[Annor] Die Leibhaftigen

  • Ähm nein, da bist du auf dem komplett falschen Dampfer, Photon. Die Splitter entziehen keine Emotionen. Es sind Resonatoren, die jeweils eine bestimmte Emotion in Energie umwandeln. Und solange fühlende Wesen auf der Welt leben, haben die Splitter auch "Nahrung".


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    Original von Killerbunny
    Kann man denn so einen Leibhaftigen auf einen Blick erkennen, wenn er über die Straße geht, oder können sie unerkannt bleiben?


    Wenn ein Leibhaftiger das will, dann arrangiert er sich selbst einen eindrucksvollen Auftritt, den dann auch gefälligst jeder mitzukriegen hat. Nicht umsonst sind sie ja die "Leibhaftigen Götter", also Götter zum Anfassen. So kann man eben mit einer effektvollen Show auch richtig Eindruck schinden. Undf wenn ein Leibhaftiger incognito sein will, dann kriegt er das auch problemlos hin.


    Fragen nach dem genauen Vorgehen der Leibhaftigen werden dann demnächst bei den Einzelvorstellungen der 9 Kollegen beantwortet. *vertröst*

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    Original von Jerron
    Ähm nein, da bist du auf dem komplett falschen Dampfer, Photon. Die Splitter entziehen keine Emotionen. Es sind Resonatoren, die jeweils eine bestimmte Emotion in Energie umwandeln. Und solange fühlende Wesen auf der Welt leben, haben die Splitter auch "Nahrung".


    Wieso dann waren die Emotionen der ursprünglichen Bewohner irgendwann aufgebraucht?

  • *zurückblätter* *les*
    Oh, ich widerspreche mir selbst! :-[
    Wenn die Resonatoren wirklich die Gefühle aussaugen, dann dauert das noch ein paar tausend Jahre.


    Vielleicht war es aber auch so, dass die immer gleichen Rhik-Hadjim-Gefühle die Resonatoren quasi "ausgeleiert" haben und man dringend neue Emotionslieferanten aus ganz anderen Welten mit ganz anderen Gehirnwellenmuster brauchte.

  • Macht es etwas aus, wie weit ein Leibhaftiger von der jeweiligen Emotion entfernt ist, oder bekommt er immer eine Summe von allen in der Welt gerade gefühlten?
    Wenn letzteres, dann wären einzelne Personen für diese ziemlich unbedeutend, da immer jede Menge Leute auf der anderen Seite der Welt die gleiche Emotion haben.


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    Vielleicht war es aber auch so, dass die immer gleichen Rhik-Hadjim-Gefühle die Resonatoren quasi "ausgeleiert" haben und man dringend neue Emotionslieferanten aus ganz anderen Welten mit ganz anderen Gehirnwellenmuster brauchte.


    Das klingt eigentlich ganz plausibel. Analog würde die Macht der einzelnen Leibhaftigen also ebenfalls mit der Zeit abnehmen, wenn sie nichts dagegen unternehmen. Zeitdruck. ;)

  • Hmm, ich vermute, die Nähe zu den Gefühlslieferanten spielt schon eine gewisse Rolle. Ich weiß leider nicht, mit welcher Geschwindigkeit sich Gefühlswellen bis zum Kristall hervorarbeiten, aber rein logisch betrachtet, müsste das, was in der Nähe gefühlt wird, auch eher dort ankommen und stärkere Resonanzen auslösen.


    Und von wegen Zeitdruck... Wie gesagt, dauert noch ein paar tausend Jahre, bis die Kristalle "ausgeleiert" sind. Und ich denke, dieses Problem ist den Leibhaftigen im Moment noch gar nicht bewusst oder bekannt.

  • So, nachdem ich mit Yambwi am Wochende versucht habe, ihre "Interview"-Technik zum Herausfinden von Hintergrundinfos an meinen Leibhaftigen anzuwenden, haben sich ein paar neue Erkenntnisse ergeben - obwohl es nicht wirklich ein Interview geworden ist sondern ein gemeinsames Brainstorming.


    Den Anfang der Leibhaftigen machen wir mal mit Aian, dem "allsehenden Auge".
    Um seine Herkunft zu erläutern, muss ich erst mal weit ausholen und kosmologisch werden. Vor der Schöpfung gab es einen Zustand des ewigen Wandels, in dem der flüchtige Gedanke "ich will, dass etwas bestehen bleibt" die Schöpfung geschehen ließ, in der ein bestimmtes Verhältnis aus Wandel und Bewahren die "hier" gültigen Naturgesetze bestimmt. Es gibt aber auch andere Wandel-Bewahren-Mischungsverhältnisse, und Aian kommt aus einer Sphäre(?), Dimension(?) mit einem höheren Anteil an den bewahrenden Kräften. In dieser festgefügten Struktur, in der alles gleichförmig und geregelt abläuft und in eine feste Hierarchie eingeordnet ist, war Aian so etwas wie ein "Rebell", da er ehrgeizig war und sich nicht mit seiner Stellung im Gefüge abfinden wollte.
    Der Resonator-Splitter, aus dem er als Leibhaftiger Gott seine Macht schöpft, muss ihn aus seiner Umgebung gerufen/gerissen und nach Esper geholt haben. Hier konnte er seine Machtgelüste endlich ausleben und hat inzwischen so was wie einen Status als Sonnengott und göttlicher Herrscher des Andarischen Imperiums inne. (Wie er das genau angestellt hat, hat er mir leider noch nicht verraten :-[)
    Als Bewohner eines sehr geordneten Kontinuums ist er bestrebt, seine Ordnung auch auf Esper zu etablieren, nur eben mit ihm als Oberboss, was ihm ja bei sich zu Hause nicht vergönnt war. Aian ist ein Ausbund von Ordnung, in seiner Umgebung ist stets alles symmetrisch, parallel oder rechtwinklig, harmonisch und geschmackvoll ausgerichtet, es existiert kein Zufall (Wenn Aian einen Würfel wirft, kommt immer die selbe Zahl...) und das Wirken von Magie ist komplett unmöglich. Denn Magie ist eine Auswirkung der Kräftes des Wandelns, die die Schöpfung Espers auf unnatürlichem Wege verändern können, und diese Kräfte werden von Aians Kräften des Bewahrens unwirksam gemacht.


    Kleiner Exkurs: Die Inquisitoren der Mabedianischen Kirche an der Ostküste Espers bekommen bei ihrer Weihe eine ebenso magieneutralisierende Gabe verliehen. Na, und jetzt ratet mal, von wem sie diese Gabe erhalten... ;)


    An der Ostküste, in den Ländern Nebrinn, Kathal und Lom, ist Aian allerdings bisher noch nicht in Aktion getreten. Entweder fand er es nicht für nötig, dort mal selbst vorbeizuschauen und er begnügt sich mit seinem verborgenen Einfluss auf die Inquisition oder (was ich eher glaube) die Leute dort sind ihm zu schlau und aufgeklärt in ihrer Weltanschauung und lassen sich schlechter manipulieren als die viel unterwürfigere und abergläubischere Bevölkerung Andariens, die er mit Gesetzen und Geboten regelrecht zuscheißt ;D, so dass es eigentlich unmöglich ist, auch nur einen Tag ohne irgendeinen Verstoß gegen irgendeine Regel zu verbringen.
    Aians Kristall "ernährt" sich von dem Gefühl der Schuld und des schlechten Gewissens, und Aian, das allsehende Auge, wacht unablässig über die Einhaltung von Recht und Ordnung.
    In den Städten stehen überall Überwachungssäulen, welche die Gespräche der Bürger belauschen und bei bestimmten Schlüsselbegriffen besonders hellhörig werden. Wie die Dinger genau funktionieren, wurde mir auch noch nicht verraten. Auf jeden Fall kann Magie nicht dahinterstecken, denn da hat Aian ja bekanntlich was dagegen...


    Als Fan von Symmetrie ist Aian besonders interessiert an Zwillingsgeburten. Sämtliche eineiigen Zwillinge sind deshalb in Andarien auserwählt, Aian zu dienen. Sie werden sogleich nach der Geburt ihren Eltern weggenommen und in die Obhut von Aians Geweihten gegeben, wo sie dann später in Zwillings-Zweierteams Jobs übernehmen, die im Prinzip denen der Mabedianischen Inquisitoren entsprechen. Oder denen von Stasi-Spitzeln.


    Aian residiert in einem prunkvollen, strahlend weiß und golden glänzenden Palast in Andariens Hauptstadt Zarahemla. Es ist dort ebenso anwesend wie er allgegenwärtig als allsehendes Auge über Recht und Ordnung wacht. Wenn er sich seinen Untertanen körperlich zeigt, erscheint er als ebenmäßig schöne Gestalt mit goldener Haut und leuchtend weißen Schwingen. Im Prinzip kann man sich ihn so vorstellen wie den Oscar mit Flügeln. Und weißen Gewändern.


    Seit seinem Fortgang aus seiner geordneten Heimatdimension hat er dort rein regelrechtes "Chaos" hinterlassen, denn er hat die festgefügte schon immer bestehende Ordnung zerstört und ein Ungleichgeweicht hinterlassen. Deswegen unternehmen die Sphärenbewohner verzweifelte Versuche, Aian wieder zurück nach Hause zu holen, und Aian hat eine Heidenangst davor, dass ihnen das gelingt, weil er fürchtet, bestraft zu werden. Dabei wollen sie ihn nur wieder heim holen, um ihren "Weltfrieden" wieder herzustellen. %-)

  • Hui, ein unheimlicher Typ ^^. Weil er einem ständig über die Schulter schaut, meine ich. Ich finde es interessant, dass derjenige, der zunerst als Rebell gilt später zur Ikone der absoluten Ordnung wird.
    Aber wie schafft es der Resonator Splitter, Aian aus seiner ursprünglichen Umgebung zu reißen?
    Dürfen die Zwillingspriester denn auch NAchkommen haben? Oder sind die zum Zölibat verpflichtet?

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    Original von Killerbunny
    Hui, ein unheimlicher Typ ^^. Weil er einem ständig über die Schulter schaut, meine ich. Ich finde es interessant, dass derjenige, der zunerst als Rebell gilt später zur Ikone der absoluten Ordnung wird.


    Tja, alles eine Sache des Standpunkts ;)


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    Aber wie schafft es der Resonator Splitter, Aian aus seiner ursprünglichen Umgebung zu reißen?


    Der Splitter fand offenbar diese Persönlichkeit äußerst geeignet für seine Zwecke. Und die Verheißung von Macht in dieser anderen Dimension hat Aian wohl aus seiner Sphäre herausgelockt. Schließlich hat er auf Esper das erreichen können, was ihm zu Hause niemals möglich wäre.


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    Dürfen die Zwillingspriester denn auch NAchkommen haben? Oder sind die zum Zölibat verpflichtet?


    Auch wenn ich mir darüber bisher noch keine Gedanken gemacht habe, würde ich jetzt mal rein gefühlsmäßig auf Zölibat tippen.
    (Dann gibts ja auch wieder ein Gebot, bei dessen Nichbeachtung man Schuldgefühle haben kann ;D)

  • Ich schätz mal, Aian hat auch mächtig was gegen Dämonen, die sind bei dir ja aus der umgekehrten Richtung.

    " Durch die weiten, glühenden Ebenen ziehen sie dahin: gewaltige Herden, kaum weniger zahlreich als die Halme jener Gräser, die sie nähren. Zwei Dinge treiben sie voran: Trockenheit und mächtige Feinde, die nur darauf warten, ihren Hunger mit Fleisch zu tilgen. Keine Art außer einer hat hier ihre Heimat: die Morlochs, die Herrscher der Weite zwischen Erde und Himmel."
    Aus " Führer durch die Welt", von Lisari Biadaom, erschienen 1118 n.M.K.

  • Dämonen sind Bewohner anderer Sphären mit anderen Wandel-Bewahren-Gleichgewicht als Esper. Das muss nicht unbedingt eine Sphäre mit mehr Wandel-Anteil sein. Also ist Aian eigentlich auch ein "Dämon".


    (Ich vermute ja, dass er irgendwie durch das Senàs-Phänomen nach Esper gekommen ist - wenn Senàs wirklich eine Art Tor zu einer Sphäre mit mehr Bewahren darstellt)

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    Original von Jerron
    Dämonen sind Bewohner anderer Sphären mit anderen Wandel-Bewahren-Gleichgewicht als Esper. Das muss nicht unbedingt eine Sphäre mit mehr Wandel-Anteil sein. Also ist Aian eigentlich auch ein "Dämon".


    Bleiben immer noch die Mehr-Wandler. Muss ja nicht alles nur Fies oder Nett sein.

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    (Ich vermute ja, dass er irgendwie durch das Senàs-Phänomen nach Esper gekommen ist - wenn Senàs wirklich eine Art Tor zu einer Sphäre mit mehr Bewahren darstellt)


    Hab dir meine Meinung dazu gemailt. Ich hab das Vieh ja erfunden.
    Dann bitte die nächste Vorstellung! Am Besten diese Hoffnungs-Braut.

    " Durch die weiten, glühenden Ebenen ziehen sie dahin: gewaltige Herden, kaum weniger zahlreich als die Halme jener Gräser, die sie nähren. Zwei Dinge treiben sie voran: Trockenheit und mächtige Feinde, die nur darauf warten, ihren Hunger mit Fleisch zu tilgen. Keine Art außer einer hat hier ihre Heimat: die Morlochs, die Herrscher der Weite zwischen Erde und Himmel."
    Aus " Führer durch die Welt", von Lisari Biadaom, erschienen 1118 n.M.K.

  • Naja, du hattest zumindest eine Theorie erwähnt, derzufolge es sich bei Senàs um ein solches Tor handeln könnte. Dadurch würden dann bewahrende Kräfte nach Esper hinubersuppen, die Veränderung, Bewegung bremsen, was in Eiseskälte resultieren würde. Man könnte dies eben auch so interpretieren, dass die Lebenskraft der elt dadurch "aufgefressen" würde.


    Also, wenn Senàs wirklich existiert, dann könnte die Theorie mit dem Tor wirklich Sinn machen und Aian könnte dort hindurch getreten sein.
    Aber wahrscheinlicher ist es ja, dass die Kälte am Südpol eher mit äh... der arktischen Klimazone zusammenhängt %-) ;D



    Die Hoffnungs-Braut wird voraussichtlich ganz als letzte vorgestellt, denn die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt ;D

  • Ich schneie hier mal rein, weil ich vielleicht eine Lösung hab, weswegen einige der Empfindungen aus dem Resonator heraus gesplittert sind. :)


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    Girithar prügelte also auf diesen Kristall ein, bis sich in einer großen Energieentladung neun Splitter aus dem Kristall lösten, Shenor quer über die Welt geschleudert wurde und Girithar erst mal für einige Zeit das Bewusstsein verlor.


    In diesem Moment war Girithar sicherlich voller Emotionen. Und vielleicht haben sich die Empfindungen auf den Resonator übertragen.


    Empfindung: Schuld, schlechtes Gewissen


    Hatte Girithar vorher vielleicht schon Kenntnis von dem Resonator, seinem Aufenthaltsort? Hätte er ihn vielleicht schon viel früher zerstören können?
    Selbes gilt dabei aber auch für Shenor, der ja offensichtlich daneben stand.


    Empfindung: Schmerz (oder Blutdurst?)


    Girithar hämmert mit seinem Schwert, oder was auch immer auf den Kristall ein. Vielleicht stark genug, dass es schmerzt, nicht nur im Arm, sondern vielleicht auch im Herzen?


    Faulheit, Trägheit?


    Die Schwäche, die so mancher Held empfindet, wenn er kämpfen muss.


    Empfindung: verborgene Geheimnisse


    Siehe Empfindung Schmerz


    Empfindung: Lust


    Öhm...weiter ;D


    Empfindung: Angst


    Sicher war Girithar nicht der Meinung, dass alles locker flockig funktioniert, oder?


    Empfindung: Gier


    In seinem Innersten vielleicht die Gier, den Resonator zu besitzen, was für eine Macht, etc?


    Empfindung: Trauer oder Neid/Zwietracht?


    Trauer sicherlich, da man nicht weiß, ob man die Situation überlebt, oder nicht.


    Empfindung: Hoffnung


    Die wohl wichtigste Empfindung, vor allem für Girithar. Die Hoffnung, dass es gelingt, das Unmögliche zu schaffen, die Hoffnung, dass der Kristall zerstört wird und alles wieder einen gerechten Gang geht.


    Ich hoffe, mein Einstieg war nicht zu überraschend ;D

    Dieses Zitat braucht in meine Welt noch einen Platz: Spuck mir in die Suppe und ich schlage dir den Kopf ab


    In Ermangelung an geschlechtlichen Optionen, zogen meine Eltern mich als Jungen auf :lol:

  • Joah, das könnte ne Erklärung sein, aber ich finde, man muss nicht begründen, warum jetzt ausgerechnet diese Splitter abgesprengt wurden. Epik und Dramaturgie sind mir da schon Erklärung genug ;)

  • Er wirkt... unmenschlich. Oder übermenschlich. Auf alle Fälle sieht er interessant aus.

    Selbst wenn man sagt dass man außerhalb von Schubladen denkt, bestimmen immer noch die Schubladen das Denken. Erst wenn man sich bewusst ist dass die Schublade selbst nicht existiert kann man wirklich Neues erfinden


    INDEX DER THREADS ZU LHANND

  • Gefällt mir. Ich kann ihn mir gut als erhabene Statue in einem Tempel vorstellen.

    Und auserwählt wurde Dafuggi, um zu herrschen auf ewig, als König der Wollratten, denn er war flauschig.

  • So, jetzt ist mal der nächste von der Truppe dran, und zwar handelt es sich um den Löwenköpfigen Tahat, der das mit dem Dasein als Gott erst im zweiten Anlauf geschafft hat ;D


    Zunächst einmal muss ich die Geschichte aus dem Anfangsposting etwas umschreiben. Da hatte ich noch erzählt, dass Shenor bei Girithars Einprügeln auf den Kristall anwesend war. Wenn man sich aber mal Tahats Geschichte betrachtet, stellt sich heraus, dass dies nicht sein kann und dass sich Shenor zu diesem Zeitpunkt schon seit einiger Zeit im Schwert Annor befand. Da Shenor nicht wirklich notwendig für die Zerstörung des Kristalls ist, spielt diese Änderung der Historie auch überhaupt keine Rolle...


    Einige Zeit vor der Kristallzersplitterung erschien am nächtlichen Himmel ein zunächst unscheinbares Objekt, ein kleiner Mond, der derart klein und unscheinbar war, dass man ihn nur selten überhaupt wahrnahm. Seine Umlaufbahn war dermaßen langsam, dass er vor 1300 Jahren überhaupt erst entdeckt wurde, nachdem er vorher über der Tagseite Espers stand und sich nun allmählich auf die Nachtseite hin bewegte. Der Mond erschien nur winzig am Himmel. Seine Oberfläche war von einem schmutzigen Dunkelgrau und reflektierte nur wenig Licht, sodass er allerhöchstens für Gelehrte von Interesse war und vom gemeinen Volk nicht weiter beachtet wurde. Als jedoch im Laufe der Jahrzehnte der kleine Mond immer voller wurde und der Mond immer besser zu sehen war, wurde diese neue Himmelserscheinung mit Argwohn aufgenommen und der neue unheimliche dunkle Mond wurde vielerorts als kosmologische Ursache vielfältigen Übels angesehen.


    In Shahimar erschien zu jener Zeit eine Gestalt, die sich Tahat nannte und behauptete, von diesem Himmelskörper nach Esper gereist zu sein. Dieser Tahat besaß beachtliche magische Kräfte und behauptete, seine Kräfte würden stetig wachsen, je voller sein Mond am Himmel zu sehen sei. Er forderte völlige Unterwerfung unter seine Macht vom Volke Shahimars, benutzte seine Kräfte dazu, Gegner und Widerständler auf grausame Art und Weise zu bestrafen und zu vernichten.
    Ein Bund der Zauberkundigen stellte sich ihm entgegen und versuchte den dunklen Mond, die vermeintliche Machtquelle des selbsternannten Gottherrschers, zu sabotieren. Zusammengeschlossen zu einem Magischen Zirkel wollten sie ihn mit vereinten Zauberkräften aus der Bahn lenken, ihn wieder zurück dorthin schieben, wo er nicht als Vollmond zu sehen sein würde. Die ganze Aktion ging allerdings reichlich daneben, der Mond geriet völlig aus der Bahn und stürzte auf den Planeten.


    Der abstürzende Mond hinterließ einen gewaltigen Krater, der heute unter dem Namen "Tahats Zorn" bekannt ist. Die Schockwelle des Aufpralls legte die gesamte shahimarische Zivilisation in Schutt und Asche, warf ein ganzes Gebirge auf und verdunkelte auf Jahrzehnte mit Staub- und Aschewolken den Himmel Espers. Auf magischem Wege wurde zwar noch von den wenigen Überlebenden des Magischen Zirkels dafür gesorgt, dass diese Staubwolken sich verhältnismäßig rasch legten. Die Zerstörung allen Lebens und der Untergang von Zivilisationen blieb somit nur lokal begrenzt, doch das Reich Shahimar war von diesem Moment an ausgelöscht.


    Andere Geschichten berichten davon, Tahat selbst habe den Mond voller Zorn herabgeschleudert, um die aufmüpfigen Shahimari zu strafen. Zumindest der Name Tahats Zorn zeugt davon, dass dieser Version der Geschehnisse Glauben geschenkt wurde.


    "Zufälligerweise" %-) fällt der Zeitpunkt des Mondabsturzes auch mit der Kristallzersplitterung zusammen, so dass angenommen werden kann, dass der Kristall Tahat "zu sich gerufen" hat. Allerdings sind bei dieser Aktion die Shahimari als Gefolgsleute so gut wie ausgelöscht worden und Tahat musste sich nun neue Verehrer suchen. Diese fand er im Volk der Chaurr, damals noch ein nomadisch lebendes Volk von Jägern. Tahat schwang sich zu ihrem großen Anführer auf und krempelte die Chaurr-Gesellschaft komplett um, sodass heutzutage die komplette Rasse der Chaurr als Tahats straff organisierte "Privatarmee", aber auch als unverzichtbare Schutzmacht Andariens fungiert. Da das Volk der Chaurr nahezu komplett aus Kriegern besteht (ein paar Waffen- und Rüstungsschmiede gibt es freilich auch), wird es von den Menschen Andariens mit den sonstigen lebenswichtigen Materialien versorgt. Da Chaurr äußerst asketisch/spartanisch hausen, hält sich der Aufwand für den Unterhalt doch arg in Grenzen.


    Tahats Kristall ernährt sich von Schmerz (oder Kampflust?), deswegen fordert er von seinen Gefolgsleuten das entbehrungsreiche Dasein fernab von jeglicher Bequemlichkeit (So was ist nur für das Jenseits vorgesehen. Kann man seinen Anhängern ja bedenkenlos versprechen...) und schört Konflikte, wo er nur kann, damit auch immer ordentlich Krieg geführt wird.


    Es ist gut möglich, dass er auch für die Ausbreitung der Elakken verantwortlich gemacht werden kann. Als ein verrückter Chimärologe seinerzeit Mensch-Insekten-Hybriden züchtete, sah Tahat wohl das Potential dieser Kreaturen als perfekte Kriegsgegner und sorgte dafür, dass einige Exemplare aus einem Versuchslabor entkommen konnten. Tja, und heutzutage gibt es ein paar Millionen von denen, die eine ernsthafte Gefahr für Andarien darstelen gegen die es sich vortrefflich Krieg führen lässt. %-)


    Tahat selbst inszeniert sich als mächtiger Krieger in Gestalt eines riesigen wilden Chaurr mit löwenartigem Kopf, der auch gerne mal an vorderster Front im Krieg mitkämpft und um sich herum Selbstsicherheit, Kampfstärke und Unbesiegbarkeit verbreitet.


    Er scheint große Freude dabei zu empfinden, einfach nur zu kömpfen, zu erobern und Feinde zu unterwerfen. Diesen Machthunger hatte wohl seinerzeit der Kristallsplitter gespürt, als er Tahat und seinen Mond nach Esper herunter holte.
    Über Tahats Herkunft und die Natur seines "Mondes" darf gerne spekuliert werden ;)

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    Tahat selbst inszeniert sich als mächtiger Krieger in Gestalt eines riesigen wilden Chaurr mit löwenartigem Kopf


    Mich würde interessieren, ob Tahat in Chaurr-Gestalt nicht automatisch schon einen löwenartigen Kopf hat. Die Chaurr sind noch "Löwenmenschen", nehme ich an?


    Dennoch hätten Bilder hier mehr Aussagekraft. Wie sehen Shenor, Girithar, der Kristall und Tahat überhaupt aus? Wie dürfen wir uns den Krater vorstellen? Ebenfalls aus schwarzem Sand wie der dunkle Mond aus dem er entstand?
    Wo hat Tahat überhaupt seine Privatarmee aufgesammelt? Ist er extra in der Wüste herumgewandert oder sind ihm die nomadischen Stämme in die Pranken gelaufen?
    Spürt Tahat selbst die "Schmerzen", die sein Splitter von Anhängern sammelt?

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    Original von Merlin
    Mich würde interessieren, ob Tahat in Chaurr-Gestalt nicht automatisch schon einen löwenartigen Kopf hat. Die Chaurr sind noch "Löwenmenschen", nehme ich an?


    Ja, das war jetzt nur eine schnelle Beschreibung für die Leute, die mit dem Aussehen der Chaurr nicht so vertraut sind ;)


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    Dennoch hätten Bilder hier mehr Aussagekraft. Wie sehen Shenor, Girithar, der Kristall und Tahat überhaupt aus?


    Bild ist in Arbeit. Bei Shenor weiß ich immer noch nicht, wer oder was das eigentlich war %-), zu Girihar schrob ich ja bereits, dass er als Stammvater der Tekumir gilt, die angeblich erst nach seinem Absturz in die "Unterwelt" so hässlich aussehen, und der Kristall... naja, wie so ein Kristall eben aussieht...


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    Wie dürfen wir uns den Krater vorstellen? Ebenfalls aus schwarzem Sand wie der dunkle Mond aus dem er entstand?


    Ein Blick auf die Esper-Karte verrät dir recht schnell, wo sich der Krater befindet ;)
    Und da das aufgeworfene Gebirge "Wchwarzer Ramas-dim" heißt, kann man durchaus annehmen, dass es da recht schwarz aussieht, ja. Aber aus "schwarzem Sand" bestand der Mond bestimmt nicht. Wenn es überhaupt ein Mond war... ;D


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    Wo hat Tahat überhaupt seine Privatarmee aufgesammelt? Ist er extra in der Wüste herumgewandert oder sind ihm die nomadischen Stämme in die Pranken gelaufen?


    Eher in der Steppe... Da ist er herumgewandert und sie sind ihm in die Pranken gelaufen. Und ich denke, erst ab diesem Zeitpunkt hatte er dann auch offiziell Pranken.


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    Spürt Tahat selbst die "Schmerzen", die sein Splitter von Anhängern sammelt?


    Wieso sollte er? Der Splitter spürt die Schmerzen und wandelt sie in Kraft um. Und die spärt Tahat dann, nicht unbedingt die Schmerzen.

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