Nachtrag am Anfang: Heilige Textdatei, das ist eine lange Antwort geworden. Aber es waren halt so viele gute Fragen und bei vielen musste ich eben stark ins Detail gehen um sie zu beantworten …
Hoffentlich mag überhaupt jemand soviel lesen … Ich habe zumindest versucht es einigermaßen übersichtlich zu gestalten.
Hallo Leute.
Freut mich, dass meine Ideen Anklang finden.
Zuerst mal danke jedem der etwas geschrieben hat - Euer Feedback hat mir schon einige wichtige Denkanstöße gegeben.
Jetzt zur Beantwortung der Fragen:
Nemedon:
Spielbare Fraktionen
Du liegst fast richtig.
Das der schwarze Prinz selbst ein Individuum ist, wirst Du Dir schon gedacht haben.
Allerdings sind auch die schwarzen Wächter nicht spielbar. - Ein Charakter kann zwar im Laufe des Spieles einer werden, aber das kommt einem Charaktertod gleich - denn die schwarzen Wächter sind keine Individuen.
Also sind mögliche Karrierepfade: Templer, Hexer, Jäger und Blutgardist. (Jedenfalls ist das bisher der Stand. Da ich nur zu Templern und Hexern schon genug Informationen gesammelt habe, kann sich bei dem Rest natürlich auch noch etwas ändern und vielleicht finden sich auch noch andere Fraktionen.)
Grund des Beginns der Apokalypse
Unter den Überlebenden gibt es nur eine Person, welche den Grund kennt. Und zwei weitere die zumindest Teile des Puzzles kennen.
Ich kenne ihn auch. Tatsächlich hat sich die Idee für diese Welt aus einer Shadowrun-Kampagne entwickelt. Ich werde gleich darauf eingehen, aber für den Fall, dass jemand Shadowrun spielt und die Zusammenhänge noch nicht kennen sollte, stelle ich es in einen Spoiler.
Wer den Hintergrund von Shadowrun kennt - die gleichen Vorstellungen vom sich rhythmisch ändernden Magieniveau und der mit dem Ansteigen der Magie verbundenen “Invasion” der Dämonen liegen auch meiner Welt zugrunde. Mit leichten Abwandlungen.
Um alles Relevante kurz zusammen zu fassen: Die Ankunft der Dämonen ist irgendwann einfach unvermeidbar. Wie immer irgendwann der Winter Einzug hält, ist es auch mit den Dämonen der Fall. Bloß dauert ein Zyklus nicht einige Monate sondern Jahrtausende.
Nun ist dieser Zyklus aber durch ein mächtiges Siegel aufgehalten worden - denn wie in Shadowrun, wäre sonst bereits 2012 die Magie zurückgekehrt und mit ihr viele Fabelwesen, Geister usw.
Die Dämonen hätten normalerweise noch länger gebraucht bis das Magieniveau hoch genug für sie gewesen wäre.
Das Siegel wirkte aber wie ein Staudamm, welcher die Magie davon abhielt sich in unsere Welt zu ergießen.
Und wie das bei einem Staudamm so ist, sammelte sich die Magie davor, wurde immer mehr, bis das Siegel 2060 schließlich brach. (Beziehungsweise gebrochen wurde.)
Und so ergoß sich die Magie in unsere Welt - jedoch eben viel stärker als es normalerweise der Fall gewesen wäre, wodurch am Ort des Siegels der Realraum regelrecht zerrissen wurde und ein Ort dauerhaft höherer Magie erschaffen wurde. So etwas gab es ja auch in Shadowrun und ebenso wie da wirkt ein solcher Ort als Brücke welche es den Dämonen ermöglicht unsere Welt zu betreten obwohl das allgemeine Magieniveau dazu noch nicht ausreicht.
Nur im Gegensatz zu den Brücken in Shadowrun war die Magiemenge hier natürlich viel gigantischer. Denn alle Magie die in 48 Jahren langsam in unsere Welt getröpfelt wäre kam jetzt ja auf einen Schlag. Wenn also die Brücken in Shadowrun kleinen Baumstämmen über einem Bach glichen, dann war diese Brücke eher eine sechsspurige Autobahnbrücke.
Und dieser extreme Magieansturm hatte noch einen weiteren Nebeneffekt. Die mystischen Wesen wie die Drachen und auch die Elfen, Zwerge usw. die in Shadowrun existieren zeichnen sich alle durch eine Gemeinsamkeit aus: Sie reagieren stärker auf Magie als Otto-Normalmensch oder Otto-Normaltier.
Und als die Magie nun mit einem Schlag in die Welt strömte, starb fast alles was empfindlich auf Magie reagierte.
Darum gibt es die ganzen Fabelwesen die es in Shadowrun gibt in meiner Welt nicht, sie haben einfach den massiven Einbruch von Magie nicht überlebt. Und das betraf auch viele Menschen - die nämlich die sich genetisch bedingt ansonsten in Elfen, Zwerge usw. verwandelt hätten. - Aber auch diejenigen die starkes magisches Potential hatten. Es gibt also in meiner Welt keine Zauberer wie es sie in Shadowrun gibt. Die Kunst der Hexer basiert auf einem etwas anderen Wirkprinzip, wenn sie auch eng mit “normaler” Magie verwand ist. - Dazu natürlich mehr wenn ich über die Hexer selbst schreibe.
Ach ja, kurz in Zahlen: Am Tag als das Siegel brach starb ungefähr die halbe Weltbevölkerung in wenigen Minuten.
Die Überlebenden wurden dann etwas langsamer, durch die Dämoneninvasion dezimiert.
Warum die Templer die Menschheit gerettet haben
Zuerst möchte ich noch einmal betonen: “Und so sollten wir nicht überrascht sein, dass, auch wenn der Templerorden nötig war um die völlige Zerschlagung der Menschheit zu vermeiden, es doch einzelne Gemeinschaften von Menschen auch ohne Hilfe der Templer geschafft haben sich dem Ansturm der Finsternis entgegenzustellen.”
Pater Diaz gibt hier also schon zu, dass einzelne Gruppen von Menschen auch ohne die Templer erst einmal überlebt haben.
Und zwar waren das genau die Arten von Menschen die Du angesprochen hast: Menschen die Zugriff auf geeignete unterirdische Bunkeranlagen, Vorräte, Waffen und Kenntnisse damit umzugehen hatten.
Wo liegt also der Unterschied zum Templerorden?
Zuerst sind die Refugien der Templer relativ flächendeckend verteilt. Die Templer waren eben darauf vorbereitet eine möglichst große Anzahl ihrer Mitmenschen retten zu können. Eine einzelne Gruppe von Menschen zu retten ist gut, aber damit die Zerschlagung der Menschheit an sich aufzuhalten ist eben unwahrscheinlich. Die Wahrscheinlichkeit für das Überleben der Menschheit steigt halt je mehr Gemeinschaften überleben und sich fortpflanzen können.
Das Vorbereitet sein ist der zweite Unterschied, denn die meisten anderen Bunker waren eher für etwas wie einen Atomschlag ausgelegt und weniger dafür gedacht einer Belagerung durch Wesen wie den Dämonen standzuhalten.
Die Refugien der Templer wiederum sind genau für eine solche Belagerung ausgelegt, einem Atomschlag hätten sie dafür weniger effektiv etwas entgegenzusetzen gehabt, da auf entsprechend abschirmende Materialien eben kein Augenmerk gelegt wurde und sie in den meisten Fällen auch gar nicht luftdicht abgeschlossen sind. Sondern im Gegenteil besitzen sie viele Möglichkeiten Ausfälle zu machen oder auch direkt von innen mit entsprechenden Waffen die Umgebung des Refugiums frei von Feinden zu halten. (Inzwischen sind viele Refugien auch von der Magie der Hexer geschützt, aber diese Zusammenarbeit ist eine neue Entwicklung die erst durch Last Sky möglich wurde.)
Der dritte Unterschied liegt nun in den Fähigkeiten der Dämonen begründet. Denn so furchtbar Dämonen auch als physische Gegner sind, so wäre die Menschheit mit dem Problem allein vielleicht sogar noch ganz gut klar gekommen.
Ein Löwe ist dem Menschen auch körperlich überlegen, aber durch unsere Technologie stellen Löwen nur noch selten eine Gefahr dar. Und 2060 ist die Technik durchaus weiterentwickelt als heute.
Aber was ist, wenn ein Bataillon Soldaten sich einer kleinen Gruppe Dämonen stellt und plötzlich dringt einer dieser Dämonen in die Gehirne des halben Bataillons ein und verwirrt sie so sehr, dass sie ihre Kameraden für Feinde halten?
Genau das ist das Problem. Es sind zwar längst nicht alle Dämonen dazu in der Lage, aber ein gewisser Anteil hat eben die Fähigkeit auf den menschlichen Geist einzuwirken. Was wie oben angedeutet einfach verheerende Auswirkungen hat.
Schutz dagegen ist schwierig. Es gibt und gab immer Individuen unter den Menschen die willensstark genug waren sich einer solchen Kontrolle entziehen zu können. - Bloß sind das so wenige, dass davon vielleicht einer in dem oben erwähnten Bataillon wäre. Was am Ergebnis natürlich nichts ändern würde.
Die Templer aber besitzen das Wissen über geistige Übungen, sogenannte Exerzitien, welche täglich angewendet einen Menschen davor bewahren auf diese Art beeinflusst zu werden.
Die Ritter des Ordens waren dadurch in der Lage dem Feind genug Widerstand entgegen zu setzen um zumindest Teile der Zivilbevölkerung zu evakuieren. In den Refugien waren sie durch die Dämonen nicht mehr auf diese Art angreifbar, da sie dazu gewöhnlich schon mindestens Sichtkontakt brauchen.
Außerdem haben die Ordenspriester natürlich gleich damit begonnen die Exerzitien auch der Zivilbevölkerung zu vermitteln - jedenfalls die niederen Stufen der Exerzitien. - Das wurde unabhängig von der Religionszugehörigkeit durchgeführt. Die meisten Andersgläubigen waren natürlich auch gerne bereit dazu. Die wenigen welche sich widersetzten wurden exekutiert. Ein solches Sicherheitsrisiko konnte man einfach nicht eingehen.
Daran sieht man auch, dass die Templer zwar grundsätzlich eine positive Gruppierung sind, dass sie aber auch absolut in der Lage sind die nötigen harten Entscheidungen zu treffen. Und das Leben in einer der Refugien ist auch bei weiten weniger freiheitlich als wir das in unserer Gesellschaft gewöhnt sind.
Last Sky hat da natürlich eine Sonderstellung. Es unterliegt auch nicht der alleinigen Kontrolle des Templerordens sondern der Regierung durch einem Rat, an dem neben den Templern auch die anderen Fraktionen beteiligt sind. - Wobei im Zweifel allerdings der schwarze Prinz die oberste Autorität darstellt.
Der vierte Grund klingt im ersten Moment etwas seltsam, aber der entschiedene Widerstand der Templer hat die Moral der Dämonen untergraben.
Fehlende Moral bei Dämonen? - Nun ja, natürlich sind die Dämonen nicht plötzlich verzweifelt. Welcher Dämon zweifelt schon an sich selbst? Aber an anderen zweifeln, das geht schon.
Als die Invasion begann hatte es ein Dämon geschafft die anderen unter seinem Banner zu einen, weshalb sie als gewaltige Streitmacht auftraten.
Nur, als die letztendlichen Erfolge ausblieben, wurde dieser Heerführer nach ungefähr einem Jahr abgesetzt - auf für Dämonen typische und unschöne Weise.
Aber jetzt brachen die normalen Rivalitäten unter den Dämonen wieder in voller Stärke aus und so ist es die folgenden fast 200 Jahre eben geblieben.
Die Dämonen bekämpfen einander und die Menschen gleichermaßen. Aber da die Menschen keine direkte Bedrohung darstellen, stellen eben die rivalisierenden Dämonen die Hauptziele dar. (Und es gibt neben Dämonen und Menschen noch eine dritte Kriegspartei … aber davon werde ich an anderer Stelle berichten.)
Genau dadurch war die Errichtung Last Skys und das Überleben der Menschheit möglich, welche ohne die Templer wohl tatsächlich im ersten Jahr bereits ausgelöscht worden wäre.
Verteidigungsmaßnahmen von Last Sky
Fragen hiernach möchte ich für den Moment zurückstellen. Denn genau davon soll mein nächster Weltenbeitrag handeln. Also geduldet Euch da einfach noch ein wenig.
Andere unterirdische Ansiedlungen
Die Refugien der Templer sind tatsächlich im wesentlichen Bunker.
Was andere Ansiedlungen angeht kann das sehr verschieden sein. Es gibt da auch viel was noch nicht entdeckt worden ist. (Andere Ansiedlungen sind auch für mich eine noch offene Baustelle.)
Kontakt zwischen den Refugien existiert - aber ist schwierig.
Tatsächlich scheinen große Teile der Welt von unüberschaubaren unterirdischen Tunnelsystemen durchzogen zu sein. Diese haben die Templer zwar nicht errichtet, aber entdeckt und teilweise erkundet als sie ihre Refugien anlegten. Und nun werden diese als Transportmöglichkeiten genutzt.
Sicher sind diese allerdings nicht. Zwar dringen nur selten Dämonen oder ihre Diener hierher vor, allerdings lauern dort andere Gefahren…
In Folge der Dämoneninvasion sind Funkverbindungen übrigens extrem unzuverlässig geworden. Scheinbar ist die Atmosphäre von starken elektromagnetischen Störungen durchzogen. Im begrenzten Bereich wird es teilsweise noch genutzt, aber für die Kommunikation zwischen den Refugien ist es unbrauchbar.
Satelliten sind inzwischen wohl alle vom Himmel gefallen, außerdem wer kann schon auf Dauer eine Entsprechende Schüssel an der Oberfläche anbringen? In Last Sky mag das möglich sein, aber mit wem sollen sie dann kommunizieren?
Teilweise gibt es auf Kabeln basierende Verbindungen - aber die unterliegen natürlich der Unsicherheit der Tunnel, denn so ein Kabel mal eben zu unterbrechen ist halt einfach. Und somit ist die Wartung bei größeren Entfernungen auch zu risikoreich.
Versorgung der unterirdischen Ansiedlungen
Bei anderen Ansiedlungen kann es da wieder verschiedene Modelle geben - was noch zu bebasteln ist.
Die Refugien haben zum einen für die Anfangszeit Vorräte angelegt.
Auch war die Technik 2060 natürlich etwas weiter als heutzutage. Speziell haben die schwindenden natürlichen Ressourcen der Erde zu viel Fortschritt im Bereich der Recyclingmethoden und der Energiegewinnung geführt. (Und ich notiere mir: Über den Stand der Technik muss ich auch noch mehr zusammenstellen. - Ich weiß allerdings, dass grade im Gebiet der Nanobots auch große Fortschritte gemacht wurden.)
Was die Energiegewinnung angeht, da die Refugien eh schon unter der Erdoberfläche liegen, wird in vielen Geothermie genutzt.
Luft wird meist durch übliche Belüftungssysteme sichergestellt, wie gesagt sind Refugien normalerweise nicht luftdicht abgeschlossen.
Da man genug Energie zur Verfügung hat kann man die hochentwickelten Recyclingmethoden die oben angesprochen wurden nutzen. Wasser ist dabei ja noch vergleichsweise einfach.
Außerdem gibt es ja durchaus auch unterirdische Wasserläufe, auch unser Wasser wird ja meist aus der Erde gewonnen, man musste also die Refugien einfach nur halbwegs intelligent planen.
Nahrung ist etwas komplizierter. Aber ich stelle mir vor, wenn man den Strom dazu hat, sollte das Züchten von Algen möglich sein. Die nötigen Mineralstoffe werden eben aus den Abfallprodukten recycelt. Und wenn man mit den Algen dann erstmal Biomasse hat, dann kann daraus ja andere herstellen. - Liege ich damit grundsätzlich richtig?
Ein größeres Problem stellt Metall dar.
Und dessen Knappheit ist einer der Gründe warum zur Standartausrüstung der Templer auch immer noch Schwerter gehören. - Kugeln sind Mangelware. Und man kann nicht jeden besiegten Feind aufschneiden um die Kugeln zu entfernen …
Metallvorkommen sind nicht so häufig, dass unterirdischer Abbau oft möglich wäre, wenn es in Einzelfällen wohl auch passiert.
Häufiger zur Anwendung kommen da Plünderungen an der Oberfläche. Die Dämonen haben meist wenig Interesse an den menschlichen Hinterlassenschaften gezeigt und so findet man leicht immer wieder nützliche Dinge. Und wenn man gezwungen ist die Wracks von Fahrzeugen auszuschlachten. - Natürlich ist das Risiko bei solchen Bergeoperationen extrem hoch.
Fähigkeiten von Dämonen
Der Templerorden hat große Anstrengungen unternommen um die Arten von Dämonen zu dokumentieren und ihre Fähigkeiten zu studieren. - Aber nur mit mäßigem Erfolg.
Viele Dämonen scheinen einfach individuell verschiedene Fähigkeiten und Eigenschaften zu besitzen.
Den meisten ist allerdings eine physische Gestalt gemein und damit sind sie nicht in der Lage den Boden zu durchdringen.
Wie gesagt, die meisten können es nicht. Einzelne möglicherweise schon.
Heilige Runen oder etwas vergleichbares kann der Templerorden leider nicht anbringen. Der einzige wirkliche Vorteil gegen die Dämonen welchen die Templer haben besteht in den erwähnten Exerzitien und zusätzlich noch in gewissen Exorzismusmethoden, welche die Ordenspriester anwenden können. Das war es aber mit göttlichem Beistand dann auch.
Die Gilde der Hexer hat jedoch entsprechende Runen entwickelt. Wie gesagt, gibt es dadurch in neuerer Zeit auch auf diese Art geschützte Refugien.
Fafnir:
Katholische Ritterorden
Ich bin jetzt nicht über die Geschichte jedes dieser Orden informiert, aber die Templer im Speziellen habe ich ausgesucht, weil sie ja eigentlich vernichtet worden sind.
Die Ketzerei, welche einer der Anklagepunkte war, bestand in meiner Welt nämlich in der zweiten Vision die Pater Diaz erwähnt hatte. - Die Kreuzzüge der Menschen untereinander sind nicht der wahre Kreuzzug, der Grund für die Gründung der Templer.
Diese Kursänderung wurde nun dummerweise auch dem Papst bekannt und da der natürlich weiter seine Macht behalten wollte, konnte er ja die Möglichkeit falscher Kreuzzüge ja nicht mal in Erwägung ziehen. Zumal er ja unfehlbar ist.
Also wurden die Templer zu Ketzern erklärt und ihnen noch andere Vergehen angedichtet und der Orden wurde zerschlagen, überlebte aber im Geheimen.
Die katholische Kirche insgesamt hat die Invasion nicht überstanden und das trifft eben auch auf die katholischen Ritterorden zu. - Denn letztlich SIND die Templer nach der Zerschlagung ja gar kein katholischer Orden mehr gewesen.
Der Vorwurf der Ketzerei gegen die Hexer
Vorsicht, sieh da genau hin.
Pater Diaz spricht an, dass die Hexer teilweise als Ketzer bezeichnet werden. Der Tenor seiner Ansprache ist aber, dass er sich davon distanziert und Zusammenarbeit predigt.
Der Orden der Templer hat in den letzten zweihundert Jahren zwei verschiedene philosophische Ausrichtungen hervorgebracht.
Die bestimmende und größere Gruppe sind die “Pragmatiker“, zu denen auch Pater Diaz gehört.
Ihr Grundsatz ist in etwa: Der Herr hat die Welt erschaffen und allen Menschen verschiedene Fähigkeiten gegeben, damit diese eingesetzt werden können um die Welt zu verteidigen.
Dazu zählt dann eben auch jede Form von Technologie, die Kunst der Hexer, die Gaben der Jäger usw.
Die kleinere Gruppe, die aber wegen ihres Fanatismus oft sogar lauter auftreten nennen sich die “Wahren Gläubigen”.
Sie gehen davon aus, dass allein der Glaube an den Herrn der rechte Weg ist. Und nur die, welche sich rein diesem Glauben unterwerfen, dem wahren Plan des Herrn folgen.
Diese würden die Hexer gerne brennen sehen und von denen stammen auch die entsprechenden Anschuldigungen wegen Ketzerei. Denn jede weitergehende Vorstellung welche nicht dem Glauben der Templer entspricht definieren diese Fanatiker eben als Ketzerei. Und der Magie der Hexer liegt eben auch eine entsprechende magische Weltsicht zugrunde.
Dass “Wahre Gläubige” innerhalb des Ordens geduldet werden liegt daran, dass sie die größten Experten auf dem Gebiet der Exerzitien und des Exorzismus hervorbringen. - Mag ihr Fanatismus sie auch politisch auf problematische Wege führen, so ist ihr Glaube doch so stark, dass man auf sie nicht verzichten kann. Zumindest solange sie weiterhin das Gelübde des Gehorsams befolgen.
Die Magie der Hexer
Allzu sehr in Detail gehen möchte ich hier nicht. - Denn die Gilde der Hexer wird natürlich noch ihren eigenen Beitrag bekommen.
Aber es sei gesagt, dass sie schon zu einer Art von Magie fähig sind.
Wenn Du die Quelle der Kraft meinst - die Kunst der Hexer wird durch Lebenskraft gespeist. Meist ihrer eigenen.
Ja, ich spreche von Blutmagie. Und ja, meist heißt auch, dass die Opferrituale an die man dabei denkt möglich sind. - Offiziell findet so etwas aber natürlich nicht statt.
Falls Du wissen möchtest, wie diese Kunst entstanden ist, dann sage ich hier nur soviel, dass sie offiziell erst nach der Invasion entdeckt wurde, in Wirklichkeit aber weit, weit ältere Ursprünge hat. - Doch dazu mehr im Beitrag über die Gilde der Hexer.
Ursprung und Eigenarten der Dämonen
Darksiders kenne ich jetzt gar nicht.
Die Dämonen kommen von einer anderen Welt, aus einer anderen Dimension. Und diese ist sicherlich ein höllischer Ort.
Ich habe mich allerdings wie bei der Beschreibung oben schon erwähnt mehr am Hintergrund von Shadowrun als an den christlichen Mythen orientiert.
Was die Erscheinung angeht: Dämonen sind in den allermeisten Fällen physische Wesen. Ihr Körper ist dabei recht unterschiedlich. Das kann von klassischen Teufelsvorstellungen bis zu Wesen gehen die wie eine riesige Schnecke aussehen oder noch bizarrere Formen haben.
Auch die Intelligenz variiert stark, scheinbar aber proportional mit der allgemeinen Machtfülle des Dämons zusammen zu hängen.
Vielleicht verhält es sich aber auch umgekehrt, vielleicht schaffen es die intelligenteren einfach nur mehr persönliche Macht anzusammeln - die starken Rivalitäten zwischen den Dämonen könnten darauf hinweisen.
Weiterhin ist darauf hinzuweisen, dass mächtige Dämonen außer anderen Dämonen vor allem zwei Gruppen von Dienern besitzen:
Untote, also Leichen von Menschen oder Tieren die sie zu einer Art Scheinleben erweckt haben.
Und Bestien, also Tiere oder seltener Menschen (die dann normalerweise einen Pakt mit dem Dämon eingegangen sind) welche durch die Macht des Dämons verändert wurden.
Logan:
Andere Religionen
Selbst in den Refugien der Templer sind andere Religionen, einschließlich Christen willkommen. Solange sie sich eben der Herrschaft der Templer unterwerfen.
Denn wie erwähnt, wenn man ganz streng vorgeht, sind die Templer kein Teil des Christenheit mehr, seitdem sie als Ketzer gebrandmarkt wurden.
Und das hat auch Einfluss auf ihre Glaubensvorstellungen gehabt. Diese sind zwar im Kern immer noch christlich, aber in den vielen Jahren seit der Orden 1312 in den Untergrund gehen musste, sind auch einige Neuinterpretationen erfolgt.
Aber auch die Templer werden noch ihren Beitrag bekommen worin ich auf ihren Glauben genauer eingehen werde.
Letzten Endes ist es in Last Sky nicht anders. - Nur das hier eben nicht die Templer allein die Macht in den Händen halten.
Dennoch, oder grade deswegen, ist hier jeder Mensch willkommen der sich unterordnen kann. Wobei was persönliche Freiheit angeht Last Sky natürlich weit mehr zu bieten hat als die Refugien der Templer, die viel kleiner, viel bedrohter und damit auch viel restriktiver geführt sind.
(Nebenbei bemerkt -Hellgate: London war eine Inspirationsquelle, auch wenn ich es nie gespielt habe, die Idee hat mich fasziniert.)
Akiot:
Zuerst, auf einige Deiner Fragen gehe ich nicht gesondert ein, weil ich denke sie schon weiter oben mitbeantwortet zu haben.
Zeitpunkt der Apokalypse
Nun der kürzeste Tag des Jahres auf der Nordhalbkugel ist halt ein astrologisch leicht feststellbares Ereignis, welches von vielen Kulturen als Wendepunkt angesehen wurde und noch heute beispielsweise im neuen Heidentum auch entsprechend gefeiert wird.
Man kann jetzt spekulieren, dass an diesem Tag die Kraft des Lichts eben am schwächsten ist und das Böse somit leichter die Chance hat einen solchen “Durchbruch” zu erreichen.
Allerdings glaube ich selbst, dass die verantwortliche Person in diesem Fall das Datum einfach des dramatischeren Effektes wegen gewählt hat. - Jedoch muss man dafür eben über diese Person mehr wissen … und diesen einen Punkt möchte ich einstweilen für mich behalten.
Ansprache von Pater Diaz
Nun der gute Pater will inspirieren mit seiner Ansprache. Darum sind es einfach teilweise rhetorische Stilmittel welche er anwendet.
Natürlich gehen die Templer davon aus, dass in jedem Menschen ein göttlicher Funke steckt. Aber im Prinzip will der Pater nur betonen, dass jedes Wesen Teil von Gottes Schöpfung ist und deshalb zu Toleranz und Einigkeit im Kampf gegen die Feinde der Schöpfung aufrufen.
Schwarzer Prinz und Akzeptanz der Hexergilde
Der schwarze Prinz ist eine ominöse Gestallt. Nicht umsonst wird ihm hinter vorgehaltener Hand vorgeworfen ein Dämon zu sein.
Fakt ist jedenfalls, dass er mit seinen schwarzen Wächtern quasi aus dem Nichts auftauchte und die Stadt Last Sky gegründet hat.
Und man beachte, Last Sky wurde bereits zehn Jahre nach der Invasion gegründet, also sind seitdem auch schon wieder 190 Jahre vergangen - und der schwarze Prinz ist immer noch da.
Da kann man schon auf den Gedanken kommen, dass er gar kein Mensch ist, oder?
Dennoch es bleibt dabei, ohne ihn würde es Last Sky nicht geben. Und da sowohl die schwarzen Wächter als auch die Blutgarde, wenn auch etwas weniger direkt, ihm unterstehen, ist er definitiv die mächtigste Einzelperson in der Stadt.
Er war es auch, welcher entschied die Hexer, welche zu dem Zeitpunkt noch kaum organisiert waren, aufzunehmen. - Gegen den Widerstand der Templer.
Mit den Jahren haben die Hexer aber ihren Wert im Kampf gegen die Dämonen bewiesen und so wurden sie mit der Zeit akzeptiert - wenn sie auch immer noch von vielen gefürchtet und eben von manchen als Ketzer bezeichnet werden.
Wer sind die Jäger
In jeder Generation wird eine Auserwählte geboren …
Nein Spaß. - Obwohl es so falsch auch nicht ist.
Aber zuerst wieder das Obligatorische: Auch die Jäger werden ihren eigenen Beitrag bekommen, weshalb ich mich hier kurz halten werde. (Außerdem muss ich dazu auch noch einiges basteln und Lücken stopfen.)
Die Jäger folgen ein wenig der Logik von Unbreakable. Im Pool der menschlichen Genetik liegen viele Schwankungen der individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften begründet. Manche werden besonders schwach geboren, weit schwächer als der Durchschnitt. Und andere sind eben stärker als der Durchschnitt.
Seit der Invasion treten solche überdurchschnittlichen Menschen jetzt scheinbar gehäuft auf. - Es gibt verschiedene Theorien warum, aber darauf möchte ich hier nicht eingehen.
Jedenfalls zeigen diese stark ähnliche Merkmale - überdurchschnittliche körperliche Eigenschaften aber auch eine überlegene Willenskraft - was sie befähigt besser der Beherrschung durch Dämonen selbst ohne den Einsatz von Exerzitien zu widerstehen.
Außerdem scheinen die meisten einen besonderen Instinkt zu haben. - Wie sich der genau äußert ist zwar unterschiedlich, aber sie scheinen fast immer irgendwie in der Lage zu sein Dämonen und ihre Geschöpfe zu erkennen - auch auf einige Entfernung.
Nun und diese geborenen Jäger haben sich eben auch zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen. (Der Orden wie in der Ansprache erwähnt ist noch nicht final, möglicherweise wird es noch eine andere Organisationsform.)
Und so machen sie Jagd auf die Geschöpfe der Dämonen. (Auf Dämonen selbst seltener auch. Aber da muss dann schon eine sehr erfahrene Gruppe zu Werke gehen um das überleben zu können.) - Es gibt da auch eine Verbindung zur Hexergilde, da viele Bestien bestimmte Bestandteile besitzen die als materielle Komponenten für Zauber nützlich sind und deren Beschaffung deshalb gut bezahlt wird.
Dämonenpakte
Die Dämonen haben nicht gewonnen, sie liegen im Krieg weit vorne, aber von ihrem Ziel die Menschheit auszurotten sind sie noch weit entfernt.
Außerdem sind sie untereinander zerstritten und beinahe jeder versucht soviel Macht wie möglich anzusammeln.
Deshalb können sie durchaus geneigt sein einzelne Menschen als Diener zu erwerben und ihnen dafür entsprechende Pakte anbieten.
Und manchen Dämonen macht so etwas vielleicht auch einfach nur Spaß. Zu versuchen eigentlich gute Menschen zu verführen und zu verderben.
Last Sky als Schauplatz
Nun die Stadt ist ziemlich groß. Davon abgesehen, dass es der Hauptschauplatz sein soll, heißt ja nicht, dass man nicht ab und zu auch außerhalb agieren kann. - Die unterirdischen Tunnelsysteme als Verbindungssystem existieren z.B. auch unter Last Sky.
Bibel und andere Mythen
Tatsächlich habe ich mich ja nur wenig bei den christlichen Vorstellungen bedient. Pater Diaz nutzt natürlich durch seinen Hintergrund diese Vorstellungswelt viel stärker, aber ein Hexer würde eine vergleichbare Ansprache sicher mit anderen Schwerpunkten halten.
Davon abgesehen, die Bibel wurde, ebenso wie der Koran des Islam, der Tipitaka des Buddhismus usw. nicht absichtlich verworfen, verboten oder etwas ähnliches.
Jedoch haben sich viele Andersgläubige aus sehr menschlichen Erwägungen dem Glauben der Templer zugewandt. - Denn immerhin scheinen die ja wirklich göttlichen Beistand zu haben. Mit etwas vergleichbaren können die anderen Religionen halt nicht punkten.
Die Templer selbst haben eine stark abgeänderte Version der Bibel, welchen ihren in inzwischen mehr als 900 Jahren gemachten Erfahrungen, als von der Kirche unabhängige Institution Rechnung trägt.
Der Name dieser Schrift ist schlicht: “Buch des Glaubens”.
Technologie
Tut mir leid das sagen zu müssen (denn ich mag Steampunkt auch) aber in dieser Welt ist kein Platz für Steampunk.
Tatsächlich war die Technik 2060 wie gesagt recht weit und es wurde kaum etwas von der öffentlich zugänglichen Technologie verloren, da die Templer überzeugt waren, dass das Wissen darüber zu den Schlüsseln für ein Fortbestehen der Menschheit gehörte und es entsprechend versucht haben möglichst zu erhalten.
Sicher sind bisher geheim gehaltene Forschungsprojekte von Konzernen und Regierungen durch die Invasion verlorengegangen und zugegeben hat es nur wenig völlig neue Forschung gegeben seit der Invasion.
Aber dennoch ist der technische Standart relativ hoch, auch höher als bei uns momentan. Und Steampunkt spielt dabei keine große Rolle. (Wobei die Hexer schon beispielsweise an der Verbindung von Magie und Technologie arbeiten, aber bisher sind alle Ergebnisse nicht so gut, dass sie herkömmliche Technik sinnvoll ersetzen könnten.)
Liebe Grüße
Gerrit