Hab gestern mal ein bißchen an Minayan herumentdeckt. Wichtigste Info: es gibt keine Menschen und kein Holz, und die intelligenten Völker führen zwar keine Kriege, fressen sich aber gerne gegenseitig auf.
Hier ein paar Details:
VÖLKER
KYNAYEZHY (gesprochen Kinajeschi)
Die Kynayezhy sind riesige, spinnenähnliche Insekten, die in gewaltigen unterirdischen Höhlen leben und Jagd auf kleinere Tiere machen. Ab und zu überfallen sie in Schwärmen die Brutstellen der Yinezhentu. Da die Yinezhentu keine Krieger sind, bleibt ihnen meist nur die Flucht nach Osten, wo sie abwarten, bis die Kynayezhy sich wieder in ihre angestammten Gebiete zurückziehen. Trotz dieser Überfälle gibt es einen regen Handel zwischen den beiden Völkern, und Botschafter sind immer immun. Übrigens tauschen die Kynayezhy auch ihre eigenen Eier als Nahrungsmittel gegen Federn oder die kunstvollen Grasflechtereien der Yinezhentu ein oder helfen ihnen, die Yenyazhó in Netzen zu fangen.
YINEZHENTU (Jineschendu)
Die Yinezhendu sind vogelartige Wesen mit zwei zusätzlichen Armen. Da es auf Minayan keine Bäume gibt, bauen sie ihre Nester in Höhlen und auf Felsen. Es gibt rund sechzig verschiedene Arten, keine davon ist aggressiv. Sie sind aber intelligent und haben eine hochentwickelte Zivilisation mit verschiedenen Sprachen, kunstvoller Architektur und Grasflechterei. Sie sind auch die Namensgeber des Planeten; alle anderen Völker halten sich mit Namen nicht auf. Yenyazhó und Kynayezhy akzeptieren jedoch die Namen der Yinezhentu und gebrauchen sie auch selbst. Die Yinezhentu ernähren sich von kleinen insekten und vierbeinigen Tieren.
YENYAZHÓ (Jenjascho)
Die Yenyazhó sind affenähnliche Wesen, die die Yinezhendu ebenfalls gelegentlich angreifen. Doch da sie bereits häufiger in klebrige Netze gelockt wurden, wo sie elend zugrundegingen, sind sie ein wenig vorsichtiger geworden. Die Kynayezhy greifen auch sie gelegentlich an. Yenyazhó sind Fleisch- und Pflanzenfresser, gehen aufrecht und kleiden sich in Felle. Sollten jemals Menschen auf Minayan landen, werden sie von den intelligenten Völkern zunächst den Yenyazhó zugerechnet und mit Mißtrauen und Abneigung betrachtet. Sie sind übrigens die einzigen intelligenten Säugetiere auf Minayan und die einzigen Wesen, die gelernt haben, mit Feuer umzugehen.
KINEROZHE (Kinerosche)
Die Kinerozhe sind Asseln, die bis zu sechzig Zentimeter lang werden. Sie überleben in jedem Klima, entfernen sich aber nicht weit von ihren Städten, in denen jeweils eine Königin herrscht. Sie fressen alles, was in ihre Reichweite kommt, selbst vor verwundeten oder schlafenden Wolkendrachen machen sie nicht halt. Eine Kommunikation mit ihnen ist nicht möglich.
WORINYZHE (Worinische)
Worinyzhe sind die unangefochtenen Herrscher von Minayan. Sie sind sechsbeinige Raubtiere mit ledrigen Flügeln, deren Spannweite bis zu zwanzig Metern beträgt. Einmal im Jahr, kurz nach der Paarungszeit im Frühjahr, fallen die Worinyzhe über die anderen Völker her und rotten dann in blinder Freß- und Mordgier ganze Kolonien aus. Für den Rest des Jahres ziehen sie sich in ihr Territorium zurück, brüten ihre Jungen aus und ziehen sie groß.
Verhalten
Alle Völker außer den Kinerozhe respektieren Botschafter (sizhyn). Dies geht so weit, daß sie Fremde, die in Gruppen oder Rudeln auftreten, für Feinde halten und sofort angreifen, einzelne Wanderer jedoch völlig unbehelligt lassen und ihnen sogar Nahrung zukommen lassen.
Religion
Die Yinezhendu und die Worinyzhe glauben, daß sie aus einem Gelege der Sonne geschlüpft sind, und Minayan ist ein Nest.
Die Kynayezhy und Kinerozhe glauben, daß im Inneren der Welt ein riesiges Ei liegt, aus dem sie gekrochen sind. Minayan ist für sie so etwas wie die größte Schwarmkönigin der Welt, auf deren Körper sie leben.
Die Yenyazhó glauben, daß ihre Urmutter Kururr noch aus einem Ei schlüpfte, dann vom Wind befruchtet wurde und ihre Kinder in ihrem eigenen Körper ausbrütete, um sie vor den gepanzerten oder geflügelten Freßfeinden zu schützen. Kururr brachte die Kinder zur Welt (vierzig Stück auf einmal) und starb dann, so daß die Kinder sich von ihr ernähren konnten. Ihr Körper ist Minayan. Dieser Glaube hat zur Folge, daß die Yenyazhó ihre Frauen nach der Geburt der (meist vier oder fünf) Kinder töten und die Neugeborenen dann den toten Körper fressen.
Magie
Auf Minayan gibt es Geister. Meist sind es die Seelen von "Frühergeschlüpften", die um die Nester schleichen und darauf lauern, Neugeschlüpfte verschleppen zu können.
Außerdem gibt es das "Ei", eine Art Massentelepathie, in die alle Völker - auch die Kinerozhe - alle paar Jahre verfallen. Sie dauert mehrere Tage und Nächte an. In dieser Zeit kann alles mögliche passieren - Erdverschiebungen, Vulkanausbrüche, Massenwanderungen eßbarer Tiere oder das Zerbersten eines der zahlreichen Monde. Oft passiert aber auch nichts weiter, als daß alle Völker erfrischt und wie neugeschlüpft wieder an ihr Tagwerk von Fressen oder Gefressenwerden gehen.
Geschichte und Überlieferung
Die Lebensweisen der fünf Völker haben sich in zwölf Jahrtausenden kaum verändert. Da sie keine Kriege führen (das Konzept ist ihnen unbekannt), haben sie keine körperfremden Waffen entwickelt. Nur die eigenen Nester und Territorien werden verteidigt, aber sobald ein Eindringling verjagt ist (Yenyazhó) oder sich von selbst zurückzieht (Kynayezhy), läßt man ihn in Ruhe. Rache oder ähnliches gibt es nicht.
Die Geschichte ist daher recht friedlich verlaufen; nur große Naturereignisse werden erzählt und überliefert. Nach ihnen berechnet man auch die Zeit - aber nicht etwa in Jahren oder Monaten, sondern in "Zeit". "Wir leben in der Zeit der großen Flut" gilt so lange, bis ein neues Ereignis eintritt. Wie lange die Flut zurückliegt, interessiert niemanden. Man kann Zeiten vage errechnen, indem man Augenzeugen zu finden versucht, aber auch das ist schwierig, da die Nachgeschlüpften die Geschichten oft so erzählen, als seien sie selbst dabeigewesen.
Die Yinezhentu haben eine Schrift entwickelt, die aus Knoten und Schleifen besteht und zu großen Matten geknüpft wird. Auf diesen Matten wird dann ein Ereignis erzählt. Jede Kolonie hat dabei ihr individuelles Knüpfsystem.
Sprachen
Die Yinezhentu sprechen eine Sprache aus Klick-, Zisch- und Pfeiflauten, gemischt mit menschlich klingenden Tönen. Es gibt keine Plosive (also b, f, p, v, w). Einen Satz wie "Ich gehe nach Hause" können sie problemlos nachsprechen, bei "Ich fliege nach Hause" wird aus "fliege" vermutlich "kliege" oder "chliege". "Peters Brummbär" wäre "Keters Krungär" (und verstehen würden sie die Worte auch nach längerer Erklärung nicht). Ergänzt wird die Sprache mit vielen Gesten, Bewegungen und Kratzern, und manche Dinge können sie überhaupt nur ausdrücken, indem sie fliegen.
Die Sprache der Kynayezhy besteht aus Zischen und Klicken. Mit den Yinezhentu haben sie sich auf eine Art Esperanto geeinigt. Man benutzt einfach nur Worte, die beide Völker aussprechen können, und umschreibt Wörter oder erfindet neue, wo es nötig ist. Auch Gestik der beiden vorderen Beine wird eingesetzt.
Die Yenyazhó sprechen selten. Meistens zeigen sie einfach auf das, was sie wollen, oder nehmen es sich. Ihre Sprache besteht aus Brummen, Grunzen und kurzen Worten; für die Verständigung über größere Strecken haben sie Trommeln und Blashörner entwickelt.
Die Kinerozhe sprechen untereinander mit Gerüchen und Berührungen. Was nicht vertraut riecht, wird angegriffen und gefressen. Mehr Kommunikation brauchen sie nicht.
Die Worinyzhe können entsetzlich laut brüllen und verständigen sich ansonsten mit Knurr- und Grunzlauten. Sie verstehen aber auch das "Esperanto" der kleinen Völker.
Karten gibt es hier.