum hat, dann wird sie vom Publikum bewertet. Und er zählt halt zu den Leuten / der Zielgruppe, die unlogische Magie nicht gern haben. Es sei ok, wenn die Zielgruppe keinen Realismus wolle aber wenn sie Realismus wolle, dann hat die unrealistische Welt bei den Realismus-Fans ein Problem.
Beitrag 35: @Jundurg zitiert mich "Um eine Welt auf einer Skala "realistisch bis unrealistisch" zu simulieren musst du einerseits genau wissen, welche Welt wie auf die Skala passt und woran du erkennst, dass deine Welt so-und-so realistisch ist." und antwortet "Hm, ich glaube die Idee einer solchen Skala hatte vorher im Thread noch niemand vorgeschlagen.". Tja Jundurg von damals, jetzt hat @Shay genau diese Skala vorgeschlagen, zu donnerndem Applaus.
Beitrag 51: Wer meine Erklärung zu Beitrag 31 gelesen hat, versteht jetzt vielleicht meine Reaktion.
Es kann eben viele Zielgruppen geben, die so wie Joshuah argumentieren. Jede Welt wird die Vorlieben irgendwelcher Zielgruppen nicht zufrieden stellen. Hat Realismus oder logische Magie hier einen besonderen Vorrang?
Wenn wir z.B. meine Hauptwelt nehmen...muss meine Welt so sein, wie eine bestimmte Zielgruppe sie haben will? Wenn ich sage ich bastle nicht zum Selbstzweck, muss ich mir dann selbst die Schuld geben, wenn meine Welt bei irgendwelchen Zielgruppen den falschen Eindruck weckt, sie bekommen dort was sie wollen?
Ich hatte meine Zweifel, ob ich Joshuah da richtig verstanden hatte. Darum sprach ich davon, dass sein Beitrag vielleicht nur unbeholfen formuliert war. Das ich nicht sicher war, was Joshuah sagt. Aber für Neulinge im Forum, die bei uns Rat suchen, wollte ich nicht den Eindruck hinterlassen "die realistisch wirkenden Welten sollen so und so gebastelt sein".
Beitrag 53: Joshuah kam mein Beitrag etwas elitistisch vor. Er hat (vielleicht? ich lese das vielleicht falsch) den Eindruck, dass ich ihn mit dem Wort unbeholfen beleidigen will. Er sagt, ihm geht es eigentlich gar nicht um's Basteln vor Publikum. Hm.
Sagen wir, ich bin die Verfasserin eines Beitrags (Beitrag 32), wo ich von den Realismus-Erwartungen bestimmter Zielgruppen an Welten schreibe. Und dann antwortet mir eine andere Person (in Beitrag 51), dass die Erwartungen von Zielgruppen sehr divers sind und ich pauschalisiere. Ist es dann fair, wenn ich sage "hey, ich rede nur vom Basteln zum Selbstzweck" und den Spiess umdrehe und dieser Person Elitendenken vorwerfe?
Das Thema dieses lautet "Realismus - wann bringt er was?"
Hier ist Alpha Centauri's Eingangsfrage:
Zitat von Alpha Centauri
Inspiriert von @Gwen ihrem Fantasy-Thread (der mir in den meisten Punkten zu konkret ist, um die DIskussion darüber sonderlich spannend zu finden), möchte ich gerne eine allgemeinere Diskussion über Realismus anstoßen. Realismus ist in der Fiktion oft ein implizites Bastelziel und nach meinem Eindruck wird oft gar nicht hinterfragt, warum Realismus an einer bestimmten Stelle überhaupt etwas bringt/dem was da grade gebastelt wird, zuträglich ist. Gerade in Fiktion in einer anderen Welt werden ja Teile des Realismus fast immer gebrochen werden (durch Magie, FutureTech, wasauchimmer)
Erwartet wird "eine allgemeinere Diskussion." Gefragt wird "warum Realismus an einer bestimmten Stelle überhaupt etwas bringt/dem was da grade gebastelt wird, zuträglich ist." Das ist quasi das Ziel des Threads.
Im Eingangspost steht als Unterpunkt die Frage "Was will ich erreichen, wenn ich entscheide, einen bestimmten Bereich meiner Welt "realistisch" zu gestalten?" und es ist total ok darauf zu antworten "ich will damit erreichen, dass ich selbst zufrieden bin, denn ich bastle zum Selbstzweck".
Beitrag 58 und 59: Jundurg denkt, dass viele Leute hier im Thread eher vom Basteln aus Selbstzweck sprechen. WeepingElf redet mir nun zu, dass es ihm und vielen anderen ums Basteln aus Selbstzweck geht.
Beitrag 60 ist mein Versuch, meine Position klarer zu formulieren, auch auf andere Themen bezogen. Der Beitrag ist aber in diesem Kontext nicht so entscheidend.
Beitrag 65: Shay schreibt davon, dass sie zum Selbstzweck bastelt, nicht wegen einer Zielgruppe und einem Publikum.
Beitrag 67: Da Joshuah das Wort "Zielgruppe" zuerst in den Mund genommen hat wirkt Shay's Kommentar an ihn gerichtet. Aber da Jundurg und WeepingElf den Eindruck haben, dass ich diejeige bin, die Leuten Basteln zum Selbstzweck leidig machen will (?!) schrieb ich Shay "Ich bin mir nicht sicher ob dein Kommentar hier eine Reaktion [auf Joshuah] ist?" Ich schreibe dann, dass ich die Idee (von Joshuah) Zielgruppen zufrieden zu stellen "lieber nuancierter haben will"...was aber wohl so wirkt, als sei ich eine Verfechterin von "du musst das Publikum mit Logik zufrieden stellen". Der Beitrag hat vielleicht Shay's Eindruck verstärkt...aber meine Beiträge insgesamt sind eigentlich schwer auf diese Art misszuverstehen.
Beitrag 70: Shay sagt "Nein, meine Reaktion war eine Antwort auf dich." und mir kommt der gesamte Beitrag irgendwie aggressiv formuliert vor, aber vielleicht lese ich da was rein.
Wir sehen also wie Kommunikation im Internet prima funktioniert und keine Verbesserungen braucht.
Mir ging es darum, dass es wenig bringt, sich die Köpfe einzuschlagen, in welche der drei Schubladen eine Welt jetzt gehört, da sie alle Mischformen sind.
Cool.
Man könnte sicher noch vieles finden, aber ich lass es mal genug sein. Meine Erfahrung ist, dass nur die Teile von Rowlings Welt einem Nachbohren standhalten, die sie 1:1 aus der Realität übernommen hat. Wenn man auch nur ein bisschen am Lack kratzt, stößt man sonst an allen Ecken und Enden auf Logiklücken. Das deutet für mich darauf hin, dass es Rowling gar nicht darum ging, eine in sich-widerspruchsfreie Welt zu schaffen, sondern einfach alles, was sie interessant fand, eingebaut hat. Das ist völlig legitim, entspricht aber genau meiner Definition von coolness-zentriert. Von Pseudo-Realismus kann ich da nichts erkennen.
Ist dann halt die Frage, warum gerade Harry Potter @Amanita's Beispiel war, um von Pseudo-Realismus zu sprechen. Ist das denn nicht interessant? Wenn jemand wie Amanita sagt "hier sind drei Welten und hier sind drei Worte, um das zu beschreiben, was jede dieser drei Welten besonders stark auszeichnet" dann verpflanze ich zumindest die Worte nicht in einen neuen Kontext, sonst kommen wir alle durcheinander.
Pseudo-Realismus ist für mich nicht gegeben, nur weil ich Dinge aus der realen Welt übernehme. Dann kannst du auch Alice im Wunderland als pseudo-real werten, denn es gibt Tee und es gibt Hutmacher und es gibt Kaninchen, das macht eine Teeparty von einem Hutmacher mit einem Kaninchen noch lange nicht realistisch.
Ja, eben. Lies meine Posts nochmal und du erkennst, dass ich die ganze Zeit z.B. Amanita versuche, das klar zu machen.
Ich mag diese Art, wie du das ausdrückst nicht. Wenn du sagst "wer die Messlatte niedrig genug setzt" impliziert, dass es objektiv hohe und niedrige Messlatten gibt. Und genau die gibt es meiner Meinung nach eben nicht.
Ok, den Eindruck will ich vermeiden. Ist schlecht formuliert.
fantastisch <------------ coolness-zentriert ------------> pseudo-realistisch
Und meine Definition wäre etwa so:
Fantastisch: ich baue bewusst Elemente ein, die sich jeder logischen Erklärung entziehen (Beispiel aus dem 35. Mai: Wir werden im Dschungel von einem Hai angegriffen und bekämpfen ihn, indem wir mit unseren Taschenmessern Bratäpfel auf ihn schießen).
Coolness-zentriert: Ich kümmere mich beim Basteln nicht um Fragen der internen Logik. Es wird, wie es wird.
Pseudo-realistisch: ich achte bewusst darauf, dass sich alles erklären lässt
Du hast gerade dieselbe Skala erfunden, von der Jundurg mir nicht glaubte, dass sie im Kopf der Weltenbastler rumgeistert. Und sie findet auch noch Zustimmung von anderen Leuten. Ich wusste doch, dass ich nicht verrückt bin.
Ausgangspunkt dieses ganzen Threads war ja ursprünglich mal, ob weibliche Kriegerinnen in einer low-tech und low-magic-Welt realistischerweise modernen westlichen (oder welchen aus jedweder anderen mehr oder weniger patriarchalisch geprägten Gesellschaft)Schönheitsidealen entsprechen können, oder ob das unrealistisch ist und deswegen stört.
Ausgangspunkt dieses Threads war eine "allgemeinere Diskussion über Realismus", weil alles andere Alpha Centauri "in den meisten Punkten zu konkret" ist.