Beiträge von Tabor

    Was macht Arcpunk einzigartig?

    M. E. die richtige Frage.


    Um das etwas auszubauen:


    Ich habe Incen Kong ja schonmal gesagt, dass ich seinen Stil feiere und ihn für einen großartigen Künstler halte. Das bezog sich (abgesehen von der Zeichnung, die er mal für mich angefertigt hat) ausschließlich auf Arkpunk-Artwork, weil viel anderes von ihm habe ich ja nicht gesehen.


    Der Künstler sagt, Arcpunk sei "in erster Linie ein Worldbuilding-Projekt mit Fokus auf visuelle Kunst". Und darin ist es verdammt gut. So gut, dass ich mir einen ganzen Schrank mit Arpunk-Comics oder Graphic Novels vollstellen und die Wohnung mit Arcpunk-Postern zukleistern möchte. Ich habe aber, explizit, keine Ahnung, was eigentlich die Essenz der Welt ist (?).


    Also, um's kurz zu machen: Was ist hier der Elevator Pitch? 😁

    • ich bin sehr sehr happy mit den verschiedenen Schadensarten. Das fühlt sich genau richtig an. Feuer ist gefährlich und mit Öl extrem tödlich. Ob der Fallschaden in Ordnung ist muss mir Tabor sagen. ^^ Die Sache ist, ich will das Zwerg überall runterpurzeln können, weil das einfach super lustig ist, deshalb habe ich deren Fallschaden halbiert.

    Hey, da spricht man einmal dreissig Sekunden beim WBT darüber, dass Fallschaden bei DSA der absolute Endgegner ist, und dass es in einer Atmosphäre eigentlich definierte Endgeschwindigkeiten und damit maximale Schadenswürfel für verschiedene SC geben müsste, und schon ist man Experte, oder was? :lol:


    Also, ein Charakter hat am Anfang 7 bis 12 Blut, ein Sturz aus 2 m Höhe macht 1 bis 7 (im Mittel 3,5) Schaden. D.h. ein schwacher aber unverletzter Charakter überlebt im Mittel 4 m Fallhöhe. Ein starker unverletzter Charakter überlebt im Mittel ca. 7 m Fallhöhe.


    Joa, warum nicht? Das ist eigentlich ziemlich realistisch, wenn man bedenkt, wie absolut unberechenbar Stürze sein können. 😁


    P.S.: Theoretisch kann ein gesunder Zwerg mit 12 Blut 48 m Fallhöhe überleben. *Boing* Boing* *Splat*

    Ganz unten in kn gibt es ein gefließtes Labyrinth mit niedrier Deckenhöher und schummrige Kerzenlicht. Die Badekatakomben werden von den Ärmsten in kn genutzt. Oft verschwinden hier Menschen, auch weil die Badekatakomben hin und wieder unter die Wasserlinie fallen und komplett vom Meerwasser durchgespühlt werden. Hier unten hausen die Waschmänner wie eine Sekte, sie waschen die Leute und sind für ihren rauen Umgangston bekannt. Die Leichen wickeln sie in Handtüchern ein und balsamieren sie in etherischen Ölen ein.

    Ich habe *nicht die geringste Ahnung*, was hier als Inspirationsquelle gedient haben könnte.

    Tabor : ich schreibs mal hier mit dazu, dann bleibt dein Thread allein für die Themen.

    Eine sehr schön ausführliche Beschreibung des ersten Kontakts (auch wenn es nur die Kurzfassung ist) Mir gefällt die Mischung aus kurzen und längeren Texten, aber auch Auflistungen. Das macht das ganze angenehm zu lesen

    Danke. 😊


    Tatsächlich ist es die Langfassung des Berichts zum Erstkontakt, viel mehr hat die Expedition da aus Zeitmangel nicht gemacht. Was der Admiral meint, ist, dass der ausführliche Bericht der ganzen Expedition noch folgt. Tatsächlich hat man einiges an Meeresströmungen, vorherrschenden Winden und unbekannten Inselgruppen katografiert, ausgedehnte naturkundliche Forschungen betrieben, einigen "Wilden" erzählt, dass sie jetzt unter der gloreichen Herrschaft der Souveränin stehen... und eben das Handelskontor eröffnet.

    An ihren Kolonialbestrebungen haben die Merathōi übrigens Sand dran. Sowohl die menschlichen Nokuner, als auch die insektoiden Ch!cht sind nett, aber nicht harmlos , viel enger miteinander verbündet, als sie durchblicken lassen, und reagieren überhaupt nicht entspannt auf die Androhung von Gewalt. 🙃

    Skelch I. : Hervorragend. Mir gefällt, dass die "offizielle" (wenn auch privat finanzierte) Expedition auf Dinge stieß, die Squattern und "Unberechtigten" seit Jahrzehnten bekannt gewesen sein dürften. Irgendwer hat ja auch die Grabbeigaben geplündert. Das klingt für mich so, als hätte man gut einige der besagten Obdachlosen als Experten zu Rate siehen können, hat es aber aus irgendwelchen Gründen (Standesdünkel?) nicht getan.


    Yrda : Ich liebe die Idee mit dem Minztee gegen die üblen Schwaden der Raucher. Ähm, eventuell komme ich selbst gelegentlich in Versuchung... 😁


    Sirion Tond : Die Form als Aushang gefällt mir super, das Crew-Manifest ebenfalls. Ich frage mich, wie lange es denn dauern würde, wirklich einen ganzen Planeten zu umsegeln, wenn man nicht auf Land trifft? Wie groß ist Fỳthmíìndría denn? Und ist es üblich, Luftschiffe frei zwischen zwei Elementen zu konvertieren?


    Logan : Ich mag die Vorstellung, dass sich ein offiziellen Scavangerteam und eine Gruppe "Freiberufler" in einer alten Bunkeranlage begegnen und erstmal mit der Hand an der Waffe verhandeln müssen, ob man sich die Räume und ihren Inhalt jetzt aufteilt, oder sich doch lieber gegenseitig umbringt. 🪓


    Veria Zwei bewohnbare Planeten in derselben habitablen Zone sind immer ein tolles Thema. Ich ärgere mich schwarz darüber, dass sich die alte Vorstellung von der Venus als dampfende Dschungelwelt nicht bewahrheitet hat und wir es stattdessen mit einem Backofen zu tun haben, in dem es Schwefelsäure regnet. Ich frage mich, was genau die kleine Gruppe Tiyizatianer der zweiten und dritten Generation denn von der Welt ihrer Vorfahren gehalten hat. Mythische Urheimat? Oder Bande feiger Verräter, die ihre Freunde zurücklassen?



    Bezüglich meiners eigenen Expedition: Ich musste das Bild, dass mit Incen Kong (🙏) vor ein paar Monaten mal von einer Ch!cht mit Hut gemalt hat, einfach mal entsprechend weiterverbasteln. Erstkontakt ist eines meiner liebsten Motive in der SciFi, ist aber auch in Fantasy immer wieder gut. Es hätte allerdings auch ganz anders ausgehen können, die Merathōi sind unter anderem für knallharte Geschäftspraktien und Militarismus bekannt. Der gute Admiral Paithon ist - von dem in seiner Generation üblichen erzmonarchistischem "Tod-allen-Republikanern"-Gefasel mal abgesehen - einfach ein sehr besonnener Mann.

    Achtens: Über die Kuppe des nächstens Hügels näherte sich uns ein Geschöpf, dass weder die Erwartung erfüllte, einem menschenähnlichen Volk zu begegnen, noch die Befürchtung bestätigte, das wir Monstren entgegenzutreten hätten. Auf den ersten Blick ähnelte die Kreatur einer segmentierten, übermannsgroßen Ameise von vier Ellen Länge, deren Körperoberfläche den Eindruck erweckte, aus leicht rötlichem, feingemaserten und örtlich verschrammten Holz zu bestehen. Im Gegensatz zu uns aus der Heimat bekannten Insekten, lief sie aufgerichtet und wurde hierbei im schnellen und durchaus eleganten Schritte von vier mehrfach untergliederten Beinen getragen, welche aus Ihrem Unterleib entsprangen. Zwei weitere Beine – oder besser wohl Arme – sprossen aus jenen Stellen des Oberkörpers, die man wohl als ihre Schultern bezeichnen muss. Der Kopf, getragen von einem überaus dünnen Hals, war flachgedrückt und herzförmig und verfügte neben zwei beeindruckenden facettierten Augen über ein paar gegliederte Antennen und einen Mund mit Kieferklauen. Sedra Jela beschrieb mir später, dass der Rücken der Kreatur wohl über verwachsene Flügelrudimente verfügt, mit denen sie sich einer Lunge nicht unähnlich Luft zufächert – ein Umstand, der mir überhaupt nicht aufgefallen war, weshalb Sedra auch die gelehrte Dame ist und ich nur ein müder, alter Soldat –. Der Eindruck, einem Tier gegenüberzustehen wurde jedoch durch die Tatsache konterkariert, dass die Kreatur als eindeutiges Zeichen der Zivilisation einen Speer mit hölzernem Schaft und langer, metallischer Spitze in ihrer groben Vorderklaue trug. Als die Ch!cht ein dutzend Schritt von uns verharrte und den Speer hob, griffen auch wir zu den Waffen. Statt uns anzugreifen, stieß sie jedoch ihre Waffe neben der Straße in den Grund und verhielt sich weiterhin abwartend. Nach kurzer Beratung taten wir es ihr gleich, wobei unsere Begleitung im höchsten Maße wachsam blieb – I.S. Landungstruppen verdienen nur den höchsten Respekt für ihre beständige und bedingungslose Pflichterfüllung –. Dermaßen entwaffnet traten wir nun einige weitere Schritte aufeinander zu, wobei uns Treibende-Möwe darauf hinwies, dass Ch!cht besser mit Frauen interagieren, als sie es mit Vertretern des männlichen Geschlechts tun. Wie diese Kreaturen ob der radikal unterschiedlichen Anatomie unserer Arten diesen Unterschied überhaupt erkennen wollen, wussten weder die Nokunerin noch unsere gelehrte Dame zu beantworten. Dennoch erklärte sich diese bereit, mit der Kreatur zu sprechen. Als die Ch!cht direkt vor uns stand, fiel mir ihr intensiv-nussiger und leicht schimmliger – aber nicht auf unangenehme Art, vielmehr wie ein guter Käse – Geruch auf, der mich zu dem Gedanken veranlasste, welche Assoziationen unsere Duftmarke wohl in ihrem Verstand wecken möge. Sedra Jela sprach die Kreatur nun an, zunächst auf Merathōia und dann – unter Hilfe unserer Begleitung – auf Nokunisch. Sie erläuterte, dass wir Seefahrer seien, genau wie die Nokuner, von weit her aus dem Norden kämen, auf der Suche seien nach Freundschaft und nach Handelsbeziehungen zum gegenseitigen Nutzen. Seitens der Kreatur wurde diese Aussagen mit tiefen Schnurr- und Klicklauten bestätigt, die Treibende-Möwe als Laute der Überraschung, des Unglaubens, aber auch der vorsichtigen Zustimmung und umsichtigen Freude deutete. Im Laufe des – man möge mir diese Bezeichnung verzeihen – Gesprächs zeigte sich die Ch!cht zunehmend von der Kopfbedeckung unserer gelehrten Dame fasziniert, fuhr gar mit den Antennen mehrmals über die Krempe des strohenden Matrosenhutes, den Sedra – gänzlich uneitel und ihres Standes unangemessen – zum Schutz vor der Sonne des Südmeeres an Deck und an Land zu tragen pflegte. Diese nahm nun, kurzentschlossen, den Hut vom Haupt und hielt ihn der insektoiden Kreatur vor das Gesicht. Diese schien beinahe verblüfft und nahm – so eine solche Interpretation auch nur im Ansatz angemessen erscheinen kann – das Geschenk beinahe ehrfürchtig entgegen, untersuchte es sorgsam mit Augen, Antennen und Mundwerkzeugen, bevor sie sich das Kleidungsstück auf den dreieckigen Kopf setzte, einen kurzen – man möge sagen – Tanz auf allen sechs Beinen vollführte, sich herumwarf und mit einem Pferd im vollen Galopp gleichender Geschwindigkeit über die Hügelkuppe von uns entfernte, wobei sie den Speer zurück lies. Eine Illustration dieser Begegnung, gefertigt von der gelehrten Dame selbst, habe ich diesem Bericht beigefügt.


    (Illustration von Incen Kong, vielen, viel Dank! 🥰)


    Neuntens: Auf dringendes Anraten von Treibende-Möwe verzichteten wir darauf, unserer neuen Bekanntschaft durch den Wald zu folgen. Vielmehr kehrten wir zur Kogge zurück und gaben den Befehl, Proben unserer Handelswaren um Teile der Bordverpflegung zu ergänzen, anzulanden und am Ende des Stegs aufzuschichten. Diese beinhalteten:

    • Drei gute Spitzhaken.
    • Drei gute Schaufeln.
    • Drei Hämmer, ½ Pfund.
    • Drei gute Äxte.
    • Eine große Zweimann-Fällsäge.
    • Zehn beste Messer mit Scheide.
    • Einen bronzener Spiegel, rund, 1 Elle im Durchmesser, mit verziertem Rahmen.
    • Einen Korb großer bunter Glasperlen.
    • Ein Bündel getrockneten Kleirohrs.
    • Eine Amphore besten komschen Honigs.
    • Ein Fass gepökelten Herings.

    Während der Nacht beobachteten wir von Bord aus, in Dampf und Mondschein, schemenhafte insektoide Gestalten, die sich an den aufgeschichteten Reichtümern zu schaffen machten. Am nächsten Morgen zeigte sich, dass unsere Waren durch andere ausgetauscht wurden, welche wir dankbar an uns nahmen:

    • Ein großer Brocken Bernstein, kugelrund, auf Hochglanz poliert, von der Größe einer Männerfaust, mit eingeschlossenen Insekten.
    • Vier geflochtene Körbe, gefüllt mit Brocken von Erz, wahrscheinlich kupfer- und goldhaltig.
    • Vier aus Bronze gefertigte, perfekt symmetrische, fein ausgeformte Greifzangen oder Pinzetten, welche ob ihrer Qualität und ihres Nutzwertes den Bordarzt beinahe in Ekstase versetzten.
    • Eine akkurat gefertigte, handtellergroße, kreisrunde Scheibe aus Rotgold, mit einem exakt mittig gestanzten, kreisrunden Loch, unbekannten Verwendungszweckes.
    • Eine spanngroße, kunstvoll gefertigte Statuette aus Basaltgestein, zeigend einen auf die Hinterbeine aufgerichteten Ch!cht mit gespreiztem Mundwerkzeugen.
    • Eine tönerne Amphore, der unseren nicht unähnlich, mit schmackhaftem Honig, ebenfalls dem unseren nicht unähnlich.
    • Ein Wurf- und Stoßspeer, mannslang, mit hölzernem Schaft und einer langen, nadelfein gefertigten Spitze aus Hartbronze, die beinahe die Härte und Schärfe unseres Stahls erreicht.
    • Ein Schild, rund, 1 Elle im Durchmesser, federleicht und hart wie Holz, wohl gefertigt aus dem Körperpanzer eines verstorbenen oder sich häutenden Ch!cht, mit für Menschenhände geformten Griff – wohl ursprünglich als Handelsware für die Nokuner intendiert.


    Zehntens: Mit den Tauschwaren unserer neuen Freunde – wenn wir auch nur einen einzigen von ihnen aus der Nähe betrachten durften – angetan, kehrten wir nach Nokun zurück. Die Kaufleute des Handelshauses Jeltenwyg überwintern zur Aufrechterhaltung des Betriebs unseres Kontors und zur Wahrung unserer Interessen unter dem Schutze I.S. Fregatte Holda und der bewaffneten Kogge Zwölf Süd im Archipel. Gleichermaßen blieb zurück die gelehrte Dame Sedra Jela aus Kom, der ich – in der Hoffnung, dass ihre Reichstreue, ihr wissenschaftlicher Ehrgeiz und ihr besonnener Umgang mit Nokunern und Ch!cht das rücksichtslose Gewinnstreben der Kaufleute im Zaum halte – das Amt einer Generalbevollmächtigten I.S. Kolonialverwaltung übertrug. Die Aufgabe dieser kleinen Gesandtschaft des Reiches soll die Verkündung der Herrschaft I.S. und die Vertiefung der Handelsbeziehungen mit beiden genannten Völkerschaften sein. Der Rest der Expeditionsflotte kehrte unter meinen Kommando mit den einsetzenden Spätsommerwinden in die Heimat zurück, wo ich am gestrigen Tage eintraf und Euch heute gehorsamst Bericht erstatten darf.



    Gegeben in der Freien Stadt Brinles, am Zwölften Tag der Ernte, 2317 d. A..


    Ein blühendes Reich und Tod allen Republikanern!

    untertänigst,

    gez.

    Paithon Verp dji Ivulsi, Flottillenadmiral

    Speedbasteln #115: Expeditionen


    --- --- ---


    An die Privatkanzlei Ihrer Souveränität, z. Hd. der Erhabenen persönlich.


    Auf allerhöchste Befehl Ihrer Souveränität von der Götter Gnaden Thia, des merathōischen Reiches Bewahrerin und Feldherrin, Fürstin von Merathōi und Tuflisia etc. – möge Sie eintausendsiebenhundertachtundzwanzig Jahre herrschen –, erstatte ich als ergebener Untertan folgendermaßen Ihrer Souveränität persönlich gehorsamst Bericht, auf dass sich Kenntnis, Wohlstand und Ruhm des Reiches, des Hauses und des Volkes mehren:


    Erstens: Dieser Vorab-Bericht unserer außergewöhnlichsten Begegnung ist Teil meines umfassenden Rapports zum Ablauf und Ergebnis der siebenten gemeinsamen Gewürz- und Südmeer-Expedition I.S. Kriegsflotte Südost und der Handelsmarine des Hauses Jeltenwyg zu Brinles. Ich empfehle respektvoll, dieses Schriftstück nur im Kontext des ausführlichen Berichts zu interpretieren, welcher derzeit durch meine bescheidene Person unter Mitwirkung durch die beteiligten Kapitäne und Kontor-Sprecher angefertigt und ehebaldigst dem Senatssprecher zugehen wird. Um nicht I.S. wertvolle Zeit zu vergeuden, weise ich zudem bereits zu Beginn dieses Schreibens darauf hin, dass besagte Begegnung äußerst kurz und für sich genommen nicht im höheren Maße erkenntnisreich war.


    Zweitens: Im Hochsommer 2317 d.A., während des Aufbaus unseres gemeinsamen Kontors auf Nokun und der fortschreitenden Erkundung der umliegenden Inseln des Archipels, kamen unseren Matrosen und Kaufleuten vermehrt merkwürdig erscheinende Geschichten der lokalen Bevölkerung zu Ohren – Eingeborene, die I.S., so der Mond auf unser Anliegen herab lächelt, bald zu Ihren Untertanen wird zählen können–. Zunächst als Probleme der Verständigung und mangelnden Einsicht unserer Seeleute in die örtliche Kultur abgetan, verdichtete sich folgendes Bild mit zunehmender Sprachkenntnis zunehmend:


    Drittens: Die – nun durch unsere Anwesenheit über der Glorie der Götter und der gütigen Herrschaft I.S. informierten und uns überaus freundlich gesinnten – eingeborenen Nokuner ständen in regelmäßigem und andauernden Handels-Kontakt mit einem nichtmenschlichen, denkenden, fühlenden Volk, welches Bergbau, Hüttenwesen und Handwerk betreibe. Dieses Volk bezeichnen sie, nach seinen eigenen Lautäußerungen, als Ch-Knacklaut-cht. Dieses sei friedlich, wenn auch wehrhaft, und dem Wesen nach natürlich, keinesfalls dæmōnisch – seine Heiligkeit Jillion merkte jedoch an, dass das örtliche heidnische Verständnis von götterungefälligem Gezücht durchaus von dem unsrigen abweichen könne–. Diese Kreaturen seien ferner groß wie ein kräftiger Mann, von hölzernem Bau, schwarz, grau, braun oder rot in Farbe und mit mehr Gliedmaßen ausgestattet, als ein Mensch. Ihr kleines Reich umfasse drei nahegelegene vulkanische Archipele mit einigen Dutzend Inseln. Die – so die Namenskonvention unseres Kontors – Ch!cht seien der Seefahrt mächtig, betrieben diese aber nur, wenn es unbedingt erforderlich sei.


    Viertens: Das Kontor und der Kapitänsrat beschlossen: Die reine Existenz eines nichtmenschlichen denkenden Volkes ist ein wunderhaftes Phänomen. Selbst diejenigen unter uns, die diese Geschichten für einen ausgedehnten Scherz der Bevölkerung gegenüber uns als Neuankömmlingen hielten, stimmen darin mit dem Rest der Gruppe überein. Weitere Erkenntnisse über dieses Volk sind von enormen wissenschaftlichen, wirtschaftlichem und militärischen Nutzen. Allerdings blieb nicht viel Zeit, weitere Nachforschungen anzustellen, da die bald zu erwartenden günstigen Spätsommerwinde einen zeitnahen Aufbruch des Gros der Expeditionsflotte zurück in heimatliche Gefilde erforderlich machten, wollten wir nicht vor Ort überwintern. Es ist folglich sofort eine Erkundungs-Unternehmung auf die nahegelegenste Insel der Ch!cht durchzuführen, um friedlichen Kontakt mit diesen aufzunehmen. Auf Anraten der Nokuner wurde auf die massive Zurschaustellung der maritimen Macht des Reiches verzichtet. Ausgerüstet wurde lediglich die leicht bewaffnete Kogge Siebzehn Süd, unter dem Kommando von Kapitänin Alea Jeltenwyg-Jüngere-Linie.


    Fünftens: Die Kogge setzte Segel in Richtung der – mit einem unaussprechlichen Ch!cht-Namen versehen und daher von den Nokunern nur „die mit rauem Gestein“ genannte – Insel, am dreiundzwanzigstem Tag des Hochsommers 2317 d. A., respektive dem dritten Tag des vierten Mondes des heiligen Kalenders. Unter der navigatorischen Anleitung vierer nokunischer Seeleute – die, wie ich mir anzumerken erlaube, eine hervorragende Ergänzung der Mannschaften I.S. Flotte wären – erreichten wir nach einem Tag und einer Nacht – etwa 30 Seemeilen – die Bucht einer teilweise von vulkanischem Dunst umgebenen Insel, deren genaue Form und Größe ich mangels erfolgter Umseglung an dieser Stelle nicht näher zu beschreiben vermag.


    Sechstens: An Bord zweier Beibote gingen am Vormittag an Land:

    • Meine untertänigste Wenigkeit, als militärischer Expeditionsleiter.
    • Kapitänin Alea Jeltenwyg-Jüngere-Linie, in Vertretung des kaufmännischen Kontor-Sprechers.
    • Die gelehrte Dame Sedra Jela aus Kom – Geografin, Botanikerin, Philosophin –, als wissenschaftliche Berichterstatterin.
    • Die nokunische Fischerin Treibende-Möwe-im-frühen-Morgenlicht, als erfahrene Handelspartnerin der Ch!cht, welche sich zudem über die letzten Monde eine ausgezeichnete Kenntnis des Hoch-Merathōia erarbeitet hat und als unsere Übersetzerin diente.
    • Zwei waffentragende Matrosen I.S. Landungstruppen, als Geleitschutz.

    Seine Heiligkeit Jillion verzichtete auf den Landgang.


    Siebenstens: Die Boote legten in einem von der Brandung geschützten Teil der Bucht an einem aus Steinen und Geröll aufgeschütteten und mit hölzernen Pfosten befestigten Steg an, der laut Treibende-Möwe von Ch!cht und Nokunern vor zwei Generationen in gemeinsamer Arbeit errichtet wurde und seitdem laufend gewartet werde. Aus Palmfasern geflochtene Seile von der Machart der Nokuner dienten zum Festmachen der Boote. Vom Ende des Steges aus führte eine gepflasterte, befestigte Straße von wenigstens sechs Ellen Breite bergan ins Innere der Insel. Die Steinplatten, die die Oberfläche dieses Weges bildeten, waren kunstvoller behauen und exakter aneinander eingepasst, als dies die Nokuner und wohl auch viele Handwerker unseres Reiches vermögen, was die Aussage der Nokuner unterstreicht, bei den Ch!cht handle es sich um exzellente Maurer und Steinmetze. Laut Treibende-Möwe sei der Steg nur deshalb von einfacherer Bauweise, weil er ob des schwankenden Meeresspiegels und der vulkanischen Aktivität gelegentlich in der Höhe korrigiert werden müsse. Bei weiterem Vorrücken schälten sich auf der Kuppe eines Hügels kegelförmige Erhebungen aus dem Nebel, welche von der gelehrten Dame alsbald als Meiler und einfache Schmelzöfen erkannt wurden. Laut unserer nokunischen Begleitung, seien die Ch!cht für die Verarbeitung von Rohstoffen und die Landwirtschaft auf oberirdische Anlagen angewiesen, bevorzugten für Wohngebäude aber eine unterirdische Bauweise. Der Weg, dem wir folgten, war weiterhin mit großer Kunstfertigkeit ausgeführt und im perfekten Zustand erhalten. Weiterhin war der Boden und die darüber aufsteigende Luft um einiges wärmer, als die noch tief stehende Sonne zu erklären vermochte, was uns zu dem Schluss kommen lies, dass diese Heimatinsel des noch unbekannten Volkes von starkem Vulkanismus geprägt sei. Als wir den lichten Wald betraten, wies uns die gelehrte Dame darauf hin, dass es sich bei vielen der umstehenden Bäume und Stauden um regionale Obst-Produzenten handle, die eindeutige Zeichen von bewusster Pflanzung und regelmäßigem Zuschnitt zeigten. Wir fanden unter anderem Kem, große Nüsse, Bananenstauden und Unga. Als weiteres Anzeichen von Landwirtschaft fanden wir am Wegesrand zudem einen großen, bauchige Tontopf mit Deckel aus Korbgeflecht – den Beuten einiger unserer Imker in südlichen Gefilden nicht unähnlich – um den emsig Bienen herum schwirrten. Laut Treibende-Möwe betreiben die Ch!cht zudem Fischfang – Bote und Netze lägen in einer weiteren nahegelegenen Bucht – sowie im begrenzten Umfang die Jagd auf Vögel. Auf die Frage, warum keiner der mit der Landwirtschaft betrauten Ch!cht zu sehen sei, erwiderte unsere nokunische Freundin, dass diese sich beim Anlanden Fremder meist in Sicherheit zurückzögen und eine einzelne Arbeiterin entsendeten, welche bereits auf uns zukäme.


    [...]

    In Anlehnung an die Threads von Yrda, Lyrillies und Skelch I. - und auch wohl weil ich mich nie an die Zeitbeschränkung halten und deshalb immer nur "außer Konkurenz" basteln werde - mache ich hiermit auch mal einen Thread für meine Ergüsse auf, die von Speedbasteln-Aufgabenstellungen inspiriert werden.


    [erster Eintrag folgt in einigen Minuten, bin noch am formatieren]

    Da Veria mit ihrer ersten Vermutung "nahe dran" war, nehme ich mal an, das die vergeistigte Ex-Studenten-Entität jetzt die komplette magische Kraft vor Ort aufsaugt und für sich hamstert. Inklusive allem, was Lehrkörper und Studierenschaft besagten Instituts aufbringen können.


    Motto: Ich bin für euch verreckt, es ist ja wohl das mindeste, dass ich mich am Buffet bedienen darf!

    Der verärgerte Student spukte fortan als Poltergeist im Institut. Da hier eine Menge mit gefährlicher Alchemie gearbeitet wird, kam es in Folge zu einigen heftigen Unfällen, die unter anderem den Labortrakt und die Forschungsstätte für hochenergetische Magie in Schutt und Asche legten. Da mehrere Exorzismusversuche scheiterten, musste das Institut aus Sicherheitsgründen geschlossen werden.

    Die religiöse Mehrheit auf Laharia verwendet einen Mondkalender. Geburtstage nach einem Sonnenkalender haben für diese Einwohner einfach keine kulturelle Relevanz. Und jeden Monat zu feiern, verliert spätestens im Alter von 120 oder 140 Monden seinen Reiz.

    Das Drummondsche Gesetz beschreibt die zulässige Vokalreihenfolge für Ortsnamen. Wenn auf a ein weiterer Vokal folgt, egal ob Konsonannten dazwischen stehen, muss es immer ein e sein.


    Halle, Hallein, Schwaebisch Hall


    Ist doch ganz klar.

    Vielleicht war es eine Botschafterin?

    Ich lasse das gelten weil nur ein Buchstabe fehlt:


    Es war keine Botschafterin. 😁


    Ein bewaffneter Mann?!?! In Seikan?!? So eine bodenlosen, obszöne, widernatürliche Unverschämtheit! Und obendrein noch ein Sicherheitsrisiko. Schließlich weiß frau doch, das Männer triebgesteuerte Wesen ohne Vernunft und Selbstdisziplin sind und zu Aggressivität und Imponiergehabe neigen. Sowas geht bei Soldaten im Krieg, unter Kommando einer verantwortungsvollen Offizierin. Aber doch nicht einfach so!


    Dem merathischen Senat war das auch von Anfang an klar. Kleiner Wink mit dem Zaunpfahl: "Hey, wir sind jetzt eine egalitäre Gesellschaft. Hier ist unser Botschafter. Ja, mit Penis. Eure altmodischen Befindlichkeiten sind uns egal."


    Du bist.

    Genau, er kam bewaffnet in den Thronsaal, wie die anderen von der Kaiserin eingeladenen diplomatische Vertretungen auch.

    Die Tatsache, dass er dies tat, was ein Skandal.


    Die Lösung war noch nicht dabei. :P



    EDIT: Die Tatsache, dass ich jetzt zweimal eine recht unständliche Formulierung gewählt habe, kann als Hinweis dienen.

    Ah, da war er also hin, mein Lieblingsthread aus alten Tagen! :D

    Da RedScorpion leider seit 5 Jahren nicht mehr im Forum war und wohl nicht mehr auflösen wird, bin ich mal so dreist einfach eine neue Frage zu stellen:


    Warum löste der Botschafter des merathischen Reiches einen Skandal aus, als er bewaffnet den seikaischen Thronsaal betrat, obwohl viele andere es ihm gleich tun?

    Im Bezug auf Weltenbastelei fällt mir da immer wieder DSA ein, wo der Herrscher Tharun in der Stadt Tharun auf der Insel Tharun im Archipel Tharun residiert und von dort aus sowohl über das zentrale Reich Tharun, als auch über die neun Reiche Tharun auf der Welt Tharun herrscht. ;D

    Das ist Inworld aber gewollt, um es den Untertanen unmöglich zu machen, den Herrschaftsanspruch zu verleugnen.


    Ich habe in meiner Fantasy-Bastelei ein ähnliches Konstrukt. Herzland des merathischen Reiches (Merathōi) ist die Region Merathien (auch Merathōi). Als Merather (Merathōii) bezeichnen sich im allgemeinen Einwohner des Reiches, nicht der zentralen Region; die nennen sich eher Tuflisier, nach dem Fluss an dessen Ufern das Herzland liegt. Aber es gibt eine Eliteuni/Gelehrtengilde/Nationalakademie, deren Mitglieder sich wiederum Merather (Merathōii) nennen.


    Tatsächlich hat die Kaiserin der Akademie mal eine Namensänderung verordnet, weil ihr das auf den Geist ging. Aber da war grad Bürgerkrieg, und die Gelehrten standen auf Seiten des Senats, haben sie also ignoriert.



    EDITED:

    Ich meine mich an ein Weltenbastlertreffen zu erinnern (NRW-Stammtisch bei Lakyr, vielleicht?), bei dem wir lange diskutiert haben, ob Amerikaner nicht das verfassungsgemäße Recht auf einen befestigten Turm und die Vorderbeine eines Ursus sp. haben.

    "... keep and bear arms..."

    "Klauen" stimmt be Paarhufern schon, aber ja, das ist auch anders besetzt.


    "Schalen" nennt man sie auch noch, aus der Jägersprache.


    Könntest natürlich auch aus den Afterklauen sowas wie begrenzt nutzbare Daumen machen...