Fast jeder Untergang eines Großreichs/Hochkultur oder auch kleiner "unbedeutenderer" Gesellschaften korreliert mit ragionalen bis globalen klimatischen Extrembedingungen.
Das Problem ist jedoch eine Korrelation ist bestenfalls ein Hinweis auf einen Zusammenhang.
Das berühmte Beispiel mit dem Sack Reis der in China umfällt zeigt das Dilemma: man kann wahrscheinlich den Beginn beider Weltkriege auf die Minute genau mit einem in China umgefallenen Sack Reis korrelieren......was noch lange nicht heißt, dass dazwischen ein Zusammenhang besteht.
Andererseits ist eine Korrelation immer ein Hinweis, mal etwas genauer nachzuschauen. Problematisch ist hier im historischen Kontext, dass Klimaauswirkungen oftmals subtil und indirekt sein können.
Als konkretes Beispiel: Die umstittene These, dass die französische Revolution die Folge eines Vulkanausbruchs war.
Klingt auf den ersten Blick völlig abwegig, weil seit der Schule wissen wir, es war der finanzielle Zusammenbruch des Absolutismus, die überkommene Ständegesellschaft, etc.
1783 brach auf Island die Lakispalte aus. Es war einer der größten Vulkanausbrüche der Menschheitsgeschichte. Zwar weniger explosiv als z.B. Krakatau aber es wurden über eine Länge von mehreren Kilometern Kubikkilometer an Lava gefördert, Unmengen an Gasen ausgetoßen und das über Monate hinweg.
Die Gaswolken waren einerseits toxisch, ein Viertel der isländischen Bevölkerung starb an den Folgen und die Giftgaswolken zogen bis nach Europa und Nordamerika. Sie verdunkelten die Sonne und sorgten so für extrem kühles Wetter.
Als Ergebnis gab es Missernten.
Und hier setzt obige These dann an. Die Missernten in den auf Laki folgenden Jahren führten zu einer Verschärfung der Krise des französischen Absolutismus und bildeten somit die Basis für die französische Revolution.
Wie gesagt die These ist umstritten.
Aber Ereignisse haben oft nicht nur einen Grund.