Manche Anti-Klischees werden so oft verwendet, dass sie neue Klischees sind. Ich denke, es kommt auf die individuelle Umsetzung an.
In vielen "Don't use this and that cliche"-Listen hab ich "The Orphan" weit oben in der Liste gefunden. Wenigstens war er davor nun wirklich kein "einfacher Bauernjunge".
Naja, da hab ich Pech gehabt, ich hoffe man verzeiht Autoren ein paar "Klischees", naja... xD
Jedenfalls...
- Demokratien fallen mir als Erstes ein. Vor allem Basisdemokratien, ohne Zensuswahlrecht oder Ähnlichem.
Demokratien verlangen vor allem einen gewissen Bildungsstand / Alphabetenrate der allgemeinen Bevölkerung und daher sind Monarchien und co. beim mittelalterlichem Bauern- und Handwerksvolk vielleicht geschichtlich gesehen gerechtfertigt, verstehe ich, aber selbst Elfen haben oft Könige/Königinnen, obwohl diese Völker als allgemein sehr gebildet und gleichberechtigt dargestellt werden. Von mir aus auch Oligarchien und alles dazwischen vorkommen, aber nicht immer nur die alte, absolute Erbmonarchie mit dem rechtmäßigen Erbfolger, oder eingeheiratet oä.
- Ich stimme auch vollkommen zu: Welten, die sich ständig verändern. Es ist seltam auf Welten zu stoßen, die im Mittelalter stecken bleiben.
- Graustufen im Storytelling und Charakterisierung, da stimm ich @Alcarinque auch vollkommen zu. "PLÖTZLICH ist die böse Nation eingefallen. Davor war Friede Freude Eierkuchen und der Gute ist strahlend gut."
- Der Tod des bösen Lords / Königs / Diktators biegt nicht vom einen Tag auf den anderen alles wieder hin.
- Nicht alle Hauptcharaktere sind männlich (manche weiblich), weiß und hetero.
- Di*er Protagonist*in kommt bald drauf, dass der alte weise Meister in Wahrheit schon senil ist und seine epischen Reden auch nicht mehr als Stuss waren.
- Rassen, Spezies und Völker sind NICHT homogen. Das kann ich gar nicht ab, wenn alle aus einer Gruppierung gleich sind und denken (außer vielleicht ein, zwei "Ausnahmen"). Klar die Kultur gibt viel vor, aber deswegen denkt auch noch lange nicht absolut jeder gleich.
- Wohlhabende Menschen sind nicht alle böse, oder einfach oberflächlich und nichts ist ihnen wichtig außer Macht und Geld. Das ist dann doch wieder sehr einfach aufgegriffen.
- Das "einfache Volk" ist nicht besser oder ehrlicher dank harter Arbeit oä.
- Was mich immer sehr mit den Augen rollen ließ: "Du bist reinen Herzens!" Zeig mir eine einzige Person, die vielleicht älter als drei, vier Jahre alt ist, die das ist.
Oder das Gegenteil: Du bist nicht reinen Herzens!!1
Ich bevorzuge: Also naja, du bist kein absolut scheußlicher Mensch, aber du hast schon so deine Schattenseiten...
- Persönliche Traumata und der Krieg hinterlassen seelische Spuren und die Protagonisten sind irgendwo psychisch sehr angeschlangen oder "kaputt".