Waffendesign - Versuch eines Tutorials

  • Anstatt des Schwertes könnte man dann in diesem Fall auch einen Parierdolch in die linke nehmen, oder?
    Wenn der Ordenskrieger diese dann frei hat (er führt ja nur einen Einhänder und kein Bastardschwert), wäre das wohl die richtige Ergänzung.

  • Und noch eine andere Frage: Wenn der Schwertträger selbst schon recht gut gepanzert ist, kann er den Schild dann weglassen? Bzw. welche Vorteile bringt das mit sich? Kann man da irgendwie agiler oder so kämpfen?

    Ich würde einen Buckler empfehlen (aber das tu ich eh immer, ich mag Buckler), klein und handlich (kann problemlos am Gürtel getragen werden) und sehr praktisch wenn man damit umgehen kann. War nicht umsonst recht populär im Mittelalter, sowohl bei Reisenden als auch bei Truppen.
    Anders als ein Parierdolch kann man damit auch gegen ein Schwert was ausrichten. (Parierdolche wurden meines Wissens erst in der Zeit der Rapiere und anderer leichterer Klingenwaffen populär, gegen ein Schwert ist es vermutlich nicht soo lustig)


    Hohlkehle, Klingenbreite und -dicke und das Gewicht hängen auch immer sehr von der Verwendung des Schwertes ab.

  • Na geh, Alca - hab ich dir nicht unseren Parierdolch gezeigt auf dem Dreyn-Event damals? Klar kann man einen Dolch auch gegen ein Schwert benutzen - der Buckler ist nur einfacher in der Anwendung.
    Allerdings ist der Dolch als Beiwaffe nur gegen ungerüstete Gegner sinnvoll - gegen Panzerung kommt man damit nicht sonderlich weit.

  • Ja? Das muss irgendwie komplett durch mein Siebhirn gefallen sein. Kann es sein, das es eher eine italienische Spezialität war?


    Irgendwie habe ich grad so gar keine Vorstellung davon... wäre es sicher interessant das in Anwendung zu sehen. Ich nehme an, das wird (wie der Buckler im I.33) eher kombiniert mit dem Schwert verwendet und nicht unabhängig davon?

  • Wobei mir noch keiner eine Quelle für den tatsächlichen GEBRAUCH eines Laternenschildes zeigen konnte. Gebhört halt zu den Kombinationswaffen - nette handwerkliche Stücke, nur mit der Gebrauchsqualität haperts gewaltig.

  • Ah, danke für den Link, schaut sehr interessant aus... würde das mit dem Mantel mit einem scharfen Schwert auch klappen bzw. da wird es, nehme ich an, nicht ganz so einfach sein das Schwert so zu erwischen das es sich nicht "rausschneidet"?


    Hm, und ich glaube beim Dolch hatte ich wohl einen Denkfehler drin, ob ich Einhändig mit Schwert, Buckler oder Dolch pariere sollte vom Kraftaufwand (gegen ein einhändiges Schwert) etwas das gleich sein, beim Dolch musst man einfach am präzisesten sein, klar.



    @Laternenschild: Ich hielt das Teil in Wien für eine Kuriosität, das war in dem Fall gar nicht so selten?
    Aber da scheint es mir dann doch eher um das abschreckende Aussehen zu gehen, als die aktive Verwendung, schon alleine wegen der integrierten Laterne, toll zum Blenden, aber damit will ich keine Schläge abfangen müssen...

  • Quote

    würde das mit dem Mantel mit einem scharfen Schwert auch klappen

    Teste es einfach mal - nimm ein Stück Lodenstoff, häng es auf und hau gegen das frei hängende Stück. ;)
    Direkte Treffer am Arm sind klarerweise schmerzhaft, wobei ich mir da eher um Knochenbrüche Sorgen machen würde, als um einen Schnitt. Immerhin wird auch für das Highland Broadsword im 19. Jhdt noch empfohlen, den Mantel um den linken Arm zu wickeln, wenn man keine Targe hat.
    Idealerweise blockst du aber den SchwertARM des Gegners, nicht seine Klinge - und wenn, dann die Flachseite.

    Quote

    Schwert, Buckler oder Dolch pariere sollte vom Kraftaufwand (gegen ein
    einhändiges Schwert) etwas das gleich sein

    Exakt. Gegen eine zweihändige Waffe kannst du eigentlich nur hoffen, sie mit dem Parier einfangen zu können.
    Beim Dolch muss die Schneidenorientierung exakt sein, sonst drückt dir auch ein einhändiger Hieb den Dolch weg.

    Quote

    Ich hielt das Teil in Wien für eine Kuriosität, das war in dem Fall gar
    nicht so selten?

    Aber nein. Die Rüstkammer in Dresden hat einige Varianten davon rumliegen, in Italien finden sich einige, usw. Ebenso wie die diversen Feuerwaffen-Klingen-Kombos ist der Einsatz der Laternenschilde bestenfalls spekulativ - die meisten Stücke scheinen nur dem Posing gedient zu haben.

  • hmm ich übe jetzt seit einem jahr eine - sehr ritualisierte art des fechtens aus - Akademisches fechten


    das ist auch so ein überbleibsel aus alten traditionen die man in einer abgewandelten form in eigenen welten verwenden kann


    wobei ich aber eher auf die situation hinweisen will aus der sich dieses entwickelt hat - nicht alle waffen müssen sinnvoll sein.


    es wurde vom training zur selbstverteidigung zum ehrerhaltenden sport bis zum "normalen" sport für eine gewisse klientel immer formalisierter und fester in regeln gepresst aber nicht um es effektiver sondern um es berechenbarer und sicherer zu machen


    lg D.


    PS: so ne geschärfte klinge kann man nach ner mensur normalerweise ansehen das sie in gebrauch waren - und da ist das extra klingenstahl, man kann damit zwar noch jemanden verletzen aber nach geschätzen 200-300 mal mit der klinge parieren kannste die klinge wegschmeißen - da kann man nur noch prügeln


    deswegen lieber althalus - ich würde vermuten das parierklingen im allgemeinen eher robuste und nicht scharfe waffen waren - allerhöchstens zum stechen geeignet oder? (bin bei dem thema ja kein profi)

  • Ähm, Kommentfechten hat mit "realem" Fechten ungefähr soviel zu tun wie Sportfechten. Mal abgesehen davon, dass die Anzahl derer, die es technisch draufhaben, verschwindend gering ist, ist es vom Prinzip her darauf ausgerichtet, ein Mannbarkeitsritual zu sein.
    Der Paukschläger hat eine sehr dünne Klinge im Vergleich zu einer "echten" Säbelklinge - daher sind die Beschädigungen vorprogrammiert. Aber mit einer militärischen Säbelklinge wären die Köpfe auch ab, nicht nur gezeichnet.

    Quote

    es wurde vom training zur selbstverteidigung zum ehrerhaltenden sport bis zum "normalen" sport für eine gewisse kliente

    Stimmt so auch nicht. Die Ursprünge liegen im studentischen Aufruhr, später dem Stockkampf und schließlich der Formalisierung des Paukens.


    Aber ich denke, wir lassen das Thema hier - die "Klientel" ist ein gar heikles Thema.

  • Das Knochenschwert aus Pakt der Wölfe ist zwar extrem unrealistisch, aber das Prinzip ist durchaus interessant. Mir fällt allerdings keine Möglichkeit ein, quasi eine Peitsche mit einem Schwert so zu kombinieren. Vielleicht fällt hier jemandem doch noch irgendeine Möglichkeit ein bzw. vom Prinzip her zumindest etwas halbwegs ähnliches zu konstruieren.

  • Das Knochenschwert aus Pakt der Wölfe ist zwar extrem unrealistisch, aber das Prinzip ist durchaus interessant. Mir fällt allerdings keine Möglichkeit ein, quasi eine Peitsche mit einem Schwert so zu kombinieren. Vielleicht fällt hier jemandem doch noch irgendeine Möglichkeit ein bzw. vom Prinzip her zumindest etwas halbwegs ähnliches zu konstruieren.


    Urumi (Schwert)


    Quote from Wikipedia

    Das Urumi besteht aus einer- oder mehreren flexiblen Klingen, die zusammen an einem Heft aus Holz befestigt sind. Am Heft ist ein Bügel angebracht, der die Hand vor Verletzungen durch den Gegner und die eigene Waffe schützen soll. Die Klingen werden aus dünnen Federstahlbändern hergestellt,und nur leicht gehärtet, so das sie flexibel bleiben. Die Aussenränder der Bänder werden scharf geschliffen. Im Gebrauch wird das Urumi kreisförmig um den Körper geführt und wie mit einer Peitsche zugeschlagen. Die Handhabung ist schwierig, da die Klingen den Träger leicht selbst treffen können. Anfänger beginnen mit einem langen Stück Stoff. Der Vorteil des Urumi ist, das Schilde keine vollständige Deckung bieten, da die flexiblen Klingen bei einem Auftreffen auf den Schild über den Schildrand schlagen und den Träger des Schildes verletzen können. Zum Tragen werden sie zusammengerollt und mit einem Seil oder einem Lederband gesichert. Die Urumi werden bis heute im der indischen Kampfkunst Kalaripajattu (auch Kalari oder Kalaripajat) benutzt[1].

  • Nachdem ich überlegt habe, mir mal ein Keramik-Messer für die Küche zu holen, kam mir der Gedanke ob man mit Keramik auch größere Waffen herstellen könnte. Immerhin hat es einige Eigenschaften, die Stahl übertreffen. Oder ist Keramik nicht elastisch genug? Könnte man damit z.B. ein funktionierendes Schwert fertigen? Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Technische_Keramik

  • Ich würde vermuten, Keramik ist zu spröde. Schwerter u. Ä. müssen ja einiges an Stoßbelastung aushalten.
    Verbundmaterialien wären allerdings denkbar und wurden auch verwendet (Obsidian / Holz z.B.).

  • OT: Zuuuuaaaal!!! Lange nicht gesehen, lass dir ein Fass Orun reichen.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Also wenn ich mir die Gebrauchsanweisung für Keramik-Küchenmesser (ich hab zwei, und sie sind herrlich scharf) so anschaue und lese, dass man sie tunlichst nicht auf den Boden fallen lassen soll, dann würde ich wohl mal meinen, dass man damit auf keinen Fall auf irgendwelche harten Flächen/Gegenstände (Rüstungen, andere Klingen...) hauen sollte. ;)

  • Oooh, danke für die Begrüßung Veria! Und fürs Orun!


    Ja stimmt, derzeit ist das Herstellungsverfahren für Keramikwerkzeuge wohl noch nicht ausgereift, aber vielleicht findet ja mal ein Injenieur... Ingenuier... ein Erfinder einen Weg, um das Material noch widerstandsfähiger zu machen. Ich behalte es für meine Welt jedenfalls mal im Hinterkopf.

  • Keramikklingen haben vermutlich das selbe Problem wie extrem harter Stahl: Sie sind zwar unglaublich Scharf, aber eben auch sehr spröde, weswegen da immer ein Zwischenweg gebraucht wird, das ist ja auch die Idee hinter den Damast-klingen, eine Kombination aus harten und weichem Stahl der sowohl hat und scharf aber auch flexibel genug ist um seitliche Belastungen auszugleichen ohne gleich zu brechen.


    Ein Keramikschwert würde sich also höchstens dazu eigenen, ungerüstete und unbewaffnete Bauer nieder zu machen und sogar da bräuchte man vermutlich eine sehr saubere Klingenführung um keinen zu großen seitlichen Druck zu erzeugen ...

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