kn ist zwar keine Universitätsstadt, dennoch hat sie ein paar Professor:innen und Lehrstühle mit Doktoranden und sowas. Einer der wichtigsten Forschungsbereiche ist die Astrochemie, geleitet von Walter T. Koppstein, Professor für höherstöckige Konstelationssynthese.
Die Sterne am kn'schen Nachthimmel sind nicht wie bei uns extrem weit entfernte massenreiche Objekte, sondern scheinen eher leuchtende Punkte zu sein, die miteinander in Wechselwirkung treten und Verbindungen (Konstellationen) eingehen können. Die Sterne unterscheiden sich vor allem in Größe, Leuchtkraft und Farbe. Stetig reagieren hunderte Sterne am Nachthimmel und bilden bekannte und unbekannte Sternbilder. Wer an einem solch chaotischen System arbeiten will braucht Vorhersagen. Deshalb werden jeden Tag aufwändige Berechnungen angestellt, wie der Nachthimmel aussehen wird. Aufwändigere Synthesepläne wären ohne solche Berechnungen vollkommen undenkbar. Weitere Hindernisse sind die Monde und die Sonne. So ist ein typischer Anfängerfehler die Mondbahn nicht bedacht zu haben, denn die Monde können Sterne im tiefsten "Stockwerk" wegschieben. Die Sonne ist ein sehr aggressiver Prozess, sie "soliert" alle Konstellationen, weshalb es wichtig ist Schutzsterne anzuhängen, damit die Arbeit nicht durch die Sonne zu Nichte gemacht wird. Zwar ist es möglich auch am Tage Sterne reagieren zu lassen, aber diese sogenannten "Blindsynthese" sind absolut verpönt, da ein Missgeschick den Sternenhimmel für alle anderen ruinieren kann. Das ist auch ein großes Problem bei Praktika. Jeder, aber wirklich jeder, der in den Nachthimmel blickt, kann sehen was du tust und wenn du Mist baust, weiß dein Professor das sofort. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass du eine Doktorarbeit ruinierst, denn alle arbeiten schließlich am selben Reaktionsgefäß. ^^
Okay aber wie genau arbeiten man eigentlich am Nachthimmel? Ganz einfach, man wirft Sterne drauf. ^^ Die Astrochemie stellt externe Effekthexen an, die Sterne in den Himmel schießen können. Dazu zieht die Hexe in einen starren Handschuh an und wird in die Schienen und Stangen im Astrochemiegebäude gehängt. Sie wird zur richtigen Stelle gebracht und der Handschuh wird hochpräzise eingespannt. Dann wird gewartet bis das Schussfenster eintritt und die Effekthexe muss einen spezifischen Stern in den Nachthimmel schießen, damit irgendein "Zwinkelmöller-Zwerg-Hub" stattfindet.
Für die Effekthexen ist dies ein typischer Studentenjob; anspruchslos, schlecht bezahlt und hat beschissene Arbeitszeiten. Das Ganze ist oft auch sehr herabwürdigend, wenn man die ganze Zeit an einer Hand gefesselt rumsteht und friert, nur um nach dem Schuss direkt weitergehetzt zu werden, zu einem Doktoranden der noch unbedingt vor Sonnenaufgang einen "Rigel-Schluss" braucht. Es soll früher sogar schon zu sexuellen Übergriffen gekommen sein. Kein Wunder also, dass es zum Vandalismus am Nachthimmel kommt.
Die ganze Astrochemie hat im Übrigen keinen bekannten praktischen Nutzen, aber es sieht nett aus. ^^
[2020-03] Astrochemie
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Das hat eine Blaubärsche Skurrilität, die ich sehr mag.
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Das meiste kannte ich zwar noch vom Treffen, aber schön, es nochmal hier im Forum zu lesen. Ich habe da gleich ein paar Fragen:
Hast du schon festgelegt, wie viele Stockwerke es gibt und wer wo experimentieren darf?
Gibt es eigentlich klar definierte Sternentypen (analog zu chemischen Elementen) und wenn ja, auch so etwas wie ein Periodensystem oder eine andere Systematik? -
Ähh, ich glaub da muss ich mal Professor Koppstein fragen.
Herr Koppstein, wie würden sie diese Fragen beantworten?
"Ja sicher. Also "festlegen" kann man da nun gar nichts. Wissen sie, Stockwerke gibt es möglicherweise sehr viele, aber direkt können wir nur das tiefste manipulieren. Zu höherstöckiger Astrochemie sind spezifische Reaktionen notwenig. Ich glaube der Zwinkelmöller-Zwerg-Hub wurde im Text bereits erwähnt. Bisher sind nur metastabile Konstellationen in einer Stockwerkhöhe von bis zu 2,6 gelungen, aber mit meiner Forschungsgruppe versuche ich erstmals Kiefelsterne ins dritte Stockwerk zu bringen. Jetzt passen sie auf! Um das zu erreic"
Herr Professor. Die Fragen.
"Ja ja, schon gut. Also jede Arbeit wird nächtlich immer an einem anderen Ort getan. Das ist jetzt wichtig, das müssen sie verstehen. Der Nachthimmel ist sehr dynamisch und es ist nur schwer möglich Sterne künstlich stationär zu halten. Die Syntheseforscher gehen dabei natürlich immer ihrer eigenen Konstellation hinterher und folgen ihr und die Praktika werden in die Ecke gelegt wo weniger interessante Sterne rumschwirren. Durch Berechungen ist es möglich auch seltene natürlich vorkommende Bewegungen zu nutzen. Aktuell warten wir täglich gespannt auf die Berechnungen, ob ein zweistöckiger Kiefelstern von einer Hemisonne während eines gespenstischen Mondmillieu unterwandert wird. Ja, ich seh's schon in ihren Augen. Das ist nämlich extrem selten."
Nein, also eigentlich hab ich keine Ahnung was sie das sagen. Also gibt eine Systematik?
"Ja, dann müssen sie das LERNEN!! Warum fragen sie mich denn wenn sie keine Ahnung haben?! JA, es gibt so eine Systematik. Aber sie ist offensichtlich nicht vollständig. Bei den Punktsternen gibt es viele Rechungen sie zeigen, dass wir nicht alle kennen. Die Kiefelsterne sind gut erforscht, aber möglicherweise gibt es noch ein paar Sub-Glimmer. Schabrackensterne, Gelblinge, mirranelle Sonnen und Stella Hybora sind alle nicht vollständig beschrieben."
Warum sind sie denn sogenervt, Herr Professor. Danke jedenfalls.
"JA, Bitteschön! Tschüss!!"Ich glaube ich hab zu viel Spaß cholerische, fiktive Professoren zu nerven. ^^
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Astro...chemie? Mein Gesichtsausdruck ging beim Lesen ungefähr so:
Wie kann ich mir das denn so visuell vorstellen? Ich denke da an ein ausgeklügeltes Feuerwerk, einen Meteoritenschauer und eine ordentliche Ladung Polarlicht, wie weit bin ich da ab vom Schuss? -
@Veria
Der Gesichtsausdruckswechel ist das Beste was ich mir erhoffen konnte. ^^Also ist stell mir vor, dass die Sterne langsam am Himmel gleiten. Wenn sie hin und wieder zusammenstoßen funkt es schonmal. Das Sterne-an-den-Himmel-Schießen sieht sehr hübsch aus, wie eine Sternschnuppe, die aus dem Astrochemiegebäude bricht. Es dauert auch ne ganze Weile bis der Stern ankommt im ersten Stockwerk.
Der größere Mond schiebt, die tieferen Sterne sehr sanft vor sich her, während der kleinere die meisten Sterne spurlos verschuckt oder selten zu einer Supernova zerreißt. Ein richtiges Feuerwerk gibt es nicht oft, dabei ist es fifty-fifty, ob es ein natürlich eingetretenes Ereignis ist oder ein grober Schnitzer von einem der Studierenden.Ich frag mich, ob ich die Himmelsflut irgendwie damit verknüpfen kann.
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