"Schöne Scheiße" - Abwasserwirtschaft auf euren Welten

  • Viele Welten sind bis ins kleinste Detail durchdacht, nur ein Thema wird oft ausgelassen: Wohin mit all der Scheiße? Wie sieht das bei euch aus? Pisseln und Schisseln eure Weltenbewohner überhaupt? Wenn ja, wohin und was passiert dann mit den Fäkalien? Haben eure Orte Kanalisationen, wird der Mist magisch weggehext oder fließt alles in "nature's sewer" - den nächstbesten Wasserlauf?


    In der Waldmark haben größere Orte zwar eine Kanalisation, daran sind allerdings beileibe nicht alle Häuser angeschlossen. Kläranlagen, wie wir sie heute kennen, gibt es noch nicht. In der Haupstadt ergießt sich die Kanalisation schlichtweg in den nächsten Fluss, der mitsamt der Abwässer kurze Zeit später in die Ostsee mündet. In Ginsterburg werden die Abwässer der Kanalisation zunächst in Absetzbecken und dann auf spezielle Felder, die Rieselfelder, geleitet. Andere Orte werden es ähnlich machen.
    Die Häuser, die keinen Kanalanschluss haben, besitzen entweder gar kein eigenes Klo oder eine Klärgrube. Sickergruben sind in größeren Orten verboten. Zur Entleerung dieser Klärguben wurden stadteigene Latrinenanstalen gegründet. Von dort aus starten jeden Morgen Züge aus drei Pferdefuhrwerken, je eines mit einem Fass-, einem Pumpen- und einem Schlauchwagen zum Auspumpen der Klärgruben. Die gesammelten Fäkalien werden entweder in großen Gruben auf dem Gelände der Latrinenanstalt zwischengelagert oder sofort am anstaltseigenen Eisenbahnanschluss in spezielle Latrinenwagen umgepumpt. Diese Latrinenwagen sind im Prnzip nicht viel mehr als ein zweiachsiges Fahrgestellt, auf dem entweder zwei große, geschlossene Bottiche oder drei große Fässer ruhen, welche die Fäkalien aufnehmen. Die Wagen mitsamt ihrer stinkenden Fracht werden dann in die Umlandgemeinden gefahren, wo sie an speziellen Anschlüssen in Sammelgruben entleert werden. Gegen eine gewisse Aufwandsentschädigung wird deren Inhalt dann der Landwirtschaft als begehrter Dünger überlassen.

    "»Huch«. machte der Dachs, als er aufwachte. »Heute bin ich aber schlecht gelaunt. So etwas von schlecht gelaunt, ich bin ja richtig gefährlich!«" - Udo Weigelt, Der Dachs hat heute schlechte Laune.

  • Heißer Scheiß … damit habe ich mich bisher gar nicht beschäftigt. Ich denke, in der Vergangenheit Yrdaneas sieht es nicht so anders aus als bei uns im Mittelalter, aber an vereinzelten Orten mag es antikere, bessere Lösungen geben.


    In der Gegenwart gibt es in Mehrfamilienhäusern Gemeinschaftstoiletten auf dem Gang, öffentliche Toiletten für alle (explizit nicht nur für Herren), und eine Kanalisation. Zumindest in Städten. In Dörfern gibt es nach wie vor Plumpsklos, aber es gibt ein weitläufiges Abwasserrohrnetz, an das alle nennenswerten Orte angeschlossen sind. Als Dünger wird es da aber sicher auch genutzt.


    In der Zukunft werden Briketts aus der Kacke gemacht und zum Heizen genutzt.

  • Ehrlich gesagt, habe ich mir darüber Gedanken gemacht, das aber bisher nicht für dokumentierungswürdig gehalten. ;D


    Die Bridaniin haben als "Herdentiere" ziemlich früh gelernt, dass man sich etwas einfallen lassen muss, wenn sich Tausende längere Zeit in der selben Gegend aufhalten. Die Nomaden heben üblicherweise um ihre Lagerplätze herum kleine Gruben aus, die nach Gebrauch anschließend mit dem Aushub wieder zugeschüttet werden. Nützlicher Nebeneffekt: Der Boden wird gelockert und gedüngt, wenn man nach ein paar Monaten wieder an der selben Stelle ist, ist da wieder viel Grünzeug gewachsen, das man ernten kann.
    Die sesshaften Bridaniin sammeln ihre Fäkalien ebenfalls in Gruben, die allerdings dauerhafter und "geruchsdämmend" angelegt sind. Der Inhalt wird dann regelmäßig abgeholt und aus der Stadt auf die umliegenden Felder gebracht. Da das Leeren der Gruben eine eher unangenehme, ständig anfallende und auch schwere Arbeit ist, wird diese in aller Regel von verurteilten Delinquenten erledigt, die damit Sühne leisten. Wer seine Strafarbeit abgeleistet hat, ist voll rehabilitiert und es gilt da geflügelte Wort: "Ein ehrlicher Bürger stinkt nicht!"


    Die Efhiri sind als Waldbewohner etwas weniger straff organisiert, aber auch da gilt es selbstverständlich als unschicklich, aus dem Baumhaus - Verzeihung - zu kacken. Da hier jedoch nur kleine Familiengruppen zusammen leben und die Efhiri metabolisch gute Verwerter sind, genügt es in der Regel, irgendwo ein Gebüsch als Abort zu definieren. Wenn's mal schnell gehen muss und man nicht unbedingt klettern will/kann, gibt es Tongefäße mit Deckel, nicht unähnlich dem klassischen Nachttopf.
    Ausgeprägte "Klo-Disziplin" gilt auf Jagd- und Kriegszügen, denn da möchte man tatsächlich keinerlei auffindbare Spuren hinterlassen und es wird alles vergraben oder - falls vorhanden - einem Fließgewässer anvertraut.

    La locura nunca tuvo maestro / Para los que vamos a bogar sin rumbo perpetuo.
    La muerte será un adorno / Que pondré al regalo de mi vida.
    (Heroes del Silencio: Avalancha)

  • Über das Thema habe ich mir mal so sporadisch Gedanken gemacht, als ich über die Lebensweise im Staat Monvet nachgedacht habe. Die Hauptstadt hat ja einen großen Fluss, der durch die Stadt läuft, und man hat ein Abwassersystem auf der Basis dieses Flusses gebaut, soll heißen ein Teil davon fließt jetzt unterirdisch unter Häusern durch. In den betreffenden Häusern gibt es jetzt Räume, in denen jeweils ein Holzsitz mit Loch in der Mitte installiert ist, und unter denen ein schacht direkt zum fließenden Wasser unterm Haus führt. Man kann das Loch zumachen, und es ist auch die einzige Öffnung nach unten hin - so verhindert man, dass schlechte Gerüche die Wohnräume besuchen.
    Das System gibt es auch in anderen monvetischen Großstädten, aber nicht in allen.


    Der Hauptturm von Jeirtalar hat ein exzellent funktionierendes, offenbar magisches System zur Beseitigung von Unrat, dessen Funktionsweise man nie durchschaut hat (Dieses Bauwerk stammt ja aus der Zeit vor dem derzeitigen Äon, und wurde dann von der Magiergemeinschaft, die jetzt als die von Jeirtalar bekannt ist, entdeckt und dann bewohnt). In Jeirtalar ist jede Art von Unrat auch eine Ressource, sei es als Dünger oder als Alchemiezutat, und das schlägt sich auch in den Systemen der Bauwerke nieder, die im Laufe der Zeit zusätzlich zum Hauptturm entstanden sind. Ich weiß nicht genau, was da passiert, aber zwei Sachen schon: erstens wird alles für spätere Verwendung gesammelt, zweitens werden schlechte Gerüche sehr effektiv beseitigt - eine Sache, der sich die Magiergemeinschaften zumindest von Aveska alle recht erfolgreich angenommen haben, vielleicht mit Ausnahme der Hexen des weiten Waldes.

  • Bei den Mondnymphen ist es so, dass ihre Verdauungsendprodukte ziemlich schnell von der natürlichen Flora und Mikrofauna absorbiert werden. Entsprechend verrichten die meisten Mondnymphen ihr Geschäft in der Regel in kleinen Forsten und Gärten, wo bevorzugt die entsprechende Pflanzen wachsen. Diese Gärten zu pflegen ist sogar ein relativ angesehener Beruf, denn es bestimmt indirekt, wie Äcker, Obstplantagen und sogar die Bruthöhlen der Mondnymphen selbst gedüngt werden. Außerdem gehört es zur Aufgabe, die Notdurftgärten von gefährlichen Pflanzen und Tieren frei zu halten. So etwas wie Nachttöpfe gibt es auch, aber sie werden meist nur dann verwendet, wenn man keine Gelegenheit hat, in den Garten zu gehen.
    Etwas anders sieht es an den Höfen der Königinnen und Prinzessinnen aus: Dort wird der Luxus, eine Dienerin zu haben, die den Topf bereithält und anschließend ausleert, recht offen zur Schau getragen, besonders wenn es darum geht, besagte Dienerin Demut zu lehren. Der Dienst als "Topfmagd" kann dafür allerdings nicht nur Nymphen aus dem gemeinen Volk zugeteilt werden, sondern auch Edeldamen, die aus der Gunst ihrer Herrin gefallen sind. Besonders strenge Königinnen lassen sogar ihre eigenen Töchter diese Arbeit als Erziehungsmaßnahme verrichten.
    Sobald eine Hofdame ihre Schuld beglichen hat oder eine gemeine Dienerin befördert wird, wird sie rituell gewaschen und somit auch symbolisch vom Schmutz ihrer früheren Arbeit befreit.


    Auf Sapphiria selbst funktioniert die Entsorgung von Fäkalien im Großen und Ganzen so, wie man es heutzutage auf der Erde kennt. Eine Besonderheit wäre, dass in den biologischen Stufen zwergischer Klärwerke oft spezielle Pilze und Flechten eingesetzt werden. Allerdings betrifft das vor allem die Aufbereitung von Industrieabwässern, aus denen so genannte "Bleischwämme" Schwermetalle herausfiltern. Ist eine bestimmte Konzentration in den Pilzen erreicht, werden diese geerntet, getrocknet und verbrannt. Die Asche wird dann entweder recycelt oder anderweitig entsorgt.
    Ansonsten sind bei den Zwergen häusliche Einrichtungen wie Toiletten, Bäder und Wachküchen, die größere Mengen Abwasser produzieren, entweder öffentlich oder zumindest innerhalb der Wohneinheiten zentralisiert. Dadurch wird die Planung und der Bau von Kanalisationen innerhalb der ohnehin schon komplexen unterirdischen, oft in mehreren Höhenebenen angelegten Siedlungen vereinfacht.

    "Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen."
    - Douglas Adams, "Das Restaurant am Ende des Universums"

  • Bei mir gilt hier das Entenhausen-Prinzip, also "wie in der Realität, außer ich sage etwas anderes". Wenn ich eine moderne Stadt habe, kann man sich eine moderne Kanalisation dazu denken, wenn ich eine mittelalterliche Stadt habe ... nicht.
    Aber an hier und da habe ich das Thema auch schon explizit bebastelt.


    So beschreibe ich einmal die Kanalisation des Sauriertals Ende des neunzehnten Jahrhunderts:


    Die Kanalisation war erstaunlich geräumig.
    Breite Ströme von stinkendem Wasser flossen unter der Stadt hindurch, hier und da gesäumt von Stegen, befahren von Booten und durchschwommen von Wasserkreaturen. Ein mit einem Vorhängeschloss gesichertes Boot gehörte dem Roten Raubsaurier und diente als Transportmittel für die Protagonisten.
    Es war ein Katamaran mit Pedalantrieb und natürlich rot.
    Und entsprechend schnell, was aber niemanden daran hinderte die Architektur zu bewundern.
    „Dieser Kanal ist ja riesig!“, staunte Jabl. „Wer macht sich denn solche Mühe?“
    „Ich bezweifle, dass das hier als Abwasserkanal gedacht war“, tat Somert seine Meinung kund. „Seht euch nur mal diese Reliefs an.“
    Er hatte Recht. In die Wände eingemeißelt waren Bilder. Es gab mehrköpfige fischartige Ungeheuer, riesige dreiäugige Echsen, vogelartige Gestalten, die nur aus Flammen zu bestehen schienen und immer wieder Saurier.
    Die meisten der Saurier waren kleine stämmige Raubsaurier mit riesigen Köpfen und nur zwei Fingern an jeder Hand. Sie erinnerten an 1011.
    „Das hier ist die Geschichte von 1, dem ersten der Einser. Er hat die Hallen und Tunnel die seine Spezies gegraben hatte damit schmücken lassen, lange bevor Kanäle daraus wurden. Man hielt ihn für leicht verschroben, weil er alles so hoch hat einmeißeln lassen aber heute sind die von ihm in Auftrag gegebenen Werke die einzigen, die über dem Wasserspiegel liegen. Manche sagen, er habe im Buch der Bestimmung gelesen und deshalb vorher gewusst, dass die Tunnel geflutet werden würden.“


    Und später:


    „Was ist das denn?“, fragte Maja und hielt sich die Nase zu.
    Jetzt roch Merlin es auch.
    „Riecht wie faule Eier“, kommentierte er.
    „Natürlich“, bestätigte der Rote Raubsaurier. „Es sind ja auch faule Eier. Vor kurzem war Hauptlegezeit und da die meisten Eier wie jedes Jahr nicht befruchtet waren …“
    „Und warum riechen wir das erst jetzt?“, erkundigte sich Maja mit weiterhin zugehaltener Nase.
    „Weil wir uns dem Sammelbecken nähern.“
    Und so war es. Mit einem Mal öffnete sich der ohnehin schon breite Kanal in eine riesige, strahlend helle Kuppel.
    Sechs Steinstreben, jede am unteren Ende zu einem Saurier mit Fischschwanz ausgestaltet, reichten hoch bis zum runden Fenster an der Kuppelspitze. Trübes, schlammiges Wasser machte es unmöglich die Position des Bodens abzuschätzen, ohne dabei aber an die Statuen heranzureichen. An einigen Stellen ragten Sandbänke von zweifelhafter Zusammensetzung aus der Flüssigkeit, tropische Sumpfpflanzen wucherten von den Rändern des Raumes nach innen.
    „Das ist der einzige Raum der tatsächlich zur Beherbergung von Wasser gebaut wurde. Das Grundwassersammelbecken.“
    „Es sieht aus wie einer unserer Sümpfe!“, staunte Itamia. „Es riecht nur viel schlimmer.“


    Ein anderes Mal beschreibe ich die Kanalisation von Alacka gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts:


    Wenn jemand ohne entsprechende Vorkenntnisse die Kanalisation von Alacka betrat, merkte er oft gar nicht, dass er sich in einem System von Abwasserleitungen befand. Die kunststoffbeschichteten Wände der engen Gänge waren trocken und meist sauber, die Leuchtstoffröhren in den Decken sorgten für helles Licht, sobald jemand eintrat, und wer nicht wusste, dass der gröbste Dreck bereits in den Häusern der Produzenten ausgesiebt (und in den meisten Fällen in die hauseigenen Biogasanlage transportiert) wurde, wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass sich durch die dünnen Rohre an den Wänden die flüssigen Abfälle der Stadt bewegten.
    Allerdings geschah es äußerst selten, dass überhaupt jemand die Kanalisation betrat. Den meisten Einwohnern der Stadt war es verboten, die Gänge zu betreten; eine Maßnahme, die in erster Linie dem Schutz der Arbeitsroboter diente. Diese Roboter, kleine Maschinen, welche die Abflussrohre wie Schienen benutzten um sich an den Wänden fortzubewegen, hatten in erster Linie die Aufgabe eventuell entstehende Lecks zu schließen. Da sie diese Aufgabe gut bewältigten und die Rohre aus einem hochwertigen Kunststoff bestanden, musste nur einmal im Jahr jemand in die Eingeweide von Alacka hinabsteigen um beschädigte Roboter auszutauschen, Verschlussmasse nachzufüllen und eventuell auch mal eine Leuchtstoffröhre auszutauschen.


    Das ist nun beides 2a. Ich bin gar nicht sicher, ob ich da je was für 2b gemacht habe ...

  • Interessantes Thema. Irgendwie musste ich beim Lesen der Fragen an magische Unterhosen denken, den jeden Unflat sofort in eine fremde Dimension teleportiert. Aber das ist ein anderes Thema.


    Cimorra ist etwas einfacher diesbezüglich und ich muss zu meiner eigenen Enttäuschung sagen, dass die Städte zumeist stinken. Die größten Städte mögen vielleicht eine unterirdische Kanalisation haben, welche dann im Meer oder einem Fluss endet, aber in kleineren Städten gibt es eher offene Gräben oder in Dörfern eher die Straße, wenn überhaupt eine vorhanden ist. Man entledigt sich einer Verdauungsüberreste entweder in aller Öffentlichkeit, direkt in den Abflussgraben oder es gibt offene Toiletten, wo man sich die Schwämme am Stab reicht. Die Adeligen und Reichen haben, je nach Land und Kultur natürlich, eigene Toilettenräume, welche mit duftenden Blüten oder Weihrauch parfümiert sind, wo entweder der Unrat direkt in der Kanalisation verschwindet oder von Sklave*innen dann entsorgt wird.
    Heiler*innen oder auch Wahrsager*innen werfen auch gerne mal einen Blick auf die Fäkalien der Adeligen, um ihre Gesundheit zu überprüfen oder die Zukunft vorher zu sagen.
    Wie schon gesagt: Entweder geht das alles direkt zurück in die Natur oder es gibt niedere Berufsstände wie Unratsammler oder Sklave*innen, welche den Dreck sammeln und als Dünger an die Bauer*innen verkaufen.


    Auf Gaia ist alles sehr vom Techlevel der Region abhängig. Es gibt Gegenden, die ähnlich einfach aufgestellt sind, wie Cimorra, aber es gibt auch wesentlich modernere Entsorgungssysteme. In den Städten Galhadans gibt es durchaus Toiletten mit Wasserspülung. Vielleicht nicht in jeder Wohnung und auch nicht in jedem Haus, aber es gibt sie. Die Kanalisation sammelt dann alles in Kläranlagen, wo es dann wieder als Dünger an die Bauern weitergegeben wird. Sehr klassischer Kreislauf.
    Die Nelkin hingegen, die in ihren Ochd-Dörfern unterwegs sind, sammeln alles in Beuteln, Säcken oder anderen, abschließbaren Behältnissen und entleeren diese bei Gelegenheit - oder sie setzen sich einfach mal auf ein Geländer und lassen es fallen.
    Bei den trollartigen Olog-Than habe ich das Gefühl, dass sie eher einen sehr langsame Verdauung, ähnlich wie ein Faultier, haben und sich vielleicht einmal pro Woche entleeren. Wie und wohin kann ich jetzt noch nicht so genau sagen, aber irgendwie glaube ich, dass sie darum keinen so großen Hehl machen.
    Ich fürchte nur, dass das Thema in Verbindung zu Cha'Iru, die sich einst aus Vögeln herausentwickelt haben, ein etwas anderes Bild auf diese ach so perfektionistischen Wesen wirft. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie, auf Grund ihrer schnellen Verdauung, überall wo sie stehen und gehen, was fallen lassen. Diesbezüglich würde mich interessieren, wie oft am Tag sich ein Emu oder ein Kasuar entleert.

  • Supergeniale Frage, danke für diese Inspiration!
    Zu meiner Schande habe ich mir darüber für meine Welt noch keine Gedanken gemacht, bin jetzt aber prompt auf Materialsuche nach Formen von Abwasserkanälen und Toiletten vor der Neuzeit abgewandert. Hier gibt es noch einiges zu tun... und das Thema ist ja auch v.a. architektonisch interessant!


    Habe dazu auch schon ein Buch gefunden: Wilhelm Geißler 1933, Handbibliothek für Bauingeneure. III. Teil. Wasserbau, 6. Band: Kanalisation und Abwasserreinigung.


    Ich frage mich gerade, ob es Kulturen gibt, die ihre Notdurft in der Natur verrichten und Steingräber darüber errichten… die dann Jahrhunderte später von hoffnungsvollen Schatzsuchern wieder entdeckt werden. ;)

    Oder von Archäologen... voller Freude und Enthusiasmus der erste Spatenstich, in der Hoffnung, eine neue Entdeckung zu machen, die die Geschichtsschreibung umkrempelt! Förderungen wurden von reichen Mäzenen eingeholt, und dann... "Mylord, es handelte sich um eine... Notdurftanlage."

  • Habe dazu auch schon ein Buch gefunden: Wilhelm Geißler 1933, Handbibliothek für Bauingeneure. III. Teil. Wasserbau, 6. Band: Kanalisation und Abwasserreinigung.

    Klingt interessant, danke für den Hinweis!


    Oder von Archäologen... voller Freude und Enthusiasmus der erste Spatenstich, in der Hoffnung, eine neue Entdeckung zu machen, die die Geschichtsschreibung umkrempelt! Förderungen wurden von reichen Mäzenen eingeholt, und dann... "Mylord, es handelte sich um eine... Notdurftanlage

    In der Paläontologie sind Koprolithen durchaus gern gesehen. Und sei es nur als "novelty item" in der eigenen Sammlung. Müll- und Kackgruben (da hat man früher nicht immer so genau getrennt) sind auch in der seriösen klassischen Archäologie teilweise interessante Fundstätten. Für die Steinzeitarchäologen sowieso, die anhand der Kotreste Rückschlüsse auf Ernährung und auch Klima (Pollenreste im Kot) ziehen können.

    "»Huch«. machte der Dachs, als er aufwachte. »Heute bin ich aber schlecht gelaunt. So etwas von schlecht gelaunt, ich bin ja richtig gefährlich!«" - Udo Weigelt, Der Dachs hat heute schlechte Laune.

  • Ja, mit den Koprolithen hast du natürlich vollkommen recht! Schon toll was die moderne Wissenschaft alles kann <3


    Ich hatte mich in meiner Antwort allerdings eher auf die Konzeptualisierung von Archäologie wie sie in den meisten Fantasy Settings vorkommt bezogen. Seit einiger Zeit sammle ich Material zur Darstellung des Themas in RPGs, und da herrscht die Vorstellung des 19. Jahrhundert-Abenteurers ('Schatzjägers') ganz klar vor. Damals in der guten alten Zeit, als man mit brachialer Gewalt durch Siedlungen gegraben hat, bis man auf was Museumswürdiges stieß... *schaudert*

  • Bei den Elben des Elbenpfades in der klassischen Ära hängt es davon ab, ob man auf dem Lande oder in der Stadt ist. Auf einem Bauernhof verrichtet man seine Notdurft in einen Eimer, dessen Inhalt auf den Misthaufen gekippt wird. Die Städte hingegen haben eine Kanalisation aus Holzrohren, die aber nicht in dem erstbesten Fluss, sondern in speziellen Klärteichen endet.

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