Psst, seid leise!

  • Der Thread-Titel mag auf den ersten Blick etwas seltsam erscheinen, beschreibt jedoch die ganze Sache recht gut. Erklärung:
    Im Süden meiner Welt Wey'on liegen die Südlichen Inseln. Als ich die Beschreibungen diverser Fernkampfwaffen geschrieben habe, gefielen mir einige davon so gut, dass ich die auch in der Gegend angesiedelt habe. Dann kam mir jedoch die Frage, warum die dort keine Feuerwaffen haben sollen. In den anderen Regionen wird das Wissen um Feuerwaffen und Schießpulver geheimgehalten, damit " barbarische", den Feuerwaffenvölkern klassischerweise (zum Teil) feindlich gesinnte Völker sich diese nicht zu eigen machen. Käuflich erwerben lassen sich nur die veralteten Vorderlader Mittellands. In Noan, dem Westkontinent, dagegen sind Metalle relativ knapp, und die Quetzerra haben empfindliche Ohren und leben in Wäldern, wo ganz andere Kampfweisen vorherschen; die Weitergabe ist nur ein kleinerer Grund. Natürlich sind die ausgeschlossenen Völker nicht blöd, und nach Jahrhunderten mit Schusswaffen werden einige davon selbst welche entwickeln oder Fundstücke (gestrandete Schiffe etc.) aufspüren. Gutes Gehör und Metallmangel möchte ich jedoch nicht zu weit ausreizen; Traditionen könnte es auf den Südlichen Inseln eventuell geben.
    Für die Südlichen Inseln habe ich mir folgende Lösung ausgedacht: die liegen so weit südlich, dass es Gletscher und lange Winter gibt. Feuerwaffen nun sind ja bekanntlich laut, daher können die Lawinen in den Bergen bzw. Eisabbrüche verursachen, wenn man nahe an der Küste fährt (über das offene Meer wird kaum gerudert); auch zerbrechende Eisberge sind ein Problem, verstärkt durch Nebel.


    Daher meine Frage: wie laut sind Feuerwaffen? Haltet ihr diese Möglichkeit für realistisch, damit da unten im Süden Feuerwaffen kaum eingesetzt werden? Oder wäre es eher möglich, dass es dort unten im Winter einfach zu kalt ist, damit die Waffen den Funken produzieren, der dann das Gas entzündet? ??? (Vorderlader, etwa wie zur Zeit Napoleons, wobei ich nicht weiß, ob das zusammenpasst.)

    " Durch die weiten, glühenden Ebenen ziehen sie dahin: gewaltige Herden, kaum weniger zahlreich als die Halme jener Gräser, die sie nähren. Zwei Dinge treiben sie voran: Trockenheit und mächtige Feinde, die nur darauf warten, ihren Hunger mit Fleisch zu tilgen. Keine Art außer einer hat hier ihre Heimat: die Morlochs, die Herrscher der Weite zwischen Erde und Himmel."
    Aus " Führer durch die Welt", von Lisari Biadaom, erschienen 1118 n.M.K.

  • Hmmm....ich hab keine Ahnung, wie laut sowas is.
    Aber es ist eh deine Welt, wenn sowas Lawinen auslösen können soll, entscheidest du einfach, dass es so ist. Wenn nicht könnte das ja auch irgendwann mal eher zufällig passiert sein, mit verheerenden Ausmaßen und nun herrscht so eine Art Aberglaube vor.


    Bei mir isses so, dass nur ein einziges Volk das Schießpulver kennt und die setzen es nicht ein, da es gegen ihren "Ehrenkodex" verstößt. Sie halten Feuerwaffen für feige und setzen sie nicht ein. (Aber wenn sie wirklich mal in ernsthafte Schwierigkeiten kämen, würden sie die sicherlich auch einsetzen.)
    Bei denen ist man auch als Magier recht schlecht dran, setzt man Magie ein, wird man üblicherwiese (wenn man trotzdem von ihnen erwischt wird) hingerichtet.
    Die Jungs und Mädels sind sehr auf Ehre und Disziplin aus, wobei das ganze eigentlich aber auch nur nach außen geht. Um ihre Ziele zu erreichen greifen auch die zu unsittlichen Mitteln. ;)


    Najo, weiterhelfen konnt ich dir zwar jetzt nich, abba ich hab was geschrieben, was mehr als zwei Zeilen lang is und halbwegs zum Thema passt. 8)

  • Also Lautstärke hin oder her - dass mit dem Verzicht wegen der Lawinengefahr würde ich nicht abnehmen. Es sei denn, die dortige Regierung ist so drauf und vermag das unter Kontrolle zu halten. Ansonsten - nicht jeder ist durch eine Lawine gefährdet - der böse Nachbar vielleicht dagegen schon ;)

  • Also wenn es sich bei dir um Feuerwaffen handelt, wie man sie z.B.auch aus Filmen kennt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine Lawine ausloesen koennten prinzipiell da (manchmal reicht schon ein lauter Schrei, um selbiges zu bezwecken) Die Erklaerung ist also im Grunde brauchbar so lange es bei dir im Sueden Niemanden gibt dem es schlichtweg sch**ssegal ist ein Lawine auszuloesen ;).
    Die Erklaerung "zu kalt" finde ich eher unbrauchbar,weil es im Grunde eigentlich nicht zu kalt sein kann, um nicht zumindest einen Funken hinzukriegen.
    Ich koennte dich, um dir evtl. noch eine ganz andere Erklaerung zu liefern, auch noch mal auf "die dunkle Zeit (Ulldart)" von Markus Heitz verweisen. Da verzweifelt ein bestimmtes Volk (trotz Kenntnis ueber bestimmte Aspekte der Technologie) Jahrzehnte an der Herstellung von Feuerwaffen. Ob sich das zu Jahrhunderten ausweiten laesst, haengt denn nur noch von der Doofheit deiner Bewohner ab ;).

  • Zur Lautstaerke einer Waffe selber auch ohne einen waffenschein zu besitzen.
    Laut sind schusswaffen erheblich. jedenfalls fuer den der daneben steht. nimm einen ballon der prallgefuellt ist und bring ihn zum platzen. die geraeuschkulisse ist damit zu vergleichen.
    das waere je nach ort ausreichend fuer z.B. ne Lawine in eine entsprechenden Gebiet (auf deinem hausdach nicht, aber wenns da eh lawinengefaehrdet ist)


    ich frage mich nur ganz nebenbei welches Gas da entzuendet werden soll. Schiesspulver ist das Mittel und da reicht ein minimaler funke. wenns kalt ist, es es immernoch kein hindernis die wetzsteine dazuzubringen funken zuschlagen. denn es reicht ein funke eben um Bumm zu machen. Und der abzug sorgt ja dafuer dass es bumm macht, also ist das funken erzeugen nicht das problem selber. eher das schiesspulver. das ist extrem feuchtigkeitsanfaellig. ich weiss jetzt nicht ob das dann auch fuer kaelte gilt, ich bezweifle das jetzt aber mal etwas, solange es trocken gelagert wird ist das schiesspulver recht empfaenglich fuer bumm


    was mir als erster grund aber einfaellt abseits von denen dir gedachten.. es ist eine sache der ehre soetwas einzusetzen. eine kanone um eine burgmauer niederzusprengen mag ja sein, aber es wude als die schusswaffen aufkamen als sehr unehrenhaft gesehen weil man dem gegener ja nicht direkt ins auge sehen musste hintertuecke und so.
    vllt hat auch eines deiner voelker beschlossen dass es zu unhandlich ist und eben weil es so krach macht sich nicht eignet weil das vllt eher so die grossen schleicher sind. ich meine ein dolchstoss ist leiser ausfuehrbar als ein peng des sherrifs.

  • Quote

    Original von Pueppchen
    Schiesspulver ist das Mittel und da reicht ein minimaler funke.


    Schwarzpulver benötigt meines Wissens eine Lunte, was aber für diesen Zweck hier keinen Unterschied macht.


    Eine sache der Ehre und Verantwortung währe durchaus denkbar. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass die pariser Loge es geschafft hätte, die Entdeckung des Schwarzpulvers etwa ein Jahrhundert geheimzuhalten, getreu dem alchemistischen Prinzip, dass der Erfinder für alle Folgen seiner Erfindung direkt verantwortlich ist.

  • Feuerwaffen sind sehr, sehr laut. Bereits im freien Feld klingeln einem die Ohren, wenn man keinen Gehörschutz trägt - wenn rundherum Wände sind, die den Schall zurückwerfen, ist das Ergebnis ohrenbetäubend, tinnitusfördernd und ggf. trommelfellzerreißend.


    Lawinen kann man damit locker auslösen. Der Knackpunkt ist nur, daß nicht an jedem Ort zu jeder Zeit eine Lawine darauf wartet, ausgelöst zu werden, und wenn jemand in der Region lebt, wird er einschätzen können, wann er schießen darf und wann nicht. Auch ein primitiven Schalldämpfer (z.B. ein umwickelter Lauf) ist leicht gemacht, besonders dann, wenn die Mündungsgeschwindigkeit unter der des Schalls liegt, was bei einfachen Flinten anzunehmen ist.


    Feuchtigkeit ist gerade bei Einsatz von Schießpulver ein guter Hinderungsgrund. Schon die spanischen Konquistadoren haben zur Regenzeit oder auch nur im feuchten Urwald ihre Probleme gehabt - ihre Feuerwaffen waren praktisch wertlos. Die Erfindung einer Patrone, in der das Pulver wasserdicht eingeschlossen ist, hebt diesen Malus auf.


    Feuerwaffen verursachen übrigens nicht nur Lärm, sondern auch Feuer, Rauch und Brandgeruch. Möglicherweise macht das ja Tiere scheu, die man dringend benötigt? Oder vielleicht ist die Umgebung dergestalt, daß es in Kampfsituationen wichtiger ist, nicht bemerkt zu werden?


    Anderer Ansatz: Feuerwaffen haben sich im Grunde nur durchgesetzt, weil man damit Rüstungen durchschlagen und Pferde scheu machen, also die Standbeine mittelalterlicher Kriegsführung aushebeln konnte. Wo das nicht nötig ist, führt man keine primitiven Feuerwaffen ein, die dann logischerweise auch nicht weiterentwickelt werden.


    Zur Produktion von Feuerwaffen sind etliche Komponenten nötig und es genügt bereits, wenn eine Komponente Mangelware ist. Erst moderner Handel ermöglicht die flächendeckende Ausrüstung mit Schußwaffen in Gebieten, wo man sie und ihre Munition nicht selbst herstellen kann. Und wenn ein einzelner Hansel mit einer Feuerwaffe herumläuft, ist das kein Beinbruch: Irgendwann schießt jemand vier bis fünf Pfeile in den Störenfried, bevor dieser seinen Vorderlader schußbereit gemacht hat. ;)

    La locura nunca tuvo maestro / Para los que vamos a bogar sin rumbo perpetuo.
    La muerte será un adorno / Que pondré al regalo de mi vida.
    (Heroes del Silencio: Avalancha)

  • Man betrachte hierzu die modernere Geschichte:
    Die "Leathernecks" der Amis erhielten ihren Namen nach dem Phillipinen-Einmarsch. Aufgrund der Klingenwaffen der Einheimischen wurden sie mit ledernen Halsschützern ausgestattet - und sie erhielten .45 Revolver, da die Phillipinos geflochtene Bambusharnische benutzten, die Kugeln bis .38 standhielten. Und das bei vergleichsweise modernen Feuerwaffen.
    Sprich: Gibts keine größeren Kaliber und/oder höhere Durchschlagskraft, sind Feuerwaffen nutzlos.


    Kälte ist bis heute recht gefährlich für Feuerwaffen. Gefriert der Schlagbolzen, is es aus mit Schießen. Eis über der Zündpfanne und Ende Gelände für Vorderlader.


    Allerdings könnte man ja auch Windbüchsen entwickeln, die starke Version des Luftdruckgewehres. Das behebt dann einige Mängel. Bereits seit ca. 1500 im Gebrauch, wurden die Dinger geächtet, da als Wilderer- und Meuchlerwaffen verschrien.

  • Quote

    Original von Titania
    Ich koennte dich, um dir evtl. noch eine ganz andere Erklaerung zu liefern, auch noch mal auf "die dunkle Zeit (Ulldart)" von Markus Heitz verweisen. Da verzweifelt ein bestimmtes Volk (trotz Kenntnis ueber bestimmte Aspekte der Technologie) Jahrzehnte an der Herstellung von Feuerwaffen. Ob sich das zu Jahrhunderten ausweiten laesst, haengt denn nur noch von der Doofheit deiner Bewohner ab ;).


    Häää??? War das nich so, dass die zwar Feuerwaffen hatten, sie aber nicht einsetzten, aus der Erinnerung an die gigantische Zerstörung, die derartige Waffen einst anrichteten?
    Oder bin ich grad nur verwirrt???

  • Also ich mein das waer so wie ich das gesagt haette. Ist aber schon ne Weile her, dass ich Ulldart gelesen hab und vielleicht bin ich ja grad verwirrt ???
    Ist auch egal, war ja nur nen Vorschlag.

  • Quote

    Original von Hans


    Schwarzpulver benötigt meines Wissens eine Lunte, was aber für diesen Zweck hier keinen Unterschied macht.


    moment.. ich habe da oben rein vom 'bumm' faktor geredet. (genau schlagbolzen war das wort was ich gesucht hatte,) aber eine lunte braucht sfartspulwa nuesch, weil die lunte ist nichts weiter als dieser strick der in so manchem film angezuendet wird und die zeit laesst zu fluechten bevor es bumm macht. kanonen hat man erst nach ner runde bumm mit aua per lunte betrieben.. ne fackel hats naemlich auch getan.. oder sonst ein funke.

  • Ah, diese Sache mit dem Schlagbolzen ist genau das, was ich gesucht habe! Aber wie wäre das denn mit einem Luftdruckgewehr? Welche Eigenschaften ändern sich dann? ???

    " Durch die weiten, glühenden Ebenen ziehen sie dahin: gewaltige Herden, kaum weniger zahlreich als die Halme jener Gräser, die sie nähren. Zwei Dinge treiben sie voran: Trockenheit und mächtige Feinde, die nur darauf warten, ihren Hunger mit Fleisch zu tilgen. Keine Art außer einer hat hier ihre Heimat: die Morlochs, die Herrscher der Weite zwischen Erde und Himmel."
    Aus " Führer durch die Welt", von Lisari Biadaom, erschienen 1118 n.M.K.

  • Dann isses zuerst mal leise, wenn du bumm machen willst ;D
    Das Problem bei Luftruckgewehren besteht vorrangig darin, dass du irgendwie Pressluft erzeugen musst, um genügend Druck zu erzeugen, eine Kugel loszuschicken.
    Un dazu brauchst du erstmal die nötigen Materialien, um dichtungsringe, Ventile etc. herzustellen. Solange es auf deiner Welt noch kein Gummi gibt, werden diese Druckluftgewehre äußerst störungsanfällig sein.

  • Quote

    Original von Pueppchen
    und die zeit laesst zu fluechten bevor es bumm macht.


    Nicht nur das. Sie lässt dem Schützen auch Zeit, den Kopf weg zu nehmen. So ein Pulver kann auch gerne mal nach hinten rausspritzen. Das muss noch nicht einmal eine Fehlfunktion sein.

  • Also Gummi ist mW nicht zwingend nötig für Windbüchsen. Hanf dichtet auch, Lederringe erfüllen ebenfalls den Zweck, wenn sie ordentlich fest sitzen.
    Die historischen Windbüchsen hatten einen Druckkörper im Schaft, der mittels Kurbel mit Pressluft gefüllt wurde. Die Luft reicht für ca. 10 Schuss, denk ich. Der Druckkörper kann auch gewechselt werden.
    Wichtig ist dabei die Verdämmung der Kugel im Lauf (die Luft darf ja nicht seitlich dran vorbeiströmen können).
    Die Dinger hatten eine durchaus ausreichende Reichweite und Durchschlagskraft, eigentlich nicht zu vergleichen mit den heutigen Sportluftgewehren. Das waren Waffen und keine Sportgeräte.

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!