Beiträge von Riothamus

    Nachdem die Verbindung nicht besser wird, geb' ich für heute auf. Wenn es wieder besser wird füg' ich noch ein paar einführende Arbeitshinweise zu Scapemaker hinzu.


    Vergessen habe ich den Hinweis, daß man, wenn man sein Bildchen importiert hat, die Höheneinstellungen unter Topographie anpassen sollte. Aber nicht neu generieren! Das sollte die weiteren Höheneinstellungen erleichtern.

    Eigene Höhenlinien mit ScapeMaker umsetzen


    In diesem Tutorial wird neben ScapeMaker das kostenlose Programm Gimp genutzt. Es sollte aber auch mit anderen Programmen als Gimp so ähnlich funktionieren. Ich gehe hier davon aus, daß jeder sein bevorzugtes Programm bedienen kann und auch die grundlegenden Funktionen von ScapeMaker bekannt sind. Sollte eine angesprochene Funktion nicht sichtbar sein, unter 'Datei' > 'Einstellungen' Experte aktivieren.


    Da mein Netz momentan recht schwach ist, kann ich keine Bilder hochladen. Wenn's denn wirklich nötig ist, reiche ich das nach.


    Die Grundidee:


    Man öffne den ScapeMaker und lege eine neue Landschaft an.


    ('Datei'>'Landschaften' >Button 'Neu' >Namen eingeben>Button 'Ok' >Button 'Bearbeiten')


    Ohne irgendeine Einstellung vorzunehmen betätige man den Button 'Generieren'. Klicken wir nun auf das Fragezeichen in der Titelleiste und dann auf das Bildfeld, wird uns gesagt, dass die Höhen durch Graustufen repräsentiert werden. Dunkel heißt tief („Tal“), hell heißt hoch („Berg“). Nun schließe man das Programm.


    Der Explorer zeigt die nun gesuchten Verzeichnisse nicht an. Gimp schon.


    (Öffnen, dann 'Datei'>'Öffnen'; ins Programmverzeichnis von ScapeMaker wechseln, ins dortige Verzeichnis 'landscapes' wechseln, ins Verzeichnis der unter ScapeMaker angelegten Landschaft wechseln, ins Verzeichnis 'engine' wechseln.)


    Im Verzeichnis 'engine' sollte nun die Datei 'heightmap.png' zu finden sein. Lassen wir uns nun das Vorschaubild anzeigen, erkennen wir das Höhenprofil unserer Beispiellandschaft wieder. Wir wissen also nun, wie ScapeMaker das Höhenprofil als Daten repräsentiert (Graustufen) und in welchem Dateiformat (png) es abgespeichert wird.


    Dies kann man nun ziemlich leicht für die eigenen Landschaften ausnutzen, wofür bei ScapeMaker eine Importieren-Funktion vorgesehen ist.



    Die eigene Landschaft:



    Man lege unter Gimp, oder wo es einem beliebt, ein neues Bild an.


    Wichtig: die Größe sollte der unter ScapeMaker angegebenen Größe entsprechen. Da wir beim angelegten Beispielbild die Einstellungen nicht verändert haben, sollte das 256*256 Pixel sein. (Zur Auswahl stehen bei ScapeMaker zusätzlich 512*512 und 1024*1024 Pixel.)


    Nun stellen wir auf Graustufen um. ('Bild'>'Modus'>'Graustufen')


    Jetzt kann man die eigenen Höhenlinien einzeichnen, entsprechende Auswahlen erzeugen und mit der Höhe entsprechendem Grau ausfüllen. Schwarz bis weiß sind von 0 bis 100 eingeteilt. Die gewünschte Höhe anhand der höchsten Höhe der gewünschten Landschaft in Prozent umgerechnet ergibt so ganz einfach die gesuchte Graustufe. Damit keine Landschaft aus Treppenstufen entsteht, muss man noch allmähliche Übergänge erstellen, wo man sie wünscht. Ja, das benötigt etwas Fleiß.


    Natürlich kann man auch mit den Pinseln experimentieren, z.B.: schwarzer Circle Fuzzy (19) ergibt auf weiß eine schöne Steilküste.


    Das fertige Bild speichere man als png-Datei ab.


    Man öffne im ScapeMaker das vorhin angelegte Bild oder öffne ein Neues. Nun lade man über den 'Importieren'-Button unter der Bildanzeige des 'Topographie'-Reiters das erstellte Bild und verfahre wie mit dem ScapeMaker üblich. Nützlich kann es sein, die Höheneinstellungen unter Topographie den eigenen Vorstellungen anpassen. Aber auf keinen Fall unter Topographie den Generieren-Button betätigen, sonst ist das mühsam erstellte Bild weg. Stürzt das Programm ab, ungerührt neu starten. Bleibt eine Funktion hängen, ungerührt wiederholen.


    Zum Schluß genieße man und frau den Anblick.

    *schäm* Amphiktyonien ist korrekt. Altgriechische Rechtschreibung... *im Boden versink*


    Rechtschreibung ist wichtig, erotianische Amficktyonie solltest du auf keinen Fall schreiben. ;)


    Erotianischer Glaubensbund klingt da irgendwie besser.

    'Theopolis' habe ich selbst zusammengesetzt. Ob es die Benennung schon gab, ist mir nicht bekannt.


    Ja, Fürstbistümer hatten immer nur einen Fürstbischof. Beispiele wären Münster, Osnabrück und Paderborn. Die Fürstbischöfe wurden wie die Bischöfe normaler Bistümer nach unterschiedlichen Modalitäten gewählt. Z.B. konnte das Domkapitel, d.h. die Domherren, den Bischof wählen. Großen Einfluss hatten zumeist die Landstände, die als Landtag die Politik und Gesetze mitbesentimmten. Zu den Landständen konnten die Domherren, Äbte und Äbtissinnen, andere hohe Geistliche, der Adel des Bistums, die Besitzer bestimmter Rittergüter, die Städte, mitunter sogar Vertreter der Dörfer oder Landgemeinden gehören. In den verschiedenen Fürstentümern war das unterschiedlich geregelt. In einigen reichte es ein Rittergut zu besitzen, in anderen mußte man zusätzlich Adelig sein, oder sogar eine lückenloser Anzahl adeliger Vorfahren nachweisen. Die Teilnahme der Adeligen konnte wiederum an den Besitz eines Rittergutes geknüpft sein. Die Städte hatten unter Umständen unterschiedlich viele Stimmen, welche Klöster und Prälaten dazugehörten hing von Geschichte und Tradition ab. Die Kirchenorganisation konnte in die Verwaltung einbezogen sein. Der Pfarrer z.B. als Aufsichtsbeamter (z.B. Schulaufsicht) fungieren, Bekanntmachungen verlesen und die Standesamtsregister führen.


    Im alten Griechenland gab es sogenannte Amphiktionien. Das waren Vereinigungen von Stadtstaaten mit dem Ziel den Kult eines Heiligtums gemeinsam zu fördern und das Heiligtum zu beschützen. Meist wurden auch Spiele abgehalten. Es gab auch einen Rat, um Dinge zu besprechen. Allerdings blieben die Städte unabhängig und konnten auch Kriege gegeneinander führen. Es gibt auch Beispiele, daß die Staaten einer Amphiktionie einen Krieg beschlossen, z.B. um einen Frevel zu bestrafen. Auch gegen Mitglieder konnte sich das richten.

    Kirchenherrschaft wäre Ekklesiokratie. ;)


    Im alten Reich gab es bekanntlich Fürstbistümer. Die Grenzen von weltlicher und geistlicher Herrschaft wichen oftmals voneinander ab. Das nur weltl. Herrschaftsgebiet wurde Niederstift genannt, das Gebiet, in dem sich beide Herrschaften überschnitten, Hochstift. Auch die (Pfarr-)Gemeinden waren in die weltliche Verwaltung integriert. Vielleicht lassen sich da ja Übersetzungen oder Entsprechungen in der Kirchenstruktur in deiner Welt finden?


    Ein anderer Ansatz: Wenn die einzelnen Großstädte unabhängig sind wird wahrscheinlich eine Bezeichnung für die einzelne Großstadt (mit Umgebung) gesucht. Oder hängen die Städte organisatorisch zusammen?


    Der Bestandteil Stadt wäre unter der Annahme einzelner Stadtstaaten mit einem anderen Wort kombinierbar: Tempelstadt, Stadt der Götter, Theopolis, Stadtstift, Priesterstadt, Göttergemeinde.


    Da es um Großstädte geht: Im Mittelalter war Metropole eigentlich die Bezeichnung für den Sitz eines Erzbischofs. Wenn die beschriebene Herrschaftsform als selbstverständlich oder göttergegeben gilt, wären auch Großstadt oder Stadt stimmungsvolle weltinterne Bezeichnungen.


    Wenn es um die Städte insgesamt geht, wäre ja auch etwas wie Stätten der Götter oder Götterstädte möglich. Die Städte könnten sich ja auch unterschiedlich bezeichnen. Vielleicht aufgrund differierender Glaubensinterpretation oder verschiedener Titel des städt. Oberpriesters oder, oder, oder...


    Riothamus: Von den drei zusätzlich genannten Disziplinen hätte es "Krankheit/Leiden" am nötigsten, insofern hab ich dich da mal notiert.




    Das geht in Ordnung. Da ich mich als letzter gemeldet habe, und Waffen /Werkzeuge schon voll ist, gilt das auch für eine Versetzung zu den Fortbewegungsmitteln. Hab' schließlich beim Nachschub gedient, wo die Fahrzeuge eher mit Glück und Magie funktionieren als mit Technik. Insbesondere der Y-Rune kam besondere Bedeutung zu.

    Ich hatte mal ein paar Namen geschaffen, die ich nicht aussprechen konnte, was mich sehr genervt hat. Sie wurden getilgt, die Laute verbannt, und weiteren Unaussprechlichen der Zuzug verboten. Zugegeben: Meine erste Sprache liegt mangels Zeit seit Jahren unfertig da. Ich nutze ein sehr vereinfachtes Mittelhochdeutsch wenn ich 'mal was brauche. Einmal auch Althochdeutsch, weil es wesentlich fremder klingt. Das dient aber beides nur als Platzhalter. Eine Germanistin behauptet allerdings steif und fest, ich könne das nicht richtig aussprechen. In den Büchern,nach denen ich die Aussprache lernte, steht es anders, als sie es ausspricht. Vielleicht gibt es ja auch verschiedene Ansätze. Oder meine (geringen) Plattdeutschkenntnisse haben mich für die Aussprache verdorben.

    Zunächst empfand ich den ersten Band zwar als interessant, aber weit weg von "boah geil", daß kam erst mit Teil 3 und 4. Als ich später Band 1 nochmals las, um wieder rein zu kommen, nachdem King endlich weiter geschrieben hatte, fand ich auch den besser. Allerdings hat King nach der Fertigstellung der Romanreihe die ersten Bände überarbeitet und vereinfacht. Wenn ich vereinfacht höre lese ich's normalerweise nicht. Da der Autor nach eigener Aussage selbst nicht wußte, wie es ausgeht, denke ich über eine Ausnahme nach.


    @ Knochen:
    Übersieh nicht die Kurzgeschichte 'Die kleinen Schwestern von Eluria', die verschiedentlich veröffentlicht wurde. Die Geschichte spielt vor dem eigentlichen Beginn der Reihe. Roland liegt in einem ganz besonderes Krankenhaus. Nein, nicht in der Nervenklinik.

    Wenn es noch zu wenig sind, stell' ich mich auch als Juror zur Verfügung. Am liebsten für regionale Spezialität und Waffen / Werkzeuge. Doch wenn da keiner mehr gebaucht wird, nehme ich die Disziplin, die zugeteilt wird. Da ich mich für 7 als Teilnehmer gemeldet habe, kann ich, abgesehen von den schon genannten, noch bei Krankheit/Leiden, lokale Persönlichkeit und Fortbewegungsmittel als Juror fungieren. Sollten noch mehr Juroren gebraucht werden, kann ich mich zur Not noch um eine 3. Disziplin kümmern.

    Tja, ich bin zwar noch neu hier, aber Olympiade hört sich gut an, und dabei zu sein soll schließlich Alles sein, also:


    Ich würde gerne mitmachen bei:


    - Tierart
    - landschaftlich markanter Punkt
    - Pflanzenart
    - städtisches Wahrzeichen
    - Architektur/ Bauten
    - Handelsware
    - historisches regionales Ereignis


    Hm, 7, aber ich komme sowieso damit klar, wenn sich Disziplinen überlappen.

    Da spukt so eine Grundidee in meinem Kopf rum, für die ich keine Zeit finde: Endzeit im wörtlichen Sinne. Eine Welt geht langsam aber sicher ihrer Zerstörung entgegen. Jeden Tag ein bißchen mehr. Oder weniger... Doch geht die Zerstörung so langsam voran, daß es noch ein paar Jahrzehnte dauern wird, bis die letzten kulturschaffenden Völker vernichtet sind. Wie beeinflußt das die Kulturen? Was, wenn plötzlich Hoffnung in Gestalt wiederkehrender Magie oder einer neuen wissenschaftlichen Theorie aufkeimt? Und diese Hoffnung sich dann als vergebens herausstellt? Oder, und dies find' ich am interessantesten, es wird herausgefunden, wie man sich eine eigene Welt schaffen kann. Realer In-Welt-Weltenbau.


    Was wird beim Bau beachtet? Welche Katastrophalen Fehlleistungen oder Nachlässigkeiten schleichen sich ein? Wie entwickeln sich die Völker in ihrer neuen Welt oder ihren neuen Welten weiter. Wenn man Welten bauen kann, achtet man dann noch auf den Erhalt seiner Welt, oder schafft man sich nach Bedarf neue? Wie interpretieren das die Religionen? Kann man Welten entsorgen?


    Wenn ich mal Zeit habe, werde ich wohl ein Zukunftsszenario für eine meiner Welten entwerfen.

    Wenn es darum geht, ob eine Welt als typisch mittelalterlich benannt werden kann, und was sich jeder einzelne so darunter vorstellt, muß ich folgendes benennen:


    1 - Der Versuch Erungenschaften des vorhergehenden Zeitalters zu bewahren, ohne daß die Ressourcen dazu ausreichen, wobei die Errungenschaften auch noch anders interpretiert werden.
    2 - Monarchien, oder besser: Personen, nicht Institutionen stehen im Mittelpunkt
    3 - starke 'ethnologische' Momemente, will heißen die Verknüpfung der Vorstellungen verschiedener Ethnien mit den Errungenschaften einer zumindest teilweise von Philosophie durchdrungenen Hochkultur
    4 - Die Mehrheit wird wohl Einzelbeispiele benennen: Burgen, Ritter, Grundherrschaft, Vasallität, etc.

    theoretische Atomlaufzeiten:


    Frankreich hat seine AKWs für eine Laufzeit von ca. 40 Jahren ausgerichtet. In der Kraftwerksliste von Wikipedia ist die geplante Abschaltung auch für die Kraftwerke anderer Länder vermerkt.


    Ölverbrauch:


    Die chemische Industrie soll 6-7% verbrauchen.
    Zu den Kunststoffen, die des Öls bedürfen habe ich keine Zahlen gefunden.

    Das Ende des Öls, noch dazu unerwartet schnell. Hm, da würd' wohl als erstes ein Börsencrash anstehen. Die Regierungen würden die restlichen Reserven auf das Strengste rationieren. Die Bahn würd' arge Probleme kriegen. Soweit das offensichtliche.


    Ich geh' im Folgenden davon aus, daß auch Erdgas nicht mehr gefördert werden kann. Zunächst ein paar Fakten: Ein Landwirt aus der Nähe von Paderborn hat schon in der Nachkriegszeit Gülle als Ausgangsstoff für Treibstoff benutzt und das Verfahren patentieren lassen. Dies Verfahren wurde weiterentwickelt und mittlerweile sollen die so betriebenen Fahrzeuge angeblich nicht mehr stinken, jedenfalls nicht mehr als andere Kfz. Dann wird eifrig daran geforscht, Stroh in Öl zu verwandeln. Von da wird es dann sicher nicht mehr weit sein zum Laub in Öl verwandeln. Ja, das hört sich ein bißchen wie moderne Alchimie an, ist aber wahr. In modernen Ställen wird das Vieh ja auf Kunststoff-Matten gehalten, was zwar erst nach Tierquälerei aussieht, aber wesentlich gesünder für Schweine und Rinder sein soll. Das Vieh könnte also bald auf 'recyceltem' Stroh stehen. Eine Methode für Biosprit, die die Nahrungsmittelproduktion nicht beeinträchtigt.


    Die genannten sowie ähnliche Verfahren dürften zunächst sicher nicht ausreichen, den Energiebedarf zu decken. Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß die Produktion von Kunststoffen - auch mit Hilfe der Wiederverwertung - aufrecht erhalten werden kann. Allerdings hab' ich keine Ahnung, wieviel Öl jährlich für die Kunststoffprouktion aufgewand wird. In vielen Bereichen müßten wahrscheinlich wieder Rohstoffe zu ehren kommen, die von Kunststoff verdrängt wurden, allerdings teurer sind. Als Folge stelle ich mir das Ende der Wegwerfgesellschaft vor. Statt billigem Kunststoff Reparaturen. Statt "Geiz ist geil" und bald kaputt Qualitätsprodukte. Die Folgen: Ganze Belegschaften müssen umgeschult werden. Die Produktion haltbarer Lebensmittel würde verteuert. Es stellen sich Fragen wie: Welche Länder können ihre Produktion am besten umstellen? Wie werden die sozialen Folgen aufgefangen? Wie und vor allem wie schnell kann genügend Personal geschult werden? Wie schnell kann die Autoflotte auf andere Treibstoffe umgestellt werden? Wie schnell kann die Produktion dieser anderen Energien beschleunigt werden? Wird Atomkraft hierzu eingesetzt?


    Bei solch' positiver Betrachtungsweise werden die langfristigen Auswirkungen wohl nicht so gravierend sein. Vielleicht ist Europa dann dritte Welt und Südamerika und China bestimmen die Wirtschaft und leben im Wohlstand, doch dürften sich auf das Große und Ganze gesehen hinsichtlich der grundsätzlichen Lebensformen wenig wirklich entscheidende Veränderungen ergeben. Ein Rasierer aus Metall ist teurer, hält aber ein Leben lang. Und wer vermißt schon Plastikflaschen?


    Wenn natürlich purer Egoismus und Gewalt die Oberhand gewinnen, die Politiker kopflos agieren und ihre Macht durch das Verteilen von Privilegien und Monopolen sichern wollen, dürfte die Zukunft in diesem Szenario düster aussehen. Krieg, Bürgerkrieg, Anarchie, Chaos, Recht des Stärkeren, Diktaturen. Aber ich hab' heut' keine Lust zu solch' düsteren Gedanken.


    Zwischen den Extremen ist natürlich alles möglich. Europa und die USA könnten z.B. andere Länder zwingen ihre Nahrungsmittelproduktion für die Energiegewinnung zu verwenden. Wäre ja auch nicht das erste Mal, daß Völker von anderen gezwungen werden, ihre Existenzgrundlage selbst zu vernichten. (Opiumkrieg, das Friedensangebot Roms im 3. punischen Krieg)

    Ich wollte lediglich darstellen, daß schon die Dauer des Mittelalters umstritten ist, und habe als Beipiel die extremsten Positionen für den Beginn desselben benannt. Desweiteren habe ich im selben Beitrag darauf hingewiesen, daß man heute davon ausgeht, daß es keine klar abgrenzbaren Zeitalter gibt. (Außer natürlich im ursprünglichen Sinn als Lebensdauer des Einzelnen.) Man kann keine allgemeingültigen Grenzen dafür definieren. Sowohl die politischen, als auch die wirtschaftlichen, kulturellen und technischen Voraussetzungen änderten sich allmählich und in den verschiedenen Regionen unterschiedlich schnell. Versuche ein bestimmtes Datum zu präsentieren können somit nur falsch sein. Es ergäben sich nach den Regeln der modernen Logik nur unsinnige Aussagen. Zwischen den Zeiten liegen vielmehr längere Übergangszeiten.


    Ja, mir ist bekannt, daß die unsinnigen Aussagen unterschiedlich definiert werden, doch gilt folgende Tautologie: Entweder gilt: Alle den Wandel entscheidend ausmachenden Aspekte sind zu dem für die jeweilige Theorie entscheidenden Datum geänderte. Oder es gilt: Manche der den Wandel entscheidend ausmachenden Aspekte sind nicht zu dem für die jeweilige Theorie entscheidenden Datum geänderte. (Die fraglichen Aussagen bilden einen Kontradiktorischen Gegensatz, will heißen: eine muß wahr sein, die andere muß falsch sein. )Man kann's auch anders formulieren, so braucht man aber nur Gegenbeispiele finden und die Sprache ist nicht zu mathematisch.


    Dennoch hier eine alltäglichere Formulierung: Klare Abgrenzungen können sich nur ergeben, wenn ein bestimmtes Merkmal zur Unterscheidung herangezogen wird, was mir unsinnig erscheint. Sonst könnten wir sagen: Das Mittelalter Ein begeisterter Parlamentarier könnte - nur als fiktives Beispiel - die Existenz des Senats als entscheidend betrachten und käme so zum Pontifikat Gregors des Großen, bei dessen Amtseinführung zum letzten Mal römische Senatoren in Erscheinung getreten sein sollen. Für die Stadt Rom selbst ergäbe das sogar ein in vieler Hinsicht nachvollziehbares Ergebnis, z.B.: die staatliche Verwaltung brach zusammen, selbst die Lebensmittelversorgung Roms konnte nicht mehr garantiert werden. Die Kirche unter Papst Gregor, der selbst einst praefectus urbis war, sprang ein. Die Versorgung Roms wurde durch die Kirchengüter in Süditalien und Sizilin übernommen. Bevor es zu einem weiteren Mißverständnis kommt: Dies ist nur ein von mir ad hoc ausgedachtes Beispiel für eine Abgrenzung, die nur einen Aspekt berücksichtigt, wie es die meisten Abgrenzungsversuche tun. Auch diese Abgrenzungsversuche sind nachvollziehbar - bis man darauf kommt, daß andere Erscheinungen weiter reichten oder Anderes sich früher geändert hat. Folgende Abgrenzungen wurden vorgeschlagen:


    313 Toleranzedikt von Mailand (Gibbon, Christentum)


    308-337 Konstantin der Große


    324 Sieg Konstantins über Licinius


    375 Einfall der Hunnen in Europa (Katastrophentheorie)


    378 Schlacht bei Adrianopel


    394 Ende der olympischen Spiele (Kultur)


    395 Tod des Theodosius (Teilung des Reiches; Unterschiedliche Entwicklung von Osten und Westen)


    410 Eroberung Roms durch die Westgoten


    476 Absetzung des letzten weströmischen Kaisers (Politisch-soziale Strukturen)


    482 Herrschaftsantritt Chlodwigs (christl., germanische Reiche)


    529 Schließung der Akademie in Athen (Wissenschaft, Kultur)


    568 Einfall der Langobarden in Italien


    622 Hedschra Mohammeds (Pirenne, Wirtschaft, Teilung des Mittelmeerraumes)


    633 Beginn der islamischen Expansion


    711 Landung der Araber in Spanien


    768-814 Karl der Große


    Da sich die Abgrenzungen, wie gesagt, vorwiegend auf einen bestimmten Aspekt, einige sind in der Liste angegeben, beziehen, dürfte sich immer ein Gegenbeispiel finden. Werden aber mehrere Daten benannt, handelt es sich ja schon um eine Übergangszeit. Also: Q.e.d.


    Eine andere Argumentation bei: Boshof, Düwel, Kloft, Grundlagen des Studiums der Geschichte, Köln, Weimar, Wien, (4. Auflage) 1994.


    Diese Betrachtungen sind auch für den Weltenbau wichtig: Wenn die Zeiten sich allmählich ändern, wenn die Zeiten nicht klar abgrenzbar und definierbar sind, können die Zeitalter, d.h. die Kategorien unter denen wir Geschichte betrachten nicht als zwangsläufiger Ablauf angenommen werden. Es muß dann also erklärt werden, warum ein Zeitalter einem irdischen Zeitalter gleicht, d.h. warum auf eine andere Welt unsere Anschauungen angewandt werden. Nur bei einem klaren Einschnitt könnte man ein Ereignis als Erklärung heranziehen. Spätestens seit dem Positivismus-Streit wissen wir, das Rankes Forderung, darzustellen "wie es eigentlich gewesen sei" nicht erfüllbar ist. Selbst wenn die Subjektivität ausgeschlossen wird, sind wir immer noch von Quellen abhängig. In unseren Welten setzen wir die Geschichte und beschreiben einfach, wie es gewesen ist. Sollten diese Welten dann nicht auch eigene Interpretationen haben? Wie sollten bei anderen Voraussetzungen unsere Kategorien angewandt werden? Ok, wir können auf die Wirkung abheben, die eine Welt auf die meisten Menschen macht, aber beim Weltenbau wird doch auf Konsistenz geachtet - unsere Welt auch oft als Korrektiv genommen. Bezüglich eines Zeitalters ist also die Frage nach dem Zustandekommen derselben Interpretation wie in der realen Welt interessanter als das Zustandekommen eines typischen Zeitalters. Natürlich kann es auch interessant sein, eine Welt zu kontruieren, die die durch völkerkundliche Arbeit, sprich in diesem Forum genannten Vorstellungen als Realität beinhaltet. Doch auch hier scheint es mir wieder sehr interessant: Wie beeinflußt das die In-Welt Vorstellungen von der Welt und der Geschichte?

    Bisher ging ich davon aus, daß 'Kultmal' als Übersetzung des lat. 'fanum', also im Prinzip in der Bedeutung von Tempel, wie Du ihn beschrieben hast, zu betrachten ist, wozu dann im Sinne von fanum z.B. auch die Kultbilder (lat. imago, großinquisitorisch Götzenbild) gehören, was natürlich für die Archäologie keine sehr praktische Definition wäre. :schild:


    Dementsprechend: :-[ und Sorry.

    @ Kolumbus Reisegeschwindigkeit
    Seine 1. Reise dauerte insgesamt etwas über 7 Monate. Er fuhr am 3. August von Palos ab. Am 9. August wurde Gran Canaria gesichtet, wegen Flaute und Gegenwind jedoch erst am 12. erreicht. Dort mußte das Ruder der Pinta repariert werden. Außerdem lies Kolumbus die Nina von Lateiner- auf Rahtakelung umrüßten, da sie ihm zu langsam war. Am 6. September gingen sie wieder in See, un in eine Flaute zu geraten, die bis zum 8. anhielt. Am 9. verlor man die Kanaren aus den Augen und am 12. Oktober, nach älterer Literatur am 16. Oktober, ward' Amerika entdeckt. Die Fahrtzeit belief sich also auf 1 Monat und 19 Tage. Darunter waren ein paar Tage mit Flaute und Gegenwind. (Salvador de Madariaga, Kolumbus, Bern, München, Wien 1966.)


    @Kolumbus Schiffe


    Nina und Pinta waren Karavellen, dieallerdings, die Nina erst seit Gran Canaria, rahgetakelt waren, um schneller segeln zu können. Die Santa Maria war eine Karacke, ein aus der nao (zu dt. 'Schiff') entwickelter Schiffstyp. Die nao soll sich aus der Kogge und dem engl. Roundship entwickelt haben. Karacken waren rahgetakelt, zu Kolumbus zeiten allerdings schon mit einem Lateiner-Segel am Besan-Mast (Für Landratten: der hinterste Mast). Die Bounty war schlanker, ohne Aufbauten und mit wesentlich mehr Segelfläche versehen. Ein Beispiel: Am Kreuzmast (für Landratten: auch das heißt: der hinterste Mast) befand sich zusätzlich zur Rahtakelung ein Gaffelsegel, also nicht nur ein vergleichsweise kleines Lateinersegel. Daß Kolumbus nur ca. 50 Tage brauchte, lag an dem sehr günstigen Wind während des größten Teils der Fahrt.


    @ Skorbut


    Skorbut war oft nicht deshalb ein Problem, weil man nicht schnell genug Land erreichen konnte. Zum einen kannte man die Ursache nicht, zum anderen gab es Landstriche an denen die Landung verboten war, z.B. die spanischen Kolonien. Auch an Land wußten die Europäer kein Gegenmittel: Die erste Koloniegründung Frankreichs in Kanada wäre fast daran gescheitert. Die Huronen retteten die Franzosen indem sie ihnen Tee von Nadelbäumen zu trinken gaben.


    @ Reisegeschwindigkeit


    In der Antike galten nach den Angaben der Geogaphen Eratosthenes und Ptolemaios Tag- und Nachtfahrt und Tagfahrt zu 1000, bzw. 500 Stadien. Geht man von einem Stadion zu etwa 185 m aus ergäben das etwa 100, bzw. 50 Seemeilen. Es wird nicht gesagt auf welchen Schiffstyp sich das bezieht. (nach Kleineberg, Marx, Knobloch, Lelgemann, Germania und die Insel Thule - Die Entschlüsselung von Ptolemaios' "Atlas der Oikumene", Darmstadt 2010.) Auch im Mittelalter galten Tages- und Nachtfahrt, sowie Tagfahrt als Einheiten für die Seefahrt, was ich 'mal in einem Buch über die Wikinger gelesen habe. Ich kann mich nur nicht mehr erinnern in welchem.

    Alcarinque
    Diese Kultmale sind feste geografische Dinge. Ein großer Felsbrocken, oder ein uralter Baum zum Beispiel (die Athener sahen einen Olivenbaum auf der Akropolis als den "ersten" Olivenbaum der Welt an, welcher von Athena dort gepflanzt worden sei). Diese Male gibt es also auch nur einmal. Man kann sie auch nicht durch die Gegend tragen oder verkaufen.


    Götter-, bzw. Kultbilder sowie Kultgegenstände sind schon beweglich. Sie wurden auch für Propagandazwecke mißbraucht. Einem unterlegenen Gegner wurden sie geraubt und dann im eigenen Tempel ausgestellt. So kamen die Kultgeräte des Jerusalemer Tempels nach Babylon, und nach der Eroberung Babylons zu den Persern. Unterlegene oder abhängige Reiche mußten Bildnisse fremder Gottheiten in ihren Tempeln aufstellen. Manchmal auch nur um der guten Beziehungen willen, die man festigen wollte. Im alten Testament beschweren sich Propheten mehrfach über die fremden 'Götzenbilder' im Jerusalemer Tempel. Und um die Juden für sich zu gewinnen gab Kyros den Juden die erwähnten Kultgeräte des Tempels zurück. Die sibyllinischen Bücher in Rom sind ein Beispiel dafür, daß als heilig geltende Gegenstände auch für viel Geld den Besitzer wechselten, selbst dann, wenn man die Geschichte komplett als Legende betrachtet, zeigt sie, daß solches als möglich galt.


    Auch etwas dem Reliquienhandel gleichendes gab es schon. Z.B. wurden in Ephesos kleine Artemis-Statuen verkauft, die vorher im Tempel geheiligt worden waren. Als die christlichen Missionare kamen, ich meine es sei Paulus gewesen, bekamen sie dementsprechend Probleme mit den Silberschmieden der Stadt. Noch während des 1. Weltkriegs wurden so ähnlich Reliquien produziert. Man legte Tücher auf die Gräber, Schreine oder Altäre und nach einer Nacht und den entsprechenden Gebeten galten diese selbst als Reliquien und der Soldat konnte sich sicherer fühlen.


    Die schon erwähnten Kultgeräte des Jerusalemer Tempels machten später übrigens noch eine regelrechte Odyssee mit: Nach der Eroberung Jerusalems führte Titus sie im Triumphzug mit. Dann wurden sie in Rom in einem Tempel aufbewahrt. Bei der Eroberung Roms durch die Westgoten (410) wurde ein Teil derselben geraubt. Bis zur Eroberung der iberischen Halbinsel durch die Mauren 300 Jahre später gehörten sie zum westgotischen Königsschatz. Der goldene Schaubrottisch wurde dem Kalifen gesandt, der ihn einschmelzen lies und das Geld zur Verschönerung der Kaaba in Mekka spendete. Ein anderer Teil der Geräte wurde von den Vandalen geraubt. Bei diesen Gegenständen soll sich die Minora befunden haben. Nach der Zerstörung des Vandalenreichs wurde sie als wichtigstes Beutestück Kaiser Justinian in Konstantinopel übergeben. Dieser lehnte die Beute ab: Jerusalem, Rom und Karthago seien erobert worden, solches Unglück solle die Minora Byzanz nicht bringen. Daher sandte er sie auf einem Schiff nach Jerusalem. Danach taucht sie in keiner Quelle mehr auf. Vielleicht ist das Schiff untergegangen, oder die Minora wurde eingeschmolzen, oder, oder, oder.... Dennoch haben sowohl jüdische Rabbiner, als auch okkultistisch veranlagte Nazis in Nordafrika nach ihr gesucht.


    Wie die Königreiche Israel und Juda gegeneinander Propaganda mitHilfe feststehende Heiligtümer gemacht wurde kann man auch in der Bibel nachlesen. Um Cato Maior nichts wegzunehmen hab' ich mir die Beispiele aus der jüdischen Religion und nicht dem griechisch-römischen Bereich gesucht. Falls es interresiert kann ich noch Weiteres zu den jüdischen Kultstätten sagen. Es gab nicht nur den Jerusalemer Tempel.

    Das die Frage, was das Mittelalter sei oder ausmache, zu beantworten ist bezweifel ich eher. Zunächst einmal streitet sich die Wissenschaft um die Dauer des Zeitalters: Begann es zur Zeit Constantin des Großen (Anfang 4. Jh.) oder erst zur Zeit Karls des Großen (um 800)? Sodann gab es je nach Zeit und Region große Unterschiede: Der von Shay beschriebene Personenverbandsstaat ist eine Erscheinung des Frühmittelalters, ab dem 11. Jahrhundert entwickelte sich erneut die Vorstellung vom Staat. Der Feudalismus entwickelte sich, wie die meisten Adelstitel erst im Laufe des Mittelalters. Zur Zeit Karl des Großen war es ein Zeichen der Knechtschaft und für den Bayernherzog Tassilo eine große Schande und Strafe, Vasall des Kaisers werden zu müssen. Noch zur Zeit der Ottonen hatte der Kaiser Macht über die Kirche, die sich erst im Investiturstreit weitestgehend vom Kaiser emanzipieren konnte.


    Dann gibt es noch den Mythos Mittelalter, das was sich 'die Leute' so unter Mittelalter vorstellen. Wir gehen davon aus, daß es keine Legionen gab. Widukind von Corvey bezeichnet die Aufgebote der Stämme anläßlich seiner Beschreibung der Schlacht auf dem Lechfeld als Legionen. Aquädukte? Das letzte funktionierende Aquädukt der Stadt Rom wurde, wenn ich mich recht erinnere, erst von den Landsknechten Karl V. unterbrochen. Moderne Gerichtsordnungen? Die Grundlagen wurden im Mittelalter entwickelt. Amerika? Nicht nur die Wikinger, sondern wahrscheinlich auch die Hanse schickten Schiffe dorthin. Portugiesische Fischer fuhren schon vor Kolumbus alljährlich nach Neufundland. Soziale Immobilität? Zum großen Teil erst in der Neuzeit durchgesetzt. Für viele reicht das Mittelalter bis zur französischen Revolution.


    Jeder Mythos ist höchst variabel, so auch die Vorstellungen vom Mittelalter. Hinzu kommt, daß Mythos und Wissenschaft für den einzelnen Menschen durchaus vereinbar ist. Jeder wird sich, wenn er es auch besser weis, sog. 'romantische Vorstellungen' dazu bewahrt haben. Ein allgemeingültiges Mittelalter-Feeling wird also nicht festzulegen sein.


    Abgesehen davon ist das Mittelalter eine Erscheinung unserer Welt, oder vielleicht besser gesagt eine Interpretation einer Phase unserer Geschichte. Humanisten, die eine Bezeichnung für die dunkle Zeit zwischen dem leuchtenden Vorbild der Antike und der eigenen nach Erleuchtung strebenden Zeit erfanden, Historiker, die diese Vorstellungen aus weitgehend praktischen Gründen weiterführen, obwohl wir längst wissen, daß es eigentlich keine großen, klar abgrenzbaren Zeitalter gibt, oder eben so viele wie es Generationen gibt.


    Sollte man also hier nicht besser darüber reden, inwieweit Beschreibungen unserer Welt als Kennzeichnung von historischen Phasen anderer Welten mit anderen Entwicklungen und anderen Einrichtungen taugen?


    Kann man nicht eher einzelne Erscheinungen durch Vergleiche beschreiben, z.B. ein Feudalsystem so ähnlich, wie im Sachsenspiegel beschrieben, ein Justizsystem wie in der späten römischen Politik und fürs Militär ein Gefolgschaftswesen wie das der merowingischen Könige?


    Muß man nicht auch dann gleichzeitig die Unterschiede benennen? Z.B. Städte, aber ohne Mauern und ohne Selbstverwaltung.