[Palaststern] Kleine Basteleien

  • Es gibt eine Anderwelt, die aus Personen besteht, die Masken aufhaben. Jedes Mal, wenn im Diesseits jemand eine Maske aufsetzt, wird dort eine neue Person entstehen, die eine Maske trägt. Man könnte jetzt meinen, dass diese Person dieselbe ist wie im Diesseits, und sie dieselbe Maske trägt, die dort aufgesetzt wurde, aber tatsächlich ist es umgekehrt: Die Maske im Diesseits, oder die Figur, die sie repräsentiert, ist die eigentliche Person in der Anderwelt, und sie trägt eine Maske, die der Person gleicht, die im Diesseits eine Maske aufgesetzt hat.

  • Der Gnomensturm


    Es gibt einen Sturm, der tobt, völlig außerhalb aller Welten. Vielleicht ist er selbst eine Welt. In ihm fliegen Knäuel aus Ketten und Haken, niemals müde werdend, immer wutentbrannt. An jedem von ihnen prangt eine Plakette mit dem Namen eines toten Gnoms. Sie sind nicht selbst die Gnome, die einst gestorben sind, sondern vielmehr Reaktion auf ein Gnomensterben.


    Wenn es einen Ort gibt, an dem Gnomen misshandelt werden, wird der Sturm dies wissen. Eines Tages kommt er über diesen Ort, den Himmel mit Kettenknäueln bedeckend, die sich auf seine Bewohner stürzen. Ihre Haken werden sich schneiden durch alles, was sie trennt von denjenigen, die es wagen, sich zu verstecken. Und schließlich bleibt eine Wüste zurück, bedeckt von präzise aufgetrennten Leuten, Sachen und Gebäuden.


    Bubbel!

  • Kraftblüten: Die Schachmatt-Blüte


    Diese Blüte bietet die Fähigkeit, ein gewöhnliches Spiel mit nichtmagischen Karten oder Spielsteinen innerhalb eines einzigen Zuges egal aus welcher Spielsituation heraus völlig regelkonform zu gewinnen. Die Zeugen solcher "Schachmatt"-Spielzüge beschreiben sie allesamt als völlig legitim, so, als hätten sie den jeweiligen Zug ebenfalls ausführen können, scheitern aber auf Nachfrage an der Beschreibung des Spielzuges. Eine Wissenschaftlerin, die sich Kraftblüten und ihren die Realität verbiegenden Kräften gewidmet hat, nennt die Züge, die dabei zustande kommen "unbeschreibbar" und "nicht in Worte zu fassen".


    Sollten die Spielsteine, -karten o.Ä. jedoch verzaubert sein, verfehlt die Blütenkraft meistens ihr Ziel, und stellt einen anderen Spielzustand her, in der die Kraftnutzer*in das Spiel nicht gewonnen hat, und oftmals sogar schlechter dasteht als vorher. Die Spielzüge selbst sind trotzdem, wie zu erwarten, ebenfalls "unbeschreibbar" und mihilfe regulärer Spielmechaniken eigentlich nicht auszuführen.


    Edit: Es hat etwas von der Lösung unmöglicher Gleichungen mithilfe von komplexen Zahlen, bloß dass man komplexe Zahlen beschreiben kann ;p "Ja gut, aber wenn wir annehmen das i zum Quadrat minus eins ist, dann..." "Hey, diese imaginäre Einheit hast Du Dir gerade aus den Fingern gesaugt!"

  • Gnomige Gnommatik


    Grammatiken der Gnomensprache sind nicht als Regelwerke zu verstehen, sondern als Beschreibungen des ist-Zustandes. Gnommatische Erscheinungen haben lustige Gnamen wie Gnubstantive, Gnarfjektive, Gnomina und Gnomjunktionen. Vor allem anderen ist der Gneolognismus beliebt: "Hüpfewatscheln" ist zum Beispiel der Name eines gnomigen Tanzes, der von einem begeisterten Gnommatiker vorgeschlagen wurde. Die Dehnung von Worten hat ebenfalls Regeln, die für Gnome ganz und gar intuitiv sind. "Groß" wird zu "grohoßeblihoß", so weit, so bekannt. "Haus" wird zu "Hauseblihaus", na gut. Aber was tut Gnom mit Worten wie "Rathaus"? "Hauseblirat". Und "Wachturm"? "Tuhubliwach". Keine Ahnung, was da die Regeln sind. Aber ein Gnommatiker wird es sicher wissen.


    Jeder Gnommatiker schreibt seine eigenen Regelbücher. Gnomischerweise ähnelt kein solches Gnommatikbuhucheblihuch dem anderen. Jeder Gnommatiker beschreibt den ist-Zustand irgendwie anders, und die abenteuerlichsten Erklärungen sind natürlich die besten.


    Danke an die liebe Kim (nicht vom Forum) für die ursprüngliche Inspiration!!

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