[Ythgor] Ideensammlung für eine Sword-&-Sorcery-Welt

  • Diese Sprachen werden selbstverständlich in ganz verschiedenen Schriften geschrieben. Das atlantische Alphabet ähnelt vage dem griechischen; eine Variante hiervon wird auch für das Riphäische (die mitteleuropäische Sprache mit den -or- und -oth-Endungen, die vielleicht auch mit dem Atlantischen verwandt ist) verwendet. Die lemurische Schrift besteht aus südindisch anmutenden verschnörkelten Silbenzeichen, während im Jade-Imperium komplizierte Logogramme verwendet werden. Vielleicht noch irgend was Hieroglyphen- oder Keilschriftähnliches im vorderen Orient.

  • Ich will noch einen wichtigen Gedanken anfügen: Nicht nur die Atlanter betreiben Raubbau an den magischen Kraftströmen, auch anderswo wird mehr gezaubert, als der Welt gut tut, und das Magieniveau sinkt überall immer schneller ab. Es ist nur so, dass die Atlanter es damit besonders weit treiben, und ihren "magischen Erdüberlastungstag" viel früher "feiern" als andere Zivilisationen. Vor allem entsteht viel "verbrauchte Magie", die sich nicht mehr nutzbringend einsetzen lässt, aber dennoch sehr schädlich ist. Das Problem haben auch so "sanfte" Magietraditionen wie diejenige Lemurias, wenn auch nicht so massiv wie Atlantis. Millionen Flugmäntel, Tauchmasken und dergleichen haben eben auch ihren Preis.


    Dieses Absinken des Magieniveaus führt in allen Hochkulturen zu immer größeren ökonomischen Problemen (es wird eben immer schwieriger und teurer, magische Gegenstände herzustellen oder Thaumatoplasma zu produzieren usw.), was wiederum das weltpolitische Machtgefüge immer mehr destabilisiert und überall fanatische Fraktionen an die Macht bringt, die versuchen, sich mit Gewalt die schwindenden magischen Ressourcen unter den Nagel zu reißen, bis es schließlich zu dem Weltkrieg kommt, in dessen Verlauf der Wochenmond auf die Erde stürzt und den dreifachen Kataklysmus auslöst, der überall das Licht ausmacht. Und die weitaus weniger magische Welt hinterlässt, in der sich die ganze uns bekannte Weltgeschichte abspielt.

  • Nicht nur in Atlantis, sondern auch anderswo in Ythgor gibt es Gegenden, die durch verbrauchte Magie kontaminiert sind. Wie sieht so ein magieverseuchtes Gebiet aus? Nun, das hängt natürlich davon ab, wie stark es verseucht ist. Allgemein führt magische Umweltverschmutzung zu allerlei Mutationen, die man sich etwa so vorstellen muss, wie durch radioaktive Strahlung hervorgerufene Mutationen in käsigen B-Movies und Groschenheften dargestellt werden. Also z. B. riesenhaft vergrößerte Tiere, zum Teil mit Extra-Gliedmaßen, erhöhter Intelligenz, magischen Fähigkeiten und all so was. Monster halt eben. Im Lauf der Zeit werden die immer häufiger und immer gefährlicher. Besonders stark verseuchte Gebiete, wie etwa die Standorte explodierter Kraftpyramiden in Atlantis, sind gar von einer Art buntschillerndem klebrigen Schleim überzogen, in dem sich die Realität in vollständiges magisches Chaos aufgelöst hat und kein Leben mehr möglich ist.

  • Das atlantische Alphabet ähnelt vage dem griechischen;

    NEIN! Die Atlanter verwenden eine komplizierte Hieroglyphenschrift. Und überziehen damit, genau wie die Ägypter, alle verfügbaren freien Flächen auf den Fassaden ihrer Monumentalbauten.

  • Die Bezeichnungen "Atlantis" und "Lemuria" sind auch nicht die eigentlichen Namen dieser Länder, ich weiß noch nicht, wie die "wirklich" heißen. Die Sprache von "Atlantis" ist auch kein "Pseudo-Griechisch", sondern wird einen ganz anderen Klang haben.

  • Ich mag es wenn man bekannte Namen aus "Legenden" wir z. B. Atlantis benutzt, dann hat man direkt ein Bild im Kopf, das man bei Sitnalta z. B. nicht sofort hätte (bzw. nach dem lesen darüber hat man dann "Ah, sowas wie Atlantis" im Kopf).


    Kann aber auch verstehen, wenn du die Namen zu einem späteren Zeitpunkt anpasst 👍

  • Genau so, wie man heute eine bedeutende archäologische Stätte in Ägypten nach der nahe gelegenen Stadt Luxor nennt, ein Name, der aus dem örtlichen arabischen Dialekt stammt und den im alten Ägypten niemand kannte. Und wie Stonehenge damals hieß, weiß eh niemand. So weiß man eben heute "nicht mehr", wie Atlantis und Lemuria "damals" hießen.


    Wobei ich im wirklichen Leben der Meinung bin, dass Atlantis wahrscheinlich eine literarisch-philosophische Fiktion Platons ist, die auf einem Konglomerat verschiedener Sagen basiert, die zu Platons Zeit im alten Griechenland kursierten (im wesentlichen 1. eine ägyptische Geschichte von der Seevölker-Invasion, die Solon der Gesetzgeber von einer Reise nach Ägypten mitgebracht hatte, 2. eine mündliche Überlieferung der Santorin-Katastrophe und 3. Gerüchte über eine einstmals blühende Kultur auf den Britischen Inseln - letztere könnte das hier sein), während Lemuria nie existiert hat (es basiert auf einer Theorie, die längst veraltet ist: da hat jemand mal versucht, das Vorkommen von Halbaffen (Lemuren) auf Madagaskar mit einer Landbrücke zwischen Madagaskar und Indien zu erklären, und jemand anderes dort die Wiege der Menschheit vermutet, was dann diverse Esoteriker und Fantasy-Autoren ins Spiel brachte, die bis heute damit herumspielen und sich keinen Pfeifenputzer darum scheren, dass die Wissenschaft die Akte Lemuria schon längst geschlossen hat).

  • Lemuria ist die Urzivilisation von Ythgor; Atlantis und das Jade-Imperium sind beides Ableger davon. Im Übrigen sehen der Jadekaiser und die Jadekaiserin wie lebende Mumien aus, denn das Schicksalsbinden hat sie zwar unsterblich gemacht, ihnen aber keine ewige Jugend verliehen.

  • Mancher mag sich die Frage stellen: Gibt es in Ythgor Säbelzahntiger? Natürlich gibt es in Ythgor Säbelzahntiger, die gehören zu einer Sword-&-Sorcery-Welt einfach dazu! Ohne Säbelzahntiger würde doch was fehlen!

  • Nicht nur die Schrift von Atlantis hat keine sonderlich Ähnlichkeit mit dem griechischen Alphabet (womit sie ja auch dem lateinischen und dem kyrillischen Alphabet ähnlich wäre), sondern auch die Sprache von Atlantis ist dem Griechischen nicht sonderlich ähnlich. Sie weist viel mehr Anklänge ans Nahautl (also die Sprache der Azteken), aber auch ans alte Ägyptische auf. So kommen im Atlantischen häufig die laterale Affrikate, also im Prinzip die Kombination tl, die aber als ein Phonem zählt, vor. Der atlantische Name von Atlantis steht noch nicht fest, aber es könnte so was wie Tlatlan-Ki sein.

  • In diesem Thema habe ich es ganz kurz angerissen: Magie ist in Ythgor Blutmagie. Alle Magie. Dass in den atlantischen Kraftpyramiden magische Energie aus Menschenopfern gewonnen wird, habe ich ja schon genannt. Auch dass beim Schreiben magischer Schrift das eigene Blut des Schreibers als Tinte fungiert. Aber auch beispielsweise die "sanfte" Magie von Lemuria ist Blutmagie, und ich denke, es muss Menschenblut oder zumindest Blut eines kulturschaffenden Wesens (es gibt ja neben Menschen noch ein paar andere kulturschaffende Spezies) sein. Also muss beispielsweise für jeden Flugmantel und für jede Tauchmaske jemand Blut gespendet haben. Wie viel, weiß ich aber noch nicht.


    Zwar ist Blut eine erneuerbare Ressource, dennoch ist Magie sehr umweltschädlich, denn bei jedem magischen Vorgang entsteht Blutabbrand, der in puncto Toxizität für Mensch und Umwelt in einer Liga mit Uran und Quecksilber spielt, und sich auch nicht in harmlosere Substanzen umwandeln lässt. Das ist also ein heftiges Entsorgungsproblem.

  • Es gibt in einigen Ländern (vor allem Atlantis) eine Umweltbewegung, die sich Sorgen um die Verseuchung der Welt durch Blutabbrand macht und die Magie abschaffen will - sie erreicht aber kaum etwas. Es ist auch schon Blutabbrand als Kriegswaffe eingesetzt worden. Ferner kann man verbrauchte magische Schriftstücke daran erkennen, dass die Schrift nicht mehr blutrot, sondern schwarz ist (Blutabbrand ist pechschwarz).

  • Diese Umweltbewegung ist zugleich eine Menschenrechtsbewegung, die Menschenopfer und Euthanasie bekämpft. Speziell in Atlantis werden Alte, unheilbar Kranke, Schwerbehinderte und andere Personen, die nicht arbeiten können oder wollen und der Wirtschaft nichts nützen sondern der Gemeinschaft auf der Tasche liegen, systematisch in Kraftpyramiden verheizt. Außer sie haben eine (private) Rentenversicherung oder anderes Vermögen, von dem sie leben können - was sich freilich nur die Reichsten leben können. Für den Durchschnittsatlanter geht es am Ende des Berufslebens in die Pyramide.

  • Neben Atlantis und Lemuria existiert natürlich auch der dritte "klassische" verlorene Kontinent in Ythgor: Mu im Pazifik. Mu ist riesig, es erstreckt sich von etwas östlich der Philippinen bis zur Osterinsel. Was da für eine Kultur existiert, weiß ich aber noch nicht.


    Ansonsten habe ich herausgefunden, wie in Atlantis der Senat (der als Legislative fungiert und auch den Regierungschef bestimmt) zustande kommt: ganz einfach, die Mandate werden versteigert. So ist dafür gesorgt, dass die Reichen die Politik dominieren und die Armen untergebuttert werden.


    Ferner kommt alle Magie von den cthulhuesken Göttern von Ythgor, und die wollen dafür Blut sehen.

  • Ich habe mir überlegt, eine Umweltschutz- und Bürgerrechtsbewegung, wie wir sie aus der heutigen Welt kennen, passt nicht nach Ythgor! Die gibt es also entweder gar nicht, oder aber in Form einer religiösen Sekte oder eines Ordens, der magische Enthaltsamkeit predigt und sich dem offiziellen Kult verweigert - und dessen Mitglieder als Ketzer verfolgt und, wenn verhaftet, bevorzugt geopfert werden.

  • Der Teil klang auch als wären nicht nur moderne Probleme (Umweltverschmutzung) Thema bzw. das Spiel mit der modernen Sicht darauf, sondern eben auch die moderne Moral darauf, was für mich auch eine überraschende Auswahl war.

  • Im Jade-Imperium gibt es zwei Sehenswürdigkeiten, die das Große Drachentor und das Kleine Drachentor genannt werden. Das Große Drachentor ist ein riesiges Tor, das ein ganzes Tal verschließt. Die Torflügel sind ein paar hundert Meter breit und hoch. Das Kleine Drachentor ist viel kleiner, es ist nicht besonders groß - aber aus einem einzigen Stück Elfenbein geschnitzt. Dazu muss man wissen, dass es in Ythgor Drachen gibt, und die sind richtig groß, nämlich 1-2 Kilometer lang und mit entsprechender Flügelspannweite, mit so gewaltigen Stoßzähnen, dass man daraus zum Beispiel ein ganzes Stadttor schnitzen kann, wie das mit dem Kleinen Drachentor gemacht wurde.


    (Inspiration: Unter dem chinesischen Ort Long Men, was 'Drachentor' bedeutet, habe ich mir immer ein riesiges Tor vorgestellt. Und das Stadttor aus einem einzigen Stück Elfenbein habe ich von Lord Dunsany geklaut, während die kilometergroßen Drachen eine Leihgabe aus Erdsee sind.)

  • Ich will hier mal ein kleines Zahlenbeispiel zum Umweltimpakt der atlantischen und der lemurischen Magie geben. Ein einfacher atlantischer Flugroller verbraucht durchschnittlich ca. 1 Liter Thaumatoplasma pro Flugstunde. Um das herzustellen, braucht man ca. 3 Liter Blut, wobei ca. 100 Gramm Blutabbrand anfallen. Letzteres hört sich nicht nach sehr viel an, aber das Zeug ist extrem giftig, und 100 Gramm Blutabbrand reichen locker aus, um 1000 Quadratkilometer Land unbewohnbar zu machen. Etwa die gleiche Menge Blut, wobei die gleiche Menge Blutabbrand anfällt, wird benötigt, um einen lemurischen Flugmantel herzustellen, aber damit kann man dann ein paar Jahre lang herumfliegen, ohne weiteres Blut zu verbrauchen und weiteren Blutabbrand zu produzieren. Die lemurische Magie ist also weit weniger umweltschädlich als die atlantische, aber wirklich sauber ist auch sie nicht.

  • Die Giftwirkung des Blutabbrands ähnelt der Wirkung radioaktiver Strahlung, wie sie in der Pulp-Horror-Fiktion der 50er und 60er Jahre dargestellt wird. Es entstehen also diverse bizarre Monster und dergleichen. Es ist beispielsweise nichts Ungewöhnliches, in der Nähe einer Kraftpyramide katzengroße und ungewöhnlich intelligente Ratten anzutreffen, die im Dunkeln leuchten.

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