[Weltennetz] 23

  • Die 23 bietet alles was man braucht, und das sind in erster Linie Schaffner. Ohne Fahrkarte kommt man in der 23 nicht weit. Man kommt ohnehin nicht weit, denn diese Verbindungstrecke ist sehr kurz.
    Trotz der guten Ticketeinnahmen ist die Linie total schrottig. Die Bahn hat nur sehr bedingt ein Chassis und eine Karosserie sucht man vergebens, stattdessen wuseln haufenweise Mechaniker, Schweißerinnen und aus irgendeinem Grund Blasmusiker herum und tun was sie am besten können. Sprich die ganze Zeit während der Fahrt hört man Quietschen, Rumpeln und Posaunentrios, die vor Schweißarbeiten kaum ihre Noten lesen können. Die Schaffner tragen cleverer Weise Schweißerbrillen, die es ihnen nahezu unmöglich machen die Gültigkeit der Tickets zu überprüfen.
    Jetzt hab ich einen Grund gefunden, warum immer Blasmusiker da sind. Sie fahren zu ihren ständigen Auftritten in einem Konzertsaal und haben täglich nur ihre Fahrt auf dieser Linie zum Proben. Sie sind typischerweise recht entnervt und leben in ständiger (berechtigterer) Sorge, dass die Bahn zusammenbrechen könnte. Ihre neuen Stücke bekommen sie von einer Notenraffinerie, die aus Geräuscherz reine Noten herstellt. Dazu sind aggressive Chemikalien notwendig, die über die U13 auch in den Schacht gelangen.
    (Danke Trajan für die Ideen. :kuschel: )
    Da die Bahn in so miserablen Zustand ist, die Mechaniker jedoch hocherfinderisch sind, kommt es durchaus mal vor, dass während der Fahrt wichtige Rohre mit Blechblasinstrumenten ersetzt werden oder ein tragendes Element mit einem Fagott verstärkt werden. Manchmal werden auch kurzfristig Schienen entwendet und auf der Rückfahrt schnell durch etwas dünnere ersetzt. ^^

  • Alpha und ich habe uns mal zusammengesetzt und eine gemeinsame Station ausgetüftelt.



    Gleiskreuz Uptruper Feld
    Diese alte Station sieht ziemlich rustikal und in die Jahre gekommen aus. Die Decken sind vom Qualm der Dampfloks verrußt und niedrige Pflanze wachsen zwischen den Gleisen. Die Station Uptruper Feld war und ist bis heute eine Endstation der 23. Später wurde die U78 expandiert, sodass hier eine der ersten Gleiskreuzungen entstand. Und wie das so ist, wusste man damals nicht wie man so etwas geschickt baut. Es wäre praktischer gewesen das Gleis der U78 parallel zum Kopfbahnhof zu bauen, stattdessen wollte man unbedingt das Gleiskreuz, sodass die beiden Gleise nun in einem schiefen Winkel zueinanderstehen. Die Türen der Züge der 23 sind deutlich höher, weshalb der Kopfbahnhof ein ganzes Stück höher als der Rest des Bahnhofs liegt und mit umständlichen, viel zu engen Treppenstufen verbunden ist. Früher als die 23 noch die Linien 2 und 3 war wurden auch noch mehr Gleise befahren, doch die sind nun zu Abstellgleisen mit einem hölzernen Prellbock verkommen. Hier ruhen die Gerippe alter kaputter Dampfloks, die nach und nach von den Mechanikern der Linie 23 ausgeschlachtet werden.


    Für die Linie 23 lohnt sich das Anfahren dieses Bahnhofes, abgesehen vom historischen Wert, fast gar nicht, wäre da nicht ein uralter Vertrag. Denn die U78 kauft seit etlichen Jahrzehnten Kohle von der 23 zu inzwischen vollkommen irrwitzigen Preisen. Da die U78 auch nahezu kein Personal hat, fahren wöchentlich einige Mechaniker der 23 bis zur Endstation und fahren Schubkarren voll Kohle über die engen Treppen, um eine Lok der U78 mit Kohle zu beladen. Auch diesen Dienst lässt sich die Linie 23 natürlich gut bezahlen.
    Vor der Integration ins Weltennetz gehörten die U78 und 23 unter anderen Namen zu der "Überregionalen Dampfgesellschaft", der ÜRDG. Heute sieht man nur noch Schatten ihres einstigen Stolzes. Über den Tunnelausgängen prangt in Stein gemeißelt der ausgeschriebene Name der ÜRDG und auch die Angestellten der Linien U78 und 23 tragen immer noch ihre veralteten Titel. Als das Weltennetz sich damals klar gegenüber der ÜRDG durchsetzte, wurden die Linien umbenannt. Die ehemalige Linie 2 und 3 wurde zur 23 zusammengefasst, doch konnte sie in den Verhandlungen erreichen, dass sie nicht das vorangestellte U bekam. Die heutige U78 stellte sich etwas ungeschickter beim Verhandeln an.
    Auch heute noch wird immer wieder über die Sinnhaftigkeit der vollkommen veralten Linien gestritten, doch bisher konnten sie sich halten, auch wenn die Gleiskreuzung Uptruper Feld hauptsächlich von Leuten angefahren wird, die dachten, dass es eine Zeitersparnis wäre, nur um von den langen Wartezeiten enttäuscht zu werden.

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