Ich habe ihn so verstanden, dass durch die Aussage "Das ist ein Stuhl" allein der Unterschied zwischen "Stuhl" und "Nichtstuhl" hervorgehoben werden soll. Sonst müsste ja nicht gesagt werden, dass es sich hier um einen "Stuhl" handelt, sondern man würde einfach den Mund halten.
Beziehen sich deine beiden Sprecher A und B auf ein und dasselbe Ding oder auf einen Stuhl und einen Tisch?
Interessante Gedanken dazu kann man in der Zeitung SOPHIST lesen.
Und zwar in der Ausgabe 1/2007, Seite 33 online hier
Ohne um den heissen Brei zu reden: Bei gewissen Negationen bleibt nichts
übrig, das sich sprachlich positiv ausdrücken liesse. Speziell schwierig ist es, sich
vor der Negation zu drücken, wenn der Begriff etwas verneint wird oder wenn
wir die Abwesenheit einer Situation ausdrücken möchten. So liesse sich bei einer
Sprache ohne Negation die Abwesenheit einer Situation nur durch das Auslassen
des sprachlichen Zeichens für diese Situation ausdrücken. Nicht zu informie-
ren, dass ich keinen Kuchen gebacken habe und zu informieren, dass ich keinen
Kuchen gebacken habe, liessen sich also nicht unterscheiden.
Bei gewissen negativen Äusserungen besteht zwar, wie wir gesehen haben, die
Möglichkeit, eine gemeinte positive Bedeutung des negierten Terms anzugeben,
was aber nicht heisst, dass in der Sprachpraxis die positive Form gleichwertig
eingesetzt werden könnte. Ein weiteres Beispiel: Wenn ein Lehrer seine Schüler
bittet, bei der Prüfung nicht mit roter Tinte zu schreiben, dann könnte er statt-
dessen auch positiv aufzählen, mit welchen Farben geschrieben werden darf. Das
wäre verständlich, aber äusserst umständlich und würde die Absicht des Lehrers
verschleiern. Eine Verneinung bringt die Sache auf den Punkt.