Nithuria: Tagebuch eines alten Magiers

Liebe Bastler, die Weltenbastler-Olympiade hat begonnen, das WBO-Tool ist vorbereitet. Bitte meldet euch schnell an. Viel Spaß dabei!
  • Es geht endlich endlich weiter!!


    Eintrag10:
    Heute fühlte ich mich wie neu geboren. Gulliver drehte bereits seine Runden, als ich aufwachte. Dabei flog er Kilometer weit. Hin und her, hoch und runter. Es war wunderschön anzusehen und entspannte mich. So sehr, dass es mir endlich gelang, meine Meditationen fortzusetzen und in dem Buch zu lesen, dass mir der Schriftmeister des Hexenzirkels überlassen hat. Gegen einen gerechtfertigten Preisversteht sich. Ich möchte zwar neue Abenteuer erleben und mich von meinem Wohlstand trennen, doch fand ich, dass es nicht schaden könnte, einen großen Teil meines Vermögens mitzunehmen. So können wir uns alles leisten, dass wir brauchen, um nach Nithuria zukommen.


    Nachdem ich eine Stunde meditiert hatte und Gulliver sehr erschöpft zu sein schien, entschloss ich mich, ihn wieder mit nach Freeha zunehmen. Immerhin musste ich ihm ja noch danken. Wir suchten einen Stallmeister auf und ich kaufte ihm das schönste Geschirr, das er auf Lager hatte. Es war aus feinstem Leder gefertigt, überzogen mit Ornamenten und Kristallen, genau richtig für einen wertvollen Freund wie ihn. Der Sattel war sehr weich gepolstert, sodass ich einige Stunden darauf zubringen können werde. Mein Freund schien sich sehr darüber zu freuen. Immer wieder kniff er die Augenlider zusammen und klatschte mit seinen Flügeln gegen seine Seiten. Auch der Stallmeister bemerkte seine Freude und schenkte ihm eine Ledertasche, welche er an seinem Geschirr tragen konnte. Darin befanden sich zahlreiche Leckereien, mit denen ich ihn während des Flugs füttern konnte. Dieser Zwerg konnte sehr gut mit Tieren und schien sie sehr zu lieben. Zum dank gab ich ihm 2 Goldstücke mehr, als er eigentlich verlangte. Ich selbst hatte auch noch etwas zu besorgen, denn ein vollausgestatteter Magier war ich noch immer nicht. So spazierten wir durch die Gassen, in denen sich die Geschäfte für Magiebedarf befanden. Ich besorgte mir einen neuen Zauberstab, der zugleich als Gehstock fungierte. Außerdem hatte ich Lust auf eine schwarze Robe mit einer Kapuze, damit ich mein Gesicht verbergen konnte. Dazu noch neue Handschuhe, Stiefel und einen Komprimierungsbeutel, indem ich so viel mitnehmen kann, wie in mein ganzes Haus passen würde. Außerdem leistete ich mir noch einen Besuch bei einem Barbier, damit meine langen Haare wieder gepflegt aussehen. Auch wenn der Zwerg es mir ewig anzudrehen versuchte, weigerte ich mich, einen Zwergenbart zu tragen. Ich trage ihn lieber offen und liebe es, wie er im Wind weht. Zum Schlussbesuchten Gulliver und ich noch ein sehr rustikales Badehaus. Diese Sonderbehandlung war auch bitter nötig, da ich mich morgen daran versuchen werde, die Lebensblase zu vollziehen. Sobald ich sie beherrsche und wir uns mit Proviant eingedeckt haben, wird es Zeit, zum Todesschlund aufzubrechen. Darauf freue ich mich, trotz der möglichen Gefahren, sehr.


    Meine Sucht hält sich ebenfalls sehr in Grenzen. Lethargie ist aktuell mein größter Feind, darum versuche ich nun schnell einzuschlafen.

    In dieser Welt gibt es keinen Sinn und keine Gerechtigkeit. Umso wichtiger ist es, sich seine Fantasie zu bewahren. Allein sie, füllt unsere Welt mit Wundern Magie.

  • Richtig tolles Format! Mir gefallen "unfertige" Schlüsselloch-Formate, wie dieses Tagebuch. Ein Tagebuch ist nunmal ein Tagebuch und daher völlig individuell. Außerdem stelle ich ich es mir spannend vor, während des Schreibens in die Rolle des Schreibers zu schlüpfen. Ich habe selbst schon dieses Format genutzt und finde es grandios. Inspiriert mich auf jeden Fall. Danke dafür :)

  • Der erste kurze Band ist nun fertig und dafür habe ich ihn nochmal extra in ein Google Document eingespeist. So könnt ihr nun anständig und ohne ständiges scrollen lesen.
    Sagt mir bitte was ihr davon haltet, dann weiß ich, ob ich diese Geschichte noch weiter spinne :)


    In dieser Welt gibt es keinen Sinn und keine Gerechtigkeit. Umso wichtiger ist es, sich seine Fantasie zu bewahren. Allein sie, füllt unsere Welt mit Wundern Magie.

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  • Zuerst mal: ich lese allgemein nicht viel, von daher bitte verzeih mir, wenn ich nicht viele Vergleichsmöglichkeiten habe. Und wenn ich Kritik äußere, dann mache ich das auf keinen Fall, um irgendwen runterzumachen. Ich habe selber meine lieben Schwierigkeiten mit meiner Kunst, sobald ich hier eigene Texte poste, wirst Du das sehen.


    Okay, rein in den Aal:


    Ich hab das Ding jetzt komplett gelesen, und finde die Geschichte an sich spannend, wenn auch sehr klischeebeladen (Abenteurer, die sich als Söldner verdingen, Tavernen, feierwütige Zwerge...). Ich schätze, dass das auch dem Grundgedanken geschuldet ist, dass eben jemand aus einer anderen Welt in Deine Welt Nithuria reist, die eben weit weniger Klischees bedient. Und irgendwo muss dieser Charakter ja herkommen. Ich habe vor Jahren eine Geschichte angefangen zu schreiben, die eine ähnliche Prämisse hatte, dort wurde die Heimatwelt des Protagonisten ganz zu Anfang zerstört (Kingdom Hearts lässt grüßen), aber gleiches Ding, Prota kommt in eine andere, unbekannte Welt. Und da fragt man sich dann als Autor, was denn die ursprüngliche Welt war. Das war echt lange ein Thema für mich, ich war dankbar, als ich dann eine halbwegs originelle Idee hatte. Klischees an sich sind eigentlich nicht schlecht, vielleicht ist das auch mein persönlicher Geschmack, ich mag einfach weder Zwerge, noch Tavernen, noch dieses alte RPG-Konzept von Abenteurern, die umherreisen und für Gold und Erfahrung(spunkte) Quests abschließen. Aber ich selber bediene auch andere Klischees, also nevermind.


    Zum Format: Tagebücher sind ein tolles Format! Man kann sich in einen fiktiven Autor hineinversetzen und durch seine Augen die Welt sehen, bzw über sie schreiben. Insofern gute Wahl, und Du ziehst das konsequent durch.


    Zur Story an sich: ich finde sie wie gesagt spannend - sie hat einen alten, vielgenutzten aber an sich guten Grundgedanken (ein alter Abenteurer im Ruhestand macht sich auf, ein letztes, großes Abenteuer zu erleben), und die Szenen an sich sind nicht schlecht (die erste Szene mit der Lebensblase z.B., der Sturm auf hoher See, oder die riesige Bibliothek. Warum gibt dieser Buchmeister eigentlich einen scheinbar kostbaren Band her, wo man doch eigentlich tierisch geizig mit den Dingern sein müsste, um innerhalb von ein paar Jahrzehnten eine unterirdische Bibliothek mit zwanzig Meter hohen Regalen bis zum Rand zu füllen? Wahrscheinlich hat Dein Magier ziemlich viel hinlegen müssen, aber ich fand, das kam nicht so klar rüber, auch mit dem Hinweis auf sein Vermögen), aber die Szenen könnten noch dichter, atmosphärischer beschrieben sein. Ich finde diese Aufgabe übrigens selber ganz furchtbar... und ich bin auch sehr gespannt auf Nithuria, das muss ich sagen (ich habe ja so den *ganz leisen* Verdacht, dass sich der Zauberer bereits dort befindet, who knows ^.^)


    Zu den Charakteren: Die einzigen Charaktere, die Du etwas tiefer beschreibst, sind Dein namenloser Protagonist und Gulliver, seine Flugeule. Man weiß von Deinem Prota, dass er Magier ist, Halbzwerg, Trinker, ein ehemaliger Abenteurer, im Ruhestand und stinkreich, mit Nobelanwesen und integrierter Bibliothek. Das ist schon einiges. Es kommt natürlich so Stück für Stück raus, aber irgendwie finde ich, dass Tiefe fehlt. Ich kann es nicht erklären, es liegt sicher nicht am Inhalt an sich, vielleicht damit, wie es kommuniziert wird. Ich habe es nicht geschafft, mich mit ihm zu identifizieren, oder aus all diesen Infos eine Idee davon zu entwickeln, was Dein Prota für eine Person ist, auf einer Gefühlsebene, nicht nur auf Verstandesebene, was echt schade ist. Aber Gulliver, er ist klasse! Wie Du seine Freude über sein neues Geschirr beschreibst, ist wirklich niedlich, das hat mir gefallen. Ich glaube zwar nicht, dass Vögel weinen können (das war ja während des Fluges), aber irgendwie hat mich das abgeholt. Ich bin wohl einfach gestrickt, aber ich wette, dass das viele Leute sind.


    Zum Schreibstil: er ist sehr einfach. Du schreibst in kurzen Sätzen, mit einfachen Worten. Das muss nicht schlecht sein, es kann sogar sehr effektiv sein, so wie es auch einfach nervig sein kann, ständig zu versuchen, hochgestochen oder besonders ausgefallen zu formulieren. Ich würde aber wohl von einem alten Zauberer einen sehr gewählten, intellektuellen Stil erwarten.


    Okay, soviel von mir. Ich bin sehr gespannt darauf, wie immer, was die anderen sagen!


    Edit: es kann natürlich auch immer sein, dass ich komplett auf dem Schlauch stehe und viel zu kritisch bin. In diesem Fall lese man meinen Post mit etwas Nachsicht.

  • Vielen Dank für deine ausführliche Kritik. Auf die werde ich nun mal gepflegt eingehen hehe.


    Zu den Klischees: Absolut korrekt, die Klischees sind dazu da, diese Welt im Kontrast zu Nithuria sehr gewöhnlich erscheinen zu lassen. Ich habe selbst ein komplettes Universum erschaffen, welches der eine oder andere hier wieder erkennen wird.


    Ich möchte ganz besonders etwas zu dem Namenlosen Protagonisten sagen, der Gwydd heißt. Sein Name fällt deswegen nie, weil ein Mensch sich selbst nicht wirklich mit Namen anspricht.
    Sein Charakter an sich wird seine Tiefe erst mit der Geschichte bekommen, da er eben eigentlich kein so besonderer Mensch/Zwerg ist. Er war nichts weiter als ein gewöhnliche Söldner, mit einem bekannten Vater. Das ist der Grund, wieso er auch das Buch bekommen hat. Er war, seit er den Namen seines Vaters nannte Teil, des Zirkels. Sonst hätten sie ihn niemals diese Schriften sehen lassen. Wieso ihm das Buch allerdings tatsächlich übergeben wurde, das stellt sich ebenfalls noch heraus:)


    Wenn ich solch ein Tagebuch schreibe, dann werden gewisse Details leider gespart werden müssen, da ich persönlich mein Tagebuch nicht so führen würde. Sonst wäre es wieder ein simpler Roman.


    Das Gwydd nicht so wortgewandt spricht hat einen Grund. Es ist das erste Tagebuch das er führt. Somit kann ich selbst das Schreiben üben und es ihm anlasten, dass er erst mit der Zeit besser wird XD

    In dieser Welt gibt es keinen Sinn und keine Gerechtigkeit. Umso wichtiger ist es, sich seine Fantasie zu bewahren. Allein sie, füllt unsere Welt mit Wundern Magie.

  • Stimmt, das mit seinem Vater, und dass dieser Zirkel nur deswegen mit ihm geredet hat, hatte ich ganz vergessen ^.^ denn passt ja alles ^.^


    Also sind die vielen Klischees Absicht? Dann will ich absolut nichts gesagt haben ^_^


    Und klar stellt man sich nicht sich selber vor, is ja auch logisch. Aber selbst wenn es kein Tagebuch wäre, finde ich nicht, dass man den Namen zwingend nennen muss. Ist eine künstlerische Entscheidung - Gothic hat damals wunderbar mit namenlosem Protagonisten funktioniert (ist natürlich ein Videospiel, aber immerhin ein RPG). Ich glaube, ich selber habe bislang immer Namen gehabt, außer an einem Denkwürdigen Tag, an dem ich im Deutschunterricht eine Geschichte mit absichtlich namenlosem Prota geschrieben habe - und mein Lehrer hat mich dann gezwungen, sie umzuschreiben, weil er ja einen Namen *braucht*. Pff.

  • Da es möglicherweise Missverständnisse, über die Anzahl der Einträge gab, poste ich hier nochmal die restlichen des ersten Bandes.
    Den kompletten Band könnt ihr hier nachlesen


    Eintrag 11:

    Wer hätte gedacht, dass diese Technik so schwer zu meistern ist. Vor allem dann, wenn man sich fragt, wieso sie so bitter nötig ist. Ich stellte mir fortwährend die Frage, welche Gefahren in diesem Schlund lauern, denen Gulliver nicht ausweichen könnte. Doch um ehrlich zu sein, wollte ich es gar nicht wissen, also verbrachte ich den gesamten Tag damit, den Erläuterungen das alten Schriftstücks zu folgen. Eine unglaublich große Menge Mana war von Nöten, das wurde mir mit der Zeit sehr klar, doch das Problem war, dass mein alter Geist so viel nicht mehr aufbringen kann. Jedenfalls nicht aus der reinen Meditation. Irgendwann wurde mir allerdings klar, dass ich Gulliver doch auch mal auf eine unkonventionelle Art und Weise dazu verholfen habe, zu mehr Stärke zu gelangen, als ihm selbst möglich war. Wieso also sollte das hier nicht der gleiche Fall sein? Und meine Güte, ich hatte recht. Als ich meinen Heilzauber an mir selbst anwandte, gelang es mir, meine Kräfte noch viel schneller und effektiver zu bündeln. Das kostete mich zwar einen großen Teil meiner reinen körperlichen Kraft, doch gelang es mir eine Blase rund um uns beide zu erschaffen.


    Sie war so wunderschön. Ich hatte nicht erwartet, dass sie alle Farben beinhaltete, die ein Wesen sich nur vorstellen konnte. Es war, als wären wir inmitten eines Regenbogens, welcher nicht die geringste Dunkelheit zu uns durchdringen lassen würde. Da wurde mir klar, wovor dieser Zauber uns schützen sollte. Es war die Dunkelheit und alles, dass in ihr kreucht und fleucht.
    Ich erhob mich mit Gulliver in die Luft. Und die Blase? Sie folgte und wich nicht von uns. Sie ließ nicht zu, dass nur ein Zentimeter unserer Körper hinausragte. Und das so lang, bis mich meine Kräfte verließen. Einige Minuten habe ich diesen Zauber aufrecht erhalten können. Das dürfte hoffentlich reichen, um das Portal in den Tiefen des Höllenschlunds zu erreichen, denn morgen wollen wir uns auf den langen, weiten Weg machen.

    Eintrag 12:

    Ich entschied, dass wir nach Norden fliegen. Genauer gesagt in den Hafen von Forfinn um von dort die Reise mit dem Schiff fortzusetzen. Über das weite Meer würde es Gulliver, trotz all seiner Fortschritte, dennoch nicht schaffen. Damit hatte ich einige Zeit, mich von den Strapazen des neu erlernten Zaubers zu erholen. Denn die Schmerzen spüre ich heute ganz besonders. Ich merke einmal mehr, wie alt ich geworden bin. Doch ich will diese neue Welt sehen und lasse nicht zu, dass mein Feuer bis dahin erlischt.


    Auf dem großen Segelschiff angekommen, stellten wir uns vorn an das Backdeck, um die Aussicht auf das Meer zu genießen. Diese frische Luft und diesen salzigen Geruch habe ich lange nicht mehr erlebt. Ich war nie ein großer Seefahrer, doch hin und wieder befand ich mich schon auf dem einen oder anderen Schiff. Gulliver war natürlich wieder außer sich. Er ist so leicht zu beeindrucken und zu erfreuen, dass ich mir in Zukunft eine große Scheibe von ihm abschneiden sollte. Ich hatte ganz vergessen, wie unglaublich Öde der Tag auf einem Schiff sein kann, sofern man selbst kein Matrose ist und vor dem Mittag, des nächsten Tages, würden wir das nächste Ufer nicht erreichen. Doch wenigstens ist unsere Kajüte warm, trocken und gemütlich eingerichtet. Wäre es das nicht gewesen, hätte ich das Problem aber ohnehin selbst gelöst. Wollen wir hoffen, dass uns bis morgen kein Sturm heimsucht.


    Eintrag 13:

    Wie ich befürchtet habe, gab es einen sehr schweren Sturm, der das Schiff beinahe kenterte, hätten Gulliver und ich uns nicht eingemischt. Wir sahen eine Welle auf das Schiff zurasen, welche ich in dieser Größe noch nie zuvor gesehen habe. Sie war höher als der höchste Mast des Schiffes. Weitaus höher. Was sollte ein Magier wie ich gegen ein solches Ungetüm unternehmen? Ich kann das Wetter nicht beeinflussen, sowie ich auch keine Wellen wegzaubern kann. Mir blieb nur eine einzige Möglichkeit. Ich war dazu in der Lage, die Blase des Lebens um das gesamte Schiff zu spannen. Das war die einzige Möglichkeit, dieses Schiff vor dem sicheren Untergang zu bewahren. Hätte es nicht funktioniert, würde ich diese Zeilen natürlich nicht schreiben, allerdings liege ich schon einige Tage in einem Bett, von dem ich nicht weiß, in wessen Haus es steht. Eine Maid erzählte mir, dass ich bewusstlos von Bord geholt und hierher gebracht wurde. So wie ich die Situation sehe, habe ich einfach zu viel Energie verbraucht. Noch immer bin ich extrem schwach, sodass mir das Halten der Schreibfeder immens schwerfällt.
    Gulliver wich, allem Anschein nach, nicht von meiner Seite. Er ließ niemand anderen an mich herantreten, der kein Arzt war. Wobei er auch sichtlich von der freundlichen Maid angetan ist. Sie war es, die ihn während meiner Bewusstlosigkeit versorgte und tröstete. Sie scheint eine wirklich tolle Frau zu sein.


    Ich habe große Sorge, dass dies möglicherweise schon das Ende unserer Reise ist. So mächtig ein Magier oder Hexer auch sein mag, er wird niemals das Alter bezwingen. Er mag es möglicherweise aufschieben, doch wird es ihn eines Tages übermannen. Das Alter ist die Macht mit der stärksten Waffe, welche man sich nur vorstellen kann. Sie führt das Schwert des unaufhaltsamen Todes.
    Ich bin sehr müde und hoffe, dass ich den morgigen Tag noch erlebe.


    Eintrag 14:

    Da haben sich meine alten Knochen doch noch mal aufgerappelt, sodass wir nun weiterziehen können. Mittlerweile weiß auch nun auch, wo wir uns befinden. Durch den Sturm sind wir vom Kurs abgewichen, sodass wir nicht an einem Hafen, sondern am Strand eines alten Fischerdorfes ankerten.


    Das Dorf ist so klein und arm, dass es keinen Namen hat. Doch immerhin gibt es hier ein kleines Ärztehaus für die, die beim Fischfang verunglücken. Der Arzt, der mich behandelte, war ein alter Mann namens at Barus. Die Frau, die ich für eine Maid hielt, war seine hübsche Tochter Siri. Gulliver uns sie stehen sich sehr nahe, sodass es mich schmerzt zu wissen, dass die beiden sich wieder trennen müssen. Ich habe es Gulliver erklärt und ihm versprochen, dass wir nach unserem Abenteuer zurückkehren werden. Dennoch lässt sich seine Traurigkeit nicht verbergen.


    Als ich das erste Mal aus dem Fenster schaute, wusste ich, dass wir uns in der Nähe des Höllenschlunds befanden. So eine graue Welt habe ich selten gesehen. Hier gibt es kaum Vegetation, der Himmel ist schwarzgrau bewölkt und die Luft stinkt nach Fisch und Asche. Sowie es in unseren Landen regnet, so rieselt es hier Asche, da Vulkane in weiter ferne unaufhörlich ihr Werk tun.


    Ich selbst bin mittlerweile wieder dazu in der Lage zu laufen und meinen Manastrom zu kontrollieren. Auch wenn es hart ist, morgen werde ich mit Gulliver gen Höllenschlund fliegen. Dort hinzukommen wird uns sicher einen oder zwei Tage kosten.


    Eintrag 15:

    Kurz vor dem Ziel habe ich uns beiden einen Rastplatz errichtet. Wo wir sind? Wir befinden uns unmittelbar vor dem Schlund. Ich hätte nicht gedacht, dass seine form so länglich und seine Größe so klein wäre. Auf der Karte war es ein Loch, dass beinah einen Viertel des gesamten Kontinentes einnahm. Doch vor uns liegt viel mehr ein Riss, welcher an die 20 Meter lang ist. Seine Kanten sind glatt und die Wände des Schlundes ragen absolut gerade in die Tiefe. Beinahe perfekt. Das scheint kein natürliches Loch zu sein, es muss vor langer Zeit dort verursacht worden sein. Wer hat diese Macht? Möglicherweise erfahre ich auf der anderen Seite mehr. Ich muss zugeben, dass ich sehr nervös bin, während Gulliver in aller Seelenruhe schläft. Er hat den Abschied von Siri gut verkraftet. Sie hat ein Händchen dafür, ihn zu trösten. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, diese netten Menschen eines Tages wieder zu sehen. Es wird allerdings nun Zeit, all meine Kräfte zu sammeln. Morgen darf nichts schief gehen. Wir sehen uns auf der anderen Seite.

    In dieser Welt gibt es keinen Sinn und keine Gerechtigkeit. Umso wichtiger ist es, sich seine Fantasie zu bewahren. Allein sie, füllt unsere Welt mit Wundern Magie.

  • Die Reise von Gwydd, dem Magier, geht endlich weiter :)


    Eintrag 16:


    Wo bin ich? Wieder befinde ich mich an ein Bett gefesselt und ich erinnere mich nur an eines. Geister. Grauenhafte, schwarze Geister, die an meiner Seele nagten. War das der Höllenschlund? Das muss er gewesen sein, denn die Gestalt, die sich heute sorgsam um mich kümmerte, habe ich noch nie gesehen. Sie sah aus wie von einer anderen Welt. Mit nichts vergleichbar, das in Minaroth existiert. Sie ist so unfassbar groß, sicher drei Meter. Ihre Augen, tiefschwarz wie ein Onyx und einem leicht grünlichen Schimmer. Sie besitzen scheinbar keine Pupillen oder Iriden, jedenfalls ist es mir nicht möglich, welche zu erkennen. Ich vermute, dies ist ihre Natur, denn sie scheinen ein kriegerisches Volk zu sein. Vielleicht würden ihre Blicke ihre geheimen Absichten verraten.


    Ich bin fasziniert. Diese blassblaue Haut, die roten Muster, selbst in ihrem Gesicht. Kleidung, welche aus Leder und Knochen zu bestehen scheint, unfassbar laute Stimmen, die Vibrationen in der Luft auslösen und Hörner, welche aus ihrer Stirn wachsen. Sie besitzen auch keine Augenbrauen. Das macht sie noch viel düsterer. Ich verstehe ihre Sprache nicht. Auch diese ist mir gänzlich unbekannt. Ich erinnere mich nur an ein einziges Wort. Dyrall.


    Sie sagte dieses Wort immer wieder und wieder, obwohl ich nichts verstand. Ich vermute, dass sie mir erklären wollte, wo ich bin, was mit uns geschehen wird. Glücklicherweise haben sie Gulliver kein Haar gekrümmt. Er liegt in meinem Bett. Ja, so verdammt groß sind diese Kreaturen, dass sie solch gewaltige Betten bauen.


    Ich fühle mich gut umsorgt, doch zugleich ständig bedroht. Was passiert mit uns, wenn wir genesen sind? Wollen sie etwas von uns? Vielleicht als Gegenleistung? Nützen wir ihnen nur gesund etwas, da kranke Sklaven schlechte Sklaven sind? Für mich ist in diesem Moment alles möglich. Doch im selben Moment lasse ich meinen Blick durch diesen Raum schweifen, welcher mich immer wieder alles vergessen lässt. Die Decke des Raumes ist so unfassbar hoch. Überall sehe ich rote Stofffetzen, Knochen, Schädel und Waffen, welche die Wände zieren. Gigantische Kerzen mit riesigen Flammen. Ich muss zu Kräften kommen und herausfinden, wo wir sind.


    Die große Frau sitzt neben mir. Sie schien nicht zu verstehen, wie ein Buch funktioniert, also zeige ich es ihr in diesem Moment. Während ich diese Zeilen schreibe, ist sie genauso fasziniert davon, wie ich es von allem hier bin. Ich glaube nicht mehr, dass sie böse Absichten haben, dafür ist diese mächtige Frau definitiv zu freundlich. Sie scheint tatsächlich noch nie ein Buch gesehen haben. Nun bin ich mir absolut sicher. Wir sind in Nithuria.

    In dieser Welt gibt es keinen Sinn und keine Gerechtigkeit. Umso wichtiger ist es, sich seine Fantasie zu bewahren. Allein sie, füllt unsere Welt mit Wundern Magie.

  • Eintrag 17:


    Gulliver und ich konnten das Zimmer endlich verlassen und wurden durch das Haus geführt, welches sich als gigantische Halle herausstellte.
    Ich war so sprachlos von der Höhe unseres Raumes, doch die Haupthalle, sie machte mich noch sprachloser.
    Das Dach liegt so hoch, dass sich Wolken unter ihm bilden. Wolken aus dem Qualm des großen Feuers, welches, ohne je zu erlöschen, in der Mitte der Halle brennt. Auf diesem Feuer Brät das Fleisch, dessen Geruch mich unglaublich hungrig macht.


    Um das Feuer herum standen Tische und Stühle, auf denen ich kaum sitzen kann. Natürlich wurde ich von der lieben Dame, die uns betreute, dazu aufgefordert, mich zu setzen. Meine Güte kam ich mir vor wie ein kleines Kind. Wo ich schon beim Thema Kinder bin, auch davon habe ich nun einige gesehen. Fast jedes von ihnen ist größer als ich. Ältere sogar so groß wie Gulliver. Von ihm waren alle Anwesenden besonders fasziniert. Sie musterten ihn permanent und streichelten seine Federn. Doch als sie begannen, an seinem Geschirr zu zerren und ich drauf und dran war einzugreifen, da ertönten bebende Schritte, welche man in der gesamten Halle hören konnte. Jede Aktivität in diesem Raum wurde schlagartig eingestellt und alle wandten sich zu dem Holzthron, welcher am Ende der Halle, auf einem Podest, stand. Die Gestalt, die seitlich in die Halle eintrat, war das majestätischste Wesen, welches ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Das musste ihr Häuptling sein. Wenn noch niemand einen Gott gesehen hat, würde er sich gewiss sein, dass dies einer sein würde.


    Er setzte sich und schnaufte mit einem unglaublich tiefen Ton, während er scheinbar genau in meine Richtung schaute. Diese Gestalt gehört zur selben Spezies, doch sah sie ganz anders als alle anderen aus. Die erwachsenen Männer besitzen kein Haupthaar, lediglich Bärte. Er hingegen hat beides. Sein Haupthaar ist sehr lang und geflochten. Sein Bart ist länger als der jedes anderen hier. Und er ist auch der Einzige, dessen Haar blutrot ist. Doch es ist nicht nur das Haar. Er ist auch das einzige Exemplar mit einer dunklen, grauen Hautfarbe, welche blaue Muster aufweist. An dieser Gestalt fasziniert mich so unglaublich viel. Er ist definitiv größer und Kräftiger als jeder und jede andere hier. Auch seine Rüstung bedurfte meiner Aufmerksamkeit. So merkwürdig das klingen mag, aber ich glaube, dass sie Teil seines Körpers ist. Wie ich auch eine Idee komme? Nun, da ich nicht einen Nagel, nicht ein Gelenk und nicht einen Riemen sehen konnte, blieb mir keine andere Erklärung. Ich habe über dieses Geschöpf so unglaublich viel zu erzählen, doch würden all meine Worte für diese Anmut nicht ausreichen.


    Als seine Stimme ertönte, bebte der Stuhl unter meinen Hintern. Ich musste mich zusammenreißen, mir die Ohren nicht zu zuhalten, so laut war sie. Er wollte mir etwas sagen, doch verstand ich nicht ein Wort. Ihm wurde schnell klar, dass uns eine Kommunikation nicht möglich war. So streckte er seinen Arm aus und hob seine Hand in die Luft. Er gab mir das Zeichen aufzustehen, da es uns mit Körpersprache möglicherweise besser gelingen könnte.
    Ich zeigte auf mich selbst und sagte nur "Gwydd...ich Gwydd". Darauf erwiderte er mit derselben Geste und den Worten "Dyrall, tvy Dyrall". Wir hatten uns also vorgestellt. Doch das war schon alles, dass uns, an Konversation, möglich war. Ich wollte diesen mächtigen Mann nicht, vor seinem Volk, in Verlegenheit bringen, weshalb ich einen Gedankenzauber versuchte. Mit diesem war er in der Lage, meine Worte zwar zu hören, doch seine eigenen zu verstehen. Das Gleiche galt selbstverständlich umgekehrt. So, als ob man in Sekunden eine vollständige Sprache erlernt hätte. Doch dieser Effekt hält nur so lange, wie der Zauber aufrechterhalten wird.


    Seine anfängliche Verwunderung darüber, dass wir plötzlich miteinander sprachen, verflog schnell und wich seiner Neugier über mich und meinen Freund.
    Er stellte so unglaublich viele Fragen, die ich in dem Tempo kaum zu beantworten wusste. Wir verloren uns schnell in einem privaten Zwiegespräch, als allen Anwesenden wohl lieb war.
    Da erhob er sich mit einem Ruck und rief zum Speisen auf. Doch Dyrall, Gulliver und ich zogen uns an seinen Thron zurück und unterhielten uns stundenlang. Wer hätte gedacht, dass eine solch anmutige und furchteinflößende Gestalt so neugierig sein könnte. Doch ich kriege meine Gedanken nicht mehr zu fassen. Ich muss schlafen. Gulliver und ich sind als Gäste weiterhin herzlich willkommen.

    In dieser Welt gibt es keinen Sinn und keine Gerechtigkeit. Umso wichtiger ist es, sich seine Fantasie zu bewahren. Allein sie, füllt unsere Welt mit Wundern Magie.

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  • Und wieder ein tägliches Update zum Magier :)


    Eintrag 18:


    Heute habe ich mir nichts vorgenommen, sodass ich nun beginne, alles zu dokumentieren. Hier passieren so unglaubliche Dinge und ich sehe so viele Details. Ich muss einfach alles für die Nachwelt festhalten.


    Dyrall und ich unterhielten uns die ganze Nacht. Er erklärte mir, wer er ist, wo wir genau sind und zeigte mir so viele Dinge, die seine Kultur beschrieben.
    Wir befinden uns im Dorf Vanheim. Dieses liegt in Nykar. Ein Doppelkontinent in einer Welt, die sie Nithur nennen. Ich hatte also recht. Wir haben Nithuria gefunden. Doch von der restlichen Welt haben sie keine Kenntnisse.


    Sie selbst nennen sich Nugir und sind ein Volk von Barbaren, welches nach unzähligen kriegen einen friedlicheren Weg eingeschlagen hat. Friedlich trifft es dort allerdings nicht so, wie ich es beschreiben würde. Sie sind laute Gesellen, welche ihre Kriegerkultur niemals vollständig aufgeben können. In ihnen steckt diese unglaublich tiefe Kampfeslust. Diese hat mit Hass oder Missgunst allerdings wenig zutun. Sie ist ein Instinkt. Nicht mehr und nicht weniger. Daher veranstalten sie hier immer wieder inszenierte Zweikämpfe, welche mit Schwertern geführt werden, die aus riesigen Knochen oder Stein bestehen.


    Einen dieser Kämpfe durfte ich bereits miterleben und es war so faszinierend wie grausam. Diese Schreie, das Knallen der aufeinandertreffenden Schwerter, die bebende Erde, wenn einer den anderen zu Boden warf. Diese Unmengen an Blut, an deren Verlust jeder Mensch sein Leben verlieren würde. Doch sie kämpften einfach weiter, als hätte man ihnen nur Kratzer zugefügt. Ich kann den Geruch kaum erklären, der dort in der Luft lag. Sie liebten sich selbst während dieser Kämpfe und hatten lediglich Spaß miteinander. Sie lachten, grinsten und strahlten vor Freude. So, als ob sie Kinder wären, die lediglich fangen Spielen. Ich war schockiert und in diesem Moment sehr froh, dass Gulliver bereits in unserem Zimmer schlief. Ich denke, dass diese Monstrosität für seine unschuldige Seele ein Genickbruch gewesen wäre. Doch wegsehen, das kam für mich nicht infrage. Immerhin will ich alles über diese Welt wissen. Das Wissen ist, wie nahezu alles im Leben, eine Münze mit zwei Seiten.


    Ich möchte noch einige Worte zu der Landschaft verlieren, da sie wahrlich ungewöhnlich ist. Sie haben Berge wie wir, und davon gibt es in Nykar reichlich. Die Vegetation ist jedoch etwas, dass es so in Minaroth nicht gibt. Die Bäume. Allein diese riesigen Bäume. Sie sehen aus wie Tannen, doch tragen sie keinen Nadeln, sondern dicke, ledrige Blätter, welche blau und violett gefärbt sind. In einem Wald wirkt diese Farbkombination absolut fantastisch. So etwas habe ich noch nie gesehen.


    In der Natur hört man so viele Geräusche, von denen ich nicht mal erahnen könnte, ob sie nun von einem Vogel, einem Insekt oder einem größeren Tier stammen. Über die Fauna dieser Welt weiß ich noch gar nichts. Ich aß lediglich Fleisch von einem Tier, dass man hier "Gabir" nennt. Doch bis heute weiß ich noch nicht, was das für ein Geschöpf ist.


    Es gibt noch so viel zu lernen und zu entdecken. Nebenher bringe ich mir bereits ihre Sprache bei. Ausnahmsweise versuche ich dies allerdings ohne Magie. Denn ich möchte die Erfahrung des Lernens nicht auslassen. Dafür war meine Suche nach neuen Welten nicht gedacht.
    Nun weiß ich beispielsweise, was Dyrall von mir wissen wollte, als er seine erste Frage stellte. "Vtnur thy stryr" bedeutet wortwörtlich "Woher du kommen?". Ihre Sprache ist sehr einfach und primitiv. Umso besser für mich, sie zu erlernen. Ich bin froh, dass niemand "Thy hetnashir" rief. Denn das ist die klare Aufforderung zu verschwinden. Aus ihren Mündern klingt alles sehr laut und aggressiv, sodass ich noch einige Übung brauche zu verstehen, ob sie mir etwas Freundliches sagen oder sich beklagen.


    Ich möchte mich eines Tages bei Dyrall dafür bedanken, dass er uns gerettet und mit Respekt behandelt hat. Es hätte so viel schlimmer laufen können, wenn man in eine gänzlich fremde Welt reist. Allein dafür lohnt es sich, seine Sprache zu erlernen.

    In dieser Welt gibt es keinen Sinn und keine Gerechtigkeit. Umso wichtiger ist es, sich seine Fantasie zu bewahren. Allein sie, füllt unsere Welt mit Wundern Magie.

  • Auch Gwydds leben geht weiter :)


    Eintrag 19:
    Ich habe beschlossen, mit Gulliver einen Ausflug durch das Land zu wagen. Das heißt jedoch keineswegs, dass wir nicht nach Vanheim zurückkehren werden. Ganz im Gegenteil. Wir bleiben noch eine gewisse Zeit ein Teil dieses Volkes, da ich eine Werft entdeckt habe. In dieser befinden sich noch unfertige, riesige Schiffe. Ich möchte mit ihnen reisen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Denn Dyrall plant, sein Volk in neue, unbekannte Länder zu führen. Er erinnert mich sehr an mich selbst.


    Die Kinder waren sehr fasziniert davon, als ich meinem Freund das Geschirr anlegte. Ich denke, sie fragten sich, ob ich tatsächlich auf einem Vogel fliegen konnte. Gulliver hat seine kleinen Eigenarten. Als wir gemeinsam abhoben, löste er mit seinen Flügeln einen solch starken Luftstoß aus, dass diese Kinder allesamt auf ihre Hintern fielen und uns vollkommen verwirrt hinterher schauten. Ich vermute, das war seine Rache dafür, dass sie an seinem geliebten Geschirr zerrten. Ich muss zugeben, ich konnte mit mein Grinsen nicht verkneifen.


    Unser Weg führte uns nach Norden. Ich wollte den anderen Teil des Kontinents sehen, über den die Legenden dieses Volkes erzählen. Nykar soll zerbrochen sein, weshalb der Norden und der Süden Teil nun auseinanderdriften. Zwischen ihnen befindet sich ein Fluss von enormer breite. Wir brauchten über eine halbe Stunde, bis wir diesen überwunden hatten. Auf der anderen Seite sah es genau so aus wie bei uns. Es ist also möglich, dass dies in der Vergangenheit tatsächlich eine Landmasse war.
    Der Unterschied beider Seiten war jedoch, dass im Norden keine Dörfer zu sein scheinen. Wir kamen nicht weit, allerdings glaube ich nicht, dass sich dieses Bild ändern wird. Wenn dies ein Kontinent war und Nykar relativ nah am Riss lebt, dann sollte dies im Norden auch der Fall sein. Entweder lebte hier niemand, oder die Zivilisation verschwand vor Tausenden von Jahren. Solang wir auch flogen, fanden wir sonst nichts Sehenswertes, sodass wir vorerst beschlossen, zurückzukehren.


    Als wir Vanheim wieder erreichten, wartete Dyrall bereits. Er bat uns, ihm in seine Gemächer zu folgen.
    Wir sprachen über die Schiffe in der Werft, welche in einigen Wochen fertig sein sollten. Mit ihnen möchte er fremde Länder erkunden und ersuchte mich, mit Gullivers Hilfe festzuhalten, wie das Land aussieht.
    Er begriff, dass ich mit meiner Feder dazu imstande bin, etwas in Bücher zu schreiben. So dachte er, dass ich damit möglicherweise zeichnen könnte, was ich aus der Luft sehen kann. Kurz gesagt wollte er wohl, dass ich eine Karte anfertige. So könnte er sich orientieren, wohin die Schiffe zu führen sind. Mir fehlen jedoch die Bücher, um das zu bewerkstelligen. So bat ich ihn, Leder, Stoff und Holzabfälle zu sammeln zu dürfen, damit ich aus ihnen weitere Bücher herstellen konnte. Im selben Zug konnte ich diese Kunst auch dem ganzen Dorf beibringen. Ich versicherte Dyrall, dass diese Kunst einen großen Reichtum für seine Kultur bedeuten würde. In diesem Zuge wurde mir auch schon jemand zugeteilt, dem ich diese Kunst beibringen sollte.
    Es war die nette Dame mit Namen Sir, welche uns so liebevoll gesund pflegte. Natürlich nicht durch einen glücklichen Zufall. Ich verlange sie viel mehr, da ich um ihre Begeisterung für Buch und Feder weiß.


    Eines war klar. Wir haben die nächste Zeit Einiges zutun, damit wir alle Rohstoffe bekommen, die für ein solches Vorhaben notwendig sind. Beeren, Minerale und andere Naturstoffe müssen gesammelt werden, damit ich daraus Farben herstellen kann. Tierhaut muss gegerbt werden, um das Leder für die Bücher herzustellen. Wir müssen Papier und Garn herstellen. Das Werkzeug für die Buchbindung darf natürlich auch nicht fehlen. Ich sehe so viel Arbeit auf mich zukommen, die dafür sorgen wird, dass ich mich bis zur nächsten Reise hier nicht langweilen werde.

    In dieser Welt gibt es keinen Sinn und keine Gerechtigkeit. Umso wichtiger ist es, sich seine Fantasie zu bewahren. Allein sie, füllt unsere Welt mit Wundern Magie.

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    Band I
    Band II


    Eintrag 20:

    Es macht solchen Spaß, mit Gulliver und Sir durch das Land zu streifen und all die Dinge zu sammeln, die wir für unser Vorhaben brauchen. Hier gibt es Pflanzen und Minerale, von denen ich noch nie gehört habe. Doch gibt es auch Vertrautes wie Eisen, Gold, Silber, all die Bodenschätze, die wir in Minaroth ebenfalls abbauen. Ich frage mich, warum unsere Welten sich so ähnlich sind. Da ist dieses Mineral, welches es in allen Grundfarben gibt. Blau, grün, rot und gelb. Aus ihnen ist es uns also möglich, jede nur erdenkliche Farbe zu kreieren. Wer weiß, welche Künstler dadurch aus diesem Volk hervorgehen könnten. Erst jetzt wird mir bewusst, wie ich möglicherweise eine gesamte Epoche verändere.
    Bin ich froh, dass ich meinen Komprimierungsbeutel habe. Es war sehr schwer, Sir zu erklären, dass in ihm so viel rein passt, wie in ihr Nahrungslager passen würde. Magie ist ihr und dem Volk vollkommen fremd, weshalb ich mich mit meinen Zauberkünsten lieber etwas zurückhalte. Wer weiß, welche Panik ich auslösen könnte, würde ich Feuerbälle oder Blitze aus meinen Händen schießen. Sie könnten mich für einen Gott halten oder aber für die Verdammnis.
    Zwischenzeitlich zeigte mir Sir noch einige Beeren und Früchte, die man hier finden kann. Was hatte Gulliver für einen Spaß mit den Beeren, die sie Serys nennen. Kleine rosa Beeren, die wie Herzen geformt sind. Sie schmecken unfassbar fruchtig und süß. Nicht so sauer wie die das, was in Minaroth an den Sträuchern wächst. Es war schon merkwürdig mit anzusehen, wie eine Eule sich wie eine Weidekuh verhält. Ich habe einen Nugir bisher noch nie so herzhaft lachen sehen. Ich setzte mich zu ihr und wir lachten gemeinsam. Minutenlang.
    Ich habe das allererste Mal ihren Blick sehen können, als wir uns für einen Moment tief in die Augen schauten. Es ist Nugir also doch möglich, anderen ihre Augen zu offenbaren.

    In dieser Welt gibt es keinen Sinn und keine Gerechtigkeit. Umso wichtiger ist es, sich seine Fantasie zu bewahren. Allein sie, füllt unsere Welt mit Wundern Magie.

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    Band IBand II

    Eintrag 21:


    Wir sind so weit gegangen, dass es uns gestern nicht mehr möglich war, nach Vanheim zurückzukehren. Wir schlugen unser Lager in einer Höhle auf und verbrachten die Nacht dort. Bis wir allerdings schliefen, brachten Sir uns ich uns gegenseitig, unsere sprachen bei.
    Tatsächlich ist es uns heute möglich, simple Konversationen zu führen. Nebenher führe ich noch ein anderes Buch, in dem ich ihre Sprache verfasse, sodass ich notfalls immer wieder nachschlagen kann. Im jetzigen Stadium fallen unsere Unterhaltungen jedoch eher sporadisch aus. " Wo du gehen? was ist das? Du helfen?". Wir kommen uns gegenseitig vor wie kleine Kinder, die das Sprechen erst lernen müssen. Doch wenn wir uns hin und wieder in die Augen schauen, dann sind weitere Worte nicht mehr nötig.
    Nun sind wir jedenfalls wieder zu Hause und morgen werde ich schauen, wie ich Ordnung in all die Schätze bringe, die wir erbeutet haben.
    Eines war jedoch sicher. Ein riesiger Sack Serys-Beeren durfte für Gulliver nicht fehlen. Eines treibt mich jedoch um. Es geht mir darum, dass Serys "Herz" bedeutet, weshalb ich mich frage, wieso Nugir dasselbe Symbol damit in Verbindung bringen. Niemand, der es nicht selbst gesehen hat, eine Ahnung davon, wie ein echtes Herz aussieht, doch wer es gesehen hat, ist sich darüber gewiss, dass es so nicht aussieht. Das macht für mich keinen Sinn.

    In dieser Welt gibt es keinen Sinn und keine Gerechtigkeit. Umso wichtiger ist es, sich seine Fantasie zu bewahren. Allein sie, füllt unsere Welt mit Wundern Magie.

  • Gute Nachrichten. Band 2 ist fertiggestellt, doch auch hier bringe ich das, Eintrag für Eintrag, zu Ende. für alle anderen die
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    Eintrag 22:

    Ich würde so gerne über das schreiben, was Sir und ich alles bewerkstelligen konnten, um die Buchmacherei in Gang zu bringen. Was ich ihr beigebracht habe, wie weit wir gekommen sind, doch ich denke nur noch an diese Augen, die mir jeden klaren Gedanken rauben. Das Lächeln, welches alles Negative in mir auszulöschen scheint. Ein Lächeln, nachdem ich beinah süchtig bin.
    Habe ich sie deswegen als Partnerin für dieses Vorhaben verlangt? Nicht weil ich ihr dankbar bin, sondern weil meine Bindung zu ihr so viel tiefer ist?
    Dieses Gefühl ist etwas, dass ich so noch nie empfunden habe. Ich war nie verheiratet und Beziehungen interessierten mich nie. Meine Liebe galt immer meinem Vater, Gulliver, der Magie und den Büchern. Ich spüre, wie ich mich in diesem Moment mit Herzklopfen darauf freue, sie morgen wieder zu sehen.

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    Eintrag 23

    Heute hatte ich mich etwas besser im Griff, sodass die Arbeit an der Buchwerkstatt vorangehen konnte. Dyrall stellte uns eine leere, recht große Hütte am Rande des Dorfes zu Verfügung. So weit haben wir auch schon Alles eingerichtet. Doch es schien unumgänglich, diese Hütte zu einer Papiermühle umzubauen. Ich kann und möchte nicht verlangen, dass diese Nugir dort unermüdlich Holzreste von Hand stampfen müssen. Das wird den Prozess natürlich um einige Wochen verlangsamen, doch Dyrall scheint zu verstehen, wie diese Dinge funktionieren. Er ist ohnehin viel klüger, als ich es sonst von Nugir gewohnt bin. In ihm ist irgendetwas, das dafür sorgt, nichts zu überstürzen. Er begreift, dass große Vorhaben filigraner Planung bedürfen. Als ich ihn zum ersten Mal sah, da dachte ich, er würde mich packen und einfach in den Boden rammen. Dass er zu solchen Dingen fähig ist, habe ich bereits mit eigenen Augen erlebt.


    Da gab es diesen unverschämten Mann, welcher an Dyralls Herrschaft zweifelte. Soviel ich mitbekam, war er noch von einem alten Schlag, wo nichts weiter als Kampf und Macht zählte. Er beleidigte Dyrall als faulen, trägen Feigling, welcher seit seiner Machtübernahme keinen Finger mehr gerührt hätte. Für die folgenden Szenen musste Dyrall also einen sehr emotionalen Grund gehabt haben. Anders kann ich mir diese Reaktion nicht erklären.
    Nun, ich muss dazu sagen, dass Dyrall eigentlich ein Mann von Beharrlichkeit ist. Er brüllt, schlägt und droht nicht. Doch in diesem Moment zeigte er auch eine Seite, bei der jedem Bewohner erneut klar wurde, welche unbändige Kraft er besitzt. Ich habe noch nie erlebt, wie ein Individuum ein anderes so brachial auf den Boden schmetterte, dass es sich wie ein Farbklecks auf dem Boden verteilte. Noch heute habe ich Albträume davon.
    Großartig, nun werde ich wohl nicht mehr einschlafen können.


    In dieser Welt gibt es keinen Sinn und keine Gerechtigkeit. Umso wichtiger ist es, sich seine Fantasie zu bewahren. Allein sie, füllt unsere Welt mit Wundern Magie.

  • Deine Tagebucheinträge werden finde ich kürzer und besser ^_^ wenn man die aktuellen Texte mit den alten vergleicht, ist da ein echter Unterschied, es liest sich einerseits leichter, und Du drückst Dich etwas gewählter aus. Jedenfalls ist das so meine Wahrnehmung.

  • Danke, ich werd das nun auch erstmal so stehenlassen, die links zu den fertigen Büchern sind ja nun oft genug verlinkt, da gehts ja noch n bisschen weiter. Ich selber zieh mich jetzt erstmal wieder etwas zurück, mir gehts nicht sonderlich gut und kreativ bin ich leider auch nicht mehr.

    In dieser Welt gibt es keinen Sinn und keine Gerechtigkeit. Umso wichtiger ist es, sich seine Fantasie zu bewahren. Allein sie, füllt unsere Welt mit Wundern Magie.

  • Das Tagebuch des alten Magiers wird weitergeführt. Es hat mittlerweile über 100 Seiten als Einzelbuch und ich arbeite nun an dem Ziel es mindestens bis zu 200 zu bringen. In der Handlung hat sich auch einiges Getan, sodass sie nun richtig fahrt aufgenommen hat. Neue Ziele, neue Dörfer, neue Völker. Eine riesige Überraschung und mehr. Gwydd und Gulliver haben ihre Reise nämlich erst begonnen :)

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