Neues aus dem Leben meines gegenwärtigen Lieblingsregenten. Auch wenn er nur teilautonom ist.
Wenn mal wieder jemand kommt, mit ruhig auf dem See rumschippern wäre nur was für Feenköniginnen, das können die Herren der Schöpfung genauso. (Nicht aufregen. Ich weiß, dass das ganz anders gemeint war. Nicht schlagen.)
Also dann.
*MÖÖÖÖP* Kitschalarm *MÖÖÖÖP*
\item \underline{Die Lustbarke des Eidruk}\\
Bei schönem Wetter können Besucher des Tarkensees bei der Stadt Tarkenda von
einem goldschimmernden Gefährt auf dem See geblendet werden. Hierbei handelt
es sich um die Lustbarke des Eidruk Doro.
Schon bevor sie den See erreicht macht sich ihre Ankunft dort lautstark
bemerkbar, denn Eidruk hat das Bootshaus ein Stück in die Stadt hinein bauen
lassen und von dort einen Kanal zum See. Eidruk Doro zeigt sich gerne seinem
geliebten Volk und lässt sich von der Menge bejubeln. Genügend Wachen stehen
bereit, die Leute zum Jubeln zu animieren. Und ist keine ausreichende Menge
da, so werden eben Bürger von weiter entfernt aufgefordert, sich zum Kanal zu
begeben. Nur noch selten müssen dabei Speere zum Einsatz gebracht werden.
Die Lustbarke des Eidruk Doro ist ein komplett mit vergoldeten Schuppen
beschlagenes Ruderboot. Der Bug ist dem Oberkörper einer Frau nachgebildet,
das Heck einem Fischschwanz. Die Schwanzflosse taucht zur Hälfte ins Wasser.
So sieht es insgesamt aussieht wie eine dicke goldene Nixe.
Am Heck hängt eine Leiter ins Wasser, falls Eidruk oder seine Begleiterin doch
mal schwimmen gehen wollen.
Auf jeder Seite sind sechs Ruderbänke. Dazwischen erhöht liegen Sitzkissen und
Tischchen für Eidruk und seine momentane Favoritin. Vorne führt eine Luke in
das Unterdeck, welches als Lager für Speisen, Getränke und Naschwerk nach
Eidruks Laune dient. Das Mitteldeck kann mit einem Tuch als Sonnenschutz
überspannt werden. Der Fischschwanz ist beweglich mit einer Ruderstange
verbunden.
Das Ruder in der Hand, nicht nur im wörtlichen Sinn, hat ein Eunuch. Dieser
ist vor Eidruk für alles verantwortlich, was in der Barke geschieht. Er hat
auch die restliche Mannschaft ausgesucht und trainiert. Diese restliche
Mannschaft besteht aus zwölf jungen Frauen und zwei Knaben.
Die Frauen sitzen unbekleidet auf den Ruderbänken und treiben das Schiff an.
Hierbei handelt es sich nicht um ein sportliches Wettrudern. Auch sind zwölf
Personen reichlich zum Rudern auf dem stillen Wasser. So wurde bei ihrer
Ausbildung mehr
Wert auf gleichmäßiges Rudern und einen gefälligen Bewegungsablauf dabei
gelegt. Was sie allerdings aushalten müssen ist die direkte Sonne. Sie können
nur zufällig in den Schatten des aufspannbaren Himmels gelangen, je nachdem
auf welcher Seite sie sitzen. Bemerkt der Eunuch eine Überhitzung bei ihnen,
so gibt er einem der Knaben einen Wink, dass er ihr einen weißen Hut aufsetzt
und mit nassen Tüchern abkühlt. Schlimmstenfalls kann sie unter Deck gebracht
werden, was Eidruk allerdings sehr ungerne sieht.
Eine weitere Aufgabe haben die Frauen, die Ruderfahrt mit Gesang zu begleiten.
So kann Eidruk auf dem Tarkensee, umgeben von Tarkenda und mehreren Tempeln am
Ufer, an jedem Horizont Gebirgszüge, sich zum Gesang seiner Ruderinnen mit
seiner Favoritin verlustieren.
Die Knaben übernehmen alle sonstigen Aufgaben. Hauptsächlich sind sie
zuständig für die Verpflegung der beiden Hauptpersonen. Ihre Trinkkelche sind
nachzufüllen. Ausreichend Speisen und Naschwerk für sie haben vorhanden zu
sein. Gelegentlich wollen sie befächelt oder geölt werden.
Niemand von der Besatzung hat zu reden, ohne angesprochen worden zu sein.
Untereinander haben sie eine einstudierte Zeichensprache, die hauptsächlich
aus Anweisungen des Eunuchen an den Rest besteht.