[Weltenbastlerische Hintergründe:
Die Welt ist nicht ganz ernst gemeint und vieles beruht auf einem Scherz, einer dummen oder gar kindischen Idee. Schließlich begann sie schon in meiner Kindheit Form anzunehmen. Um nicht alles hier erklären zu müssen, habe ich eine Kurzbeschreibung der Welt im Forum hinterlassen.
Da der Monat sich dem Ende neigt und ich mich gestern zu sehr mit Schadenssystemen von Computer-RPGs beschäftigte, bleibt mir nun sehr wenig Zeit zum Basteln und Schreiben, was nicht ganz so tragisch ist, da die Phänomene schon länger bekannt sind, nur eben noch keine Erklärung gefunden hatten, die mir, nachdem ich das Thema dieses Monats sah und ich mich kurz darauf mit dieser Welt beschäftigte, wie Schuppen von den Augen fiel. Zudem gibt es zu dieser Welt nur recht kurze Beschreibungen. Da wäre es auch unpassend, zu sehr in die Tiefe zu gehen.
Es sei angemerkt, dass die Welt eigentlich nicht mehr bebastelt wird. Vielleicht tragen Aufgaben wie die vorliegende dazu bei, einige Lücken zu schließen. Wenn ich ergänze, was ich sonst noch dazu habe, wird es wohl nícht länger als das, was ich hier im Forum schon vorstellte. Es sei denn, es geht die Kreativität mit mir durch.]
Von dickköpfigen Dünnschädeln und Zungen-ADHS
Die Bewohner sehen grob menschenähnlich aus. Die Finger enden sehr flach und haben Saugnäpfe. Sie sind fanatische Anzug-Träger, dass aber in allen Formen von grau bis quietschend bunt. Dabei folgen sie die der jeweiligen Mode. Frauen tragen traditionell Hosenträger, Männer Gürtel.
Will man etwas über die Ästhetik der Mächtigen auf der Fliesenwelt sagen, springen zwei Eigenheiten ins Auge.
Zunächst ist da der Kopf. Auf den ersten Blick wirkt er gelb und Zylinderförmig. Irgendwie geht ein Glanz davon aus. Sieht man genauer hin, wirkt die Vorderseite ein wenig wie Milchglas. Es handelt sich dabei um einen Schutz, den die Bewohner, die durchaus menschliche Köpfe mit Spitzen Nasen, runden Ohren und einfach gezackten Augenbrauen besitzen, tragen, wenn sie die Oberseite der Glasur betreten. Sonst tragen sie stabile Hüte, falls etwas in den Höhlen herabfällt oder sie mit dem Kopf an weniger hohe Stellen stoßen. Nun wird diese an und für sich vernünftige Gewohnheit durch die Tatsache untersuchenswert, dass einige Bewohner die Hüte auch auf der Oberseite der Glasur tragen. Hier hat es nicht nur keinen erkennbaren Zweck, sondern ist häufig eine Vergeudung von Ressourcen, da die Hüte dort oftmals von Winden entführt und mitunter gleich von der Fliese entfernt werden. Viele weitere werden in der gefährlichen Oberwelt auch vollkommen ruiniert.
Bei genauerer Betrachtung kann festgestellt werden, dass es zum Großteil die Mächtigen und Hochgestellten sind, die ihre Hüte mit an die Oberseite nehmen. Gelingt es, eine Kommunikation aufzubauen, wird erklärt, dass doch klar sei, dass durch das zur Herrschaft notwendige Denken das Gehirn wächst und daher die Schädel dünner werden und eben dadurch nicht auf den Schutz verzichtet werden kann. Bohrt man hier nach, stellt man jedoch fest, dass dies nur die traditionelle Erklärung ist. Während die Konservativen und auch viele der eher einfach Gestrickten an dieser Erklärung festhalten, fällt zunächst auf, dass die Hüte der Mächtigen auch in einem ähnlichen Stil verziert sind, der auch über verschiedene Moden hinweg erkennbar bleibt. Somit sind völlig andere Erklärungen zu berücksichtigen.
Es könnte eine durch ähnliche Erziehung geprägte Bildungsschicht sein, der eben auch eine gemeinsame Formensprache anerzogen wurde. Die Vermutung, dass es sich um mit der Macht verbundene Symbole handelt, hat sich hingegen nicht bestätigt. Entsprechende Fragen mussten erst erklärt werden. Es sei einfach "gurr". Es kann angenommen werden, dass das "schön" bedeutet. Diejenigen, die den Hut nicht auf der Oberseite tragen, bezeichnen dies alles als "errrrig", wenn dies richtig gehört wurde. Es wurde vermutet, dass dieses Wort "verbrecherisch" bedeutet, doch aufgrund der hier nicht passenden Bedeutung wird nunmehr "seltsam" vorgeschlagen. Somit handelt es sich bei den Mustern auf den Hüten um einen Ausdruck der Ästhetik, auf die die Mächtigen auch nicht auf der Glasur verzichten wollen.
Hier sind wir denn auch bei einem anderen rätselhaften Thema angelangt. Die Sprache ist kaum verständlich. Plötzlich bedeuten die kaum zu verstehenden Worte etwas vollkommen anderes, oder sie erscheinen vollkommen verändert. Auch die Divergenz einsilbiger Wörter mit ellenlangen Formen wie "Dangrondisondrungsanxeltangusen", was ein Zelt oder ein Insekt meinen könnte, ist schwer zu erklären. Eine Vermutung legt nahe, dass dies ein Ausdruck der Individualität und Flexibilität der Oberschicht sein soll. Es konnte nämlich festgestellt werden, dass die Sprache der Nicht-auf-der-Oberseite-Hutträger wesentlich konsistenter und stabiler ist. Zudem konnte einem bisher als 'Wahlversprechen' verstandener Ausdruck "wilre" oder "pelri" eine neue Bedeutung zugeordnet werden. Es soll in etwa mit "was wie vieles klingt, was wir hören, aber nur eines meint, was er zu sagen glaubt" zu übersetzen sein. Hinzu kommt noch, dass die Anführer auf strikte Individualität achten und dabei Wert auf ihren Wandel legen. Hier ist auch eine Erklärung, dass kein Titel zweimal vergeben wird. Es gibt also, auf unsere Verhältnisse übertragen, nicht mehrere Kommissare, sondern jeder Beamte trägt einen anderen Titel, auch wenn er dieselbe Position bekleidet. Diese Position bekommt auch eine andere Bezeichnung, wenn der Inhaber wechselt. Was uns als katastrophale Zustände erscheint, wird von Angehörigen jenes System als einzig mögliche Weise gesehen, wie eine langweilige und durch Verantwortung schwierige Aufgabe überhaupt ertragen werden kann. Weniger bedeutende Fliesenweltbewohner jedoch sagen: "Wenn nicht jetzt, dann sobald er anders redet."