Bei deinem Beispiel haben die beiden Monde wieder ein ganzzahliges Verhältnis der Umlaufdauern. D.h. entweder haben sie immer gemeinsam Vollmond (d.h. natürlich, immer dann, wenn der mit der längeren Phase Vollmond hat) oder nie.
Wenn die Umlaufdauern kein ganzzahliges Verhältnis haben, dann verschieben sie sich gegeneinander. Je größer der Unterschied, desto schneller. In diesem Fall sind dann alle Kombinationen gleich wahrscheinlich.
-
-
Quote
Original von veni_vidi_vici
Eine kurze Nachfrage habe ich noch. Wie wahrscheinlich ist es, dass 2 Monde zur gleichen Zeit Vollmond haben? Bei meiner Konstellation hätte ein Mond 3 mal Vollmond in der Jahreszeit und der andere einmal. Wie wahrscheinlich ist es also, dass es einmal zusammenfällt?Ebenso wahrscheinlich wie jede andere Konstellation auch?
Wahrscheinlichkeit = 0
Damit zwei Monde Vollmond haben, müssen beide Monde zur gleichen Zeit am (vom Planeten aus gesehen) gleichen Ort sein. Das heißt, sie würden hintereinander stehen, also wäre nur einer sichtbar.
-
Gut zu wissen. Dann werde ich nicht beide Monde mit Vollmond am Monats-/Jahresanfang starten lassen. Vielleicht liegen sie dann alle 3 Monate genau gegenüber.
Wenn ein Mond schneller ist als der andere, dann verdeckt der vordere (und sicherlich größere) Mond den hinteren einmal grundsätzlich, oder?
LG Veni_vidi_vici
-
Erstens
Es ist tatsächlich möglich, das zwei Monde zur selben Zeit Vollmond haben, denn dann stehen sie beide auf der von dem Zentralstern abgewandten Seite. Stell' Dir das so vor, daß die Monde die Spitzen zweier Uhrzeiger repräsentieren. Irgend wann liegen sie beide auf 12.
Zur Berechnung der scheinbaren Umlaufzeiten von Vollmond zu Vollmond (den sogenannten synodischen Monat) empfehle ich, die Winkelgeschwindigkeiten einzusetzen und nicht die Periodendauer. Dabei gelten folgende Formeln:
undund natürlich
Dabei wiederum ist Omega negativ, wenn der Umlauf retrograd is, also "verkehrt" läuft.
Zur Erklärung der Symbole:
* Omega(Synodisch) ist die Winkelgeschwindigkjeit des synodischen Monats. Dabei ist zu beachten, daß das virtuell, ist, also nicht wirklich exisitert.
* Omega(SiderischMond) ist streng genommen die Umlaufzeit des Mondes um den Planeten gegen den Fixsternhimmel. Man kann das ohne weiteres als die wahre Umlaufzeit annehmen.
* Omega(SiderischPlanet) ist die siderische Umlaufzeit des Planeten um den Zentralstern. Achtung! Das ist verschieden vom tropischen Jahr, das dem Kalenderjahr entspricht! Dabei gilt Omega[SiderischPlanet) := Omega(TropischPlanet) - Omega(PaltonischesJahr). Am besten dazu auch http://de.wikipedia.org/wiki/Siderisches_Jahr lesen.
Immer gleiche Einheiten verwenden, also Tage, Woche, Jahre, sekunden, was auch immer.Insgesamt ist auch http://de.wikipedia.org/wiki/Synodische_Periode#Mond informativ. Ich empfehle gerne zum Weltenbasteln GURPS Space, weil da ein Planetenbauschema drin ist. Muß man halt Englsich können ...
(ich persönlich würde den Namen "Sonne" für den Zentralstern des von uns realiter bewohnten Systems reservieren)
Zweitens
Wer sagt, daß die Bahnebenen der zwei Monde gleich sein müssen. Die Bahnen können durchaus gegeneinander geneigt sein. Das ist realiter sehr, sehr häufig der Fall ist, und so können sie -- werden sie wahrscheinlich sogar -- durchaus übereinander voll am Himmel erscheinen.
Dazu noch eine Überlegung: Wenn die Bahnebene der Mondumlaufbahn genau gleich mit der der Erdbahn um die Sonne wäre, dann hätten wir zu jedem Neumond eine totals Sonnenfinsternis. Gibt es aber nicht, also ist die Bahn geneigt. -
Ja theoretisch ist es möglich. Praktisch liegen Rotationsebenen aber im allgemeinen so eng an der Rotationsebene des Planeten, dass die Monde zumindest teilweise hintereinander liegen.
Man könnte zwar Monde postulieren die weit von der üblichen Rotationsebene abweichen, aber zumindest bei den 201 Monden in unserem Sonnensystem ist keiner dabei, einfach weil die Rotationsebene des Planeten die stabilste Rotationsebene für den Trabanten ist
-
Quote
Original von Gerion
Man könnte zwar Monde postulieren die weit von der üblichen Rotationsebene abweichen, aber zumindest bei den 201 Monden in unserem Sonnensystem ist keiner dabei, einfach weil die Rotationsebene des Planeten die stabilste Rotationsebene für den Trabanten ist
Was verstehst Du unter "weit abweichen"? Ich hab grad mal nachgesehen, meinen Quellen zufolge haben Mond und Sonne einen Durchmesser von 0,5 Grad. Das heisst bei einer Abweichung von 0,25 Grad gegeneinander erscheinen sie nebeneinander am Himmel. Das wäre jeweils eine Abweichung von 0,125 Grad oder 7,5 Minuten gegen die Rotationsebene, im Idealfall.
Ist das bereits zu viel?Edit: Denkfehler, bei 0,25 Grad gegeneinander sind sie nicht nebeneinander, sondern halb überdeckt. Also alle Zahlen verdoppeln.
-
Quote
Original von Hans
Was verstehst Du unter "weit abweichen"? Ich hab grad mal nachgesehen, meinen Quellen zufolge haben Mond und Sonne einen Durchmesser von 0,5 Grad. Das heisst bei einer Abweichung von 0,25 Grad gegeneinander erscheinen sie nebeneinander am Himmel. Das wäre jeweils eine Abweichung von 0,125 Grad oder 7,5 Minuten gegen die Rotationsebene, im Idealfall.
Ist das bereits zu viel?Da ist was dran. Die Bahnneigung eines Mondes kann durchaus 5° betragen, also könnten sie theoretisch untereinander gleichzeitig im Vollmond stehen. Selbst bei den üblichen 1° oder weniger ist das noch drin...
Mein Fehler...
-
Dann habe ich ja alle Möglichkeiten. Würde bestimmt nicht schlecht aussehen, wenn zwei verschiedenfarbige Vollmonde übereinander am Nachthimmel stehen. Könnten sich ja theoretisch teilweise überlappen.
Muss ich mir noch überlegen. Danke für die Infos.
LG Veni_vidi_vici
-
@Vollmonde
Zusätzlich ist ja auch - wie schon bereits erwähnt - der Erdmond mit 0,5° scheinbare Größe einer der am größten erscheinenden im Sonnensystem. Und je kleiner der Mond erscheint, desto leichter kriegt man zwei nebeneinander. Außerdem müssen die beiden nicht auf die Sekunde genau gleichzeitig im Vollmond stehen, um ein schönes Bild zu haben, und schon eine Verschiebung um schlappe vier Minuten gibt genug seitlichen Abstand für zwei 0,5°-Monde. Wenn es dann doch alle paar Jahre mal zu einer Überdeckung der Monde kommt, dann ist das eben eine Mond-Mond-Finsternis.@Verhältnis der Umlaufdauern
Hab heute den passenden Wikipedia-Artikel gefunden. Wenn du es dir zutraust, dann lies den englischen, da steht mehr drin.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnresonanz
Fazit ist wohl, daß es unter gewissen Umständen gehen kann mit ganzzahligen Verhältnissen, daß das aber meistens in instabilen Bahnen resultiert. -
Quote
Original von Shay
@Vollmonde
Zusätzlich ist ja auch - wie schon bereits erwähnt - der Erdmond mit 0,5° scheinbare Größe einer der am größten erscheinenden im Sonnensystem.Naja... der Erdenmond ist auch eine ziemliche Anomalie.
Streng genommen ist es ja kein Mond, sondern Erde und Mond bilden einen Doppelplaneten. Zwar ist der Schwerpunkt noch in der Erde, aber der Masseunterschied ist streng genommen zu klein um noch als Planet und Trabant durchzugehen... -
Würden zwei derart große Monde, die sich auf derselben Seite des Planeten befinden nicht ihre eigene Umlaufbahn durcheinander bringen und den Planeten selbst zum "schlackern" bringen?
-
Quote
Original von Ed Tordur
Würden zwei derart große Monde, die sich auf derselben Seite des Planeten befinden nicht ihre eigene Umlaufbahn durcheinander bringen und den Planeten selbst zum "schlackern" bringen?Sicher schlackert der Planet dabei. Das tut er durch jeden Mond, fragt sich nur wie sehr. Ein schöner Beweis für das Schlackern unseres Planeten sind unter anderem die Gezeiten. Also die auf der mondabgewandten Seite...
Auf jeden Fall dürften die Gezeiten bei Doppelvollmond ziemlich übel ausfallen. Wenn es solche Orte sind wie schlauchförmig zulaufende Flussmündungen oder ähnliches schätze ich mal Springfluten mit 15 Meter oder mehr sind Gang und Gäbe, nicht eingerechnet zusätzliche Wasserhöhe durch Wettereinfluss
-
Quote
Auf jeden Fall dürften die Gezeiten bei Doppelvollmond ziemlich übel ausfallen. Wenn es solche Orte sind wie schlauchförmig zulaufende Flussmündungen oder ähnliches schätze ich mal Springfluten mit 15 Meter oder mehr sind Gang und Gäbe, nicht eingerechnet zusätzliche Wasserhöhe durch Wettereinfluss
Die Bay of Fundy in Nordamereika schafft schon mit einem Mond ca. 15m, bei Springflut noch mehr...
Prinzipiell hast du recht, ich möchte nur hinzufügen, daß (insbesondere, wenn sich die Phasen der Monde gegeneinander verschieben) auch mal eine Flut komplett ausfallen kann. Die Gezeiten sind bei mehreren Monden auf jeden Fall unregelmäßiger, oder besser gesagt, die Regeln sind komplizierter. -
Auf jeden Fall kann man sich die Regel "so alle 12 Stunden Flut" in die Haare (Federn, Schuppen, Hautzähnchen ...) schmieren. Das wird zumindest komplizierter.
-
Ich meinte eigentlich, ob zwei derartige umlaufbahnen stabil sein könnten.
Die Monde in unmittelbarer Nähe würden sich doch zu stark anziehen.
Oder man nimmt extrem leichte Monde. -
Meine Monde sollen wirklich kleiner sein, als unserer - oder weiter entfernt. Auf jeden Fall sollen sie kleiner aussehen. Ich dachte eigentlich daran, die Gezeiten auf Grund der Entfernung eher unmerklich ausfallen zu lassen. Einzige Ausnahme wäre dann der Doppelvollmond. Möglich oder unrealistisch?
LG Veni_vidi_vici
-
Im Prinzip realistisch. Die Monde, wenn sie einander zu nahe sind, können einander nicht nur anziehen, sondern sogar zerstören. Du solltest den Wikipedia-Artikel zum Thema "Roche-Grenze" lesen. Die Entfernungen gelten natürlich auch für die Monde untereinander. Statt "Innere Grenze der Umlaufbahn" mußt Du halt "Mindestabstand, wenn sie einander nahe sind" lesen. Im Prinzip könnten die Monde also so groß und so klein sein, wie sie wollen ...
-
Quote
Original von Diogenes
Auf jeden Fall kann man sich die Regel "so alle 12 Stunden Flut" in die Haare (Federn, Schuppen, Hautzähnchen ...) schmieren. Das wird zumindest komplizierter.Die Regel gilt schon schon auf der Erde nicht ;).
Es gibt mehr als genug Küsten bei denen gilt "so alle 24 Stunden Flut". -
Es gibt genügend Situationen, in denen sich die Mondlaufbahnen stören können. Mit der Größe hat das allerdings relativ wenig zu tun.
- wenn zwei Monde auf der gleichen Bahn laufen, dann müssen sie sich gegenseitig in Lagrange-Punkten befinden, sonst stören sie sich
- bei verschiedenen Umlaufbahnen können ganzzahlige Verhältnisse der Umlaufdauern gefährlich sein (müssen es aber nicht).
- wenn sich zwei Monde physikalisch wirklich nahe kommen, dann können sie sich gegenseitig zerstören (Roche-Grenze)Der letzte Punkt dürfte aber sehr selten sein, denn nur weil sie für den Betrachter am Himmel nahe beieinander stehen, heißt das ja nicht, daß sie das auch in Realität sind. Gerade, wenn du deutlich verschiedene Umlaufdauern hast, dann sind schon die Bahnradien so unterschiedlich, daß da keine Gefahr besteht. Deswegen können sie aber trotzdem gleich groß aussehen, wie man ja am besten an unserer Sonne und unserem Mond sieht, die ja doch geringfügig unterschiedlich weit weg von der Erde sind
-
Quote
Original von Yoscha
Die Regel gilt schon schon auf der Erde nicht ;).
Es gibt mehr als genug Küsten bei denen gilt "so alle 24 Stunden Flut".
Drum hab' ich auch "Regel" gesagt und nicht "Gesetz".Das mit den LAgrange-Punkten ist eine nette Idee, aber dann stehen die Monde immer 60 ° auseinader und treffen einander nie (vom Planeten aus betrachtet). Wenn man das aber will, sind die Langrange.-Punkte keine Option. Unterschiedliche Größe und unterschiedliche Enttfernung machen die Sache aber schon interessant. Ich für mein Teil würde scheinbar unteschiedlioche Monde bevorzugen.
Participate now!
Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!