Während ich mir Gedanken über die Motive der Völker Sapphirias für die Raumfahrt gemacht habe hat sich herausgestellt, dass für viele Zwerge der Ursprung ihrer Spezies als künstlich geschaffene Wesen der entscheidende Antrieb ist. Dazu gehört einerseits ein gewisser Wissensdurst, aber auch eine vage Ahnung, dass eine Begegnung mit ihren Schöpfern großes Unheil bringen würde.
Die Idee, dass die Zwerge vor langer Zeit von einem aggressiv expandierenden Großreich als Biowaffe geschaffen wurden, aber durch eine "Fehlfunktion" mit den Bewohnern Sapphirias kooperieren, statt sie zu unterwerfen, habe ich schon länger. Aber daraus ergibt sich eine große Frage: Warum ist noch niemand aufgetaucht, um nachzusehen, was mit dem Eroberungsplan schief gelaufen ist?
Eine recht optimistische Antwort wäre, dass dieses "galaktische Imperium" durch innere Konflikte gelähmt ist und die Eroberung Sapphirias nun recht weit unten auf der Prioritätenliste steht.
Gleichzeitig denke ich aber auch schon länger darüber nach, ob es nicht einen indirekten Einfluss durch dieses Imperium geben sollte, der der die Vorahnung der Zwerge rechtfertigt und Konflikte in der Welt provoziert.
Seit kurzem verfolge ich die Idee, den zweiten Punkt noch weiter zu treiben: Es wird keine Alien-Invasion im klassischen Sinne geben, denn das "Imperium" ist schon längst da. Nur hat es keine eindeutige körperliche Gestalt, sondern ist vielmehr eine magisch-spirituelle Präsenz. Es gibt all jenen, die in seinem Interesse handeln, Macht auf Sapphiria und die Illusion, diese Macht selbst erlangt zu haben.
Währenddessen erwarten einige Zwerge noch immer vergeblich eine Armada von großen, grünen Weltraumkraken....
Ich bin mir aber noch nicht sicher, wie stark dieser Einfluss letztlich sein soll. Ursprünglich wollte ich ihn relativ gering halten, aber mittlerweile bin ich versucht, so weit zu gehen, dass er stellenweise sogar das Raum-Zeit-Gefüge durcheinanderbringen könnte. Ganz nach einer der ältesten Inspirationen für meine Welt wären diese Anomalien dann einerseits die Quelle der Macht für die "Vasallen", aber auch eine Art Gefängnis.
Ich habe lange versucht, Sapphiria als eine relativ utopische Welt zu basteln, aber was dabei oft herauskam war mehr eine Ansammlung von "Oasen" in einer Dystopie. Eine ungleichmäßig verteilte, negative Macht wäre eine mögliche Erklärung für diese Gegensätze und die noch immer eher fragmenthafte Natur meiner Welt.
Ob und wie sich der daraus ergebende Surrealismus sich mit dem Einfluss "harter" SciFi vereinbaren lässt, ist noch unklar. Meinem aktuellen Gefühl nach würde ich im Zweifelsfalle wohl eher letzteres aufgeben.
Was den Namen der "Präsenz" angeht, bin ich aktuell bei der "Pangalaktischen Singularität" gelandet: Für mich verkörpert er einerseits die immense Macht, aber auch eine gewisse Ironie, weil dahinter letztlich keine echte Superintelligenz steckt, sondern nur ein relativ kleingeistiges Konstrukt, das auf egozentrisches Machtstreben optimiert ist.