[Kanturia] Der zerrissene Kontinent

  • Kann ein solches Schiff auch magische Fähigkeiten entwickeln? Weil zum Beispiel die Jungfrau ein gewisses Potential gehabt hatte?


    Und wie reagiert ein Schiff, wenn aus irgendeinem Grunde (z. Seuche) die gesamte Mannschaft verschwinden / sterben sollte?

  • Kann so ein Schiff Schmerz spüren? Ich vermute jetzt einfach mal ja...


    Und hat es einen Selbsterhaltungstrieb? Der sogar soweit gehen würde, die Mannschaft für das eigene Leben zu opfern?


    Okay, das kommt vermutlich auf die Jungfrau an, die drinsteckt, oder?


    Was würde geschehen, wenn eine Meuterei stattfinden würde? Müsste das Schiff dann auf die Seite des "neuen" Käpitain gezogen werden oder kann man solch ein Schiff auch zwingen etwas zu tun?


    Gibt es auch Jungfrauen, die als Schiff Sehnsucht nach "dem Land" (und damit ihrem alten Leben) haben? Oder werden sie dafür zu gut indoktriniert?


    Gibt es einen "Wettstreit" zwischen diesen Schiffen? Also: prallen sie untereinander dmait, die beste Mannschaft zu haben oder die gefährlichste Klippe umsegelt zu haben? Können diese Schiffe eigentlich miteinander kommunizieren?
    Wenn ja wäre eine Flotte dieser Schiffe ja im Krieg besonders im Vorteil, da sie sich mitteilen könnten wenn sie jetzt angreifen wollen und ob sie Hilfe brauchen... (Ich weiß nicht, wie das früher bei den Kriegsschiffen war, aber wenn man weit auseinander ist kann man sich's ja schlecht zurufen... und die Zeit tausende Flaggensignale zu schicken hat man ja auch nicht, oder?)


    Öhm, ja... Die Idee finde ich auf jeden Fall sehr originell, ich habe zumindestens noch nie von so was gehört... (aber es gibt ja alles).
    Und man kann sicher viel und schön dran rumbasteln, oder?

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    Original von Rin
    Kann ein solches Schiff auch magische Fähigkeiten entwickeln? Weil zum Beispiel die Jungfrau ein gewisses Potential gehabt hatte?


    Potential ist nicht alles. Es bräuchte auch jemanden, der ihr was beibringt. Und selbst dann fällt es ihr schwer, die auf Menschen abgestimmte Gestik und Symbolik menschlicher Magie nachzuvollziehen. Oder höheren Wesenheiten Opfer darzubringen.
    Vielleicht schafft sie es, mit Geistwesen ihrer Umgebung Kontakt aufzunehmen. Wassergeister, Wettergeister, Fischgeister, Vogelgeister, Riffgeister, alles ganz praktisch, wenn es dazu kommt.
    Normal ist das auf jeden Fall nicht.


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    Und wie reagiert ein Schiff, wenn aus irgendeinem Grunde (z. Seuche) die gesamte Mannschaft verschwinden / sterben sollte?


    Wieso hab ich jetzt ein Bild vor mir, von einem Schiff mit untoter Besatzung?
    Abhängig vom Charcter kann die Reaktion unterschiedlich ausfallen, und ich muss zugeben, mich noch nicht eingehend mit dieser Facette der Schiffspsychologie beschäftigt zu haben. In den allermeisten Fällen wird sie wohl versuchen, irgendwie einen Hafen zu erreichen. Im Haupteinsatzgebiet dieser Schiffe ist die Navigationsstrategie "Nach Norden, dann an der Küste entlang" dafür ausreichend. Da das Schiff alle zum Schiff gehörigen beweglichen Teile selbst bewegen kann, sollte dies auch gelingen. Früher oder später.
    Meine ursprünglichen Notizen für diesen Schiffstyp sahen vor, dass dem Schiff irgendwie Nahrung zugeführt werden muss. Sollte ich das wieder aufnehmen, so könnte dieses Detail dann zu einem Problem werden.
    Was weiter geschieht, hängt davon ab, ob irgendwelche langfristigen Effekte wie Phobien oder sowas zurückbleiben. So ein Mannschaftstotalverlust ist ja nichts normales, und kann durchaus ein traumatisches Ereignis sein, oder von einem solchen begleitet werden.

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    Original von Nanata
    Kann so ein Schiff Schmerz spüren? Ich vermute jetzt einfach mal ja...


    Ja.


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    Und hat es einen Selbsterhaltungstrieb? Der sogar soweit gehen würde, die Mannschaft für das eigene Leben zu opfern?


    Selbsterhaltungstrieb hat es, der schützt davor, mal so eben das nächste Riff anzusteuern, nur aus einer Laune heraus.
    Ich kann mir momentan keine konkrete Situation vorstellen, in der es sinnvoll wäre, die Mannschaft für das Überleben zu opfern. Im Gegenteil, ist die Mannschaft für das Schiff sehr wichtig, und das Überleben ohne Mannschaft eigentlich immer stärker gefärdet, als mit.


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    Okay, das kommt vermutlich auf die Jungfrau an, die drinsteckt, oder?


    Ja.


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    Was würde geschehen, wenn eine Meuterei stattfinden würde? Müsste das Schiff dann auf die Seite des "neuen" Käpitain gezogen werden oder kann man solch ein Schiff auch zwingen etwas zu tun?


    Das Schiff zu zwingen geht, allerdings ist es nicht unbedingt sinnvoll, jemanden zu zwingen, von dem man abhängig ist. Die Überlegenheit des Schiffes gegenüber normalen Schiffen kann da schnell ins Gegenteil umschlagen.
    Außerdem ist es nicht leicht, eine Meuterei zu planen, mit der das Schiff nicht einverstanden ist, es bekommt ja alles mit, was auf ihr geschieht. Und Möglichkeiten, den Kapitän zu warnen finden sich schon irgendwie, selbst wenn der Kommunikationsoffizier auf Seiten der Meuterer steht.


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    Gibt es auch Jungfrauen, die als Schiff Sehnsucht nach "dem Land" (und damit ihrem alten Leben) haben? Oder werden sie dafür zu gut indoktriniert?


    Sie sind gut indoktriniert. Deshalb gibt es ja diese Erziehung von frühester Kindheit an in einem Tempel, oder zumindest tempelähnlichem Konstrukt. Außerdem gilt nach wie vor die alte Seemannsweisheit "Hat Dich das Meer einmal gepackt, so lässt es Dich nicht mehr los".


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    Gibt es einen "Wettstreit" zwischen diesen Schiffen? Also: prallen sie untereinander dmait, die beste Mannschaft zu haben oder die gefährlichste Klippe umsegelt zu haben? Können diese Schiffe eigentlich miteinander kommunizieren?


    Die Schiffe können kommunizieren. In wieweit sie prahlen hängt vom jeweiligen Schiffscharacter ab.


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    Wenn ja wäre eine Flotte dieser Schiffe ja im Krieg besonders im Vorteil, da sie sich mitteilen könnten wenn sie jetzt angreifen wollen und ob sie Hilfe brauchen...


    Eine Flotte dieser Schiffe gibt es nicht. Dafür sind es zu wenige, und jedes einzelne eine Sonderanfertigung. Das Flaggschiff einer Flotte, aber nie eine einfache Galeere darin. Für Linienschiffe reicht die kanturische Technologie ohnehin noch nicht.


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    Öhm, ja... Die Idee finde ich auf jeden Fall sehr originell, ich habe zumindestens noch nie von so was gehört... (aber es gibt ja alles).
    Und man kann sicher viel und schön dran rumbasteln, oder?


    Ich bilde mir ein, bereits von irgendwie belebten Schiffen, oder zumindest Galionsfiguren gehört zu haben. Und hier in Bayern bekommt man nicht allzuviele Seefahrerlegenden mit.
    Gab's da nicht mal eine "Liveship" oder ähnlich Serie irgendwo?
    Aber rumbasteln lässt sich damit gut. Durch eure Fragen bekomme ich auch ständig Ideen für Geschichtchen mit diesen Schiffchen. Danke dafür.

  • Irgendwo habe ich schon mal geschrieben, dass höhere Magie auf Kanturia schnell in Dämonologie und Blutmagie abgleiten kann. Hier mal ein Beispiel, warum das, und damit der gesamte Komplex der Magie, auf SwyrtrKanturia so unbeliebt ist:



    Um gleichein paar im Chat aufgekommene Fragen zu beantworten:
    - Ja, man kann mit ihnen das machen, was bei Menschen zu Nachkommen führen würde, und
    - Nein, dabei entstehen keine Vierteldämonen, die Shirilhly ihrerseits sind unfruchtbar.

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    auf Swyrtr so unbeliebt ist


    Bei Dämonen gilt das bestimmt als Hit.


    Aus welcher sozialen Schicht kommen denn die Herren der Shirilhly? Wo erfährt man über solche dunklen Künste.


    Und hat das Rotlichtgewerbe Verwendung für diese jungen Frauen? Die Kunden der Einrichtung werden vermutlich nichts von der Herkunft der Angestellten wissen, du sagtest ja, dass die neuen Herren oft genug nichts über die Eßgewohnheiten der Shirilhly wissen.
    Wie findet eine Gruppe einen neuen Herren? Und wird das nicht verdächtig, wenn Herr K. plötzlich einen Harem von "Klonen/Schwestern" mit sich herumschleppt?

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    Original von Merlin


    Bei Dämonen gilt das bestimmt als Hit.


    Dämonen sind seltenst selbst Beschwörer. Und wenn, dann geben sie sich nicht mit Halbdämonen ab.


    Quote

    Aus welcher sozialen Schicht kommen denn die Herren der Shirilhly? Wo erfährt man über solche dunklen Künste.


    Soziale Schicht lässt sich schwer festlegen. Auf jeden Fall muss der Beschwörer genug Mittel haben, um eine Ausbildung finanzieren zu können, die fast überall streng verborgen stattfinden muss. Viele Beschwörer, und das sind nahezu alle mächtigeren Magiere, ziehen deshalb die Abgeschiedenheit zur Zivilisation vor.
    Nur an wenigen Orten Kanturias, z.B. auf Athalis wird Magie offen gelehrt. Athaler haben überall auf Kanturia zunächst mal mit schweren Vorurteilen zu kämpfen.


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    Und hat das Rotlichtgewerbe Verwendung für diese jungen Frauen? Die Kunden der Einrichtung werden vermutlich nichts von der Herkunft der Angestellten wissen, du sagtest ja, dass die neuen Herren oft genug nichts über die Eßgewohnheiten der Shirilhly wissen.


    Wenn der Beschwörer irgendwie im horizontalen Gewerbe zu Gange ist, sicherlich. Sollten sie sich einen Neuen suchen müssen, so sind sie dabei auch nicht wählerisch. Zur Normalität zählen sie nirgendwo. Auch nicht auf Athalis. Im Gegenteil, dort kennt man am ehesten Mittel und Wege, sich vor Dämonen zu schützen.


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    Wie findet eine Gruppe einen neuen Herren? Und wird das nicht verdächtig, wenn Herr K. plötzlich einen Harem von "Klonen/Schwestern" mit sich herumschleppt?


    Dämonische Intuition?
    Die kluge Shirilhly vermeidet es im Falle eines Falles mehrere Monate in der gleichen Region zu verbringen. Und mancher Landstreicher weiss vermutlich selbst nicht, wie ihm geschieht, wenn sich plötzlich zwei Handvoll Grazien so aufopfernd um ihn kümmern.
    Ich jedenfalls wäre sehr vorsichtig, wenn ich mitten im Gelände auf eine Gruppe junger Damen stoße, die mir ohne Gegenleistung jeden Wunsch von den Augen ablesen.

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    Original von Drachenreiter
    ??? Ist das jetzt auf Kanturia oder auf Swyrtr oder ist Kanturia ein Kontinent von Swyrtr? Mir swyrt der Kopf.


    Das ist Kanturia. Hier sind solche hübschen Scheusslichkeiten die Ausnahme.
    Das Genre heroic Phantasy, auch S&T Phantasy genannt, habe ich ja schon öfters benannt. Das Vorbild schlechthin in diesem Bereich dürfte Conan sein, viele Conan Romane sind, im Original zumindest, Teil des Mythos. Falls jemand nicht weis, welches Mythos, reicht wohl der Hinweis, dass Howard und Lovecraft befreundet waren. Ich habe mich mit der Magie daran angelehnt.


    Auf Swyrtr wäre sowas normale, alltägliche Fauna. Vielleicht mit geringerer Sexkomponente.


    Edit: Entschuldigung, ich sehe erst jetzt, dass oben Swyrtr steht. Das muss natürlich Kanturia heissen.

  • Vertraute der Magier.


    Als Vertraute der Magier werden Tiere bezeichnet, die der Magier bei sich führt.
    Normalerweise sind diese dunkel bis schwarz und größer als ihre entsprechenden Artgenossen. Häufig sind Katzen und Raben, jedoch auch von anderen Tierarten wird berichtet.
    Warum Magier diese Tiere haben ist nicht allgemein bekannt. Allgemein wird angenommen, dass diese ihre Kräfte verstärken, außerkörperliche Erfahrungen erlauben, oder sonstwie förderlich sind.


    Eine andere Theorie besagt, dass diese Tiere aus den Eiern schlüpfen, die der Osterhase zu gut versteckt hat, und die deshalb nicht gefunden wurden. Deshalb, liebe Kinder, ist es so wichtig, zum Frühjahresfest immer besonders gut zu suchen.



    Die Wahrheit jedoch ist viel einfacher:


    Es handelt sich hierbei um den Dämonen Yaputadd. Dieser präsentiert sich auf der menschlichen Existenzebene nun mal in Tiergestalt. Es stimmt allerdings, dass der Dämon die Magischen Kräfte seines Partners verstärkt, sogar Menschen gänzlich ohne magisches Talent diese vermitteln kann. Als zusätzliches Zuckerl kann ein Yaputadd bei der Bindung des Menschen an ihn einmalig eine außerordentliche Schönheit verleihen.


    Ein paar kleine Schönheitsfehler hat eine solche Beziehung allerdings:

    • Beschließt der Dämon einseitig, die Beziehung zu beenden, so endet das für den menschlichen Partner tödlich.
    • Es gibt genügend machtgierige Menschen, dass sich der Yaputadd keine Sorgen um seinen derzeitigen Partner machen muss. Neue finden sich schnell.
    • Der Yaputadd muss regelmäßig gefüttert werden. Er benötigt schiere menschliche Lebenskraft. Das Opfer erfährt dadurch äußerlich eine vorzeitige Alterung, und eine Verschiebung der Gestalt in eine Region, die Allgemein als "hässlich" bezeichnet wird. Zudem noch eine drastische Verkürzung der Lebenserwartung.
      Bei seinem Partner jedoch kann die menschliche Lebenskraft durch dämonische ersetzt werden, was im Gegenteil eine wesentliche Vergrößerung der Lebenserwartung bedeutet.
      Das Futter muss bei Bewusstsein und entweder willig oder völlig wehrlos sein.
    • Der Yaputadd stellt seinem Herrchen (oder Frauchen) immer wieder Aufgaben, die ihn an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit bringen. Und im Allgemeinen bei den Mitmenschen unbeliebt machen.
  • Ich hätte eine Verständnisfrage: Ist dieser Yaputadd ein Dämon oder eine Art Dämon? Irgendwie komme ich da ein wenig durcheinander - es klingt für mich, rein auf der sprachlichen Ebene, nach einem Dämon, aber die Logik sagt, es müssten mehrere sein...


    Und woher kommt ein/der Yaputadd? Wird er auf die menschliche Existenzebene gerufen - von einem Magier z.B. - oder taucht er von allein auf und sucht sich ein "Herrchen/Frauchen"?

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    Original von Se.Ka.Ya.
    Ich hätte eine Verständnisfrage: Ist dieser Yaputadd ein Dämon oder eine Art Dämon? Irgendwie komme ich da ein wenig durcheinander - es klingt für mich, rein auf der sprachlichen Ebene, nach einem Dämon, aber die Logik sagt, es müssten mehrere sein...


    Es handelt sich tatsächlich um mehrere. Bei den Dämonen wird nicht jedes Individuum benannt.


    Quote

    Und woher kommt ein/der Yaputadd? Wird er auf die menschliche Existenzebene gerufen - von einem Magier z.B. - oder taucht er von allein auf und sucht sich ein "Herrchen/Frauchen"?


    Ein Dämon muss zunächst mal gerufen werden. Bei den Yputadd handelt es sich um Dämonen die gerufen werden wollen. Daher schafft die Beschwörung auch jeder halbgelernte Provisor, der einen entsprechenden Text findet und die Warnungen ignoriert. Außerdem kann ein Dämon, einmal gerufen, so lange bleiben, wie er will. Wenn er seine Verbindung löst, heisst das noch lange nicht, dass er sich auch aus dieser Existenzebene zurückzieht. Er kann frei eine neue Partnerschaft eingehen.

  • ...das erscheint mir irgendwie zu gefährlich.


    Das heisst der Yaputadd kann also jederzeit salopp sagen: "Du gefällst mir nicht mehr, ich such einen Anderen." Buff ist der Magier tot. Ist das nicht etwas zu einfach und willkürlich? Gibt es da nicht irgendetwas, welches den Menschen hilft, damit sein Yaputadd ihm loyal bleibt? Angesichts der Anstrengungen erscheint die Last des Dämons auf dem Magier auch viel zu hoch.


    Ansonsten finde ich das Konzept recht nett, allerdings zu einseitig. Vielleicht mehr Symbiose wäre besser.

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    Original von Julianne
    ...das erscheint mir irgendwie zu gefährlich.


    Mir auch.


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    Das heisst der Yaputadd kann also jederzeit salopp sagen: "Du gefällst mir nicht mehr, ich such einen Anderen." Buff ist der Magier tot.


    Ja.


    Quote

    Ist das nicht etwas zu einfach und willkürlich?


    Das ist sehr einfach aus Sicht des Dämons. Es ist zu willkürlich aus Sicht der meisten darum Wissenden.


    Quote

    Gibt es da nicht irgendetwas, welches den Menschen hilft, damit sein Yaputadd ihm loyal bleibt?


    Immer schön brav für seine Zufriedenheit sorgen?


    Quote

    Angesichts der Anstrengungen erscheint die Last des Dämons auf dem Magier auch viel zu hoch.


    In dem Fall ein Tip, falls Du jemals nach Kanturia kommst: Lass Dich nicht mit Dämonen ein. Tus ganz einfach nicht. Finger weg.
    Und wenn es sich nicht vermeiden lässt, such Dir ein Stück geschärften Stahl und geh damit auf den Dämon los. Auf keinen Fall irgendwas unterzeichnen. Auch nicht mündlich.


    Quote

    Ansonsten finde ich das Konzept recht nett, allerdings zu einseitig. Vielleicht mehr Symbiose wäre besser.


    Das ist mit vollster Absicht einseitig und keine Symbiose.

  • Quote

    Auf keinen Fall irgendwas unterzeichnen. Auch nicht mündlich.


    Meine Zunge kann eh keinen Stift halten, da besteht keine Gefahr. ;)


    Aber was hat der Dämon davon, wenn er seinen Herren schwierige Aufgaben stellt?


    Und warum braucht er einen Herren? Kann er sich nicht selber füttern?


    Und was macht der Magier mit seinem Haustierchen? Legt er andere Magier ohne Haustier um oder wie sieht die neugewonnene Macht aus?


    Warum kommt der Dämon in Tiergestalt, warum in diesen und nicht in anderen?


    *Löcher in Bauch frag*

    Weil Inspiration von oben kommt und Arbeit von unten.
    -Elk (20.10.18, 23:02)



    Plan. Act. Reflect. Repeat 'til finish.

  • Quote

    Original von Drachenreiter
    Aber was hat der Dämon davon, wenn er seinen Herren schwierige Aufgaben stellt?


    Er bekommt sein Zeug erledigt, ohne selbst eine Kralle krümmen zu müssen.


    Quote

    Und warum braucht er einen Herren? Kann er sich nicht selber füttern?


    Er wäre dazu sehrwohl in der Lage. Allerdings ist der "Bei Bewusstsein und willig, oder völlig wehrunfähig" Teil so leichter.



    Näher will ich darauf nicht eingehen, denn: Der Versuch die Motivation von Dämonen zu verstehen führt im günstigsten Fall zu permanentem irren Kichern. Bis hin zu der Erkenntnis, die Erde von allen Menschen befreien zu müssen, um die Ankunft der Wahren Herren vorzubereiten. In den meisten Fällen allerdings führt dies zu vorzeitigem Ableben an der Spitze des Schwertes eines selbsternannten Helden.
    Gelegentlich auch zu Freibier.
    Anlässlich einer Hinrichtung.


    Quote

    Und was macht der Magier mit seinem Haustierchen? Legt er andere Magier ohne Haustier um oder wie sieht die neugewonnene Macht aus?


    Der Magier macht das, was ein Magier halt so macht: Führt dunkle Experimente durch, entführt Jungfrauen und führt mit ihnen dunkle Experimente durch, verhext Kühe und Felder, überredet Dorfbevölkerungen zu dunklen Experimenten, erschreckt einsame Reisende, unterjocht versteckte Städte, und führt dort dunkle Experimente durch, und stolpert schließlich in die Klinge eines selbsternannten Helden. Während eines dunklen Experiments.
    Mit Tierchen hat er mehr magische macht, mit der er dann einfach mehr davon macht. (Nur das Klingenstolpern im Allgemeinen auch nur einmal.)


    Quote

    Warum kommt der Dämon in Tiergestalt, warum in diesen und nicht in anderen?


    Weil der Dämon in dieser Existenzebene Gestaltgebunden ist, und ein Yaputadd dabei eben eine entsprechende Tiergestalt hat.


    Quote

    *Löcher in Bauch frag*


    Jetzt hab ich Hunger.

  • Das Hakktakku Ritual
    Blood for the blood god, skulls for ... there are no skulls left
    -- Frei nach Games Workshop


    Anmerkung: In den Heißnassen Wäldern des äußersten Südens ist Kleidung so gut wie unbekannt. Daher werde ich hier und allen eventuell noch folgenden Beiträgen zu dieser Region das Fehlen von Kleidung nicht explizit erwähnen.


    Zum Zeitpunkt der Südsonnwende, also der längeren Trockenzeit des südkanturischen Jahres feiern die Cerdokku den Sieg ihres Hauptgottes Chenantakku über eine andere Gottheit, die Muttergöttin Sibakku. ('I' ist in der Sprache der Cerdokku ein sehr seltener Laut, der fast immer auf Fremdartiges hindeutet.)


    Zur Vorbereitung wird von einem der Nachbarvölker eine junge Frau entführt. (Die Cerdokku sind generell nicht besonders beliebt.)


    Am Tag des Festes dann wird diese Frau komplett weiß bemalt und auf einen freien Platz gebracht. Bis zum Mittag wird sie verehrt und umsorgt von einer weiteren Gruppe junger Cerdokkufrauen, deren Körper ebenfalls weiß, an den Brüsten, Armen und Beinen jedoch Gelb bemalt ist. -- Interessanterweise ist das genau die gleiche Bemalung, mit der ein Volk der Nordinsel ihre Gottheit verehrt. Für ein zufälliges Zusammentreffen sind die beiden Volkstämme jedoch zu weit voneinander entfernt. Allen Völkern dazwischen ist diese spezielle Form der Bemalung unbekannt. -- Eine Gruppe Krieger steht dabei, deren rituelle Aufgabe es ist, die Muttergottheit zu schützen, aber eigentlich müssen sie natürlich eine Flucht der Entführten verhindern.


    Mittags stürmen dann von allen Seiten weitere Krieger herbei, in den traditionellen echsenhaften Masken der Cerdokku. Die Wächter werden überwunden, die Göttindarstellerin gepackt und ihre Dienerinnen symbolisch getötet. Symbolisch bedeutet in diesem Fall, sie werden leicht mit einer Waffe berührt, fallen zu Boden und bewegen sich nicht mehr.


    Die Hauptdarstellerin wird nun zum eigentlichen Rituaplatz gebracht. Ist die Prozession außer Sichtweite verschwinden die "`Gefallenen"' vom vorherigen Anbetungsplatz und die Mädchen bemühen sich, irgendwie die fetthaltige Farbe vom Körper zu bekommen. Der Ritualplatz wird begrenzt von einer Felswand, in den ein überdimensionales Relief eines Warans gearbeitet ist. Der Kopf dieses Ungetümes jedoch ist aus einem Felsblock davorstehend gearbeitet. Der Kiefer dieses Monuments ist beweglich. Jedoch bedarf es mehrerer starker Männer, ihn zu öffnen. Die vormalige Göttin wird nun so angebunden, dass sie auf dem Rücken liegend mit dem Kopf in dieses Maul hineinragt.


    Bis zum Abend folgen nun rituelle Tänze und weitere kultische Darstellungen. Später am Tag werden ein paar Tiere geschlachtet, die den umliegenden Stämmen heilig sind. Ihr Blut wird dabei über die (nun nicht mehr ganz so) weiße Jungfrau laufen gelassen. Teile davon werden ebenfalls in das Maul Chenantakkus gelegt.


    Steht die Sonne weit genug im Westen, so beginnt ein reichliches Gelage. Ist es den vorherigen Dienerinnen der da noch Muttergottheit gelungen, sich von der Farbe zu befreien, so dürfen sie daran teilnehmen. Jedoch ist jeder, die auch nur noch ein winziges Quäntchen der Farbe irgendwo an ihrem Körper besitzt wird der Zutritt zum Festplatz verwehrt.


    Wenn die Sonne den westlichen Horizont berührt, so werden die Stützen entfernt, die Chenantakkus Maul offen gehalten haben. Und infolgedessen unter dem Jubel der Cerdokku alles darin befindliche zermalmt. Einschließlich des Kopfes der jetzt sehr endgültig besiegten Fremdgöttin.


    Der enthauptete Körper wird liegen gelassen, allerdings sehr genau beobachtet. Machen sich in den nächsten Tagen irgend welche Echsen, gar Warane, darüber her, so zählt dies als ausnehmend positives Omen.

  • Warum hatte ich schon zu Beginn des Textes, als du von Entführung und weißer Bemalung schriebst, schon das Gefühl, dass die arme Auserwählte das Ritual nicht lebend übersteht? ;D


    Aber ein sehr gelungen beschriebenes und authentisch wirkendes Ritual, dessen symbolhafte Handlungen sehr eindrücklich und passend dargestellt sind.


    Vielleicht hättest du für mich Dumpfbacke noch anfangs erwähnen sollen, dass der Hauptgott eine Echse ist.
    Aber bin ja auch so draufgekommen.


    Wie ist denn das Verhältnis zu den Nachbarn? Gibts Krieg? Raubzüge? Machen die Nachbarn umgekehrt dasselbe mit Entführungen und so?

    Weil Inspiration von oben kommt und Arbeit von unten.
    -Elk (20.10.18, 23:02)



    Plan. Act. Reflect. Repeat 'til finish.

  • Wie ist denn das Verhältnis zu den Nachbarn?


    Angespannt bis feindseelig. Die Cerdokku beziehen einen Großteil ihrer lokalen Macht aus der Angst und dem Aberglauben ihrer Nachbarn. In dieser Region gibt es viele Legenden über Echsenmenschen. Die allermeisten davon sind auf die Anwesenheit der Cerdokku zurückzuführen.


    Quote

    Gibts Krieg? Raubzüge?


    Raubzüge gibt es auf jeden Fall. Irgendwie muss man ja die Angst verbreiten und aufrechterhalten. Kommt es zu offenen Kämpfen, so besteht die bevorzugte Taktik der Cerdokku, ihre Gegner vor die Mäuler hungriger Echsen zu locken.


    Quote

    Machen die Nachbarn umgekehrt dasselbe mit Entführungen und so?


    Generell wird das Echsengebiet gemieden. Untereinander sind die anderen Völker dort allerdings auch nicht gerade zimperlich.

  • Ich habe gerade ein konzeptionelles Problem mit der Theokratie Nepkov.
    Nach dortigem Weltbild existiert eine Oberwelt und eine Unterwelt. Die Grenze ist so in etwa der Erdboden. Die Unterwelt steht für das rohe, ungeformte, schöpferische und für materielle Aspekte. Die Oberwelt für das feine, perfektionierende sowie geistige Aspekte.
    Die genaue Grenze ist variabel nach Auslegung der örtlichen Autorität. Zumeist gehört Landwirtschaft zur Unterwelt, Viehzucht, besonders "edler" Tiere oft schon zur Oberwelt. Der Huf- und Nagelschmied zur Unterwelt, ein Feinschmied jedoch schon zur Oberwelt. Wie gesagt, die genaue Zuordnung schwankt regional.


    Das wirft auf den ersten Blick den Theokraten in die Oberwelt, da Herrschaft und Staatsführung eher geistige als materielle Angelegenheiten sind. Doch als Herrscher aller Menschen (zumindest derer in Nepkov) sollte er auch ein paar Unterweltaspekte haben. Nur, woher die nehmen und nicht stehlen? (Ein Dieb gehört ja schon wieder recht klar zur Oberwelt.)









    ((¿Und wo gehören die Ozeane hin?))

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