Probleme mit Benennungen III - Irdische Titel und Bezeichnungen?

Liebe Bastler, die Weltenbastler-Olympiade hat begonnen, das WBO-Tool ist vorbereitet. Bitte meldet euch schnell an. Viel Spaß dabei!
  • Ich baue gerne eigene Namen oder Titel. So könnte man in einer Erklärung schreiben: Die Monarchen (Regenten oder ein anderer neutraler Begriff) des Volkes XY werden Xyzyz genannt. Wobei Neutalität manchmal so eine Sache ist.


    Es spricht aber auch nichts dagegen ganz bewusst bestimmte Assoziationen zu wecken in dem Mann bestimmte Titel oder Namen von der Erde verwendet. Wenn das Konzept der Kalifen ähnlich mit dem der Kalifen in XYZ, warum dann nicht.


    Es ist mMn immer leserfreundlicher, wenn man nicht erst lange im Glossar nachschauen muss, was jetzt dieser oder jener Titel nochmal bedeutet.
    Manches lässt sich auch aus dem Kontext erschließen: "Und der Zoni stieg von seinem Thron (könnte natürlich auch wertend sein) legte seinen Regentstab auf meine Schulter und machte mich so zum Verteidiger des Reiches, zu einem Wudstok..." Obwohl diese Geschichte wieder viele irdische Anleihen hätte.:faint:

  • Quote

    Obwohl diese Geschichte wieder viele irdische Anleihen hätte.


    Allerdings. Warum sollte ein Herrscher auf einem besonderen Stuhl (genannt Thron) sitzen? Das geht auch kreativer.


    Äh, die anderen "irdischen Anleihen" lasse ich lieber aussen vor.
    Wudstock ;D

  • So Klassiker wie Heerführer, Fürst, Bürgermeister oder sonstige Ratsmitglieder übernehme ich ohne weiteres.


    In Bagudo hatte ich zwar anfänge von eigenen Worten, Bezeichnungen, die aber im Endeffekt auch nichts anderes als Schul-Verwalter, Rechts-Verwalter, Dorf-Meister und Wächter bedeuten. Das würde ich aber dann eher in einen Glossar stecken, damit ich die ganzen Eigennamen auch verwenden kann.
    In Bayun ist bisher nur der Titel Guane eine eigenbezeichnung, da es zwar ähnlickeiten mit dem Papsttitel hat, ich Papst aber nicht verwenden will(diese Ecke ist nicht Latein-Geprägt). Die oder Der Guane ist das Oberhaupt der Kirche und damit zu 80 % auch das Oberhaupt des Landes. Ursprünglich hatte ich Kaiser für den Herrscher benutzt, aber ich suche nun nach einer anderen bezeichung. Wahrscheinlich ebenfalls Guane, das bedeutet nämlich "Streiter", dann eben einmal Streiter für die Göttin und einmal Streiter für das Volk.
    Im Lateinischen Teil von Bayun versuche ich mich in die römischen Namen einzulesen. Es gibt einen Senat, Präfekten, Centurione und die Magister Militum, wobei diese auch gerne Heerführerin heißt. Aber tiefer in das römische Heerwesen will ich mich nicht wagen, da einige Truppennamen doch sehr Ortsbezogen und damit für meine Geschichte unbrauchbar sind.
    Also einfach halten. Der normale Leser hat auch nur die Schulbildung ^^

    Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt @_@


    Jedes Wesen, dass zu seinem Privatvergnügen ein Universum schafft ist ein egomanischer Irrer -
    Ergo: Der Schöpfer ist ein egomanischer Irrer. - Landon W. Rabern


    Schöpfer sind keine Götter. Schöpfer erschaffen welten, und das ist schwer. Götter wurden von Menschen erschaffen, und das erklärt eine Menge. - Terry Pratchett, Heiße Hüpfer

  • Quote

    Original von Koboldkind


    Der normale Leser hat auch nur die Schulbildung



    Jopp, dafür kann es manchmal für Leute mit für eine Welt/Geschichte spezifischer Bildung recht lustig werden. Ich schätze mal Yambwi geht es z.B. mit 'lateinischer Fantasy' ähnlich wie mir mit Asien-Fantasy... das mag zwar eine verschwindend kleine Lesergruppe sein, aber es gibt sie ^^.



    Um noch was Sinnvolles zu leisten *hüstel*: Chinesische Herrscher, obwohl das wohl eher selten jemanden juckt.



    Tianzi - Himmelssohn; das ist der Titel, der nachweislich ab der Zhouzeit (ca. 1045 v.Chr. oder so bis 256/221 v.Chr.) dem obersten Herrscher zustand. Die Bezeichnung leitet sich wohl davon ab, dass der Tianzi als oberster Vermittler zwischen Menschen und Himmel galt. Tian, Himmel, ist eine nicht personifzierte auf alles einwirkende Macht, die durchaus auch richtet und auch Herrscher für gut oder schlecht befindet. Ein Tianzi, der den Himmel nicht mehr auf seiner Seite hatte, passte nicht nur nicht mehr zu seinem Titel, sondern durfte auch vom Thron entfernt werden. Da der Himmel immer nur durch Zeichen und Omen spricht ist das so eine Sache...


    Di - dieses Wort wird für gewöhnlich als 'Kaiser' übersetzt, ist aber ursprünglich Bestandteil von Gottesbezeichnungen. Di sind offenbar relativ schwer als Personifizierungen zu fassende göttliche Konzepte, die über Schicksal und über andere göttliche Erscheinungen herrschen, am häufigsten findet sich die Erwähnung eines 'Shangdi' eines 'obersten Di'. Ursprünglich war das nun wieder im Zusammenhang mit Ahnen zu sehen. In der Shang- und im Wechsel von der Shang- zur Zhouzeit (s.o., Shang halt ab 1800 v.Chr.) lässt sich nachvollziehen, dass die Menschen der Vorstellung anhingen, mit rituellen Banketten ihre verstorbenen Verwandten in männlicher Linie zu sich einzuladen und mit ihnen Kontakt zu halten, wie die es in ihren Gräbern (später einer beginnenden Jenseitsvorstellung) mit ihren noch länger verstorbenen Ahnen taten bis hinauf zu 'di', also janz weit entrückten 'Vorfahren' mit 'göttlichem' Status. Im religiösen Daoismus tritt zusätzlich später das Phönomen auf, Götter die über etwas bestimmtes Wachen oder über andere niedere Götter verfügen auch mit dem Titel 'di' zu versehen - meist mit einer elendslangen Beschreibung vorher, wovon und weswegen genau sie di sind. Fazit: hat eigentlich mit unserem Wort Kaiser von Entstehung und Bedeutung her wenig zu tun.


    Wang - wird generell als König übersetzt. Ursprünglich durften nur die Könige der Shang und dann der Tianzi der Zhou diesen Titel tragen. Nun haben die Zhou-Herrscher ihr Gebiet so verwaltet, dass sie alles an Verwandte verteilt haben. Mit der Zeit wurde aber dieses Band der Verwandtschaft immer dünner und aus Verbündeten wurde so etwas wie zwar noch untergebene, aber grummelige Rivalen. Erst war es nur eine Frechheit, aber irgendwann gaben sich diese 'Fürsten', die gong, selbst zuweilen den Titel wang. Aber nur, wenn sie sich sicher sein konnten, genügend Macht zu haben, damit man ihnen nicht an den Karren fährt. Der Titel wandelte sich also von dem eines Oberhauptes über einen zusammenhängenden Staat mit Lehensfürsten in den eines Herrschers über einen Teilstaat in einem größeren, kulturell, sprachlich und durch den Anspruch einer weiteren höheren Herrscherinstanz geeinten Gebiet.




    Da bisher auch keiner genauer zerfisselt hat, was z.B. ein Markgraf, ein Kurfürst oder ein Herzog ist, belasse ich es mal bei den höchsten Rängen ;).

  • Hallo!
    Wo ich grad das Wort "Markgrafen" lese - bei mir gibt es sie. Der König (ja, ihn gibt es auch ;D ) hat das Land Bricanawien in 5 Provinzen, bzw. Marken aufgeteilt, wofür jeweils ein Markgraf zuständig ist. Dieser wiederum hat Grafen, Barone, etc. unter sich stehen.
    Aber was jetzt speziell ein Markgraf bei uns ist, weiß ich nicht wirklich. Mir gefällt aber das Wort an sich sehr gut. :)
    Ich werde wohl bei den Arcais andere Titel erfinden, bin mir aber auch noch nicht so sicher, da die Arcais auch noch gar nicht entdeckt wurden..
    LG

  • Quote

    Tianzi - Himmelssohn; das ist der Titel, der nachweislich ab der Zhouzeit (ca. 1045 v.Chr. oder so bis 256/221 v.Chr.) dem obersten Herrscher zustand.


    Jippiehja. Xuanpu hat einen Tianzi. :D Naja, eigentlich einen weiblichen Tianzi. Aber das wird wie in Ägypten ablaufen, nehme ich an. Die Avatara schert sich sowieso nicht um Spitzfindigkeiten wie das falsche Geschlecht, immerhin ist sie nicht einmal ein Mensch...

  • Quote

    Original von Rimfaxe
    Aber was jetzt speziell ein Markgraf bei uns ist, weiß ich nicht wirklich. Mir gefällt aber das Wort an sich sehr gut. :)


    Die "Mark" lag immer an den Reichsgrenzen und war in der Regel ein unsicheres, umkämpftes Gebiet.

  • Dann krame ich mal diesen etwas ueber ein Jahr alten Faden aus. *HUST*


    Ich habe da immer ein groesseres Problem, wenn es um militaerische Raenge geht... Aber im Prinzip fusst ja unsere gesamte Sprache auf Woertern mit einer gewissen Konnotation... Ich denke gerade ueber Magieorden, Ritter, und so weiter nach. Sind wir nicht letztendlich immer bei unseren eigenen Begrifflichkeiten?

  • Nicht zwangsläufig, nein.
    In meinen Armeen haben die Ränge andere Namen. Die sind dann natürlich auch noch in der jeweiligen Landessprache.


    Als Beispiel mal die Organisationsstruktur eines meiner Heere:


    Ganz unten stehen die Gores (übersetzt etwa: viele Krieger), Sg. Legorer(= etwa ein Krieger von vielen), die Soldaten.
    Dann kommen die Folmares (= etwa Krieger bei Tag und Nacht), Sg. Folmarer, der niedrigste Offiziersrang.
    Darauf folgen Ceniares (Ceniarer(=Glutkrieger) und Lares (Larer(=Lichtkrieger). Die Heerführer schließlich sind die Ciniali (=oberste Beschützer/Behüter).


    Es ist also durchaus möglich. Vor allem, wenn man dazu eine andere Sprache verwendet.

  • Ich seh grad, dass es auf den Welten von mir meist ganz "normale" Bezeichnungen gibt für Adel und militärische Ränge etc. Wenn es passt oder in etwa verständlich macht worum es sich handelt finde ich es auch nicht nötig etwas zu erfinden. Allerdings gibt es dennoch öfter mal Inworldnamen für bestimmte Stände oder Berufe - die verwende ich dann aber bei Erkläungen meist nicht.
    Nur in den Fällen, wo es mir wichtig erscheint, oder der Stand, der Name what ever für die Welt oder die darin spielenden Handlungen wichtig ist verwende ich den Inworldname.
    Mir scheints einfacher - wenn auch vielleicht nicht sehr kreativ.

    "Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, man kann sie kostenlos nutzen. Allerdings ist sie nicht Open Source, d. h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen"

  • Da fällt mir ein Buch ein, das ich vor einiger Zeit gelesen habe. Es ist eigentlich so ein britischer Klassiker, hier allerdings in Deutscher Übersetzung. Da wurden die Soldaten auch nicht als Sergeant, Privat, oder Captain bezeichnet, sondern schlicht als Feldwebel, Schütze und Hauptmann... Für Beschreibungtexte wäre sowas also in Ordnung, aber ehrlich gesagt ist es doch schöner, auf ein paar Begrifflichkeiten der eigenen Welt zurückzugreifen. Da stellt sich immer die Frage nach dem In/Outworld-Charakter der Texte: Ob ich nun schreibe "die Kimonoten sind drei Schritt lang und wurden vor 132 ganovalischen Wochen erschaffen" oder "Die Kimonoten, eine Rasse manteltragender Monster, sind 3,5 Meter lang und wurden vor 20.000 Jahren erschaffen" ist ein Unterschied, der sich vor allem auf das "Feeling" auswirken kann.

  • Also bei mir ist das meist sehr irdisch orientiert. Es gibt viele Königshäuser, einen Kaiser und jede Menge Soldaten und Generäle.
    Aber natürlich gibt es auch Ausnahmen, Priester heißen in Kelcir Patriko und das gesamte Land hat einen Hochpatriko, aufgrund ihrer Religion, die in mehr als einem Land praktiziert wird, gibt es darüber bisher kein höheres Amt. Das höchste geistliche Amt in Kassol ist der Kanantria, eine Art Papst.

    Dieses Zitat braucht in meine Welt noch einen Platz: Spuck mir in die Suppe und ich schlage dir den Kopf ab


    In Ermangelung an geschlechtlichen Optionen, zogen meine Eltern mich als Jungen auf :lol:

  • Silph (von der ich nicht weiß, ob sie diesen Thread gesehen hat) hat für unsere talenische Armee die schönen Offiziersränge (aufsteigend) Äbtissin, Obere, Präfekt und Flügelkommandant geschaffen. Darüber steht dann noch die Standarte als Oberbefehlshaber des gesamten Heeres. Und der Mix aus männlichen und weiblichen Formen ist Absicht, da in Talilla die Hälfte der Offiziere männlich, die andere weiblich ist. Das genauer auszuführen, würde zu weit führen.

  • Shay
    Vinni hat mir grade den Link gegeben.


    Jerron
    Einfache Antwort: ja.

    Ist doch nur meine Meinung. Ich find ja auch die Drachenlanze blöd, und Millionen Leute lieben die Bücher trotzdem.

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!