Die Schleierwespe
In jenem Teil des Waldes der Götter, der noch Spuren der Berührung der Drei Sterne des Wandels trägt, leben allerlei Kreaturen, die uns seltsam oder gar absurd erscheinen mögen.
Eines davon ist die Schleierwespe. Obwohl eindeutig ein reines Insekt ist sie doch so groß wie ein Pferd (und kann dennoch fliegen). Sie hat den Körperbau und die Musterung einer Hornisse, aber ein dünnes aber weiches Fell, wie Wespen es eher nicht haben. Anders als die meisten Wespen lebt sie solitär – jede ist eine Königin oder ein Drohn.
Sie lebt hauptsächlich von Früchten und Blüten, nur die Larven fressen Fleisch. Hierzu sucht die Mutter Aas oder hilflose Beutetiere, die sich leicht erlegen lassen, etwa Jungtiere im Nest.
Die Schleierwespe sich auch vergleichsweise leicht zähmen, weshalb die Zkeiih, die an und in diesem Teil des Waldes leben und die auch andere Zkeiih als seltsam betrachten, sie manchmal als Reittiere verwenden. (Und ja, selbst mit Reiter können sie noch fliegen.)
Eine Besonderheit der Schleierwespe ist, dass sie ausschließlich nachts aktiv ist. Sobald die Sonne aufgeht, schläft sie ein uns ist nicht mehr zu wecken. Befindet sie sich dabei in ihrem eigenen Nest in der Erde oder in dessen Nähe, dann steigt eine orangene Substanz aus dem Boden auf und hüllt die Wespe in einen schützenden Panzer. Worum genau es sich dabei handelt, ist, ist noch unbekannt.
Das mag auch der Grund sein, warum die Schleierwespe sich nie weit über diesen ungewöhnlichen Teil des Waldes hinaus verbreitet hat, woanders funktioniert dies nämlich nicht und die schlafende Wespe ist schutzlos.
Den Namen Schleierwespe verdankt das Tier seinen lila Flügeln. Sieht man nämlich von unten durch die Flügel in den Nachthimmel, dann sieht man etwas gänzlich anderes als sonst. Die Sterne stehen in anderen Positionen, bilden neue Konstellationen, die die Zkeiih auch akribisch studiert haben, manchmal sind unbekannte Kometen zu sehen und der Mond ist immer voll und hat ein grinsendes Gesicht.