[2b] Ethnographia von Kainomaz

  • Die Tiefen


    Die Tiefen sind Feenwesen und werden zu den Unholden gerechnet, da sie nicht den Gesetzen der Feenhöfe folgen und sich bei Begegnungen mit Nichtfeenwesen nicht immer an konstante Regeln halten.


    Sie begannen als Wechselbälge, die als Klabauter aufwuchsen und sehen entsprechend wie Klabauter aus, jedenfalls weitestgehend. Die Tiefen stammen von jenen ab, die die Klabauter verließen und eigene Gemeinschaften bildeten.


    Keine der größeren Siedlungen der Tiefen gehört wirklich zu Kainomaz. Das Königreich der Eismeertiefen ist nahe (im Eismeer), aber wird nicht zum Kontinent sondern zum Neunzehnmeerozean gerechnet.

    Kleinere Dörfer existieren aber an mehreren Küsten (an der Wasserseite) und haben manchmal Feenpakte mit Fischerdörfern, besonders denen der Kobolde auf dem Schlangenfinger, geschlossen und sorgen für gute Fänge im Austausch gegen … meist zunächst nicht spezifizierte Dienste.

    Da sie als Nachfahren von Wechselbälgen mit so ziemlich allem kreuzbar sind, gibt es unter den Tiefen auch viele Kreuzungen mit anderen Arten. (Einige davon entstanden durch die erwähnten nicht spezifizierten Dienste.)

  • Die Kaperziner


    Die Kaperziner verdanken diesen seltsamen Namen der Tatsache, dass sie erstens kleine Affen sind, zweitens ihr felloses Gesicht im dunklen Fell an einen Totenschädel erinnert (manchmal wirken die Streifen ums Gesicht sogar wie hinter dem Schädel gekreuzte Knochen) und drittens als Seefahrerkultur gelten.


    Ursprünglich Mangrovenbewohner, entdeckten die Kaperziner von sich aus, wie man Flöße und schließlich Boote baut. Erst später eigneten sie sich auch Schiffsbautechniken von anderen Arten an.

    Heutzutage sind die meisten Kaperzinergemeinschaften Schiffsmannschaften, die auf dem Lebenden Ozean oder dem Innenmeer unterwegs sind. Sie leben von Fischerei und Handel und gelegentlich Piraterie, wobei sie für die meisten anderen Seefahrer keine Bedrohung darstellen. Die einzigen, die sich wirklich vor ihnen fürchten müssen, sind die noch kleineren Reptii.

  • Die Reißhörnchen


    Reißhörnchen sind allesfressende Nagetiere, die an Eichhörnchen mit gestreiftem Fell und scharfen Zähnen erinnern. Sie sind auch etwa so groß wie rote Eichhörnchen.

    Sie leben vorwiegend in höher gelegenen Wäldern, etwa da, wo der Wald der Götter und die Teufelsberge sich überlappen.


    Reißhörnchen leben in großen Gruppen, meist in komplexen Baumhäusern oder hohlen Bäumen. Wie es darin aussieht, wie ihre Gesellschaft aufgebaut ist und wie ihre Familienstrukturen funktionieren weiß kaum jemand.


    Ähnlich wie Zkeiih oder Höhlentrolle pflegen auch Reißhörnchen die Tradition ihre Nachbarn zu überfallen und auszuplündern. Anders als Zkeiih oder Höhlentrolle nehmen die meisten Nachbarn sie dabei nicht ernst. Nur andere Reißhörnchen und Reptii sehen sie wirklich als Bedrohung.


    Aus diesem Grund kommt es nicht selten vor, dass sich Reißhörnchen mit Höhlentrollen zusammentun. Manchmal sind sie sogar Teil eines Höhlentrollstammes und leben in Bäumen in einem Trolldorf. In dieser Kombination werden sie wirklich bedrohlich – wer von Trollen belagert wird, möchte nicht auch noch eine Horde Reißhörnchen, die die Mauern hinauf klettern und die Verteidigung sabotieren.


    Natürlich leben auch die Reißhörnchen heutzutage friedlicher mit ihren Nachbarn als früher. Die meisten jedenfalls. Tief im Wald sieht es angeblich ganz anders aus.

  • Die Ameisendrachen


    Als die Ameisendrachen nach Kainomaz kamen, waren sie ein weiteres Volk grüner Werkzeugdrachen, wie auch die Mor-Ger oder die Bergdrachen. Sie ließen sich zunächst im Königreich Torll nieder, speziell im Riesenwald, womit sie so ziemlich die einzigen waren, die dort zu siedeln wagten.

    Als das Reich der Krokodilwürmer das Königreich Torll eroberte, wanderten die Ameisendrachen aus und ließen sich größtenteils in der Schwarzsteinstadt nieder, wo man sie noch heute findet.


    Die Ameisendrachen versuchen traditionell wie Ameisen zu leben, obwohl das natürlich nicht wirklich möglich ist. Eine Gemeinde von Ameisendrachen lebt in einem einzigen großen Gebäude, das wie ein Ameisenhügel aus allem möglichem zusammengebaut ist. In der Schwarzsteinstadt handelt es sich dabei oft um Abfälle, verklebt mit Harz oder speziell hergestellten Klebstoffen.


    Jede Gemeinde hat eine Königin, die theoretisch Anspruch auf alle männlichen Gemeindemitglieder hat. Da Werkzeugdrachen aber nun einmal nicht eusozial sind, kann diese Königin nicht die Mutter aller Ameisendrachen in der Gemeinde sein, es gibt also durchaus Familien, die oft eigene kleine Wohnungen im Hügel haben.


    Die meisten Ameisendrachen sind auch mitten in der Großstadt noch Jäger und Sammler, was allgemein als positiv gesehen wird, da sie Ungeziefer und Müll beseitigen. Zusätzlich betreiben einige von ihnen Pilzzuchten, wie es Blattschneiderameisen tun.


    Natürlich können Werkzeugdrachen nicht wirklich wie Ameisen leben. Anders als Ameisen haben sie Schrift und damit auch Literatur, andere Formen von Kunst, Spielzeuge für Kinder et cetera. Und in der Schwarzsteinstadt kommt es natürlich auch vor, dass sie Dinge kaufen oder verkaufen.


    Heutzutage sind natürlich nicht mehr alle Ameisendrachen grüne Werkzeugdrachen. Einige sind nicht einmal Drachen. Obwohl es für viele eingeheiratete oder anderweitig von außen aufgenommene Ameisendrachen oft nicht leicht ist, sich daran zu gewöhnen in und oft auch von Müll zu leben.

  • Dinosaurier


    Selbst wenn wir die Vögel nicht mitzählen, gibt es auf Kainomaz eine ganze Menge Dinosaurier. Die meisten davon in Deinos. Vier davon sind kulturschaffende Arten.


    Der Angelosaurus ist ein großer Entenschnabeldinosaurier, der sich vorwiegend auf allen Vieren bewegt. Die Angelosaurier gehörten zu einer der ersten Zivilisationen von Otakaz und waren einmal über den ganzen Kontinent verbreitet. Heute findet man sie fast nur noch in Deinos. Sie bauen nicht selbst und verwenden kaum Werkzeuge, ihre Fähigkeiten liegen eher auf sozialem Gebiet. So leben in ihren Herden auch die Draken oder Draks, kleine Theropoden, deren Hände sehr viel besser zum Werkzeuggebrauch geeignet sind. Während Angelosaurier zwar ohne die Draken überleben können, sie aber brauchen um Handel oder Geschichtsschreibung zu betreiben, sind die Draken eigentlich auf die Angelosaurier nicht angewiesen und finden sich heute oft in der Schwarzsteinstadt.


    Vermutlich eng mit dem Drak verwandt aber deutlich größer ist der Mephistosaurus, so genannt wegen der Hörner, mit denen er ein bisschen an einen Carnotaurus erinnert.

    Die Mephistosaurier gab es nie in großer Zahl, doch sie haben ihre eigene Kultur, die vor allem für ihre Schriftwerke bekannt ist. Es ist schwer zu beurteilen, wie viel von ihrer Geschichtsschreibung wahr ist, denn sie haben Tatsachenberichte, Mythen und reine Funktion immer im selben ausschweifenden Stil festgehalten und ihnen denselben Wert beigemessen.

    Die größte Ansammlung von Mephistosauriern findet man nicht in Deinos sondern in den Unabhängigen Landen am Weißfedersee.


    Die Drakanier sind ein Volk aus verschiedenen Unterarten der Spezies Drakoceratops, aufrecht gehender Ceratopier. Hauptsächlich findet man sie in Deinos, wo Drakania ihre größte Siedlung ist.

    Die Drakanier gelten als kriegerisch und in früheren Zeiten beherrschten sie von Drakania aus die nähere Umgebung und reagierten auf Provokationen mit ausgedehnten Feldzügen. Das hat sich mittlerweile aber auch beruhigt.

    (Als sich der neue Neskar in Deltaland erhob, verbündete sich Drakania mit ihm und drakanische Truppen waren an Angriffen auf Grachadan und die Schwarzsteinstadt beteiligt, aber davon distanziert sich die aktuelle drakanische Regierung ausdrücklich.)


    Natürlich gibt es vereinzelte andere zivilisierte Dinosaurier, die von außerhalb eingewandert sind, und natürlich auch ein paar zivilisierte Vögel, wie die verschiedenen Seeschwäne oder die Goldagos.

  • Du hast ja sehr viele und auch originelle kulturschaffende Spezies in Deiner Welt! Wow!

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