Beiträge von JvW

    ernsthaft?


    du hast verdammt gute Gründe gegen das PSI-Zeug - und den einen dazu, den du nicht erwähnst: Es ist deine Welt!


    Ich würde das lassen, bei so viel "dagegen", sonst baust du etwas, was zwar "dem Publikum" gefällt, aber ... beliebig wird. So wie Vampire, die beim Knutschen glitzern.

    richtig, Hans - das Zeug ist halt genial, um den Schmerz abzuschalten, aber nicht, um den Zahnarzt zu ersetzen. Allerdings: Normalerweise fängt heftiges Zahnweh Samstags um 16:30 an (wenn der Doc grad unerreichbar ist) - und bis Montag Morgen, wenn das Problem behandelt wird, muss dann die Nelke ran

    ja ... das kommt dazu ...


    Außer "high" werden mit Gewürzen auch noch andere Zustände generiert (oder verhindert) - was zwar im allerweitesten Sinn und mit einem gewissen, zynischen Humor vielleicht auch als "haltbar machen" bezeichnet werden könnte aber ...
    lassen wir das.


    Die Inhaltsstoffe von "Gewürzen" sind zu vielfältig, um da irgendwas pauschal zu sagen. Aber merken sollte man sich die Gewürznelke: Bestes Notfallmittel bei Zahnschmerz! (wirkt aber kaum) bei Zahnfleischentzündung)

    Heinrich, ich fürchte, die Grundannahme ist falsch: Es wird nicht "gewürzt" um etwas zu konservieren. Klar, manche (eigentlich alle) Konservierungsmethoden verändern den Geschmack - zum Teil erheblich, aber das ist eben nicht "Würzen". Und nur sehr wenige Dinge, die als Gewürz verwendet werden, haben tatsächlich einen Konservierungs-Effekt - in den Mengen, die mann zur Geschmacksverbesserung zusetzt, schlicht keinen.


    Beides, Konservierungsmethoden und Würzkultur, hängt natürlich mit der Verortung einer Kultur zusammen, klar.
    Das "Scharfe" ist, nebenbei, überhaupt kein Konservierungsmittel, sondern eine Methode, gewisse Krankheitserreger und Parasiten im Zaum zu halten, außerdem sorgt "Scharf" für mehr Magensäure - und somit dafür, dass verdorbene Sachen weniger tödlich sind (was in Gegenden ohne Pfeffer-Vorkommen dann das "Lebenswasser" übernimmt).


    Kulturen mit viel Sonne und trockener Umgebung brauchen das Pökeln nicht erfinden - aber grade diese müssen salzen ohne Ende!

    die "beste" Foltermethode ist in "1984" hinreichend beschrieben: Raum 110. Das Schlimmste, was es gibt.


    Der Witz: Es ist für jeden etwas anderes (für Winston waren es Ratten) - und die magischen Fähigkeiten deiner Mistkerle Folterknechte sollten da nützlich sein, um das jeweils rauszufinden

    naja ... in der "alten" Welt (Eichenburg) waren das so Sachen wie das Besteck: Jede(r) Bürger(in) des Landes besitzt ein Essbesteck - Messer, Gabel und Löffel, in einer Hülle aus Edelstahl. Diese Hülle kann wie ein Stempel benutzt werden, um zum Beispiel eine Rechnung anzuerkennen - und so können die EichenburgerInnen bargeldlos zahlen bzw auf Kredit kaufen. Sehr praktisch. Und weil von diesem Besteck ein Teil "archiviert" wird, wenn jemand stirbt, hat die Redensart "den Löffel abgeben" in Eichenburg eine ganz konkrete Bedeutung ...


    In der neuen Welt haben sich bisher solche Kleinigkeiten noch nicht gefunden, aber das sind so die Sachen, die ich am meisten mag - eher unbedeutende Schnipsel aus der Kultur ...

    kuriose Städte ... naja ...


    eine meiner Städte ist kurios untergegangen: Es wurde sowas wie Basisdemokratie eingeführt, und die Bevölkerung hat ein ganzes Bündel von Beschlüssen gefasst, die insgesamt zuerst eine Hungersnot und dann einen Bürgerkrieg samt einer Seuche ausgelöst haben. Obwohl etliche Leute auf sowas hingewiesen haben. Obwohl? Weil! Weil nämlich die "Großkopferten e nur zammhelfen und auf dia kleinen Leut nie net hör´n woll´n - etzerla zeign´s mer ihn´n"


    Aber München war so oder so für den Rest der Welt verzichtbar - und hat jetzt, als abschreckendes Beispiel, endlich einen festen Platz gefunden in der Geschichte Zeit is word´n

    nun ja ... in meinem Gefrierschrank herrschen zwar recht polare Temperaturen (so minus 21 Grad, was am Pol noch moderat warm ist) und es liegen da auch Beutetiere drin - nur von Verwesung ist mir nichts bekannt. Also: Nein. Das geht so nicht

    mit einer hinreichenden Fettschicht zur Isolierung und einem "inneren Feuer" - dezent magisch, vielleicht - sehe ich kein Problem. Ein Grund für polare Drachen lässt sich auch finden - Futter, Rückzugsgebiet oder einfach der Umstand, dass das "innere Feuer" eben nur dort gute Bedingungen vorfindet

    und ich stimme dir ausdrücklich zu, Lord Finster
    Nur, ich destilliere aus dem, was ich sehe (und wir sehen offenkundig das Gleiche) die Möglichkeiten, im positiven Sinn - nicht den Missbrauch. Deswegen das "fiction", gelle?
    Bei allem Schwarzsehen, was ich mache ist letztendlich eine (positive) Utopie - ein "Wie könnte es sein, wenn ..."


    ich glaube, dass du die Romane, die in dieser Welt spielen, lieben wirst. nach einiger Zeit, wohlgemerkt ...

    besser Wetter ... Hirn mag wieder arbeiten!
    Also gibts Antworten:


    Ay Amnita,

    Zitat

    So, erstmal tut es mir leid, JvW, dass ich deine ausführliche Antwort irgendwie übersehen habe. Ich weiß nicht, wie das passiert ist, irgendwie habe ich beim Überfliegen der neuen Beiträge gar nicht gemerkt, dass "Stadt, Land Fluss" eine Welt ist, die sehr interessant war, und zu der ich mal was geschrieben habe.

    macht nichts - geht mir manchmal auch so.


    Ich vermute auch, dass etliche Leute nicht umsiedeln würden - erst mal. Allerdings glaube ich nicht, dass diese Leute eine stabile Besiedlung eines Stadtgebietes hinbekommen, auf Dauer - da fehlt es an allen Ecken. Sogar heute kann man beobachten, wie - ähm - blühende Landschaften aussterben, weil die Bedingungen in den Orten nicht mehr stimmen - keine Einkaufsmöglichkeit, oder ganz aktuell, keine Ärzte. Dazu etliche andere Nachteile (Altbauten, die nach und nach zusammenbrechen, weil die Dächer nicht geflickt werden, Ratten, weil die Kanäle Lebensraum bieten, all sowas.


    Das mit dem Müll/Recycling ist tatsächlich heute schon recht weit fortgeschritten - jedenfalls, was die Möglichkeiten angeht. Nur ist das alles noch viel zu "teuer" - weil die Alternative (verklappen) so billig ist. Aber das ändert sich: Je weniger frische Rohstoffe verfügbar sind, desto wertvoller wird der Rest.


    Die alten Städte wurden verlassen, weil die neuen Städte erfolgreich waren: Wenn du im Jahr mehr als einen Monat fürs Heizen arbeiten musst, und einen zweiten für die Mobilität, dann ist das Angebot, dafür nur 3-7 Tage aufzuwenden, schon mal reizvoll. Wenn dann noch der Arbeitsplatz in der neuen City ist, sogar noch mehr (und viele Arbeitsplätze wurden dort hin verlagert, auch, weil die Energiekosten deutlich geringer waren). Also: Freiwilliger Umzug, weil es besser war. (Und besser war es natürlich auch dadurch, dass die alten Städte nicht mehr so bevorzugt wurden)


    Im Prinzip war Seestadt ja ein Modellprojekt, es war nicht primär dazu angelegt, die alten Siedlungsformen zu verdrängen - und eine einzige City hätte das auch nicht getan. Aber das Konzept wurde kopiert - überall und aus ganz verschiedenen Gründen. Letztendlich war es aber schlicht die Versorgung der Städte, die ohne Erdöl stark beeinträchtigt war. Der "Umzug" ist auch nicht innerhalb weniger Jahre oder Jahrzehnte abgeschlossen worden, das war ein relativ langer Prozess - ich schätze so 200 Jahre, insgesamt (etwas beschleunigt in Gegenden, die unter dem steigenden Meeresspiegel lagen)


    Ay Sina,
    ... grins ... ich habe mal eine Geschichte mit so einem Prolog angefangen - und daraufhin haben sich massenweise Leute beschwert. Weil sie "die Welt selber entdecken" wollten und so ...
    Ich denke, der Einstieg in die Geschichten/Romane ist etwas anderes als der Anfang einer Weltenerzählung (falls ich doch mal eine Weltenseite bastele, wird es etwas in der Art eines Prologs geben - bestimmt)


    Zitat

    Der mangel an speziellen Rohstoffen stellt eine Herausforderung dar, die man allerdings meistern könnte, sobald man erstmal die derzeit gültige Wirtschaftsstruktur los geworden ist.


    Exakt, Lord Finster: Im derzeitig herrschenden System kann sowas nicht funktionieren. Menschen haben allerdings die wunderbare Eigenschaft, umdenken zu können, wenn es denn unbedingt sein muss. Und darauf basiert alle SiFi (die nicht ein Western mit Raumpferd sein will)

    ay Sina,


    Was das "Gerät" angeht: der Vergleich zum iPhone meint in der tat ein "Universal-Gerät" - kein Telefon. Und, wie auch das iPhone: es besteht nicht aus Plastik, sondern aus einem Werkstoff, den man (im großen und ganzen) Glas nennen muss. Das "Innenleben" (wozu die seltenen Erden benötigt werden) besteht zum größten Teil aus wiederverwertetem Material, und es gibt immer noch Quellen dafür: Alte Siedlungen, aber auch natürliche Lager.


    Wenn eine Stadt verlassen wird und in der gleichen geografischen Lage ein paar Hütten entstehen - nun, das mag angehen, ja. Aber das hat mit der Stadt eben nichts weiter zu tun als den geografischen Ort - und würde nur dann stattfinden, wenn diese Lage einen Vorteil böte. Dann - und nur dann - könnte auch etwas wie eine größere Siedlung entstehen - nur sind die historischen Standortvorteile der meisten Städte schlicht hinfällig. Was die Römer damals für nützlich gehalten haben, ist heute kein Vorteil mehr ...

    der Mensch ist stur, richtig. Und eben deshalb denkt er nicht gerne, schon gar nicht um.


    Eine stadt bietet ohne Einfuhr von außen nur begrenzte Ressourcen - und wenn die jeder haben will, bleibt für den einzelnen nichts.
    Nach einer Seuche oder so (wenn 99% der Leute weg sind) mag es eine Chance geben, aber bei zu vielen, zu sturen und zu egoistischen Leuten gibt es die nicht

    grau ... wie alle Theorie: Ich wohne in einer Stadt und sehe, wie wenig die Leute können - oder wollen.


    Und wie gerne sie lieber anderen etwas wegnehmen, anstatt selber etwas anzubauen - der Kleingärtner müsste einiges tun, um die Gartenräuber abzuwehren ... (und dafür Energie aufwenden, die dann beim Anbau fehlt). Nach der ersten Plünderungswelle werden die Vernünftigen etwas Vernünftiges tun: Weggehen, nämlich.


    Kein Problem mit Leuten, die es irgendwie in die Einöde verschlagen - aber unmöglich mit der Mischpoke, die in einer toten Stadt rumläuft.

    Bleiben? vielleicht. Überleben? Eher nicht. Und Gemüse ziehen? Aber ganz und gar nicht ...


    (das mit dem "sich nicht leisten können" ist völlig falsch: Sobald der politische Wille da ist, Leute umzusiedeln (und der ist gegeben, sobald der Wille nicht mehr da ist, die alten Städte zu alimentieren), muss man es sich leisten können, dort zu bleiben. Indem man eben dort für sein Auskommen sorgt - und das eben können Städter heute schon nicht)