So genau kann ein Auftraggeber ein Bild überhaupt nicht beschreiben, dass nicht der Künstler noch selbst Entscheidungen getroffen hat, wie es am Ende wirklich aussieht. Natürlich kann der Auftraggeber dann hinterher immer sagen "ja genau so wie ich es haben wollte" - aber es sind am Ende doch die Entscheidungen und das handwerkliche Können der ausführenden Person.
Posts by Shay
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Also ich werde es dieses Jahr nicht schaffen. Der November gerade ist verrückt
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Ich hab eine Idee. Wenn mir die ganzen anderen Adventskalender, die ich noch vorzubereiten habe, genügend Zeit lassen, bekommst du auch von mir was
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Und jetzt noch zu Sprache und Kommunikation
Quote from TorfiDer Drei-Zeichen Ansatz klingt sehr interessant, aber kompliziert. Kommt es bei sowas nicht oft zu verwirrung, weil jemand das Wort das so ähnlich klingt, fehlinterpretiert?
Könnte man meinen, hat bei den Ägyptern aber mehrere Jahrtausende wunderbar funktioniert (wenn man unter wunderbar versteht, dass es Jahrzehnte dauert, das System zu lernen). Die Ägypter waren sogar noch konfuser und haben das Drei-Zeichen-Prinzip nicht konsequent durchgezogen. Mal wurde ein Wort mit einem Zeichen dargestellt, mal mit zwei, mal mit drei. Und was noch schlimmer war, ein und das selbe Zeichen konnte manchmal seine Gestalt bedeuten, manchmal seinen Laut und manchmal eine Kategorie für ein anderes Zeichen sein. ICH möchte das nicht lernen müssen, aber irgendwie ging es.
Quote from Sirion TondDie Sprache an sich ist ja nur eine Verdrehung von vorhandenen Worten, da gab es von mir für die Originalität etwas mehr Abzug. "Heute" werden einige der Symbole zwar weiter verwendet, sind aber nichtmehr wirklich die gleichen. Und die Sprache wird nicht mehr verwendet, daher auch bei Vorgabentreue Abzug.
Der Zeitpunkt des "Heute" war für mich die Zeit nach der missglückten Revolution (bevor der Sprachwandel eintrat). Da war der Grund für die Geheimsprache weg, aber sie wurde immer noch verwendet. Der Begriff "heute" ist in einer erfundenen Welt ja sowieso problematisch.
Quote from TorfiEine weitere Sprache der Verschwörer.
Naja, es gibt sehr wenig Situationen in denen eine Sprache + Schrift spontan erfunden werden. Sprach- und Schriftentstehung ist normalerweise ein sehr langer Prozess. Also ja, Geheimsprache, akademische Spielerei à la Esperanto, Programmiersprache (was auf Aurhim nicht geht...), viel mehr ist mir nicht eingefallen.
Quote from VinniTatsächlich erscheint mir auch der Austausch der Worte die größte Schwäche an der ganzen Sache: alle Beteiligten bräuchten erst mal eine Wort-Liste zur Übersetzung, man müsste sich auf diese Worte erst mal geeinigt haben und ob dieser Aufwand machbar ist und einfacher geheimzuhalten ist, als das, was eigentlich geheimgehalten werden soll? Und dass sich das allgemein durchsetzt im Rahmen der Revolte bei zwei unterschiedlich sprechenden Parteien? Find ich nicht so recht praktikabel und überzeugend.
Ich glaube schon, dass man so eine Liste erstellen kann, verteilen und relativ schnell auswendig lernen. Das Problem ist eher, dass die hauptsächlichen Verschwörer wohl nur begrenzt lesen und schreiben konnten. Aber es handelt sich um langlebige Völker. Da kann man auch mal ein Jahr lang Vokabeln lernen. Und bei so einer Geheimsprache musst du ja nicht alle Wörter ersetzen, sondern nur die Bedeutung tragenden für einen recht begrenzten Themenbereich. Ich denke, wenn man will, geht das.
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Ich bin auch noch ein paar Kommentare schuldig...
Quote from NikedahEine Art Märchenbeitrag, sehr schön!
Weil mir dieses Jahr die WBO so Spaß gemacht hat, habe ich mich zum ersten Mal in dieser Kategorie angemeldet. Nur... auf Aurhim gibt es gar keine Magie und nichts Übernatürliches. Es gibt nur Menschen, die an so etwas glauben. Insofern ist mein Beitrag eigentlich kein Märchen, sondern ein Mythos. Diareta und Astuvar sind nämlich Götter der sabessischen Religion. Und neben ein paar netten personality stories zu den Göttern und einem klein wenig Hintergrund zu den Vorstellungen für das Leben nach dem Tod geht es in der Geschichte hauptsächlich darum, die Entstehung des Regenbogen zu erklären.
Quote from NikedahWie schnell müssen die denn angewetzt kommen und woher wissen sie, wann und wo das Phänomen auftreten wird? Sie nutzt die Schleier ja, um den weiten Weg zum See abzukürzen. Aber dass sie selbst dann vorher jedes Mal mit dem Tuch zum See muss, ist kein Problem?
Dioreta ist die Göttin des Totenreichs. Sie kriegt das hin. Dass sie es hinkriegt ist allein dadurch bewiesen, dass nicht alle Verstorbenen als Geister umherirren. Aber ja, ich denke, mittlerweile ist sie in die Massenproduktion eingestiegen und taucht auch immer gleich mehrere Tücher in den See.
Quote from NikedahIch würde gerne noch mehr über die Elliaden hören und ob einiges aus dem Märchen ihnen vielleicht nur angedichtet wird.Die Sabener glauben an einen Götterpantheon, ähnlich der olympischen Götter. Aber er besteht aus zwei Familien, den Elliaden und den Neoriern. Angeblich wird irgendwann einmal eine Tochter der Elliaden einen Sohn der Neorier heiraten und dann wird ein neues Zeitalter anbrechen.
Und da diese Götter nicht wirklich existieren, ist ihnen ALLES angedichtet worden.
Quote from EhanaWie genau gestaltet sich denn der Übergang zwischen Lebenden- und Totenreich? Muss man sich in den kochenden See stürzen und so sterben? Wie kommt man wieder zurück?
Du stirbst, dann wandert deine Seele als Geist zum nächsten Portal (entweder zum See oder wenn du Glück hast gibt es einen Regenbogen in der Nähe) und dann bist du im Totenreich. Rückkehr ist eher nicht angedacht. Ja, du kannst dich wohl auch als Lebender in den kochenden See stürzen, aber dann stirbst du ja letztendlich auch. Um lebendig ins Totenreich zu kommen, müsstest du irgendwie durch den Regenbogen kommen. Also versuch einfach beim nächsten Regenschauer zum Regenbogen hinzulaufen... Natürlich gibt es aber Legenden von irgendwelche Heroen à la Oprheus in der Unterwelt, die das geschafft haben. Aber da war sicher göttliche Hilfe im Spiel.
Quote from EhanaWie konkret konnten die Möwen Dioreta daran hindern, das Portal zwischen den Welten zu durchqueren?
Am Durchqueren können sie sie nicht hindern. Aber Astuvar bei seinem Schäferstündchen warnen, dass die Frau Gemahlin im Anmarsch ist.
Quote from EhanaEtwas unstimmig erschien mir, dass es einerseits zuerst sehr aufwendig klang, einen zweiten Schleier zu erstellen, später aber für eine Vielzahl von Alltagsangelegenheiten ein derartiges Weltenportal aufgemacht wird. Hat Dioreta da etwa zwischenzeitlich effizientere Schleierherstellungsmethoden aufgetan? Zumal der See ja inzwischen wieder zugänglich zu sein scheint, wenn sie den Seelen lediglich den langen Weg zum See zwischen den Welten ersparten möchte.
Wie gesagt, es geht bei diesem Mythos auch darum, die Existenz eines Regenbogens zu erklären. Wie sie es macht, so viele dieser Schleier zu weben? Erstens ist sie eine Göttin und da es immer wieder Regenbögen gibt, scheint es wohl irgendwie zu funktionieren.
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Wie sieht es denn mit der letzten Kategorie aus? *liebschau*
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Also wenn es sein muss, kann ich seinen Jury-Posten übernehmen, dann gebe ich mir selbst halt 0 Punkte.
Aber ich mache mir auch Sorgen.
Torfi Bei dir klappt alles, oder brauchst du auch Unterstützung?
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Äh, doch. Es werden nach Kriegen oft signifikant mehr Jungs geboren, aber keiner weiß warum
Häh, warum hat er mir den Thread gerade als neu angezeigt? Egal
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Ich hab gestern Abend auch noch Magie abgegeben. Ich glaube, das war für mich die erfolgreichste WBO aller Zeiten. 3 Beiträge, 3x Jury. Irgendwie schade, dass es jetzt vorbei ist. Hat dieses Jahr echt Spaß gemacht!
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Sprache/Kommunikation ist hochgeladen. *ärmel hochkrempel* Weiter geht es mit Magie!
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warum der Mythos immer noch erzählt wird... weil sich die Tanzmeistergeschichten nun auf "bäuerliche" Themen beschränken, die nicht von dem Verbot umfasst waren.
Ich bin kein Juror, aber aaaHAAAAA!!! Bei dir ist nicht "der Mythos" verboten worden, sondern "der Kern des Mythos"!
Ich war Juror und da ein verbotener Mythos gefordert war, habe ich den Mythos nur auf die königliche Geschichte bezogen. Es gibt ja durchaus Figuren zu denen es mehrere Mythen gibt, d.h. die bäuerlichen Geschichten waren für mich nicht Zeil der Bewertung. Und damit hat dem "königlichen" Mythos die Weitererzählung gefehlt.
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Viel Erfolg beim bewerten Shay und Nikedah!
Erledigt. Mythologie ist offen!
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Ich habe tatsächlich für beide Disziplinen eine tragfähige Idee. Nur warum der Transport in Übernatürlichen gefährlich ist, weiß ich noch nicht
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Brauch bin ich schon Juror, aber Mythologie kann ich machen
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Ich hab Feiertag bewertet. Waren wirklich zwei sehr schöne Beiträge.
Eigentlich wäre die WBO damit für mich vorbei, aber ich hab mich einfach noch für die beiden letzten Disziplinen angemeldet. Vielleicht geht da ja was Schnelles, auch wenn ich in der Woche nicht viel Zeit habe. Und Magie/Übernatürliches ist eigentlich gar nicht meine Kategorie, aber mal schauen.
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Dann ist ja gut
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Für mich persönlich ist der landschaftlich markante Punkt in der Regel auch größtenteils natürlichen Ursprunges - mein Hauptargument an der Stelle ist, dass es für Bauwerke ja die Disziplin Architektur gibt
Nach der Logik dürfte man für Feiertage auch keine Bräuche basteln und die sind in fast jeder Feiertags-Aufgabenstellung explizit gefordert
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Es gibt Definitionen zu den Kategorien? Wo findet man die denn?
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ok, es ist ein wenig ungewöhnlich, hier Fragen zu schon abgeschlossenen Kategorien zu stellen, aber ich wusste nicht, wo es sonst hinsoll.
Beim "landschaftlich markanten Punkt" kam in der Bewertung raus, dass ich unter dieser Kategorie auch von zivilisierten Spezies geschaffene Dinge eingeschlossen sah, die Jury aber anscheinend darunter nur natürlich entstandenen Objekte verstand. Zumindest verstehe ich Skelch I. Kommentar und Veria Antwort im Nachbesprechungsthread so. Und dabei ist mir aufgefallen, dass wir zwar öfters Fragen zu den konkreten Fragestellungen haben, aber meines Wissens nirgends die Disziplinen an sich klar definiert haben.
Mir geht es hier gar nicht um die Abwertung meines diesjährigen Beitrags, sondern darum, Missverständnisse in der Zukunft zu vermeiden.
Also, wie sieht das der Rest?
Ich stelle jetzt mal eine Umfrage rein, aber gerne auch mehr oder weniger wortreiche Diskussionsbeiträge.
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Ich bedanke mich sehr herzlich bei der versammelten Jury für die Goldmedaille.
Aus den Kommentaren zu schließen, wurde aber nicht alles so verstanden, wie ich das gemeint hatte. Deswegen möchte ich hier gerne noch ein paar Worte dazu sagen. Anscheinend habe ich es nicht ganz geschafft, klar zu machen, was ich meine.
Quote from Skelch I.Während die Aufgabe vollkommen erfüllt ist, muss ich aber doch Punkte bei der Vorgabentreue abziehen, denn landschaftlich markant ist der Punkt ja eigentlich nicht.
Quote from VinniIch hab erst mal länger darüber nachgedacht, was hier eigentlich der landschaftlich markante Punkt ist… aber okay, warum nicht die Erinnerung an den Ort, der es einstmals war und die damit verbundene Bedeutung.
Also Skelch, zum einen musst du mir mal erklären, wie eine Aufgabe vollkommen erfüllt sein kann, wenn sie die Vorgabentreue nicht erreicht
Ich glaube, bei euch beiden kam nicht ganz an, dass der landschaftlich markante Punkt der heutige Turm ist, nicht das Heiligtum, das vorher dort war. Wahrscheinlich wäre es klarer geworden, wenn ich die Bedeutung des LMP am Schluss ausführlicher gemacht hätte, und es nicht in einer Minute runtergerissen hätte. Also, es ging um den Turm, der landesweit als Symbol des Herrschaft/der Unterdrückung bekannt ist. Warum er zu diesem Symbol geworden ist, liegt an dem, was vorher dort war. Und ich finde einen dreistöckigen Turm in einer ansonsten flachen Sumpflandschaft schon landschaftlich markant.
Aber vielleicht verstehe ich ja landschaftlich markanter Punkt anders als ihr. Mir ist auch aufgefallen, dass die anderen beiden natürliche Strukturen beschrieben haben. Für mich ist ein LMP ein Punkt, den man z.B. in einer Wegbeschreibung verwenden würde. Eben irgendetwas in der Landschaft, das unverwechselbar ist. Das kann natürlichen Ursprungs sein, muss es aber nicht.
Quote from VinniWas mir für die Stimmigkeit fehlt, war eine Erklärung, warum die Insel ein Ort der Mutter ist, warum das ineinander geschachtelte Land und Wasser für die Mutter heilig ist. Ich kann es natürlich so hinnehmen, aber dazu hätte ich gerne mehr gewusst.
Da es mir ja eigentlich um den Turm ging, bin ich da nicht näher drauf eingegangen, außerdem wären es dann eher 5 Seiten geworden. Aber ich will mich daran versuchen. Das unten beschreibt die Altgläubigkeit in der Spielart der Thalwesc (bei den Naskyrik ist es etwas anders).
Also, wie gesagt, in der Altgläubigkeit gibt es kein Dogma. Ziel der Priesterausbildung ist es z.B. mit möglichst vielen verschiedenen Priestern zu diskutieren, und sich dann sein eigenes Bild zu machen. Das dauert mindestens 7 Jahre in einem "Kloster", aber viele Novizen fühlen sich auch nach 10 oder sogar 15 Jahren noch nicht sicher genug in ihrer Weltanschauung, um den Priestertitel zu beanspruchen. Aber das nur am Rande, als Illustration zur Denkweise der Altgläubigkeit.
Um die Bedeutung von Tecthinas zu verstehen, muss man natürlich erst einmal verstehen, was die Bedeutung der Muttergöttin und ihr Verhältnis zu den vier Göttersöhnen ist. Wenn man da 100 Priester fragt, kriegt man wahrscheinlich 115 Antworten. Ein paar zur Auswahl (ohne jede Ordnung):
- Die Mutter hat die Welt erschaffen und die Söhne hervor gebracht, kümmert sich aber seither nicht mehr darum
- So ähnlich, die Mutter hat die "Verwaltung" der Welt ihren Söhnen übertragen, kann sie aber jederzeit überstimmen
- Die Mutter ist für weibliche Themen zuständig, die Söhne für männliche
- Fast, die Mutter ist für weibliche Bittsteller zuständig, die Söhne für männliche
- Die Mutter ist das zugrundeliegende Prinzip der Göttlichkeit, die Söhne sind ihre greifbaren Manifestationen
- Die Söhne stehen für die regelnde, strafende Göttlichkeit, die Mutter für Gnade und Vergebung
Am häufigsten hört man wohl eine Erklärung in der Art: "Die Söhne haben bestimmte Herrschaftsbereiche, die Mutter aber ist die Mitte und das Ganze". Was auch immer das konkret bedeuten mag.
Dementsprechend findet man als Symbol der Söhne häufig vier kreuzförmig angeordnete Striche, die die Himmelsrichtungen symbolisieren. Oft mit einem Punkt in der Mitte und einem Kreis außenrum, die zusammen für die Mutter stehen. Ein Symbol für die Mutter allein sind konzentrische Kreise. Gläubige suchen zum Gebet oft eine ruhige Wasseroberfläche und werfen einen Stein hinein, um die entstehenden Ringe zu betrachten, während sie ihr Gebet sprechen. Das soll einen daran erinnern, dass alles von der Mutter ausgeht, aber sie in die ganze Welt hinein wirkt. Tecthinas ist eben die landschaft-gewordene Version dieses Symbols. Aber in welcher Reihenfolge diese drei Dinge (Zeichnung, Stein-in-Wasser, Tecthinas) entstanden sind und was da was imitiert, ist nicht bekannt. Daneben gibt es sicher reichlich Geschichten von Leuten, die eben ihren Stein von Tecthinas mit nach Hause genommen haben, und denen von der Mutter geholfen wurde.
Und wie gesagt, wahrscheinlich musst du nur den nächsten Thalwesc fragen, und er wird dir erklären, dass das alles ganz anders ist.
Diese "keiner kann genau sagen, was Sache ist"-Mentalität ist übrigens auch der Grund, warum die Viergötterkirche entstanden ist. Deren Gründer war mütterlicherseits Thalwesc, väterlicherseits aber Sabener. Er wollte den Sabenern die Religion seiner Mutter bringen, damit sie Regeln haben, nach denen sie leben können (die sabessischen Götter geben nämlich keine Regeln vor, was ein gutes Leben ist). Aber er fand diese ganze Geschichte mit "vielleicht so, vielleicht aber auch nicht" zu kompliziert für das einfache Volk, und so erklärte er seine Sicht der Dinge zum Dogma. Ich grübel aber schon seit Jahren darüber nach, ob in den höheren Weihegraden der Viergötterkirche vielleicht doch die verschiedenen Sichten der Altgläubigkeit gelehrt werden, aber natürlich nur für die, die von der Kirche für fähig gehalten werden, damit umgehen zu können.
Konnte man das jetzt verstehen?