[Mereliel] Kristallwald

  • Huhu Bastler, ich brauche euer Gehirn...


    Kurz zum Setup:


    Auf Mereliel gibt es eine Reihe von untereinander verbundenen Tälern, die Nollintras (was im Dialekt der umliegenden Völker so viel wie "Nichts Interessantes" bedeutet). Diese Täler sind aufgrund eines unterirdischen Flusses, der durch eine Magmablase stark erhitzt wird, beständig in Nebel gehüllt. Die Täler sind weiterhin recht windgeschützt und es herrscht hier daher ein richtiges Waschküschenklima.


    Neben allerlei lustigem Getier gibt es hier auch einen Kristallwald.


    Dieser entsteht durch einen Schimmelpilz, der bestrebt ist zum Licht hin, also aus der Nebelgrenze heraus, zu wachsen. Er bildet daher eine Kristallstruktur, an der er nach oben klettern kann.


    Gibt es sowas in der irdenen Natur? Wie hoch könnte so ein "Baum" werden? Gibt es sie in unterschiedlichen Farben? Haben sie besondere Klangeigenschaften? Woraus baut der Pilz am günstigsten seinen Hochsitz?


    Ich habe natürlich schon eine Reihe von Ideen zu dem Thema, würde mir aber gerne euer Input anhören.


    ~Sol

    Anm.d.Red.: Aufgrund Unstimmigkeiten in der Darstellung auf diversen Monitoren wurde diese Signatur auf unter vier Zeilen gekürzt.

  • Mich erinnert das jetzt erstmal an Korallen. Aber unsere Korallen haben ja ein Kalkskelett. Unten bleiben die Skelette der toten Korallen zurück und bilden so die Korallenbänke. Aber Korallen sind ja keine Pilze, sondern Tiere.


    Ich könnte mir trotzdem vorstellen, dass das auch mit einem Kristallskelett funktioniert. Umso besser, wenn es ringsum feucht ist. Ob es dann allerdings wirklich baumförmige Gewächse gibt, weiß ich nicht. Die Frage ist auch, wie dann die Fortpflanzung funktionieren würde ... so nass, dass es wie im Wasser mit Ablaichen klappen könnte, ist es wohl nicht.
    Verschiedene Sorten Korallen könnten dann auch verschiedenfarbige Kristallskelette haben, vielleicht je nach Futter ... wobei natürlich die Frage ist: Was fressen die?


    Ich mag die Vorstellung irgendwie - Landkorallenbänke! Vielleicht bediene ich mich da selbst mal an meiner Idee. :)

  • Nun, ich dachte auch weniger an Baumstrukturen, sondern mehr an Obelisken... wobei eine Verästelung natürlich richtig nett wäre...
    Solange du Korallen statt Pilze nimmst habe ich auch nichts dagegen wenn du dich bedienst. ^^ Mir gefällt halt die Schimmelidee sehr gut.


    Hm, Fortpflanzung? Das wäre dann wohl die asexuelle Knospung... mit Blütenstandausbildung. Hey, das ist gut...

    Anm.d.Red.: Aufgrund Unstimmigkeiten in der Darstellung auf diversen Monitoren wurde diese Signatur auf unter vier Zeilen gekürzt.

  • Ich bin nicht ganz sicher, ob ein solider Kristall wirklich eine "optimale" Lösung sein würde. Wenn mal ein Tier dagegenrennt, sich daran reibt oder versucht, hinaufzuklettern, könnte das bei sehr schlanken Kristallen zum Abbrechen führen. Eine Gitterstruktur würde weniger "Baumaterial" brauchen und wäre vermutlich auch noch weniger anfällig für seitliche Belastung. Für "schlank und hoch" könnte eine vom Bambus abgeschaute Struktur eine überlegung wert sein; der verwendet sogar Kristalle (von Kieselsäure), um seine Härte zu steigern, nur sind die Kristalle klein und liegen in den Zellen, wenn ich mich recht entsinne. Wenn es nicht zu plausibel sein muß, könnte man die Schimmelpilze in die Lage versetzen, aus ein paar Bestandteilen Kristalle mit unterschiedlichen Eigenschaften zu bilden: harte, die ein Grundgerüst bilden, dazwischen flexiblere und vielleicht sogar regelrecht "schwammartige", die das Gewicht reduzieren und das Gesamtkunstwerk gegen seitlichen Druck und Verformungen unanfällig machen.

  • Also ich bin auch spontan auf Korallen gekommen.


    Der Aufbau von Kalkskeletten zur Stabilisierung ist in der Natur sogar extrem weit verbreitet, um nicht zu Sagen Gang und Gäbe... immerhin besteht unser Skelett auch daraus. Die anderen beiden Methoden der Strukturverstärkung sind Cellulose und Chitin (was eigentlich auch ein Celluslosederivat ist). Da du meinst dass das Pilze sind: neben Gliedertieren haben auch Pilze ein Chitinskelett. Ich könnte mir also durchaus vorstellen, dass es Pilze gibt, die deutlich mehr Chitin absondern um ein korallenähnliches Skelett aufzubauen.


    Wenn du reinen Kristall haben willst, wird das schon schwerer.
    Ja, Kristalle können wachsen, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Unter Umständen können sie sogar baumähnliche Strukturen ausbilden. Aber das soll ja von einem Pilz initiiert sein. Also gibt es 2 Möglichkeiten:


    1. Der Pilz baut eine Mineralorganische Verbindung auf. Das heißt: wie bei irdischen Vorbildern wird das Calcium oder was auch immer in ein organisches Molekül eingebaut und somit kann es gezielt an bestimtme Stellen angebaut werden. Der Nachteil: du hast nicht den reinen Kristall. Du hast genau genommen garkeinen Kristall, sondern nur einen Feststoff, der große Mengen des Minerals enthält.


    2. Der Pilz stimuliert irgendwie die Ablagerung des Minerals auf der Oberfläche des bereits vohandenen Materials. Mit ein wenig Manipulieren der Bedingungen und ein klein wenig ISSO weil das exakt auszubasteln etwas sehr umständlich wäre könnte man einen Kristall aufbauen. Der würde aber wohl kaum ein schöln glitzernder Einkristall sein, eher ein trübes, vielschichtiges Ding, ziemlich spröde. Außer die Pilze sind sehr exakt beim bauen...


    besondere Klangeigenschaften (also sowas wie Glockenklingeln wenn man draufhaut) werden die aber nicht haben. Weder als organische Verbindung, noch als anorganisches Gebilde. Vielleicht könnte ein Einkristall etwas klingen, aber ein Diamant klingt ja auch nicht besonders wenn man ihn anschlägt...



    Was mich aber wundert ist:
    Warum sollten die Pilze denn aus dem Nebel raus in Richtung Licht wachsen wollen? Ich meine... warum sollten sie eine lebensfreundliche Umgebung verlassen und eine lebensfeindliche Umgebung betreten wollen?

    Selbst wenn man sagt dass man außerhalb von Schubladen denkt, bestimmen immer noch die Schubladen das Denken. Erst wenn man sich bewusst ist dass die Schublade selbst nicht existiert kann man wirklich Neues erfinden


    INDEX DER THREADS ZU LHANND

  • Also ich habe nicht zuerst an Korallen gedacht^^
    Was mir als erstes in den Sinn kam, waren Stalagmiten.



    "Meine" Pilze würden einen Stein mit einer Harzähnlichen flüssigkeit versehen, die Salze und Mineralien aus dem Fluss auffängt und den Stein so Wachsen lässt.
    Allerdings würde die Steinsäule dann um den Pilz herum wachsen - er wäre dann das Grundgerüst der Stein/Kristallsäule.


  • Was ich als erstes gerne wüsste, was stellst du dir überhaupt unter einem Kristall vor?
    Weil Kristalle sind extrem vielfältig.


    Ganz grundsätzlich gibt es zwei Arten, wie Organismen Gesteine/Kristalle bilden können, aktiv und passiv.


    Passiv bedeutet, dass der Organismus selbst keine Kristalle bildet. Anstelle dessen ändert er durch Stoffwechsel u.ä. die Umweltparameter in seiner näheren Umgebung und zwar so, dass in der Umgebung gelöste Stoffe auskristallisieren.
    Das klassische B3eispiel hierfür sind Stromatolithe. Hier führt der Stoffwechsel von Bakterien zur Kalkausfällung. Aus dem Kalk wächst dann eine neue Schicht Bakterien.
    Funktioniert so allerdings nur unter Wasser und außerdem nicht in normalem Süßwasser, wo genug Kalk gelöst ist.


    Aktiv bedeutet, dass der Organismus gezielt Minerale erzeugt.
    Beispiele gibt es viele, Muschelschalen, Kieselschwämme und deine eigenen Zähne ;).
    An mineralischen (und damit kristallinen) Stoffen haben sich in der Natur drei Minerale durchgesetzt, Kalk (Aragonit und Calcit), Apatit und "Kieselsäure" (verschiedene Siliziumdioxid Versionen).


    Kalk dominiert eher in marinen Milieus, während Apatit (Knochen und Zähne) und Kieselsäure sowohl an Land als auch in marinen Milieus vorkommen (aber insgesamt dominieren an Land eher organische Verbindungen).


    Insgesamt scheint mir Kieselsäure am ehesten deinen Ansprüchen zu entsprechen, aber bevor ich hier lange Vorträge halte, warte ich noch mal auf Rückmeldung ;).


    Quote

    Original von Gerion


    Der Aufbau von Kalkskeletten zur Stabilisierung ist in der Natur sogar extrem weit verbreitet, um nicht zu Sagen Gang und Gäbe... immerhin besteht unser Skelett auch daraus.


    Nein unser Skellett hat als mineralische Komponente Apatit und das ist definitiv kein Kalk.


    Quote

    Die anderen beiden Methoden der Strukturverstärkung sind Cellulose und Chitin (was eigentlich auch ein Celluslosederivat ist).


    Und noch ein paar andere organische Verbindungen, hydrostatissche Skellette, kieselige Skellette und ganz wichtig Apatit.



    Quote

    Du hast genau genommen garkeinen Kristall, sondern nur einen Feststoff, der große Mengen des Minerals enthält.


    Definition von Mineral: Natürlich vorkommender, kristalliner, anorganischer (Anm. im chem. Sinne) Festkörper.

  • Entschuldigung, ich war etwas ungenau. Ich hab umgangssprachlihce Begriffe verwendet, was ich eigentlich nicht sollte


    Yoscha hat Recht.

    Selbst wenn man sagt dass man außerhalb von Schubladen denkt, bestimmen immer noch die Schubladen das Denken. Erst wenn man sich bewusst ist dass die Schublade selbst nicht existiert kann man wirklich Neues erfinden


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  • Hm, viel Interessantes dabei, aber Kalk/Korallen fallen meiner Meinung nach definitiv hier raus. In der Zwischenzeit ist mir klar geworden, dass es Gespinstbäume und Schwertbüsche gibt.


    Bei den Bäumen breitet sich der Pilz von einer Spore her kreisförmig im Erdreich aus und beginnt dann am äußersten Ausbreitungspunkt eine "Wand" nach oben zu ziehen die aus vielen kleinen Verästelungen besteht. Hierbei entsteht ein Gebilde ähnlich dem Gießkannenschwamm, nur mit einer wesentlich breiteren Basis. Manchmal kommt es auch zu Fehlbildungen und Verzweigungen, die dem ganzen ein baumiges Äußeres geben.


    Die Büsche wachsen auch aus einer einzelnen Spore heraus, breiten sich aber nicht so weit aus und bilden auch keine Verästelung. Die Kristallstruktur die der Pilz ansammelt ähnelt hier eher einer stark stilisiertem Schwertklinge und enthält auch seltener Hohlräume.


    Zur Art der Anlagerung: der Pilz bildet um sich herum eine Kristallschicht, lässt dabei eine Öffnung, wächst durch diese Öffnung weiter und zieht die Schutzschicht dann nach.


    Jetzt kann ich auch konkreter Nachfragen... *grins*


    Material: Die Umgebung ist sehr feucht, also würden Salze und leicht oxidierende oder mit Wasser reagierende Materialien nicht ausreichen. Was wäre im Rahmen natürlicher Elemente für eine solche Kristallbildung geeignet? Welche Kristallstrukturen haben eine hohe Bruchfestigkeit?


    Farbe: Von obiger Antwort ausgegangen, welche Farbe hätten Bäume und Büsche? Könnte es zu Lumineszenz oder einem anderweitigen Leuchteffekt kommen? (z.B. wenn die Struktur die Nebeldecke durchstößt oder einen Ableger in die Erde, hin zu den Magmaströmen bringt)

    Anm.d.Red.: Aufgrund Unstimmigkeiten in der Darstellung auf diversen Monitoren wurde diese Signatur auf unter vier Zeilen gekürzt.

  • Dann nehme ich mir mal "Landkorallen" ... ich siedele sie vielleicht im Dschungel an. Ist nur noch immer die Frage, was sie fressen, wo in der Luft nun mal kein Plankton rumfliegt. Vielleicht Insekten.

  • Zur Lumineszenz: möglich. Jederzeit. Es gibt auf der Erde leicht lumineszierende Pilze und Flechten, also warum nicht... Farblich geht beim Lumineszieren vieles. Da hat man ziemlich freie Wahl.
    Welche Farben die Bäume generell haben, liegt in erster Linie daran, woraus sie denn nun genau bestehen.


    Was mich aber immer noch etwas stört: Warum sollten die Pilze aus der Nebeldecke heraus wachsen wollen? Was haben sie davon?

    Selbst wenn man sagt dass man außerhalb von Schubladen denkt, bestimmen immer noch die Schubladen das Denken. Erst wenn man sich bewusst ist dass die Schublade selbst nicht existiert kann man wirklich Neues erfinden


    INDEX DER THREADS ZU LHANND

  • Quote

    Warum sollten die Pilze aus der Nebeldecke heraus wachsen wollen? Was haben sie davon?


    Da oben leben Vögel, die für die Verbreitung ihrer Samen sorgen, indem sie die Fruchtkörper der Pilze fressen und mit ihrem Kot wieder ausscheiden. *rumspinn*

  • Sporenverbreitung ist schon richtig, aber nicht so wie es Yambwi sieht. ^^
    Nicht dass es keine Vögel gäbe, die gibt es aber auch innerhalb des Nebels.


    Die Sporen werden in kleinen Fallschirmkonstruktionen auf die Reise geschickt, die innerhalb des Nebels nicht sehr weit kommen, da sich die Feuchtigkeit in der Luft in dem Konstrukt absetzt, es beschwert und somit zu Boden zieht, möglicherweise wieder direkt in den Myzelkreis des Mutterpilzes. Um sich also weitmöglichst zu verbreiten, wachsen die Pilze aus dem Nebel heraus.


    Aber danke für die Biolumineszenz, an die hatte ich jetzt gar nicht gedacht.

    Anm.d.Red.: Aufgrund Unstimmigkeiten in der Darstellung auf diversen Monitoren wurde diese Signatur auf unter vier Zeilen gekürzt.

  • Oder der Pilz wächst unterirdisch, und die Kristalle sind ein Abfallprodukt. Da sich an den Monolithen besser Feuchtigkeit niederschlägt, wachsen die in dieser komischen Form.

    " Durch die weiten, glühenden Ebenen ziehen sie dahin: gewaltige Herden, kaum weniger zahlreich als die Halme jener Gräser, die sie nähren. Zwei Dinge treiben sie voran: Trockenheit und mächtige Feinde, die nur darauf warten, ihren Hunger mit Fleisch zu tilgen. Keine Art außer einer hat hier ihre Heimat: die Morlochs, die Herrscher der Weite zwischen Erde und Himmel."
    Aus " Führer durch die Welt", von Lisari Biadaom, erschienen 1118 n.M.K.

  • Quote


    Quote

    Original von Sol'Pati
    Bei den Bäumen breitet sich der Pilz von einer Spore her kreisförmig im Erdreich aus und beginnt dann am äußersten Ausbreitungspunkt eine "Wand" nach oben zu ziehen die aus vielen kleinen Verästelungen besteht. Hierbei entsteht ein Gebilde ähnlich dem Gießkannenschwamm, nur mit einer wesentlich breiteren Basis. Manchmal kommt es auch zu Fehlbildungen und Verzweigungen, die dem ganzen ein baumiges Äußeres geben.


    Schon bekannt. ^^


    Hans: Wir haben einen bei uns im Naturkundemuseum, der ist so 20 - 30 cm lang...

    Anm.d.Red.: Aufgrund Unstimmigkeiten in der Darstellung auf diversen Monitoren wurde diese Signatur auf unter vier Zeilen gekürzt.

  • Ich fragte nur, um endlich mal rauszufinden, was im ganzen Thread eigentlich mit "Kristallen" gemeint ist ;).


    Jetzt weiß ich endlich, dass nicht ein Einkristallen die Rede war.

  • Nun, für die Büsche schon... aber die sind sowieso seltener und wahrscheinlich Mutationen, daher kommen die mit etwas ISSO bisher gut aus.

    Anm.d.Red.: Aufgrund Unstimmigkeiten in der Darstellung auf diversen Monitoren wurde diese Signatur auf unter vier Zeilen gekürzt.

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