Siebenundsiebzigstes Speedbasteln am 10. Januar 2019: Kriegsveteranen

  • Chrontheon: Sowas in der Art wäre vielleicht als Aktion außer der Reihe (an nem Feiertag oder WE) gar nicht so schlecht. Erinnert mich an die Schreibnacht ausm Schreibnachtforum, wo stündlich neue Fragen gepostet werden (natürlich geht das nicht 24 Stunden, sondern eher 7 oder so) und könnte der Inspiration einen Tritt in den Hintern geben :dafuer:

  • Die Gedenkzeremonie


    Pasun hasste diesen Tag.
    Alle hielten ihn für einen Helden und er konnte die Ehrfurcht in der Luft fast greifen, als er in den Saal rollte. Er war bei weitem nicht der einzige Veteran hier, aber bislang der einzige auf Rädern - was er tatsächlich einer ganz gewöhnlichen Krankheit zu verdanken hatte, aber das sah man ihm ja nicht an. Zügig rollte er den Gang zwischen den Bänken nach vorne, dann nach links, wo für Rollstühle reserviert war. Warum konnten die Rollstuhlplätze nicht irgendwo anders sein? Dort vorne sah man ihn einfach zu gut. Schon zu oft war er sogar nach der Zeremonie von Freunden, Verwandten und Nachbarn darauf angesprochen worden, dass sie ihn in der Übertragung erkannt hatten.
    Am liebsten bliebe er zuhause ...
    Aber Versprechen brach man nicht, und wenn man einem sterbenden Kameraden versprach, immer zur Gedenkzeremonie zu gehen, dann tat man das eben, und wenn man es ein halbes Jahrhundert lang oder länger jedes verdammte Jahr tat.
    Das große Problem bei dieser ganzen Helden-Geschichte war ohnehin, dass Pasun auf der falschen Seite gestanden hatte. Andere mochten inzwischen sagen, dass ein Siebzehnjähriger nur begrenzt verantwortlich war, in einem Bürgerkrieg die richtige Seite zu wählen, aber Pasun wusste, dass er die richtige Wahl hätte treffen können.
    Er hielt sich würdevoll aufrecht während der Zeremonie, aber innerlich schrumpfte er mehr und mehr zusammen. Krieg war Scheiße, und Bürgerkrieg war Megascheiße. Und eigentlich war es großer Quatsch, den Soldaten unter den Kriegsopfern so eine große Zeremonie zu widmen, während die Zivilisten, nicht einmal namentlich, auf Mahnsteine graviert waren.
    Pasun war sehr sehr ungern Veteran. Aber er war trotzdem hier, bis er endlich, endlich wieder von dannen rollen durfte.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Es war ein besonderer Tag, denn es war ein Tag, der zeigte, dass Pînor allen anderen Ländern überlegen war. In Thyonien und Kalenard war die Herkunft eines Menschen das Bedeutendste an ihm. Die Könige dort waren nicht Könige, weil sie die fähigsten Männer waren, sondern weil sie diese Stellung geerbt hatten. In Pînor war es anders. Hier herrschte derjenige, der vom Volk erwählt worden war. Doch nicht jede Stimme war in Pînor gleich viel wert und Leatinon fand, dass dies nur gut und richtig war. Auf dem Weg zum Tempel, in dem er mit den Sentarim als Zeugen seine Stimme abgeben würde, sah er einige Bettler in einer Seitengasse hocken. Es wäre tatsächlich eine Schande, wenn solche Menschen das Recht hätten, mitzubestimmen, wer über sie alle herrschen sollte. Auch Leatinon stammte aus ärmlichsten Verhältnissen; sein Vater war ein Tagelöhner gewesen und seine Mutter ein Schankweib. Sie beide hatten niemals ein Mitspracherecht bei einer Wahl gehabt. Leatinon war jedoch einem der Söldnertrupps Pînors beigetreten und mit jedem Jahr, das er dort gedient hatte, hatte seine Stimme mehr Gewicht bekommen. Mit jedem neuen Rang war sein Mitspracherecht gestiegen. Mit Genugtuung erinnerte sich zurück an jene Wahl vor vielen Jahren, bei der er vor dem Tempel auf jenen Obsthändler getroffen war, der ihn als Jungen einmal bezichtigt hatte, gestohlen zu haben und ihn halb tot geprügelt hatte. Dieser Kerl hatte sich sein Wahlrecht erkauft, doch waren Leatinons Tapferkeit und Entschlossenheit im Kampf der Republik mehr wert gewesen und so war es ein wahrer Genuss für ihn gewesen, vor den Augen des Händlers die Wahlhölzer abzugeben.
    Leatinons Mitgliedschaft in der Kompanie hatten ihm nicht nur Stimmen gebracht, sondern auch ein gutes Einkommen. Er hatte sogar genügend Geld über gehabt, um noch mehr Steuern zahlen zu können, und so eine noch stärkere Stimme zu erhalten.


    Vor dem Tempel dieses Stadtteils war nicht besonders viel los. Nicht viele Menschen durften hier wählen und jene, die es durften, taten es häufig nicht, da sie nur wenige Wahlhölzer hatten und daher meinten, ihre Stimmen würden ohnehin kein Gewicht haben. Leatinon machte sich nichts vor; auch er wusste, dass er trotz seiner Verdienste im Kampfe niemals auch nur ansatzweise so ein Stimmgewicht hatte wie der Händler Ores Tarais, der es mit Hilfe seines Reichtumes schaffen wollte, Graf Demris aus seinem Amt zu drängen. Doch wusste Leatinon auch, dass viele Menschen zusammen mehr auswirken konnten als ein reicher Kaufmann. Und er wusste auch, dass viele andere Kriegsveteranen genau wie er Anhänger Demris’ waren, war der Graf doch selbst einer von ihnen, wenngleich eine Verletzung ihn bereits in jungen Jahren gezwungen hatte, Schwert und Schild beiseitezulegen.


    Im Tempel nannte Leatinon dem Beamten seinen Namen und zeigte ihm das besiegelte Pergament, das ihn auswies. Für jedes Jahr, in dem er gedient hatte, stand Leatinon ein Wahlholz zu; dicke Holzstücke, die Spielkarten von Größe und Form nicht unähnlich waren, und besondere Schnitzereien aufwiesen, die jedes Mal anders waren. Erst am Tag der Wahl wurden sie ausgegeben, sodass es schwierig bis unmöglich wurde, sie zu fälschen. Dreiundvierzig Hölzer hätte er haben können, doch er hatte sein Recht auf sie dafür aufgegeben, dass er alle zwei Wochen eine bescheidene Rente bekam, denn schließlich musste er auch von etwas leben.


    Nachdem er die Hölzer erhalten hatte, die ihm noch blieben – und es waren immer noch mehr als die meisten in dieser Gegend hatten –, hatte Leatinon noch die Möglichkeit, sie an jemanden zu verkaufen oder gar zu verschenken, doch das hatte er nur einmal gemacht, als er noch ein Grünschnabel war. Er hatte nach seinem ersten Jahr in der Söldnerkompanie das erste Wahlholz, das er sich verdient hatte, verkauft. Und was hatte er dafür bekommen? Einen schweren Kopf von einer durchzechten Nacht und einen Wahlsieger, den er verabscheute. Und auch wenn Leatinons einzelne Stimme damals nicht viel gebracht hätte, so war es ihm dann doch eine Lehre gewesen.

  • Mein Leben bei den Hochorks (Auszug) - Über Kriegsveteranen

    Wenn man so lange bei den Hochorks zubringt wie ich, merkt man irgendwann, dass unter all den kulturellen Errungenschaften und erlesenen sozialen Gebaren auch eine ganz unerwartet raue Seite in den Sitten und Gebräuchen der Hochorks steckt. Die vielen klangvollen Grunzlieder etwa oder die Motive der fragil malerischen Schädelknochenschnitzereien weisen immer auch auf ein zentrales Thema des hochorkischen Lebens hin: den Verteidigungskriegen gegen die barbarischen Dämmerelben.


    Kürzlich erst, ich war eben in einer anregenden Partie Röchelzog mit meinen beiden Freunden aus der Wark-Karawanserei, als ein versehrter Alter sich zu uns gesellte, respektvoll auf unsere Kleidung rotzte und fragte, ob wir noch einen Mitspieler gebrauchen könnten. Der Arm des Alten war zur Hälfte abgetrennt und ein Teil des Kiefers schien nicht so, wie es bei seiner Pellung der Fall war - Verwundungen, die ihm zweifelsohne das Ansehen des ganzen Stammvolkes eintrugen. Er erzählte uns, dass er seinen Arm an einen verfluchten Dämmerelb verloren hatte, der ihn auf offener Ebene und bei hellichtem Tage vom Pferde aus Angriff. "Diese verdammten Dämmerelben" fluchte der Alte "haben keinen Sinn für respektvolle Überfälle. Sie machen sich nicht die Mühe, dir einen Hinterhalt zu legen, sondern greifen dich einfach frontal an, als wärest du ihnen nicht mehr wert als der Dreck auf dem Boden. Jeder Ork von Welt hätte seinem Feind Respekt erwiesen, ihm eine anständige Falle zu erdenken!"


    Doch unser Mitspieler erschlug den garstigen Elb, nicht jedoch, ohne sich seine verdienten Verwundungen abzuholen. Der oberste Rat unserer Stamm-Stadt, in dem, wie ihr ja wisst, nur die hässlichsten und fettesten Orks ehrenvolle Aufnahme finden, zeichneten den Ork für seine Verdienste mit dem zweifachen Knochenspalt aus, einem Knochenamulett aus einem zwei Mal gespaltenen Menschenfinger - zwei Mal! Die meisten Magerorks in den Frontreihen der Schlacht können froh sein, wenn sie es zu einem einfachen Knochenspalt bringen oder überhaupt zu etwas.


    "Der zweifache Knochenspalt" erzählt der Alte, während er sich im Ohr pult und eine respektschaffende Menge an Ohrenschmalz fortschnippt "hat mein Leben in der Stamm-Stadt völlig verändert. Ich bekomme im Sufftrog jetzt Blutschäumer frei Haus! Und wenn ich mit dem Knochenspalt wedle und meinen Bauch wackeln lasse, werden nicht nur irgendwelche Magerorka auf mich aufmerksam, sondern ich komme sogar an die ganz speckigen und richtig hässlichen Orka heran!" Hier leckt sich unser Freund genüsslich die Lippen.


    "Einmal im Jahr gibt es eine Sause oben im Knochenhort, für ganz besondere Kriegsorks, zu der ich auch einmal gerufen wurde. Sie hatten da eine Tafel voller Würmschwur, aber von der guten Sorte: gärig, zäh und genau auf den Punkt geschimmelt. Dafür haben sie extra einen Meisterschimmler drüben von Bleichgasten geholt, der schon sein ganzes Leben lang Würmschimmlerei in allen Gegenden der Außenerd studiert. Das war ein Genuss sag ich euch!"


    "Nach dem Mahl trat die Gröhlfrau des Oberorks an mich heran. Mann, ich sag euch, so ein feines Weib habt ihr noch nicht gesehen. Alles in ihrem Gesicht ist schief und - ich schwöre euch - es war sogar ein Auge größer als das andere! Ich kann verstehen, warum der Oberork sie zur Gröhlfrau wollte, das lässt man sich nicht entgehen! Richtig verlegen war ich, mich in ihrer Gegenwart zu benehmen. Meinen besten Rotz hab ich ihr an die Brust gespuckt, aber wie sie mich spuckte, so vollendet lautstark und rohrig, aus der Kehle heraus, das lernt man nur über jahrelange Erziehung in gutem Hause, dass ich mir richtig minderwertig vorkam."


    Nun war ich neugierig auf die Begegnung mit der Gröhlfrau geworden, da sie neben der Fluchschamanin die mächtigste Orka der ganzen Stamm-Stadt war und sich nur selten überhaupt außerhalb des Knochenhorts zeigte. Ich selbst mochte nun zwar schon einige Jahre hier gewesen sein, aber Einlass in diesen fulminanten Palast aus perfekt ineinander verschränkten Knochen, die gemusterte Fassadenstrukturen jenseits menschlicher oder elbischer Vorstellungskraft erzeugten, blieb mir bisher verwehrt, sodass es meiner Fantasie überlassen blieb, mir das majestätische Leben im Palast des Oberorks auch nur vorzustellen.


    "Erzähl, was ihr gesprochen habt, du und die Orka!" drängte ich ihn daher. Wichtigtuerisch lehnte sich der Alte in seinem Stuhl zurück und legte seine blanken Dreckfüße auf den Tisch, eine Geste des Anstands, wenn man sich Zeit für ein Gespräch mit seinem Gegenüber nehmen will und somit weit zivilisierter als ich es bei den Dämmerelben sah, die es während eines Gespräches noch nicht einmal für nötig erachten, ihre Schuhe überhaupt auszuziehen oder sonstige Reinigungen an ihrem Körper vorzunehmen.


    "Ich sag dir, was die Orka mir erzählt hat. Sie sagte, dass es Kriegsorks mit meinen Verwundungen und meiner Hässlichkeit in der Armee weit bringen können und bot mir eine Stelle als Hordenbrüller an. Als Hordenbrüller gebe ich die Kommandoschreie über eine ganze Horde, das ist enorm schwierig. Sie sagte, es gehöre viel Studium dazu, eine Horde schließlich so zu brüllen, dass ihr Ansturm zwar chaotisch genug wirkt, um den Gegner in Sicherheit zu wiegen, während doch im Innern eine militärische Struktur erhalten bleibt, die jedoch vor dem Feind verborgen ist. Nur niedere Zivilisationen gehen in offensichtlicher Schlachtformation aufs Feld – reihenweise, marschierend oder andersartig zur Niederlage einladend. Ob ich also Hordenbrüller werden wolle? Man würde mir auch Magerorks abstellen, die mich zu schleppen hätten, was, wie ihr wohl wisst, eine der größten Ehren überhaupt ist!"


    Hier erhob sich der Alte und rotzte noch einmal zum Abschied auf meine Kleidung, was ich ihm gleichtat und mich wie immer schämte, da mir dies als Mensch natürlich viel weniger eindrucksvoll gelang. Und tatsächlich erfuhr ich später, dass der Alte lange Zeit als Hordenbrüller gearbeitet hatte. Sechs Horden hatte er im Laufe seines Lebens gebrüllt, also mehr als viele andere Brüller, und hatte dabei keine einzige Schlacht verloren.

  • Leben im Boden







    Es tut weh. Selbst zwanzig Jahre danach erinnere ich mich an das Feuer. An die sengende Hitze, die uns plötzlich umgeben hat und uns alles genommen hat was wir waren.




    Es war nur ein kurzer Moment und unser Leben wurde für immer verändert. Zerstört, sagten viele. So viele meiner Kameraden gaben einfach auf. Wir sind nicht mehr wir selbst sagten sie. Wir können es genauso gut gleich zu Ende bringen.




    Wir wollten nur das, was alles wollen. Sicherheit, gleiche Rechte, genug zu essen für unsere Kinder. Wir wollten keinen Krieg, aber ihr habt uns keine Wahl gelassen.




    Flieger gegen Bodenkrabbler. Nachbarn gegen Nachbarn. Am Ende gewannen natürlich die Stärkeren. Wir wurden gezwungen, dass herzugeben, was uns von euch unterschied: Unsere Flügel. „Jetzt seid ihr genauso wie wir Bodenkrabbler“, habt ihr gesagt und habt uns noch mehr mit Füßen getreten. Ohne unsere Flügel können wir euch nicht einmal mehr in die Augen sehen.




    In eurer Welt können wir nicht leben und wir wollen es auch gar nicht. Darum haben wir beschlossen, unter die Erde zu flüchten und dort ein neues Leben anzufangen in den Höhlen zwischen den Wurzeln der Zitadelle.




    Wisst ihr, was unglaublich ist? Nicht nur wir haben unsere Flügel verloren, UNSERE KINDER haben auch keine Flügel mehr! Wir sind also auf Gedeih und Verderb dazu verdammt, für immer unter der Erde zu leben.




    Eigentlich ist es hier unten nicht schlecht, es ist warm und trocken und kein Großer kommt hier herein, denn wir sorgen dafür, dass die Höhlen schön eng sind. Es gibt genug zu essen – wir sind nicht mehr auf das Mondlicht angewiesen. Wurzeln und gelegentlich eine Ratte sind hervorragende Lebensmittel. Die Ratten sind fett und träge und leicht zu jagen. Und für alles andere handeln wir mit den Fliegern aus dem Graben.




    Mir fehlen meine Flügel. Einfach aufzusteigen und über alle hinwegzusehen, das war großartig! Die Kinder kennen es ja gar nicht anders, die haben damit kein Problem. Nur die Alten, die sich noch an den Krieg erinnern und daran, wie es vorher war.




    Auszug aus „Tagebuch eines Heinzelmännchens“

  • Und AUUUUS! Vorbei das hastig Werken!

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • *den letzten Rest der Lobsbeer-Weihnachtskekse auf den Tisch stell*




    @Elatan: An das Konzept erinnere ich mich noch. Sehr stimmig.


    Saavedro: *würg* Die Idee ist sowas von verkehrt, das ist beachtlich.


    Teja: Fliegen, ja, dass man das vermisst, ist schon verständlich. Aber die Mondlicht-Sache in Marisus Welt ist natürlich für Geflügelte schon unpraktisch. :nick:

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • @Veria
    Wenn Pasun die falsche Seite gewählt hat und er trotzdem an Gedenkfeiern teilnehmen darf, dann war es wohl die siegreiche Seite, die aber moralisch nicht im Recht war. Da wüsste ich doch gerne mehr, vor allem, wie man einen Bürgerkrieg ohne moralische Überlegenheit gewinnt (mächtige Unterstützer, Regierungsseite?) und wie man trotzdem Pasun für diese Seite gewinnen konnte. Und warum der Bengel nicht richtig reflektiert hatte damals.


    @Elatan
    Ich finde die Idee sehr richtig, Stimmrechte unterschiedlich zu gewichten. Wonach aber gewichtet wird, ist ebenso entscheidend. Die Geschichte weckt in mir den Reiz des Ungerechten, den du durch die Schilderung von Problemen ja selber herauskitzelst. Leatinon hat viel Stimmenrecht, da er lange militärisch gedienthat, während z.B. Tagelöhner und Schankwirte kein Stimmrecht erhalten. Diese Verteilung stößt mir als Pazifist natürlich auf, da ich der Meinung bin, dass stiller, friedlicher Dienst im Hintergrunde einem Land genauso dient. Zumindest frage ich mich dann aber, ob es in Pinor Leute wie mich gibt, die dieses Stimmrecht noch ungerechter finden als ein klassisches "jeder eine Stimme", insbesondere unter denen, die gar kein Stimmrecht haben. Die vielen Probleme dieses Systems (Stimmenhandel und dem Stimmenzukauf per höheren Steuern, sowie die Resignation derjenigen, die wenig Stimmrechte haben und daher gar nicht erst wählen, oder das mit der Rente), hast du sehr schön herausgearbeitet.


    @Teja
    Es fällt mir schwer ,die Geschichte im richtigen Kontext zu fassen, vermutlich fehlt mir das Wissen zu deinen Weltprojekten. Geht es hier wirklich um reflektierende (also intelligente) Insekten? Es ist witzig, aus dieser Perspektive mal Schicksalsschläge nachzulesen, wie etwa das Verlieren der Flügel. Was mich als unveränderlichen Magie-Erschnüffler natürlich sofort reizt, ist die Frage, warum auch die Kinder keine Flügel mehr haben, da läuft doch was! Dies, und die Beschreibung des Feuers lassen mich wundern, in welchem Welt-Kontext ich hier eigentlich bin, denn ich tue mich schwer an dem Gedanken, dass Käfer Feuer für militärische Zwecke einsetzen.

  • Saavedro: "Gewonnen" haben beide Seiten, der Staat ist (in sogar mehr als zwei Teile) auseinandergebrochen. Die Leute sind aber durchaus in der Lage, über 50 Jahre danach die Sache ohne Rachegelüste o.ä. anzugehen - Pasun ist im "falschen" Staat, d.h. dem, gegen dessen Gründung er damals gekämpft hat.
    Konkret gesagt: Er hat zum Ende des Sternenreiches auf Seiten des AIT (quasi eine Sternenreich-Neugründung mit kleinerem Gebiet) gekämpft und lebt jetzt in der ISV, die er für besser hält.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • *Lobsmus verteil*


    @Veria: Ich bin auch dafür, dass Rollstuhlfahrern mehr Platzmöglichkeiten gegeben werden. Welche Krankheit band ihn denn an seinen Sitz?


    @Elatan: Der Kleine klingt ein bisschen versnobbt. "Es wäre tatsächlich eine Schande, wenn solche Menschen das Recht hätten, mitzubestimmen, wer über sie alle herrschen sollte." --> Was wäre, wenn jene Menschen tatsächlich die richtige Entscheidung treffen könnten? Wenn sie einfach nicht die Möglichkeit haben, einen Job zu bekommen, durch den sie nach diesem System ein Stimmrecht haben (wenn sie zB auch Pazifisten sind)? Jetzt frag ich mich nur noch, ob du wirklich einen amtlich beglaubigten Portraitmaler für die besiegelten Pergamente bastelst!


    @Saavedro: Ein Neuer! :D *Extra Lobsbeeren geb*

    respektvoll auf unsere Kleidung rotzte

    Gschmackig. Dein Beitrag hat mich aber insofern fasziniert, dass er ein Volk auf seine eigene Art beschrieben hat. Die Tätigkeiten, das Benehmen, im Grunde alles, was die Hochorks ausmacht, passt zu ihnen und wird stimmig erzählt.


    Bzgl dem "Schönheits"-Ideal der Orks: Normalerweise definiert man als "schön", was man gerne anschaut, und als "hässlich", was man nicht gerne sieht. Ich nehm das aber mal so, dass der Erzähler eben aus seiner Perspektive erzählt und seine Ansichten von "schön" und "hässlich" denen der Orks gegenüberstehen.


    @Teja: Das ist so traurig! Wie konnten diese Kriecher es nur wagen, den Fliegern die Flügel wegzubrennen! Diese Monster! Warum die Flügel aus dem Erbgut verschwanden, interessiert mich allerdings auch.

  • @Veria: Ich bin auch dafür, dass Rollstuhlfahrern mehr Platzmöglichkeiten gegeben werden. Welche Krankheit band ihn denn an seinen Sitz?

    Weiss ich noch nicht. Könnte eine hierzulande bekannte Alterskrankheit (oder auch eine, die man nicht zwangsläufig im Alter kriegt) oder eine Krankheit, die es nur dort gibt, sein. Aber Pasun ist jedenfalls 74 bis 77 Jahre alt, die Jahreszahlen des Bürgerkrieges und das Kaláte-Jetzt-Datum geben das her.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Hier kommen sie, Lobsbeeren eines Speedbastel-Veterans!


    @Veria Der Bub hat echt keine Lust.


    @Elatan Mir gefällt dieses Wahlsystem. Es ist auch schön, dass du zeigst, dass er etwas daraus gelernt hat, sein Recht zu verkaufen, ein Kater ist es nicht wert, den falschen zu wählen. Irgendwie ist das immer noch ein sehr aktuelles Thema.


    @Saavedro

    "Diese verdammten Dämmerelben" fluchte der Alte "haben keinen Sinn für respektvolle Überfälle. Sie machen sich nicht die Mühe, dir einen Hinterhalt zu legen, sondern greifen dich einfach frontal an, als wärest du ihnen nicht mehr wert als der Dreck auf dem Boden. Jeder Ork von Welt hätte seinem Feind Respekt erwiesen, ihm eine anständige Falle zu erdenken!"

    Du hast heute gewonnen! Ich hab mich selten so amüsiert. Wie kann man auch nur so unzivilisiert sein und frontal angreifen! Das gehört sich einfach nicht!


    Mein Kram:


    Es fällt mir schwer ,die Geschichte im richtigen Kontext zu fassen, vermutlich fehlt mir das Wissen zu deinen Weltprojekten. Geht es hier wirklich um reflektierende (also intelligente) Insekten? Es ist witzig, aus dieser Perspektive mal Schicksalsschläge nachzulesen, wie etwa das Verlieren der Flügel. Was mich als unveränderlichen Magie-Erschnüffler natürlich sofort reizt, ist die Frage, warum auch die Kinder keine Flügel mehr haben, da läuft doch was! Dies, und die Beschreibung des Feuers lassen mich wundern, in welchem Welt-Kontext ich hier eigentlich bin, denn ich tue mich schwer an dem Gedanken, dass Käfer Feuer für militärische Zwecke einsetzen.

    Das ist so traurig! Wie konnten diese Kriecher es nur wagen, den Fliegern die Flügel wegzubrennen! Diese Monster! Warum die Flügel aus dem Erbgut verschwanden, interessiert mich allerdings auch.

    Die Geschichte spielt in Marisus Welt und die Erzählerin ist eine (Ex)Elfe. In diesem Fall sind die Elfen die kleine geflügelte Variante. In Marisus Welt funktioniert Vererbung etwas anders, als in anderen Welten: Wenn sie eine neue Spezies erschaffen will, dann kriegen ein paar Leute einfach mal Kinder, die dem Bild dieser Spezies entsprechen. Die fliegenden Elfen sind so entstanden und nachdem die Veteranen ihre Flügel verloren hatten, dachte Marisu wohl, dass ein paar flügellose Untergrund-Elfen auch ganz nett wären. Und darum hatten die Kinder dann keine Flügel mehr.


    Der Technologie-Level ist etwas schwer zu beschreiben. In dieser Welt gibt es Magie und viele verschiedene Technologien, da die Bewohner aus verschiedenen Epochen der Erde entführt wurden und dabei Gegenstände und Wissen mitgebracht haben.

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