[Bad Hammelstett] Ein surreal-dadaistischer Brainfart.

  • Der folgende Text ist mir vorhin mit beim Fahrradfahren eingefallen und ist... ähm... naja... ähm... halt. Ich habe keine Ahnung, wo es so direkt herkam, aber es war halt da und nun ist es hier. Also, hier ist es:


    Laborbericht 456B – Diffusion des Parazirps

    Von Dr. Prof. Petrozilius Klödenhödel; Trizimionale Universität Bad Hammelstett


    Versuchsaufbau: Ein Milliquart Quantenschaum wird in einen Humperdickschen Spektralkolben aus halbdimensionalen Explozidkristall gefüllt, aus dem 7ten Winkel heraus mit Zillomid beschworen, 5 1/3-mal rechts und 7 2/8x links geschüttelt und kopfüber für 5 Dreiviertelstunden in einen gravitonischen Phasenmagneten gestellt. Dann wird der Ozz Yosbornium in die 47° Öffnung des Humperdickschen Spektralkolben eingeführt, gegen den Schlüsselstrich gedreht und die pyrophyische Formel von Oktaedrus Koslovsky angewandt.


    Ergebnis: Welch ein Debakel! Welch ein Debakel! Es kam kein Parazirp heraus! Nein! Oh nein! Nicht mal ein Zirp! Bestenfalls ein Zurp! Ein Zurp! Was soll ich mit einem Zurp anfangen?! Kann mir das mal jemand verraten?!

    Ich bin alles nochmal durchgegangen: Der Quantenschaum war frisch verzopft und gekorkt von Quarkstrudel und Töchter. Beste Qualität von den Qwertzischen Kühen von dem Ysopschen Asternauen von Üpoiu. Oder waren es die Qwertyschen Kühe? Verdammte Neophyten! Hm. Egal.

    Der Spektralkolben wurden von nymphischen Kastagnetten aus reinstem Urexplozidkristall geklöppelt und hatte die gewünschten 7 3 ¼“-Zoll Rundbogenöffnungen, die von kybernetischen Bmeisen poliert wurden.

    Das Zillomid habe ich von den dadaistischen Händlern der Zylinderkarawane aus der vioblauetten Zikkuratwüste erhalten. Sie waren sehr nett und zuvorkommend. Zogen fein ihre Hüte und ihre Pimedare ließen ihre 3,141… Höcker schön schwabbelig wackeln.

    Möglicherweise ist der Ozz Yosbornium das Problem. Ich habe eine Probe des Materials 27-mal durch von der künstlichen Semiintelligenz „Dampfnudel 3003“ prüfen lassen. 27-mal! 27! Und es gab 5,4 unterschiedliche Resultate. Verdammich! Ich hätte es wissen müssen! Diese idiotischen Ghulnotare des bürokratischen Klosters vom Berg Yzogthrutzul haben mir den falschen Ozz gegeben. Diese… Arg! Banausen! Gut, vielleicht war es meine Schuld. Möglicherweise waren sie mit dem honigglasierten Frettchen nicht einverstanden. Hätte ich doch einen mit Einhornsirup karamellisierten Otter gehabt. Aber nein… Den hatten die Melonenbarbaren nicht. Verdammich! Natürlich! Der Ozz! Dieser blöde Knochen! Kein Wunder, wenn man ihn unter dem Mykosokop anschaut, sieht man auch, dass er total verdreht ist. Naja. Hm. Selber schuld. Das kommt davon, wenn man zu geizig wird und der Helm nicht richtig sitzt.


    Ich gehe jetzt erstmal um die Ecke in „Zum fünfeckigen Hemulumin“ und werde mir ein paar Krüge Zwickerizwick trinken. Dann sieht die phasenverdrehte Parallelwelt ganz anders aus.

  • Da hat mich wieder was im Kopf gejuckt:


    Heute ist der 23. Taremper im Jahr Kni nach der Einkochung des heiligen Gurkibert. Oder ist der Tag Ѭ nach dem Kalender von Sankt Hergistan. Aber was weiß ich, welcher Tag und welcher Kalender heute schon aktuell ist. Das ändert sich ja ständig! Diese Regierungstölpel! Sitzen in ihren Nestern und brüten immer neue unanständige und wankelmütige Ideen aus!


    Aber egal. Ich will nicht meckern. Schließlich ist heute die Konferenz der irrationalen Kartografösen im Café „Sahne & Haubentaucher“ und die will ich nicht versäumen. Daher habe ich schon die Nacht im Hotel „Karamelienhof“ verbracht, welches recht nahe dem Café ist.


    Ich muss schon sagen, eine Übernachtung hier ist schon sehr besonders. Schließlich hat es seine 27 goldenen Grinsefranzen nicht umsonst erhalten. Man merkt schon ein gewisses Niveau. Seien es nun die adrett gekleideten Seehundpagen, das formidable Essen im invertiert verspiegelten Salon – ich empfehle Ihnen den platinierten Hummer! Ein wahrer Genuss! – oder auch der allgemeine Aufbau des Hauses. Interessant ist vor allem, wie konsequent man auf die Ansprüche der Besucher:innen eingeht. So habe ich gestern mitbekommen, wie der 8. Stock spontan entfernt wurde, um einem Gast aus dem fernen Scharifistan gerecht zu werden, wo die Zahl 8 aus religiösen Gründen nicht verwendet werden darf. Ich glaube, es hat was mit der Ewigkeit zu tun oder so. Jedenfalls wurde der 8. Stock komplett entfernt, was natürlich äußerlich eine gewisse Lücke hinterließ. Trotzdem allem merkte man im Haus nur wenig davon. Lediglich die Einführung eines 7 ½ und ½ 9. Stocks fiel auf. Nun gut: Der 7 ½. Stock hatte keine Decke und der ½ 9. Stock keinen Boden, aber das störte scheinbar die dortigen Gäste nur wenig, waren sie doch allesamt Sternengucker:innen und Fledermäuse.


    Nach dem Frühstück, welches aus geblubberten Pfaueneiern, gewildertem Speckschwein und einer Tasse vorzüglichem Huggefluck bestand, nahm ich eine Rikscha, welche mich zum Café „Sahne & Haubentaucher“ brachte. Dieses Gebäude überzeugte mich sofort auf Grund seiner Ähnlichkeit mit einem Stück Weißwiesener Apfeltorte. So muss ein Café aussehen! Einladend und lecker! Jawohl! Einladend und lecker!


    Die Konferenz selbst fand im großen Cafésalon statt, wo zu Beginn eine Musikgruppe spielte, die aus einem rundlichen Flötisten mit Melone auf dem Kopf, einem Affen in einem karierten Hosenanzug am Klavier und Fagott und einer Katzendame im Abendkleid bestand, welche selbst so manch süßlichem Katzenjammer von sich gab.

    Nun ja. Ich bin jetzt nicht so der Kunstkenner, doch hat mir das bezaubernde Miauen und Schnurren doch recht zu gesagt. Während des Musikaktes wurde Kuchen und Tee serviert und ich muss sagen, das Café „Sahne & Haubentaucher“ ist wirklich vorzüglich! Wirklich! Ihre mit Kirschen gefüllten Quantentaschen sind einfach umwerfend und prickeln so schön auf der Zunge.


    Dann begann auch schon der Vortrag von Moritilius van der Void, dem führenden irrationalen Kartografen von ganz Bad Hammelstett. Ich fand es schon interessant, dass seine Ansichten, Karten zu malen viel zu rational sind, denn schließlich sind Karten ja Fakten und Fakten sind rational und das wäre ja ein Affront gegenüber dem Irrationalen. Dies ist ein Fakt, den ich sehr gut nachvollziehen konnte. Des Weiteren führte er aus, dass nur die irrationalen Karten, wie man sie in immer wieder veränderlichen Formen und Varianten im Kopf hat, die wahre, hohe Kunst der Irrationalen Kartografie wären. Auch wieder, wie ich finde, sehr nachvollziehbar.

    Doch dann brach bei der Frage von Herrn Bilbarum Tolenkan, wie man die irrationalen Karten nur darstellen sollte, ein wilder Tumult aus und die unterschiedlichen Parteien der Kartgrafösen – die Vollirrationalen, die Teilirrationalen, Unentschiedenirrationalen und die Freizeitirrationalen – verfielen in wildes Handgemenge, welches von der Musik und dem Katzenjammer des Trios noch untermalt wurde. Es flogen die Fäuste, Teetassen und auch so mancher Elefant und nur das Auftauchen der Walrosspolizei konnte Schlimmeres verhindern.


    Somit muss ich zu meinem Leidwesen zugeben, dass mein geplanter Exkurs zur Irrationalen Kartografie leider nicht so verlaufen ist, wie ich es mir eigentlich erhofft hatte. Aber wie ich später bei einem Gespräch beim Abendessen im Hotel „Karamelienhof“ mit Moritilius van der Void herausfand, laufen diese Konferenzen irgendwie immer so ab. Da scheint eine gewisse Uneinigkeit darin zu bestehen, wie irrational man eigentlich ist. Als ich daraufhin Herrn van der Void erklärte, dass ich seine Ausführung über die irrationale Kartografie recht gut nachvollziehbar und scheinbar auch recht rational fand, sprang er erbost von seinem Stuhl auf, schüttete mir sein Glas Kappuzinerwein ins Gesicht, brüllte was davon, dass ich nichts verstanden hätte und zog von dannen.


    Abschließend habe ich aus der ganzen Geschichte hauptsächlich gelernt, dass die Irrationalen Kartografösen nicht unbedingt die Gesellschaft sind, mit denen ich mich weiter auseinandersetzen sollte. Vielleicht gehe ich morgen mal in die Trizimionale Universität, wo mein alter Freund der unangewandten Parametaischen Physik, Dr. Prof. Petrozilius Klödenhödel, einen Vortrag über die Diffusion des Parazirps halten möchte.


    Ich bin schon sehr gespannt darauf.

  • Logan Endlich bin ich dazu gekommen, den Text zu lesen.

    Gott, ist das bunt! :D Sehr nice. Die adrett gekleideten Seehundpagen gefallen mir besonders. Und das Detail mit der Sternengucker:innen und Fledermäusen ist besonders cool :D

    Auch haben viele Namen und Begriffe eine ganz tollen Klang und Witz. "Karamelienhof" ist einfach ein verdammt guter Name! :D

  • Und jetzt die Nachrichten


    Bad Hammelstett – Bei den diesmaligen und traditionslosen Floßrennen der Biberbauuniversität auf dem Fließtdalang wurde das Team rund um Flusshardt Bach disqualifiziert. Es stellte sich heraus, dass das Floß mit einem modernen Dödelflumpf modifiziert wurde, was laut der kurz vor dem Rennen 345-mal neu geschrieben Satzung verboten wäre. Bach will dagegen Einspruch vor dem Biberbauuniversitätsrat einlegen.


    Bad Hammelstett – Es gab einen Ausbruch aus dem Psychotischen Zoo. Laut der Zoowärterin Huldeginst Knoob handelt es sich dabei um eine Phobie.

    „Genauer gesagt um eine Teetassenphobie“, wie Frau Knoob ergänzte. Daher sollen nun alle Bürger:innen im Umkreis um den Zoo auf ihre Teetassen acht geben.


    Bad Hammelstett – bzzz… zzziiip. Zoip. Zuip. Ziiiiiiiiup. Schrrrrrschrrrrrschrrr. Zipzip. Zipii. Zipiii. Pizz.. piiiizzzz... Zippizioppizupp. Schrrrrrrrrrr…

    Entschuldigen sie bitte die lesbare Bildstörung.


    Bad Hammelstett – Die Müllabfuhr streikt auf Grund der Unmengen an Teetassen, die von panischen Bürger:innen aus den Fenstern geworfen wurde.


    Und jetzt das Wetter: Wie immer. Wechselhaft.

  • Mal eine kleine Erklärung zu dem Ganzen: Ich weiß nie, wann mir was zu dem Ganzen hier einfällt. Manchmal ist es nur ein Ideefragment. Heute waren es das Fragment "Bootrennen" und "Dödelflumpf". Daraus entstanden dann die Nachrichten.

    Dabei bin ich ein wenig nach der Methode des automatischen Schreibens vorgegangen. Ich habe mir nicht groß was dazu überlegt, sondern einfach meine Gedanken dazu niedergeschrieben. Ok, ein wenig habe ich noch daran rumgefeilt, damit es irgendwie in das Gesamtbild passt. Aber das war es auch schon. Ich weiß nur das, was geschrieben steht. Mehr nicht. Und das ist irgendwie auch gut so.

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