Wie konnten Waldelfen nur rechtsextrem werden...? *kopfschüttel*
Meine Waldelfen sind es zwar (bisher) nicht, aber ich kann schon sehen, wie das läuft. Ich meine, im Deutschen gibt es nicht umsonst das Wort "Hinterwäldler". Auf Aventurien, das ja eigentlich recht… uhm… typisch ist, haben sie ja auch solche Anwandlungen.
Ist eigentlich eine interessante Idee – ich glaube, das werde ich auf meine Waldkobolde übertragen.
Oder sie glauben, dass sich sich die 100 ältesten Zwerge nachts im Keller eine Würstchenbude treffen, um dort Pläne für die Weltherrschaft zu schmieden.
Das ist ja grandios.
Auf Falranda gibt es auch Dunkelelfen, auch wenn es keinen Grund (außer dem externen historischen) gibt, gerade die als Dunkelelfen zu bezeichnen. Sie haben eine dunkle Hautfarbe, aber die haben die Todeselfen (nicht pöhse, sondern ein Volk von Totengräbern) auch. Und ja, bei Elfen hängen Hautfarbe und andere körperliche Merkmale kausal mit ihrer Lebensphilosophie zusammen.
Als ich das erste Mal von Drow erfahren habe, dachte ich mir "Was ist denn das für ein Blödsinn?" Meine ersten Dunkelelfen habe ich in Lords of Magic gesehen, gefolgt von denen in Warhammer und dann Morrowind. Die D&D-Drow waren da schon ein heftiger Bruch.
Dunkelelfen zeichnen sich bei mir durch einen ausgeprägten Hang zum Trans[humanismus] (ich nenne das jetzt mal so) aus. Die Erweiterung der persönlichen Möglichkeiten spielt für sie eine große Rolle.
Elfen allgemein haben ein eher schwach ausgeprägtes Verständnis von Selbst und Individuum, was auch Ausdruck im Fehlen des Unterschieds zwischen "haben" und "sein" findet und so weit geht, dass die Konzepte "ich bin" und "ich kontrolliere" oft zusammenfallen, wenn Elfen versuchen intellektuell zu verstehen, wie denn Wesen aus anderen Spezies ganz intuitiv ihr Selbst definieren. Auch die Konzepte der persönlichen Verantwortung oder des Freien Willens sind ihnen nicht so intuitiv zugänglich wie uns. Diese Eigenschaft ist bei Todes-, Hoch- und Flammenelfen (alles Namen, die noch einer Überarbeitung bedürfen) besonders stark ausgeprägt. Dunkel- und Waldelfen haben sich an einige dieser Konzepte schon durchaus ein wenig besser gewöhnt.
Bei Dunkelelfen führt diese Mischung zu einer stark von Sklaverei geprägten Gesellschaft. Der Freie Wille ist nicht so wichtig, man hat keine Verantwortung für das Wohlergehen anderer Leute, und sie sind halt, wenn man sie besitzt, einfach Teil des Selbst und damit auch eine großartige Erweiterung persönlicher Möglichkeiten.
Die meisten anderen Elfen haben allerdings auch kein Problem mit Sklaverei – Hochelfen kaufen durchaus eine Menge Sklaven von dunkelelfischen Sklavenhändlern. Die Dunkelelfen sind einfach nur diejenigen, die auch die Sklavenjagd selbst betreiben. Es werden da keine Unterschiede zwischen verschiedenen Spezies gemacht – Elfen sind als Sklaven, in Abhängigkeit von ihren Fähigkeiten, genau so gerne gesehen Menschen, Orks, Goblins, Kobolde oder Zwerge. Es ist bisher nicht gelungen, Drachen zu versklaven, aber versucht hat es sicher schon jemand.
In keiner elfischen Gesellschaft ist es jedoch üblich, entflohene Sklaven zu jagen – ein entflohener Sklave ist offensichtlich kein Sklave mehr, er steht ja nicht mehr unter der Kontrolle des vorherigen Besitzers, ist also kein Teil von ihm.
Nicht jeder Dunkelelf besitzt zwangsweise auch Sklaven oder hält Sklaverei für sinnvoll. Einige Dunkelelfen haben durchaus ein Gefühl für die Entwicklung des eigenen Körpers und sehen in der direkteren Beschäftigung mit auch niederen Arbeiten durchaus einen Weg zu tieferem Verständnis von für sie wichtigen Belangen.
Natürlich hat sich meine Vorstellung von Dunkelelfen von der ganzen Sklaverei-Thematik her sozusagen rückwärts entwickelt. Mit Warhammer und Morrowind als Vorlage erschien mir das als wichtigste Eigenschaft der Dunkelelfen. Die Religiosität aus Morrowind hat eher in den Todeselfen ihren Platz gefunden. Der Hang zur Nekromantie aus Lords of Magic und Morrowind geht bei den Dunkelelfen in der Sklaverei-Thematik auf und ist bei den Todeselfen ins Gegenteil verkehrt – ihre Totengräber-Tätigkeit ist eine Methode, Nekromantie einzudämmen.