[WBO 2024] Nachbesprechung

Dann spam ich auch schon mal zu den ersten drei Beiträgen (und hoffe drauf, daß andere das auch tun - ich bin nämlich super gespannt auf einige der Fragen, die bei den Juroren noch offengeblieben sind! ).

"Kommunikation/Sprache"

Vinni

JAAAAAAAAAAAAHA, ich mußte immer wieder der Versuchung widerstehen, da ein Komma reinzumachen!

Das Ganze ist halt angelehnt an chinesische Konzepte, die bei uns keine direkte Entsprechung haben und dann oft in den Übersetzungen tatsächlich ohne Komma dargestellt werden. Vermutlich vor dem Hintergrund, daß man aus einem einzelnen Wort keinen Nebensatz generieren möchte. Manchmal wird das dann alternativ mit Bindestrichen dargestellt, da war ich noch am Überlegen, ob das nicht hilfreicher wäre. Hätte vielleicht auch besser zu den Bindestrichen des Ursprungswortes gepaßt ...

Also: Feuer-das-seinen-letzten-Atemzug-nimmt

Shay

Aye, das Ganze ist schon eine ziemliche Gratwanderung. Versucht man es eindeutig und verständlich zu definieren, verliert es seine Bedeutung als Konzept. Je schwammiger und gegensätzlicher es wird, umso mehr verliert es hingegen seine Bedeutung als Wort. Ich denke, das ist gerade bei den jüngeren Leute auch inworld ein ziemliches Problem ...

Bezüglich der Wichtigkeit: Im Prinzip, auch wenn sich die Nomaden gegen diese Einschätzung wehren, ich würd's tatsächlich auch gerade in seiner Widersprüchlichkeit einfach als zentrale Philosophie werten. Das wird einem einfach schon mit der Muttermilch eingeflößt. Zudem würd ich mir vom Ursprung her vorstellen, daß einiges davon vielleicht sogar mehr oder weniger direkt von den heute toten Göttern kommt, also eventuell lange schon als religiöses Konzept bestanden hat, bevor es irgendwann einfach ein essenzieller Teil der Kultur selbst wurde.

Skelch I.

Sorry - ich muß zugeben, das ist wirklich schwer einzuschätzen ...

Ich weiß nicht, ob da der Hintergrund hilft, daß es eben von chinesischen Ein-Wort-Konzepten inspiriert ist, die selbst mit Erklärung noch sehr viel Spielraum für Interpretationen lassen und teils regelrecht konträr von unterschiedlichen Leuten ausgelegt werden.

"Kriminalität/Konflikt"

Vinni

Gedacht war es so, daß das Ganze in sich ein inworld Text eines konservativen Traditionalisten ist, der seine Kapitel dann jeweils mit Zitaten einleitet. Also, alles außerhalb dieser Zitate ist von derselben Person verfaßt.

Bei eklig hast du übrigens den Part vergessen, daß man jemanden für angebliche Gedanken an einen anderen vor Gericht bringen kann ...

(Aber ich bin generell froh, daß rausgekommen ist, wie widerlich die ehemalige Hochkultur eben auch sein konnte. Auch wenn man gerne mit verklärtem Blick auf die guten, alten Zeiten der zivilisierten Reiche zurückblickt, ein Utopia war es eben auch nicht.)

Bezüglich Harem, hilft es da zu wissen, daß das Ganze Science Fantasy ist? Von Kameraüberwachung (wenn die Eheleute arschig genug sind - yikes) bis hin zu Gentests (so man sich solche überhaupt leisten kann) ist da durchaus einiges an Spielraum drin. Letzteres hatte ich auch bei der Rangfolge der Kinder beim Konkubinat im Hinterkopf. Da mag vielleicht der ein oder andere Intrigant schon einen Vaterschaftstest fordern, um einen vermeintlich legitimen Erben als Kind einer männlichen Konkubine zu entlarven.

Auf den Feuervogel wollt ich nicht näher eingehen, damit man den Text wenigstens nicht GANZ so einfach zu ordnen kann (auch wenn ich weiß, daß das vergebene Liebesmüh ist ). Die Götter der Hintergrundwelt sind vor einigen Jahrhunderten im Zuge einer Invasion anderer Sternsysteme und deren Götter vernichtet worden. Auch wenn sich die Götter eh immer eher aus dem Leben der Menschen rausgehalten haben, standen die mickrigen Überreste der damaligen Reiche aber jetzt plötzlich ganz ohne diese geistliche Führung da. Das hat natürlich bei manchem ein wenig den Druck rausgenommen, sich an die alten Regeln zu halten ... ist ja kein Feuervogel mehr da, der einen dafür strafen könnte (einmal davon abgesehen, daß der ohnehin Besseres zu tun gehabt hätte, als sich über irgendwelche Vergehen unbedeutender Menschlein Gedanken zu machen ).

Torfi

Aber ... aber ... das Kavaliersdelikt hat sogar ein eigenes Kapitel!

Also, gedacht war es so: Von der ursprünglichen Todesstrafe (100 Stockhiebe und Verbannung sind wenig mehr als "versteckte" Todesstrafen) wurde das Ganze eben auf 3 Tagsätze reduziert. Was ursprünglich ein absoluter Skandal war, wird heute als ganz normal angesehen. Wo man früher nicht einmal daran DENKEN durfte, gibt es heute eigene Systeme dafür.

Gestraft wird heute mehr oder weniger nur noch, weil's halt Tradition ist und sich noch niemand die Mühe gemacht hat, den Firlefanz endlich ganz aus den Gesetzen zu streichen (so wie meine Familie vor Jahren mal eine Abgabe für Pferde-Anhänge-Pflöcke zahlen mußte, weil noch niemand diesen Paragraphen aus dem Gesetz rausgestrichen hat).

Jah, der Blick von außen fehlt natürlich bei einem derart radikalen inworld Text. Generell würd ich sagen, abgesehen von solchen Traditionalisten sind die Leute einfach froh, daß sie mehr oder weniger selbst über ihr Privatleben entscheiden können. Das System wird NATÜRLICH vom ein oder anderen Ehepartner ausgenutzt, aber insgesamt sehen es die Leute schon als Verbesserung zu den früheren Gesetzen.

"Feiertag"

Silph

Der Zusammenhang mit dem Mond ist eigentlich rein symbolisch - der Feuervogel wird mit der Sonne assoziiert, der Blaue Drache mit dem Mond (bzw den Monden - die bewohnten Planeten des Systems haben jeweils exakt einen davon). Daher finden sich bei den Anhängern des Blauen Drachen viele religiöse Aspekte, die mit dem Mond zusammenhängen. Eine tatsächliche (magische) Grundlage hat das Ganze aber nicht. Oder nur sehr indirekt, wie etwa beim Menstruationszyklus der Frau (der im Gegensatz zur Mondbahn tatsächlich magische Auswirkungen hat).

Was der Blaue Drache wirklich ist (bzw war) ist ein wenig spoilerig für die Geschichte, aber im Glauben der Leute zumindest war er tatsächlich die manifestierte Form des Eisgottes.

("Das Göttliche" ist ein eher komplexer/schwammiger Begriff und wird inworld teils unterschiedlich genutzt. Im Prinzip ist es die Gesamtheit der Schöpfung. Die Götter selbst, sowie alles, was sie geschaffen haben. Das Schicksal. Die Magie. Nachdem die Götter des Systems vernichtet wurden, wird der Begriff heute auch oft als "Ersatz" genutzt, man betet halt nicht mehr zu den Göttern selbst, sondern zum Göttlichen allgemein.)

Vinni

Stimmt, der Kontrast zwischen "keine bleibenden Schäden" und dem Blenden ist im Text selbst nicht begründet. Teils weil es der Schreiberling eben selbst nicht versteht ("... sofern diese keine negativen Folgen auf den eigenen Gesundheitszustand haben – wobei Letzteres durchaus übertreten wird ..."), teils weil ein wichtiger Aspekt bewußt ausgelassen worden ist:
Bei den Aokasô handelt es sich entgegen der Vermutung des Schreibers nicht um ein Volk, sondern um die Gemeinschaft der Blauen Hexen, die starke Empfindungen (wie zB Schmerz und Leid ) für ihre Magie nutzen. Die Blendung während des Festes ist nach ihrem Verständnis kein "Schaden" an sich, im Gegenteil - die ältesten und mächtigsten unter den Hexen demonstrieren damit, daß sie ihre Augen gar nicht mehr benötigen. Sie sind tief genug mit der Schöpfung verbunden, daß sie die Welt auf alternative Art und Weise wahrnehmen können, und teils mit Ablegen des physischen Gesichtssinns sogar noch eine Spur deutlicher. "Hexenauge" ist also ein deutlich passenderer Begriff, als sich der Schreiber selbst bewußt ist.

Das mit der Schmerzempfindlichkeit ist nur schlecht von mir ausgedrückt gewesen. Mit "Herabsetzen der Schmerzschwelle" (im Nachhinein gesehen paßt schon die Formulierung an sich nicht, wäre ja in beiden Fällen ein ANHEBEN) war gemeint, daß sie wesentlich mehr Schmerz ertragen können, bevor sie an ihre Grenzen stoßen - also der Körper mit Bewußtlosigkeit oder Schlimmerem darauf reagiert. Da die Hexen Erinnerungen an den Schmerz während des Festes unter anderem für die Magie nutzen, wär's natürlich kontraproduktiv, würden sie weniger davon empfinden ...

Eine wirkliche Altersgrenze gibt es bei beidem nicht - da kann man tatsächlich davon ausgehen, daß je nach Ermessen der Eltern eines der Kinder auch schon mal das dreijährige Geschwisterchen mitschleifen muß. "Abhärtung" ist ein zentrales Thema bei den Blauen Hexen, und wenn so ein Stöpsel tatsächlich draufgeht, dann hätte er es "eh nie durch die Prüfungen geschafft". "Eltern des Jahres" ist keine Auszeichnung, die üblicherweise an die Aokasô geht ...

Bei den Älteren entscheidet jeder selbst, ob er noch an der Orgie dem nächtlichen Ritual teilnehmen möchte, wobei "Spaß an der Freud" als Grund eher verpönt ist. Hintergrund dieses Teils des Festes ist es einfach, möglichst viele der weiblichen Teilnehmer schwanger zu bekommen, um die rückläufige Geburtenrate auszugleichen. Wenn da ein alter Knacker die bereits müden Schwimmerchen einbringt oder sich ein Weibchen nach der Menopause vergnügt, gibt das allgemein eher böse Blicke. Die dürfen sich den Rest der Zeit gerne durch die gesamte Gemeinschaft schlafen, aber dieser Teil des Rituals gehört halt eigentlich den "fruchtbaren" Leuten.

Shay

War wieder schlecht von mir ausgedrückt, "zu beider Seiten des Äquators" sollte eigentlich nur heißen, daß sie in den jeweils kältesten Regionen beider Halbkugeln leben. Also mehr in Richtung der Pole, nur eben auf beiden Seiten des Planeten.

ABER: Es gibt tatsächlich Eiswüsten in Äquatornähe. Obwohl die Götter das normalerweise vermeiden (weil anstrengend, dort ein funktionierendes Biosystem zu erhalten), handelt es sich bei der Heimat der Aokasô tatsächlich um einen Eisplaneten. Es gibt um den Äquator herum einen grünen Gürtel und auf dem Planeten verteilt von Vulkanen erwärmte Grünflächen, aber an und für sich dominieren Schneelandschaften und Eiswüsten.

Stimmt eigentlich, so hab ich das noch gar nicht gesehen!

PBard

Quote

... Die dürfen sich den Rest der Zeit gerne durch die gesamte Gemeinschaft schlafen, aber dieser Teil des Rituals gehört halt eigentlich den "fruchtbaren" Leuten.

Ja, klingt nachvollziehbar... stand nur leider nicht so im Beitrag

Kategorie: Feiertag

Erstmal danke an alle Juror:innen für die vielen Punkte trotz des kurzen und unhübschen Beitrags! Gerade deine 40 Punkte, Shay, haben mich sehr überrascht, weil ich den Beitrag eindeutig für den schlechteren der Woche gehalten habe. (Und jetzt warte ich darauf, wie mein Lieblingsbeitrag des Jahres total zerrissen wird. )

Quote from @Silph

Was mir nicht ganz klar ist, ist, ob der Austausch von Kindern jedes Mal stattfindet, wenn die Tum eine Stadt besuchen, oder nur mit Àgàglà, weil diese eine Sonderstellung hat. Ob es noch andere Nomadenstämme gibt, die diese Tradition pflegen, oder ob es ein spezieller Austausch nur zwischen diesen beiden Parteien ist.

Die Nomaden leben zwar auch zwischen den Städten, aber hauptsächlich in den Savannen westlich des Bundes. Àgàglà hat als westlichste Stadt einfach den meisten Kontakt mit ihnen und war auch im Krieg an der vordersten Front. Hier gibt es die Überlassung mit Abstand im größten Maßstab und auch die Einstellungen dazu sind am positivsten von allen Städten. Ähnliches gilt für die Tum, die schon seit jeher, im Guten wie im Bösen, den meisten Kontakt mit den Städten hatten. Sie besuchen allerdings auch andere Städte, wobei es da auch Gruppen gibt, die einzelne der östlicheren Städte mehr frequentieren. Die Savanne und die einzelnen Karawanenrouten sind da mehr oder weniger aufgeteilt zwischen den Stämmen.

Quote from @Silph

Und sehen Nomaden und Städter eigentlich unterschiedlich aus oder haben beide Gruppen Hörner und Kopfschuppen?

Das ganze spielt in einer Region, in der fast alle Einwohner Harân sind - knapp zwei Meter große aufrechtgehende Reptiloide, natürlich mit Schuppenhaut und auch ein paar eher kleinen Hörnern auf dem Kopf.

Quote from @Silph

ich finde es ein großartiges Detail, dass es im Grunde vollkommen egal ist, ob die Familien ihre Kinder wiedererkennen oder nicht.

Danke! Das ganze sollte schon eher wholesome sein und gerade bei diesem Teil wollen sich die Familien einfach freuen, sich wiederzusehen. Da braucht niemand Druck und Shaming, das mit einer Nicht-Wiedererkennung einhergeht.

Quote from @Vinni

Kopfschuppen und Hornwülste, upsi, da wird mir erst kurz vor Ende klar, dass mein inneres Bild von menschlichen Nomaden nicht stimmt. Falls die Überraschung keine Absicht war, dann wär vielleicht weiter vorn ein kurzer Hinweis für den größeren Kontext hilfreich gewesen.

Ja, naja, ich tendiere dazu, die Spezieszugehörigkeit immer eher beiläufig zu erwähnen. Vorangestellte Absätze oder Infoboxen kommen mir bei so einem Beitrag irgendwie unpassend vor und ein Exkurs im Text passt auch nicht rein. Da mache ich lieber Andeutungen an Stellen, wo es Sinn ergibt oder unvermeidlich ist, und mache den Text damit etwas mehr intriguing... oder verwirrend anscheinend.

Quote from @Vinni

Ein paar mehr Details wären schön gewesen, vielleicht auch eine optische Aufhübschung des Textes, da machen ein paar Absätze und Untergliederungen schon viel her.

Ja, die Version hat es leider nicht mehr online geschafft. Die Idee kam mir erst 22 Uhr und abgegeben hab ich die Rohversion 23:58, nachdem ich schon wieder vergessen hatte, dass der Dateiname keine Umlaute enthalten darf. War schon ganz schön unangenehm, als ich festgestellt habe, dass ich nicht mal ne Überschrift eingefügt und obendrein vergessen hatte, die Aufgabenstellung vom Anfang zu löschen...

Nikedah

Quote

Da mache ich lieber Andeutungen an Stellen, wo es Sinn ergibt oder unvermeidlich ist, und mache den Text damit etwas mehr intriguing... oder verwirrend anscheinend.

Ich sag doch, falls es keine Absicht war. Offenbar war es eine, also ist doch alles prima.

Quote from Nikedah

Gerade deine 40 Punkte, Shay, haben mich sehr überrascht, weil ich den Beitrag eindeutig für den schlechteren der Woche gehalten habe. (Und jetzt warte ich darauf, wie mein Lieblingsbeitrag des Jahres total zerrissen wird. )

Den anderen Beitrag kenne ich ja noch nicht.

Ich hab bei meinem Feiertagsbeitrag anscheinend etwas zu sehr darauf gebaut, dass sich Dinge zwischen den Zeilen lesen oder aus dem Kontext der Aufgabenstellung erschließen lassen.

Deshalb jetzt hier mal einige Erläuterungen.

Quote from Silph

Mich würde interessieren, ob Konans Preis immer die Daumen sind (sind es beide?). Da es einen Richtblock mit entsprechenden Aussparungen gab, vermute ich das.

Quote from Vinni

Sind es immer die Daumen, die abgeschlagen werden (sind es überhaupt beide Daumen? Er schlägt einmal zu, aber es ist von blutigen Händen die Rede?). Es gibt eine vorgefertigte Daumenabschlagschablone?

Ja, richtig geschlussfolgert, es sind immer die Daumen, der Steinblock ist deshalb daran angepasst. Es sind beide Daumen. Die werden so in den Stein gelegt, dass man sie mit einem Hieb abtrennen kann.

Quote from Vinni

Wer ist überhaupt Kona, um dessen Preis es geht?

Kona ist der Kriegsgott der Mihtischyen. Die Sängerin am Anfang des Textes singt von ihm, da der Feiertag zu seinen Ehren stattfindet. Kona's Prinzip ist es, dass ein Gegner auf dem Schlachtfeld ihm zusteht. Das heißt, er darf nicht einfach verschont werden. Dafür bedarf es einer Gegenleistung. Diese ist dann Konas Preis für "die befreite Seele".

Quote from Silph

Auch würde mich der Hintergrund interessieren, aus dem gefeiert wird, dass eine Feindin eben nicht hingerichtet wird.

Quote from Vinni

Was genau wird gefeiert?

Quote from Shay

Denn die Geschichte könnte zwar an einem Feiertag spielen, aber um was für einen Feiertag es sich da handelt, und ob die Freilassungen eines Gefangenen dazu gehört oder ob es nur ein Zufall ist, dass Schjyon an diesem Tag freigelassen wird, wird aus dem Text nicht klar.

Ja es ist tatsächlich ein Feiertag und der Feiertag besteht auch im Kern aus genau dem, das ich geschildert habe. Es ist also nicht zufällig, dass Schjyon an genau diesem Tag verstümmelt wird, sondern eben genau der Gegenstand. Deshalb sagt Xawan auch "Wir sind heute hier, um diese, ihre neue Freiheit, zu feiern."

Die Teschye, denen Schjyon angehört, sind Gegner der Mitischyen. Kernelement der Armee der Teschye sind ihre Eliteschwertkämpfer, zu denen auch Schjyon gehört. Die sind aus Sicht der Mitischyen für den Gegner ohne ihre Daumen natürlich nicht mehr besonders brauchbar. Schwertkampf macht sich ohne nicht so gut.

Warum sie freigelassen und nicht hingerichtet werden, hat wohl mehrere Gründe. Vielleicht mitunter wirklich eine krude Form von Barmherzigkeit, sicherlich zu großen Teilen Demütigung und auch in gewisser Weise Abschreckung gegenüber den Teschye.

Quote from Silph

da Schjyon am Ende des Textes ohnmächtig wird, besteht ja auch noch immer die Möglichkeit, dass sie nicht überlebt.

Das ist den Mitischyen zumeist relativ egal, ab dem Moment, in dem Konas Preis erbracht ist, sind die Opfer frei und die Mitischyen sehen sich nicht mehr für sie verantwortlich. Das Tor symbolisiert der Rand des Kraters, in dem die Mitischyen leben und den sie gegen die Teschye verteidigen. Ich kann aber verraten, dass Schjyon tatsächlich überlebt, da sie direkt von Heilern der Teschye versorgt wird, die über Spione von den Terminen für Konas Preis mitbekommen. (Was die Mitischyen nicht weiter stört, ihnen geht es ja nicht darum, die Gefangenen umzubringen.)

Quote from Vinni

Und ist es überhaupt eine Körpermodifikation, wenn jemand anderes verstümmelt wird?

Wikipedia hat nirgendwo was von Freiwilligkeit geschrieben und führt Beschneidungen (explizit auch weibliche) als Beispiel ...

So, nachdem's jetzt zwei neue Kategorien sind (danke nochmal an Shay für's Aushelfen!), mach ich mal hier weiter:

"Historisches Ereignis"

Yelaja

Ja, der Brief krankt wie viele andere meiner Beiträge leider an meiner Angst, zu lange Beiträge zu verfassen, die dann unnötig viel Leseaufwand bedeuten. Und ich bin fürchterlich unbeholfen beim Kürzen. In der ersten Fassung kam noch deutlicher heraus, daß die beiden in regem Briefkontakt zueinander stehen, und es gab deutlich mehr über die Tochter zu lesen, die ihren Vater gerne mal wie ein kleines Kind behandelt ...

Die fehlende Begründung, warum die Entdeckung die beiden Reiche zumindest nominell vereint hat, liegt aber rein daran, daß ich das Detail von vornherein verbaselt habt.

Ich hoff, das wird jetzt nicht zu weit ausgeholt, aber: die beiden Reiche sind zur damaligen Zeit auf einem erdähnlichen Planeten angesiedelt, auf dem die beiden Elemente NICHT vorkommen. Die gibt's nur jeweils auf den benachbarten Eis- und Wüstenplaneten. Vor Entdeckung dieser Energiequelle gab's natürlich nicht einmal annähernd so etwas wie Raumfahrt, die beiden Planeten sind rein nur über die Götter, bzw deren Priester erreichbar gewesen.

Wollte man also an den blauen Kristall kommen, mußte man es sich mit den Priestern des Blauen Drachen gutstellen, während man für den Abbau des roten Gesteins die Gunst der Priester des Flammenvogels benötigt hat. Durch die Feindschaft zwischen beiden Reichen (die jeweils eine der Gottheiten verehrt haben) war es also fast unmöglich, an beide zu kommen. Zuerst hat man also widerwillig Handel zwischen den Reichen aufgenommen, um dann etwa sechs Jahrzehnte später über die Zusammenlegung beider Reiche einen beständigeren Frieden (und damit unkomplizierten Handel) zu gewährleisten.

Lyrillies

Ohja, da hätte sich noch eine Menge mehr schreiben lassen! Ich pack's mal in Kurzform in einen Spoiler, falls dich die Antworten auf die Fragen noch interessieren, auch wenn sie nicht mehr schön verpackt als Inworld-Brief kommen!

Bezüglich der Gründe, warum die Entdeckung so lange auf sich warten hat lassen:

Die Welt ist wie oben bei der Antwort an Yelaja beschrieben aufgeteilt. Die Steine kommen eben von Planeten, die damals noch einer relativ kleinen Gruppe an Personen überhaupt zugänglich waren. Entdeckt (und für religiöse Zwecke genutzt) wurden sie sicherlich schon länger, aber durch die Feindschaft zwischen den Reichen gab's da relativ wenig Austausch. Jedes Element für sich gesehen weist auch keinerlei Besonderheiten auf, erst zusammen werden sie zu einer mächtigen Energiequelle.

Die Skulptur der beiden war dann entsprechend einfach die erste Gelegenheit, zu der jemand diese zusammengefügt hat. Bis zur Eingliederung des Reichs der Waage wäre niemand auf die Idee gekommen, religiös bedeutsame Steine von "verfeindeten" Göttern zu kombinieren.

Alpha Centauri

Ja, mittlerweile bereu ich wirklich ein wenig, daß ich so feig war, keine längeren Texte einreichen zu wollen. Und ich werd mir auch weniger Gedanken darum machen, ob man die Welt am Text erkennen kann - darunter hat der Detailreichtum auch deutlich gelitten. Ich werd nächstes Jahr versuchen, da einen besseren Mittelweg zu finden, ohne die Juroren dann mit 20seitigen Texten zu erschlagen!

(Lokale) Persönlichkeit

Glafo

Ja, ich war mir da anfangs auch sehr unsicher. Bei der Antwort im Fragen-Thread dacht ich mir dann aber: Sei's drum, probier's einfach, mehr als Punkteabzug kann's ja eh nicht geben!

Wegen mehr Details wieder dasselbe Problem - meine Angst davor, zu viele Seiten zu schreiben. Ich dachte mir bei den 5 ja schon, ihr pfeffert mir den Text um die Ohren ...

Shay

(Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, rein nur auf die Fragen einzugehen und weniger auf die Bewertungen der Texte - aber ich wollt mich unbedingt für den Eindruck bedanken, daß man mit dem Grüppchen mitfiebern konnte! Ich hab Probleme mit dem Einschätzen, ob ich überhaupt nachvollziehbare/ansprechende Figuren hinbekomm, und entsprechend hat mich der Kommentar gefreut!)

Also, der beschriebene Angriff galt eigentlich nur sekundär den Bewohnern des Planeten. Hauptziel waren die beiden Götter, die (aus den Menschen unbekannten Gründen) von einer Gruppe Götter aus anderen Sternsystemen vernichtet werden sollten. Die Menschen waren da quasi mehr Kollateralschaden und/oder Druckmittel, um die Götter aus der Reserve zu locken.

Und tatsächlich treffen nach und nach auch weitere Überlebende ein. Manche behaupten, der Wille des Göttlichen hätte sie genauso da hingeführt wie unsere kleine Gruppe. Andere hören einfach im Laufe der Jahr(zehnt/hundert)e von diesem Ort. Der hat, ohne daß es unsere ursprünglichen Entdecker zu dem Zeitpunkt wissen, auch tatsächlich nochmals eine besondere Bedeutung, aber das spoiler ich dann erst, wenn die anderen Disziplinen bewertet sind. Sharyakis Schild kommt nämlich tatsächlich noch in einem weiteren Beitrag vor ...

Sirion Tond

Aye, Jaer ist tatsächlich eine Science Fantasy Welt - mit raumfahrenden Völkern, aber eben auch realen Göttern, die unter anderem ihren Priestern magieähnliche Fähigkeiten verleihen können. Verwirrung wollte ich damit aber natürlich nicht stiften!

Wegen des Bezugs war ich wie gesagt auch eher unsicher. Erschwerend kommt wohl noch dazu, daß ich offenbar nicht ausdrücklich genug war, was Sharyakis Wissensstand wegen des Ortes anbelangt. Tatsächlich sollte nicht der Eindruck entstehen, daß sie die Gruppe dorthin führen wollte. Sie ist einfach Daumen mal Pi ihrem Instinkt gefolgt (Teil des Glaubens ist, daß die Essenz der Götter in Form von Strömungen jene leitet, die sich vertrauensvoll ihrer Intuition hingeben können), und ab dem Gebirgspaß hat dann Qin auf gut Glück die Richtung angegeben. Beim Durchlesen hab ich aber selbst gemerkt, daß ich da viel zu schwammig war. Mal wieder nicht alle Gedanken auch wirklich in Worte gepackt.

(Aber wie gesagt, ich hatte mich generell darauf eingestellt, daß ich für ihre Rolle als ursprüngliche Leiterin der Gruppe Punkte abgezogen bekommen könnte.)

Daß zu Sharyaki selbst nicht mehr Infos vorkommen, liegt diesmal auch tatsächlich nicht daran, daß ich auch hier natürlich erst einmal kräftig kürzen mußte. Von ihr ist dabei, wenn ich mich recht erinner, nichts weggefallen. Ich wollte sie ein wenig so undefiniert belassen, wie der Rest der Gruppe sie ebenfalls wahrnimmt, auch wenn Qin natürlich deutlich mehr über sie weiß. Punkteabzug hatte ich dabei nicht auf dem Radar, aber du hast Recht, für 5 Punkte hätte da man gut und gerne noch mehr Details einbauen können - vielleicht am Ende beim Gespräch mit Mari, die ihn sicherlich in den ersten Wochen mit Fragen über Sharyaki gelöchert hat.

So ...

(Lokale) Persönlichkeit

Glafo , Shay , Sirion Tond :

Ja, das war ein paar Tage nachdem ich es versäumt habe, zwei Beiträge hochzuladen. Von daher wollte ich einfach was spaßiges schreiben und die Punkte waren mir nicht so wichtig. Von daher bin ich mit der Platzierung auch völlig einverstanden.

Das "Reim dich oder ich fress dich", das Sirion Tond aufgefallen ist, ist allerdings schon Absicht. Es sollte nicht zu professionell klingen, stammt ja von Piraten.

Sind übrigens Lieder, die Melodie für das erste sollten einige kennen ...

Deponia - 01. Hussa - Ich muss dann mal Weg (youtube.com)

Das zweite ist mehr improvisiert gewesen. Ganz vage angelehnt an das:

Captain Blake (youtube.com)

Lokale Persönlichkeit:

Ich hab es mal riskiert, es bei einer kryptischen Erklärung zu belassen, damit die Geschichte rund bleibt - aber wenn euch das Geschriebene gefallen hat, kann ich mit dem Punktabzug gut leben.

Shay

Quote

...aber ich muss leider bei der Vorlagentreue Punkte abziehen. Denn warum die Meerenge jetzt so heißt, kam nicht wirklich raus, dabei wäre es meiner Meinung nach recht einfach gewesen ("gefährliche Meerenge, nur wenn die Mannschaft ein wird wie VierSchwestern kann das Schiff sicher passieren").

Das ist aber nicht der Grund, warum die Meerenge so heißt Das wär zu einfach und entspricht nicht der dahinterstehenden kitarischen Philosophie (die ich zugegebenermaßen auch noch nicht komplett verstehe). Es ist schon eher so, wie Membo sagt: Vier Schwestern ist ein Symbol für Pflichterfüllung und der Pflichterfüllung wollte man bei der Benennung ein Denkmal setzen (so wie man hier Straßen auch mal random "Straße der Deutsch-Sowjetischen-Freundschaft" benennt).

Sirion Tond

Quote

Ist die Person der Vier Schwestern allgemein als Pflichtbewusstsein bekannt oder anderswo "eingesetzt"? (zumindest unter den Kitaru)

Ich glaube ja, Details weiß ich noch nicht, aber vielleicht taucht sie ja in anderen Geschichten noch mal auf. Es gibt sicherlich auch einen Wetterbezug, aber der Fokus liegt eben auf dem Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse, der Einigkeit und der Pflichterfüllung. ich kann mir auch vorstellen, dass Vier Schwestern eine Rolle spielt auf politischer Ebene, wenn es beispielsweise darum geht, Einigung unter verschiedenen politischen Fraktionen oder Stämmen zu finden

Und hey, ich kann auf Kitarisch jetzt bis vier zählen

Waffn/Werkzeuge:

Thalak - Ich wundere mich, warum du bei der Bewertung nix dazugeschrieben hast, keine Lust, keine Zeit, keine Meinung?

Alpha Centauri - Schön, dass es aufgefallen ist, dass ich die Mythologie-Aufgabe gleich mit gemacht habe Damit hab ich den Aufhänger für die Aufgabe gefunden und hatte die Idee.

Ich freu mich, dass es für Gold gereicht hat

Vinni Ich wollte eigentlich noch was dazu geschrieben haben. Leider kamen vor und während der WBO - und auch weiterhin - viele persönliche, z.B. medizinische Probleme auf. Die Beiträge konnte ich noch in Ruhe lesen und hatte auch schon die Punkteverteilung im Kopf, die schriftliche Bewertung hab ich aber nicht mehr geschafft. Ich denke allerdings trotz allem habe ich die Punkte nach besten Wissen und Gewissen verteilt. Wenn es jemandem sehr wichtig ist, von mir noch eine schriftliche Bewertung zu bekommen, dann möge man mich bitte kontaktieren (taggen/pn) dann mach ich das in Zukunft noch, aber das wird voraussichtlich noch einige Wochen dauern.

Thalak Mit einer solchen Erklärung kann ich gut leben und wünsche natürlich gute Besserung in allen Belangen

Ganz kommentarlos kein Kommentar, sah für mich nur nach keine Lust aus (was ich mir bei dir gar nicht vorstellen konnnte), deshalb die Nachfrage.

Quote from Vinni

Thalak Mit einer solchen Erklärung kann ich gut leben und wünsche natürlich gute Besserung in allen Belangen

Ganz kommentarlos kein Kommentar, sah für mich nur nach keine Lust aus (was ich mir bei dir gar nicht vorstellen konnnte), deshalb die Nachfrage.

Vielen Dank!

Und nein an der Lust hat es garantiert nicht gelegen. Ich freue mich jedes Jahr wie ein Kind auf die WBO und doch schaff ich es leider kaum noch (dieses Jahr gar nicht) selbst Beiträge abzugeben. Das es dieses Jahr auch mit der Jury eng wurde, ärgert mich noch mehr. Ich schaue das ich noch was nachreiche - aus Erfahrung denke ich kann ich aber schon sagen das die Bewertung deines Beitrags nur aus Lob bestehen wird

Eine Entschuldigung an die Personen, die bei mir eine etwas sehr strenge Bewertung bei der Vorgabentreue bekommen haben. Mir ist beim Nachsehen gerade aufgefallen, dass ich hier scheinbar besonders häufig etwas strenger Bewertet habe als meine Mitjuror*innen. Ich hoffe es fühlt sich dadurch niemand abgestraft. Ich weiß noch nicht genau, woran es lag, aber ich werde zusehen, dass ich hier zukünftig etwas offener an die Sache heran gehen werde.

(Bei den anderen Punkten finde ich es eher nachvollziehbar, dass die Meinungen der Bewertenden auseinander gehen, bei Vorgabentreue gibt es ja aber eine recht klare Leitlinie und deshalb ist die Abweichung hier höchstwahrscheinlich einer zu strengen Auslegung meinerseits geschuldet.)

Oh ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass auch (oder sogar gerade) bei Vorgabentreue die Auffassungen weit auseinander gehen können.

Du musst dich da als Juror auch imo nicht für rechtfertigen. Dafür haben wir ja drei Juroren, um einen aussagekräftigeren Mittelweg zu bekommen

Das stimmt. Die letzten Jahre war es auch nicht so, dass es mir aufgefallen wäre, dass ich da besonders starke Abweichungen nach unten hatte im gegensatz zu meinen Mitjuror*innen, aber dieses Jahr halt irgendwie schon. Deshalb wollte ich einfach kurz angemerkt haben, dass es mir aufgefallen ist.

Und natürlich danke für dein/euer Verständnis Glafo und den anderen