achso ^^ sorry, dann werd ich mir mal den Kopf zerbrechen
Weltenspezifische Begriffe in Texten
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Original von Veria
Der Haken ist, dass ich den Kampfschrei lieber auf Deutsch haben würde, dann allerdings ein Problem habe, wenn ich die Gruppe nach dem Kampfschrei benennen will.
Naja, entweder die Gruppe heißt "Der Kaiser lebt" in irgendeiner Umschrift (sei es mit Leerzeichen geschrieben oder Derkaiserlebt oder DerKaiserlebt oder noch eine andere Schreibweise), weil das eben ein guter Name für sie ist - dann ist daran mE nichts "dämlich", wenn man es so hinschreibt. Oder der Name ist dämlich, aber dann würde es mE auch nicht substanziell besser, wenn man stattdessen ein Fremdwort benutzt, das diese "Dämlichkeit" doch nur wohlklingend kaschiert. Andererseits ist zuweil Schein wichtiger als sein, und solange man diesen Textabschnitt im Kopf hat, wird wohl "Der Kaiser lebt" immer mitklingen, wenn man den Fremdwort-Namen liest.
Wenn Du noch dann und wann in der Art vonQuoteOriginal von Veria
"Atalanliyai!" Das war es, was die Menge schrie: Der Kaiser lebt.
wiederholst, daß das eine ein Fremdwort für das andere ist, sollte ein normaler Leser schon damit zurechtkommen... oder? -
Also ich muss ehrlich sagen, dass mir auch noch nichts dazu eingefallen ist. Ich würde mich da Kinno Katana anschließen - find es vollkommen okay so ein "Fremdwort" bzw. eine Übersetzung einzubauen.
Quotewenn ich die Gruppe nach dem Kampfschrei benennen will.
Ist das denn für die Geschichte eigentlich wichtig? oder hängst du einfach nur an dem Gedanken, dass du es gern so machen möchtest?
Für mich spräche (wie gesagt) nichts dagegen die Gruppe wie den Kampfschrei Atalanliyai zu nennen. Andererseits fände ich es auch nicht schlimm die Gruppe nicht nach dem Kampfschrei zu benennen. Wenn es für die Geschichte nicht wichtig ist, dann versuche doch einen anderen Namen zu finden.Oder lass es eben so
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Werd ich dann wohl einfach so lassen. Der Leser wird von meinen Bedenken da wohl kaum sehr viel mitbekommen, solange es verständlich ist.
Und naja, die Gruppe heisst halt schon so. Du kennst das ja, Namen in Welten beissen sich einfach an ihrem Ding fest.
Veria -
Schick finde ich persönlich, um wieder auf den Anfang zurück zukommen die Variante von Douglas Adams in Per Anhalter durch die Galaxies. Der Protagonist kennt nicht alles, wundert sich und schlägt es nach. So wird es sehr ausführlich erklärt.
Und wenn Arthur gerade vor den Vogonen flüchtet schlägt er halt nach, nachdem er in vermeintlicher Sicherheit ist. -
Und solange man kein Lexikon von Nachtigaller oder einen Weltenführer hat, lässt man sich seinen Chara einfach fragen "Und was heißt DAS schon wieder?", bis sich jemand (der Autor) mal erbarmt und den armen Tropf aufklärt ^^
Ich finde mich derzeit wieder in meine alte Welt ein, wo ich einige Wörter für so normale Sachen wie Vater, Mutter, Bruder und so habe und sie gerne auch in der Rede verwenden würde. Nur ist das überhaupt nötig, sollte ich nicht einfach die bekannten Wörter benutzen? Auf biegen und brechen die Fremdworte einbauen ist iwi auch blöd. Ansonsten könnte ich einen Register hinten anlegen oder in Fußnoten drunter setzen...
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Original von Proteus
Schick finde ich persönlich, um wieder auf den Anfang zurück zukommen die Variante von Douglas Adams in Per Anhalter durch die Galaxies. Der Protagonist kennt nicht alles, wundert sich und schlägt es nach. So wird es sehr ausführlich erklärt.
Und wenn Arthur gerade vor den Vogonen flüchtet schlägt er halt nach, nachdem er in vermeintlicher Sicherheit ist.Was natürlich vor allem deshalb so gut funktioniert, weil für den Protagonisten alles auch neu ist, da er vollkommen unerwartet in die neue Umgebung gerät, die für ihn völlig fremd ist. Jemand der in der Welt aufgewachsen ist, in der die Geschichte spielt sollte mit den grundlegenden Begriffen vertraut sein. Zudem hat nicht jeder Charakter in jeder Welt zufälligerweise gerade ein Universallexikon dabei. Untertitel und ein Register sind zwar eine Möglichkeit, aber bei zu vielen Begriffen stört das den Lesefluss meiner Meinung nach sehr (wie ich auch vorher in diesem Thread schon angemerkt habe). Man sollte es auf keinen Fall übertreiben mit unbekannten Begriffen.
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Also ich habe das anders gemacht:
Wenn ich spezifische Begriffe nahm, habe ich einen Gedanken direkt verworfen: Den Leser direkt darüber zu informieren.
Stattdessen habe ich über den weiteren Verlauf der Geschichte (so wie die Protagonisten und Helden damit in Berührung kommen) versucht dem Leser das näher zu bringen. Was nützt es, einem Leser über Eigenschaften von etwas zu informieren, was in dem Moment absolut gar nicht vorkommt/wahrgenommen wird? Das ist unnütze Information die man später einbauen kann, wenn es so weit ist.
Es ist leichter es zu verfassen, wenn man sich die Situation im Kopfe vorstellt.Dieses Schema fällt unbeschwerter, wenn man über einen Helden schreibt, der selbst noch nicht alles kennt, als über jemanden der alles schon gesehen hat.
(sorry, falls ich da wen wiederhole =)
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Ich hab es da wohl etwas leichter. Mein Hauptcharakter schlittert in eine andere Welt oder Dimension, so muss ihm ohnehin alles erklärt werden - oder er liest/entdeckt es.
Bei Welten, in denen ein Charakter hineingeboren wird, ist das immer etwas schwieriger. Mir macht es beim Lesen aber auch nichts aus, wenn der Begriff nicht erklärt wird, wenn es in der Szene unpassend wäre. Da hab ich es lieber, wenn es zu einem passenden Zeitpunkt passiert. Aber ich will auch nicht mit dutzenden Begriffen bombadiert werden, die so im Raum stehen gelassen werden und ich finde, man sollte auch nicht mehr als unbedingt nötig benutzen, nach einigen hundert Seiten kann man als Leser schnell durcheinanderkommen.
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Auch wenn ich stets versuche meine Begriffe 'schleichend' in der laufenden Geschichte zu erklären, setze ich eigentlich immer ein Glossar an das Ende. Doch es soll dem Leser stets erst nach dem Lesen der Story eine Hilfe sein. Zum einen könnte ich, entgegen meiner Bemühungen, einen Begriff doch nur unzureichend durch Hinweise erklärt haben. Zum anderen, und das sollte man nicht vergessen, vermag auch ein Leser einfach mal auf dem Schlauch zu stehen. Wenn man beim Schmökern einfach mal einen schlechten Tag erwischt, öfters abgelenkt wurde, an einer (für das Verständnis) entscheidenden Stelle eine Geschichte unterbrechen musste, usw. Das Glossar am Ende ermöglicht dann diesem Leser eventuelle Unklarheiten doch noch zu erhellen. Das finde ich besser, als wenn jemand meine Story so in Erinnerung behält, dass sie/er diesen Aspekt nie verstanden hat.
Auch bietet mir ein Glossar die Möglichkeit auf etwas einzugehen, dass man zwar als Autor gut durchdacht hatte, aber in der Detailtiefe sich für die Geschichte als nicht erforderlich herausstellte. Und alle diese Fakten einzubauen doch noch einen Info-Dump beschworen hätte. Der Leser verstand also durchaus die Geschichte, füllte die Lücken in gewünschter Weise durch eigene Mutmaßungen aus den hingestreuten Hinweisen auf, und lag (hoffentlich) damit letztlich richtig. Im Glossar vermag man der Wahrnehmung des Lesers ggf. noch mal in die richtige Richtung zu verhelfen, zusätzlich zu den bereits erwähnten vertiefenden Details, die die Tiefe der Welt zu verstärken vermag.Gerade in der SF-Literatur werden gerne mal Abkürzungen verwendet, die durchaus ebenfalls zum normalen Sprachgebrauch innerhalb der Welt gehören. Hier mag es helfen, wenn man den vollständigen Begriff und die dazugehörige Abkürzung kurz hintereinander verwendet. Z.B.:
"Hier, nimm meine E.S.P. zur Sicherheit mit." - "Nein Danke. Ich kann mit diesen klobigen Elektroschock-Pistolen nicht umgehen."
Oder aber auch:
Mit Schrecken registrierte ich, wie ein autonomer Reparatur-Droide auf mein Versteck zusteuerte. Ich versuchte mich noch tiefer in die Nische zu drücken, während ich zum x-ten Mal an diesem Tag diese A.R.D.s verfluchte. -
Das hab ich bis jetzt, und ich bin damit unzufrieden, weil es sich hier ja noch nicht um den Eigennamen handelt, sondern um den "Kampfschrei".
Veria
Vielleicht steh ich damit alleine da, aber ich finde es mit Atalanliyai sogar besser als mit Der Kaiser lebt... Hat mehr Flair, finde ich, und die Erklärung ist meiner Meinung nach sehr gut im Text eingebunden. -
Weltspezifische Namen bringen ein gewisses fremdartiges Flair in einen Text. Mir gefällt es, wenn das ganz gezielt eingesetzt wird, also wenn z.B. Völker oder Orte, die dem Protagonisten auch total fremd sind, mit Namen bezeichnet werden, die für unsere Ohren exotisch klingen. Umgekehrt kann/soll man Begriffe, die dem Protagonisten vertraut sind, ins Deutsche übersetzen ... man muss ja dabei nicht sooo konsequent vorgehen wie Tolkien im Hobbit.
Aber ein Text soll die Begriffe schon langsam einführen. Da stimme ich Nemedon zu. Ein Glossar ist gut, damit man die wichtigsten Sachen am Schluss noch einmal zum Nachschlagen hat; aber es ist ermüdend, wenn man dauernd blättern muss, was denn nun schon wieder ein "Kamurani" oder ein "Tritschare" oder sonst was sein soll.
Zum Ausgangsproblem: Wenn der Kampfschrei "Atalanliyai" sich schon als feste Bezeichnung für diese Gemeinschaft eingebürgert hat, dann kann man den mE ruhig so verwenden. Die Herkunft dieses Namens wird ja eh im Text gut erklärt.
Der Name kann sich ja schon so verselbständigt haben, dass seine Bestandteile für die Nicht-Spezialisten gar keine Bedeutung mehr haben. Das ist so ähnlich wie mit Abkürzungen in unserer Welt. Jeder redet von AIDS, aber nicht alle wissen, wofür diese Abkürzung ursprünglich gestanden ist. Ist ja eigentlich auch egal, denn man braucht ja nur "irgendeinen" Namen für diese Krankheit.
Oder bei Vornamen: Vornamen werden heutzutage vor allem nach dem sympathisch wirkenden Klang vergeben, kaum jemand macht sich Gedanken über die ursprüngliche Bedeutung.
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