Karte eines Dorfes
© Sylvia
Zum Erstellen einer derartigen Landkarte benötigt man ein Bildbearbeitungs- oder Grafikprogramm, für dieses Beispiel hier musste der Micrografx Picture Publisher Version 8 (PP8) herhalten. Die meisten Grafikprogramme dürften jedoch in etwa ähnliche Funktionen besitzen, sodass man die Karten auch mit anderen als oben genannter Software erstellen kann.
Das ganze Geheimnis sind Texturen, mit denen man der Landkarte ein realistisches Aussehen geben kann. Zu diesem Zweck ist es nützlich, sich einen kleinen Katalog an verschiedenen Strukturen anzulegen, mit denen man eine Landschaft gestalten kann, also zum Beispiel Gras, Mauerwerk, Ackerboden, Wald, Dachziegel usw.
Beim PP8 kann man nicht nur mit den Optionen "Pinsel" oder "Sprühpistole" zeichnen, sondern es gibt auch die Möglichkeit, mit Strukturen zu malen und diese wie einen Pinsel zu verwenden. Dazu gibt es im Programm bereits einige abgespeicherte Strukturen, man kann sich diese aber auch leicht selbst und für eigene Zwecke passend herstellen. Wer einen Scanner besitzt, ist hier fein raus, denn man kann alle möglichen Materialien dazu verwenden und einscannen: Ausschnitte aus Fotos und Zeitschriften, die geeignete Strukturen aufweisen, Bücher, Prospekte usw. notfalls lassen sich vielleicht auch freie Bilder aus dem Web dazu verwenden, wenn's nicht anders geht.
Aus den eingescannten Fotos markiert man mit dem Grafikprogramm geeignete Stellen und lässt sie vom Programm in Nahtloskacheln umwandeln. Beim PP8 findet man diese Optionen einmal unter "Effektfilter/Struktur/Strukturkachel nahtlos" und einmal unter Assistenten, hier heißt sie "Kacheln generieren". Mit dieser Option kann man die Ränder der Struktur so anpassen, dass man mit ihr im Idealfall nahtlos größere Flächen füllen kann. Die markierten Texturen bzw. Kacheln kann man dann als Struktur abspeichern - mit der rechten Maustaste einfach auf das Bild oder den Bildbereich klicken und im Kontextmenü "Bild speichern unter ... Struktur" auswählen, einen passenden Namen vergeben - fertig, die Struktur, mit der man malen kann, ist angelegt.
Einige Elemente, die in den Karten immer wieder vorkommen, wie beispielsweise Hausdächer, Gebäude, Bäume usw. kann man sich auch zum späteren Einfügen in die Karte entweder als transparente gif's oder auch als jpg's abspeichern und immer wieder in verschiedenen Größen verwenden.
Hier im ersten Schritt werden die Umrisse der Karte und die Lage der einzelnen Häuser ganz grob auf ein leeres Arbeitsblatt des Grafikprogramms gezeichnet. Falls man schon fertige Karten in elektronischer Form, also beispielsweise als Scans hat, kann man natürlich auch diese verwenden. Als Vorlage für eine neue Karte speichert man die bereits vorhandene als neues Bild und malt dann direkt mit den Strukturen oder mit Farbe auf die Kartenzeichnung:
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Im zweiten Schritt legt man einen Hintergrund an, für die Dorfkarte hier sollte es eine Grasfläche werden. Als Arbeitswerkzeug klickt man die Option "Retuschewerkzeuge/mit Struktur malen" an und wählt sich aus den vorher angelegten und abgespeicherten Texturen eine passende aus, hier eine einfache Wiese, die mit dickem "Pinsel" und ohne Transparenz aufgetragen wird. Damit das ganze etwas plastischer wirkt und nicht so platt aussieht, wäre es gut, wenn man verschiedene Grasstrukturen einsetzen kann oder die ganze Fläche abschließend einfach an einigen Stellen etwas aufhellt oder abdunkelt, was sie viel lebendiger wirken lässt:
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Als dritten Schritt fügt man nun an den dafür vorgesehenen Stellen die Gebäude ein. Dazu werden vorher mit der Dachziegelstruktur auf einfarbigem Hintergrund typische Hausdachformen gemalt, also einfach quadratische oder längliche Formen und als jpg's oder gif's abgespeichert, sodass sie immer wieder verwendet werden können. Man kann natürlich auch mit der Struktur direkt auf die Karte zeichnen, allerdings lassen sich die Dächer viel leichter im Bild positionieren, wenn man sie als Objekt einfügt, so kann man sie noch beliebig herumschieben und die Anordnung und Lage optimal gestalten. Um die Dächer plastischer wirken zu lassen, schattiert man sie der Länge nach, bis etwas zur Mitte, das deutet die Licht- und Schattenseite des Dachs an. Nachdem die Häuser alle richtig positioniert sind, kann man mit der Option "Objekt/Schlagschatten" Schatten setzen. Dabei sollte man darauf achten, dass man die Licht- und Schattenseiten der Dächer und die Schlagschatten nicht wahllos in alle Richtungen verteilt, sondern dass man sich dabei eine bestimmte Lichtquelle denkt und sich mit Licht- und Schattenwurf im Bild danach richtet. So wirkt das Ganze viel realistischer:
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In Schritt vier kommen nun einige Details: Die Dächer werden noch ein wenig aufgehellt bzw. auf der Schattenseite abgedunkelt, den Kanten der Hausdächer wird mit der Option "Retuschewerkzeug/Wischen" oder mit "Objekt/Verwischen" ein wenig die Härte genommen. Ebenso kann man mit dem Strukturpinsel und einer fertigen "Baum-Gebüsch-Laubwerk"-Textur Bäume und Sträucher einzeichnen. Das ginge jedoch ebenso wie die Hausdächer auch mit fertig abgespeicherten Objekten, die man ins Bild einfügt. Die Bäume werden ebenfalls mit Schatten auf der lichtabgewandten Seite versehen, das lässt sie plastischer wirken:
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Schritt 5: Gleich ist die Karte fertig. Mit der Option "Retuschewerkzeug/mit Struktur malen" und einer braunen Ackerboden-Textur (Transparenz auf ca 80%) legt man großzügig ein paar Flächen an, um das Ganze aufzulockern. Man kann noch kleine Zäune oder Felsen einzeichnen oder als Objekte einfügen, und mit "Retuschewerkzeuge/mit Struktur malen" und einer hellen Pflastersteintextur (Transparenz wieder ca 70-80 % ) kann man Wege und Plätze anlegen.
Realistisch wirkt alles, wenn man es möglichst lebendig gestaltet, das heißt, nicht einfach nur platt die Flächen ausfüllen, sondern mit verschiedenen Texturen arbeiten, einige Stellen mit transparenter Farbe nachbearbeiten, aufhellen oder abdunkeln, verschiedene Strukturen auch mal in transparenten Schichten übereinanderlegen, an festen Objekten die Licht und Schattenseiten beachten ... fertig ist die kleine Dorfkarte:
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