Ähem, Achtung, wichtige Durchsage.
*räusper*
Lesen dieses Threads auf eigene Verantwortung. Wer hier jetzt weiter liest, läuft Gefahr, sich übelsten Esper-Spoilern auszusetzen!!1!einself!!1!!!
So, nachdem ich nun dafür gesorgt habe, das auch wirklich alle weiterlesen ;D, kann ich mich daran machen, einiges über die übergreifenden Hintergründe der Welt Esper und ihre Auswirkungen auf heutige Verhältnisse zu erzählen. Ich bin ja selber überrascht, wie auf einmal alles ineinander verwoben ist und dabei auch noch einen Sinn ergibt...
Fangen wir mit den Ureinwohnern Espers an. Die sogenannten Rhik Hadjim entwickelten eine hochentwickelte und weit fortschrittliche Kultur, reisten mittels Weltentoren zu verschiedenen anderen Welten und entführten deren Bewohner (Ja, die Rhik Hadjim sind genau jene kleinen grauen Aliens, die auch jetzt gerade dabei sind, unschuldige Erdlinge aus dem Bermudadreieck zu entführen!).
Aber warum taten sie das eigentlich?
Es waren nicht nur reine Neugierde, Forschertrieb und Sammelleidenschaft, sondern hatte vor allen Dingen auch einen praktischen Nutzen. Die Technologie bzw. die Energiegewinnung der Rhik Hadjim basierte auf Resonatoren, die einen sehr günstig zu erwerbenden "Treibstoff" benötigten: Gedanken- und Gefühlsmuster, die dann in Energie umgewandelt wurden. Doch obwohl dieser "Teibstoff" eigentlich allgegenwärtig sein sollte, unterliefen die Rhik Hadjim im Laufe der Zeit eine Art Gefühlsdegeneration - die Vielfalt ihrer Empfindungen ging allmählich verloren, ausgezehrt und "leergemolken" von den Resonatoren. Deswegen besorgte man sich neue frische Mitbewohner für die Heimatwelt, von denen man neue vielfältige Gefühle abzapfen konnte.
Die Rhik Hadjim wurden dann einige Zeit später quasi ausgerottet, als ein gewisser Shenor (von dem ich immer noch nicht weß, wer oder was der eigentlich war) ein genetisch selektiv aktives Metall kreierte, das bei Kontakt mit Rhik Hadjim-DNA bei diesen eine tödliche Krankheit auslöste. Die Rhik Hadjim, ihren eigenen Untergang vor Augen, waren fest entschlossen, die entführten Völker, mit in den Untergang zu reißen und entfachten einen "Weltenbrand", der das Antlitz der Welt stark veränderte und umwälzte und etliche Völker auslöschte. Doch einige der Völker überlebten, bauten neue Kulturen auf und erinnerten sich höchstens noch in Legenden an die Zeit vor dem Weltenbrand.
Als Shenor etliche tausend Jahre später bemerkte, dass mit den Zhubair noch immer Nachfahren der Rhik Hadjim auf Esper herumliefen, machte er sich auf die Suche nach dem krankheitsbringenden Metall, um sein Werk zu vollenden. Als er es tief im Inneren der Erde entdeckte, ließ er seinen "Lehrling" (?) Ansha'ar daraus ein Schwert schmieden. Als Ansha'ar daraufhin mit dem Schwert ein klein wenig durchdrehte und wild mordend durch die Welt zog, stellte sich ihm Shenor entgegen, wurde getötet, ließ aber seinen Geist in das Schwert fließen, das seither als Ang Shenor (=Der Wille Shenors), oder kurz Annor, bekannt ist.
Die Geschichte vom Untergang der Rhik Hadjim und von der Erschaffung Annors dürfte ja dem einen oder anderen hier bekannt sein, aber zwischen der Ausrottung der Rhik Hadjim und dem Umzug in ein Schwert hat der gute Shenor auch noch was anderes gemacht!
Zusammen mit einem Kumpel namens Girithar, einem Stammvater der heutigen Tekumir, gelang ihm nämlich die Wiederentdeckung des großen Resonatoren, der aus den Empfindungen sämtlicher Weltbewohner Energie schöpfen konnte. Dieses Ding, ein riesiger Kristall mit Tausenden von Facetten, musste unbedingt zerstört werden, um damit nicht wieder großes Unheil anzurichten. Girithar prügelte also auf diesen Kristall ein, bis sich in einer großen Energieentladung neun Splitter aus dem Kristall lösten, Shenor quer über die Welt geschleudert wurde und Girithar erst mal für einige Zeit das Bewusstsein verlor.
Die neun Splitter beherbergten jeweils Resonatoren für eine bestimmte Empfindung, die sie dann in Energie umwandeln konnten. Die Splitter wurden neun Personen gefunden, oder leißen sich finden, oder fanden die neun Personen? Egal, jedenfalls besaßen diese neun Personen nun die Möglichkeit, aus gewissen Empfindungen der Weltbewohner gewaltige, ja nahezu göttliche Kräfte zu schöpfen. Und noch immer gab es da einen großen Kristall, der dies mit sämtlichen anderen Emmfindungen ebenso konnte. Und zwar ungleich machtvoller als es ein eizelner kleiner Splitter jemals könnte.
Kein Wunder, dass diese neun Personen a) jeweils scharf auf diesen großen Kristall waren und b) um jeden Preis verhindern wollten, dass einer der anderen den großen Kristall in die Finger bekam.
Und so kamen sie alle mehr oder weniger gleichzeitig zum großen Kristall, vor dem immer noch ziemlich benommen der gute Girithar saß, der sich nun auf einmal mit neun machtgierigen selbsternannten Göttern herumschlagen musste. Als er sich ihnen entgegenstellte, wurde er recht schnell überwältigt und getötet, dabei tat sich ein Spalt im Boden auf, der sowohl ihn als auch den großen Resonatorkristall verschluckte.
Tja, da der große Kristall nun fort war, blieben nur noch die neun Splitter und ihre Besitzer, die "Leibhaftigen Götter", übrig, die sich gegenseitig ihre Macht neiden und seither bekämpfen und intrigieren, wo es nur geht. Zur Unterstützung ihrer Mächte müssen sie dafür sorgen, dass die Empfindung, aus der ihr persönlicher Splitter Kraft gewinnt, besonders oft und stark von den Bewohnern Espers gefühlt wird. Aus diesem Grunde wurden teilweise ganze Gesellschaftsformen von den Leibhaftigen erschaffen oder umgekrempelt, ganze Kulte und Religionen infiltriert, um die Macht eines Leibhaftigen zu stärken (Ach übrigens: Da der Resonator aus der Zeit der Rhik Hadjim und ihrer entführten Völker stammt, kann er nichts mit den Empfindungen später entstandener bzw. später nach Esper gekommener Völker anfangen. Also haben Gefühle von Thris, Elakken, Tweggen und teilweise auch Zhubair und Tyrianern keinen Effekt).
Über die einzelnen Leibhaftigen, ihre jeweilige Herkunft und die Umstände, wie sie in den Besitz ihres Splitters gekommen sind, sowie jeweilige Macht und Herrschaftsform, werde ich in späteren Beiträgen berichten. Die verflochtenen Machenschaften der Leibhaftigen und ihr Einfluss auf verschiedene Kulturen sorgen nämlich für Erkenntnisse über tiefgründige Zusammenhänge, die die Welt Esper in ganz neuem Licht erscheinen lassen. Meine Kenntnisse über die Einzelheiten sind aber noch ziemlich lückenhaft. Über einige weiß ich schon so einiges, über andere so gut wie gar nichts. Aber eine ganz grobe Aufzählung gönne ich euch schon mal:
Aian das allsehende Auge - Empfindung: Schuld, schlechtes Gewissen
Tahat der Löwenköpfige - Empfindung: Schmerz (oder Blutdurst?)
Illyr vom Fels - Empfindung: Faulheit, Trägheit?
Ohum der Verhüllte - Empfindung: verborgene Geheimnisse
Rashtar das Vielgesicht - Empfindung: Lust
Gur aus den Schatten - Empfindung: Angst
Mörnis die Vielarmige - Empfindung: Gier
Fordha die Eiskönigin - Empfindung: Trauer oder Neid/Zwietracht?
Iransha vom Wald - Empfindung: Hoffnung
Und selbstverständlich haben sie alle Angst davor, dass eines Tages Girithar, der "tote Gott", zurückkehren und sich rächen wird - mit der ganzen Macht des großen Resonatorkristalls im Schlepptau...