Beiträge von Amanita

    Dem gestrigen Beitrag von Jundurg kann ich mich auch anschließen.


    Vielleicht sind die unterschiedlichen Defintionen von Meta-Inhalten auch Teil der Ursache für die Missverständnisse der letzten Tage. Für mich sind Romane, Spielregeln etc. selbstverständlich Teil der Welt, die meisten publizierten Welten lernt man ja nur auf diesem Weg kennen. Unter "Meta-Inhalten" hätte ich da eher verstanden, was die Autoren außerhalb ihres Werks so äußern und was über sie bekannt ist.

    Ich sehe immer noch einen großen Unterschied zwischen einem zufälligen Merkmal wie der Augenfarbe und einer bewussten Entscheidung etwas auf eine bestimmte Art und Weise darzustellen, aber gut, ich glaube, da werden wir inhaltlich nicht zusammenkommen.


    Du möchtest offenbar eine stark von Sexismus geprägte Welt basteln und dafür nicht kritisiert werden, was ich respektiere und dann auch unterlassen werde, wenn du etwas über deine Welt hier postest.

    Vinni, vielen Dank für den Vermittlungsversuch.

    Mir war beim Verfassen meines Beitrags zwar bewusst, dass die These, dass Kunst etwas über ihren Schöpfer aussagt umstritten ist, auf die Idee, dass es jemand als persönlichen Angriff auffassen würde, bin ich aber nicht gekommen. Ich erinnere mich auch nicht an irgendwelche weltspezifischen Diskussionen dieser Art hier im Forum, habe gestern sogar nochmal nachgeschaut.

    Wenn ich aber die Positionen, die mir hier unterstellt werden, tatsächlich vertreten würde, müsste ich meine eigene Welt verbieten.


    Anscheinend bin ich aber entweder nicht in der Lage mich verständlich auszudrücken, oder die Stimmung ist sehr aufgeheizt. So oder so halte ich mich dann in Zukunft bei den Meta-Diskussionen lieber raus und konzentrier mich aufs Basteln und direkt bastelbezogene Themen.

    Ich verstehe wirklich nicht, warum du dich durch meinen Beitrag so persönlich angesprochen fühlst, PBard. Ich hatte dabei überhaupt keine Welten aus dem Forum vor Augen, sondern publizierte und habe mich auch in keinster Weise auf dich bezogen. Ich kenne deine Welt bis jetzt auch gar nicht, habe also keine Ahnung, ob die in die Kategorie fällt, die ich meine.

    Zitat

    warum mancher Tropus Sexismus im RL fördern kann und deshalb nur mit Bedacht benutzt werden sollte - aber hier reicht das mal wieder nicht, hier muß man wieder heiliger als heilig sein und darf sich nicht einen Schritt aus der vorgefertigten Zone herausbewegen.

    Der erste Punkt gehört genau zu dem, was ich mit dem Kritisieren meine. Wie du dann von meinem Beitrag auf den zweiten Teil kommst, ist mir ein Rätsel. Du legst mir hier eine Position in den Mund, die ich in keinster Weise vertrete.

    Ich vertrete aber tatsächlich die Meinung, dass sich die bewussten und unbewussten Überzeugungen in den Welten widerspiegeln und halte das auch für unvermeidbar. Wenn sich dabei aber Muster auftauchen, die man immer wieder findet, halte ich es auch für interessant und sinnvoll darüber zu diskutieren. Ein Beispiel dafür ist eben, dass immer wieder postuliert wird, es sei unmöglich, Welten mit interessanten Konflikten zu erfinden, in denen Frauen nicht als Gebrauchsgegenstände betrachtet werden.


    Ich wehre mich aber vehement gegen die Unterstellung, dass ich anderen vorschreiben will, nur perfekte Welten ohne Konflikte zu beschreiben, die irgendwelchen engen Regeln folgen. Das trifft auf meine eigene auch in keinster Weise zu und ist auch nicht mein Ziel. Wie ich oben geschrieben habe, lehne ich Zensur entschieden ab. Trotzdem nehme ich mir das Recht heraus, es auch anzusprechen, wenn ich Punkte problematisch finde. Ob der Rezipient dann diese Punkte hinterfragt, schlüssig erklärt, warum sie so sind oder einfach sagt, dass er das in seiner Welt so haben möchte, ist dann seine Entscheidung.

    Zumindest hier im Forum gibt es aber auch noch die Option, genauer zu spezifizieren, welche Form von Feedback man möchte oder eben nicht.

    Meiner Meinung nach hat das Konzept der Mary Sue vor allem im Fanfiction-Bereich seine Berechtigung und davon abgeleitet dann auch überall dort, wo der Mode nachgegangen wird, ältere Werke ohne Beteiligung weiterzuspinnen. Bei Fanfictions wird damit nämlich eine Figur bezeichnet, die sowohl durch ihre Fähigkeiten als auch durch ihre sozialen Interaktionen die etablierten Regeln des Settings sprengt. Das führt dann dazu, dass so keine gute Geschichte mehr erzählt werden kann, weil die Mary Sue keine Herausforderungen hat und gleichzeitig die Leistungen und Fähigkeiten der etablierten Figuren entwertet werden.

    Das alles ergibt innerhalb eines Originalsettings aber keinen Sinn, denn das ist ja zumindest in manchen Untergenres von vorenherein so aufgebaut, dass die Hauptfigur etwas Besonderes ist und auch im Vergleich zu anderen über besondere Fähigkeiten verfügt. Natürlich darf das wieder nicht so ausgeprägt sein, dass sie sich keinen Herausforderungen mehr stellen muss, aber das ist dann halbwegs geübten Schaffenden im Normalfall auch klar.

    In der Realität wird der Begriff hier aber leider ziemlich gerne benutzt, um mächtige weibliche Figuren zu diskreditieren, meist aus Gründen, die bei männlichen Figuren niemanden stören würden. Wenn James Bond immer neue coole Gerätschaften und Fähigkeiten aus dem Hut zaubert, um den Tag zu retten, macht das den Reiz aus, wenn eine weibliche Figur etwas Ähnliches tut, ist es unrealistisch...


    Und noch zum Thema: Wie viel sagen Welten über ihre Erschaffer aus? Ich stimme euch vollkommen zu, dass es falsch ist, Autoren mit ihren Figuren gleichzusetzen, denn es ist ja gerade Reiz des Schreibens, sich in Leute hineinzuversetzen, die ganz anders sind als man selbst. Wenn man sich die Welt an sich anschaut, denke ich aber schon, dass diese etwas über ihren Bastler aussagt, auch wenn das nur darin bestehen kann, dass man sich an das anpasst, was innerhalb eines bestimmten Genres als "normal" gilt. Hier gehe ich aber schon davon aus, dass der eine oder andere die "historische Korrektheit" als Vorwand nimmt, um die seiner Meinung nach normalen Vorstellungen von Geschlechterollen umsetzen zu können, ohne dafür groß kritisiert zu werden und bei anderen Themen vermutich auch, dass die Welten und das, was darin als Gut und Böse betrachtet wird, von den Meinungen der Bastler beeinflusst sind.

    Ich bin hier grundsätzlich gegen Zensur, finde aber auch, dass man das Recht hat, Werke zu kritisieren, in denen solche Strukturen deutlich werden. Kritik bedeutet für mich aber Argumente, in denen erklärt wird, warum man etwas nicht so gelungen oder problematisch findet und nicht Beleidigungen und Drohungen gegen die Person und auch nicht Versuche, der Person beruflich zu schaden. Dass sich letzteres durch Social Media so stark verbreitet hat, halte ich für eines der großen Probleme unserer Zeit. Auch wenn das häufig bestritten wird, sehe ich darin auch tatsächlich eine relevante Einschränkung der Meinungsfreiheit, obwohl es nicht direkt vom Staat ausgeht und in den klassischen Definitionen nicht enthalten ist, weil dieses Thema noch gar nicht relevant, war als diese entstanden sind.
    Zum Schluss wollte ich noch anmerken, dass ich mir durchaus vorstellen könnte, dass es möglich wäre, eine "AfD-Propaganda-Welt" zu basteln, ohne dass das direkt auffallen würde, wenn man die Punkte innerhalb eines fantastischen Settings entsprechend verfremdet und die in diesem Umfeld gängige Interpretation der Realität als gegeben zugrundelegt. Trotzdem könnte diese Art Welt subtil ihre Wirkung entfalten.

    Ich hatte ja selbst nie einen großen Bezug zu Elfen, Orks und Zwergen und hatte auch nie das Bedürfnis, die in meiner Welt zu haben, habe aber auch kein Problem damit, die in verschiedenen Ausprägungen in anderen Welten zu sehen. Man sollte bei diesen Diskussionen auch nicht vergessen, dass Orks (oder bösartige Aliens) heute vielleicht kritisch gesehen werden, weil der Eindruck entsteht, dass sie andere Menschengruppen repräsentieren, aber dass sie schon einmal ein Entwicklungsschritt weg von Geschichten waren, in denen wirklich noch andere Menschengruppen als die Antagonisten gesehen wurden, die ohne Zögern vernichtet werden durften.

    Daneben interpretiere ich Orks, zumindest bei Tolkien, auch eher als eine Metapher für die Brutalität, die im Krieg bei manchen Menschen zum Vorschein kommt. Die Versuche in späteren Werken, Orks etwas differenzierter darzustellen, führen dann davon weg und wecken damit womöglich erst die Assoziation mit realen Menschengruppen.


    Mir geht es persönlich so, dass ich aus moralischer Sicht (jeweils ausschließlich auf den Buchinhalt selbst bezogen) die traditionellen Wertvorstellungen bei Narnia und Harry Potter wesentlich weniger ablehne als den moralischen Nihilismus und das Zelebrieren von Folter und Vergewaltigung bei Werken wie Game of Thrones. Natürlich sind wir da in vielen Punkten heute eigentlich weiter, aber mir fallen auf Anhieb zumindest im Fantasy-Bereich recht wenige Beispiele ein, wo progressive Werte tatsächlich schlüssig in den Weltenbau eingewoben wurden.

    Was Gleichberechtigung von Männern und Frauen angeht, finde ich die Abhorsen-Bücher von Garth Nix sehr gelungen. Und sie haben auch ein sehr cooles Magiesystem. :)


    Bei meiner eigenen Bastlerei bin ich von Versuchen, alle möglichen Interessengruppen zufriedenzustellen, abgekommen, weil das sowieso unmöglich ist. Ich versuche, bekannte problematische Klischees zu vermeiden und wenn ich ein neues kennenelerne, schauch ich nach, ob sich das irgendwo habe, und sonst bastle ich, was ich will. Und zumindest die Punkte "rechts" und "nationalistisch" kann man wohl bei manchen meiner Völkerschaften durchaus abhaken und "sexistisch" und "homophob" kommt gelegentlich auch vor, aber eben nicht überall als normalisierter Status Quo.

    Bei Science Fiction ist es schon länger Standard, dass es eine dysfunktionale Gesellschaft geben muss, gegen die sich aufgelehnt wird. Im Fantasybereich war das bei „klassischen“ Werken wie Herr der Ringe und Narnia noch anders, ist inzwischen aber auch zur Mode geworden. Statt dass die Gesellschaft durch den Antagonisten bedroht wird, ist die Gesellschaft selbst der Antagonist.


    Das lässt sich wahrscheinlich auch durch die Änderung der allgemeinen Mentalität erklären, dass man (wenn man nicht gerade bei der AfD ist) nicht mehr das geliebte Vaterland verteidigt, sondern eher versucht, strukturelle Probleme zu identifizieren und zu bekämpfen.


    Trotzdem bin ich in unserer pessimistischen Zeit sehr dafür, auch mal wieder positive Visionen zu erschaffen. Also, lass dich da nicht verunsichern, es ist mal wieder Zeit für einen neuen Trend.

    schnöde Menschen und ein bißchen elementare Magie

    Das beschreibt meine Welt auch ganz gut. :D

    Bei der WBO habe ich aber trotzdem ein paar Mal ganz gut abgeschnitten, als ich noch mitgemacht habe. Das scheint also kein Ausschlusskriterium zu sein. Allerdings nur dann, wenn die Aufgabe irgendwie stimmig zur Welt gepasst hat, was nicht immer der Fall ist. Weil mir auf Kommando irgendwas basteln, was nicht organisch nach Silaris passt, nicht liegt, habe ich dann auch nicht mehr teilgenommen.

    Ich finde das Thema aber auch immer ziemlich emotional, weil Welten doch auch irgendwie etwas sehr Persönliches sind, wo es nicht immer leicht fällt, sich ein Urteil und Punkte abzuholen. Deswegen finde ich auch nichts dabei, gegebenenfalls keinen Beitrag abzugeben, wenn es zeitlich nicht passt, oder die Aufgabe einfach nicht zur Welt passt, aber ich bin natürlich auch keine Hardcore-WBO-Teilnehmerin.

    Ich glaube, bei diesem Thema wirst du auf jeden Fall damit rechnen müssen, dass es Kritik gibt. Gleichzeitig aber auch LeserInnen, die es mögen, schließlich wird das ja nicht umsonst so häufig genutzt, sondern weil es doch bei vielen beliebt ist.


    Für mich ist es bei diesem Thema wichtig zu unterscheiden, ob es bei der "dunklen Vergangenheit" des Mannes um irgendetwas Politisches oder sonstwie in den größeren Plot Verwobenes geht, oder eher um das zwischenmenschliche Verhalten.

    Problematisch finde ich es da vor allem, wenn er wirklich Verhaltensweisen zeigt, die auch im realen Leben unter physische und psychische häusliche Gewalt fallen und sich dann irgendwie durch die Liebe der Frau bessert. Da würde ich ganz klar sagen, dass problematische Botschaften ausgesendet werden.

    Wenn er aber der Anhänger des Dunklen Lords ist, während sie für den Widerstand kämpft, die beiden sich aber durch irgendwelche Plot-Umstände trotzdem näher kommen, sehe ich darin nichts grundsätzlich Problematisches (wenn es denn nachvollziehbar beschrieben ist, aber das ist dann keine moralische sondern eine handwerkliche Frage.) Etwas schwieriger wird es natürlich, wenn er Verbrechen begangen hat, die als moralisch unverzeihlich gesehen werden (gezielte Ermordung von kleinen Kindern, Vergewaltigung...), da wird es dann schwierig.

    Bei zwischenmenschlichen Konflikten wie Mobbing kommt es meiner Meinung nach auf die Ausmaße an, aber auch auf den Zeitplan. Wenn er sie in der Schule gemobbt hat und die beiden sich zehn Jahre wieder unter neuen Umständen treffen und sich anders sehen, fände ich das in Ordnung, viele Teenager-Idioten ändern sich ja mit dem Erwachsenenwerden. Plots, wo das Mobbing irgendwie als Zeichen der Liebe dargestellt wird, fände ich dann wiederum problematischer.

    Ruaris


    Im heutigen Ruaris wurde das elementare Konzept der Magie wieder aufgegeben und Magie auf eine der Antike ähnliche Art und Weise praktiziert.


    Dabei bildeten sich zwei unterschiedliche Völker heraus. Eins waren die Ladivir im Osten des heutigen Ruaris und im Westen des heutigen Aruniens, ein männlich dominiertes Volk mit tapferen Schwertkämpfern, die von magisch begabten Schmieden ausgestattet wurde und weiblichen Hexen, deren Tätigkeit sich auf Bereiche Fruchtbarkeit und Heilkunde beschränkte. An der Westküste lebten die Ruash, ein Volk, das immer noch vom System der Phosphormagier geprägt war, obwohl sie davon offiziell nichts wussten. Damit ihr Wissen nicht komplett in Vergessenheit geriet, hatten diese alles davon, was mit den Regeln des Friedensvertrags vereinbar war in Liedern verewigt, die mündlich an die späteren Generationen weitergegeben wurde. Die Ruash-Lieder sind heute Silaris-weit bekannt und beliebt und dienen als Inspiration für Fantasyliteratur. Ihre Herkunft ist aber unbekannt.

    Bei den Ruash spielte die Magie immer noch eine große Rolle, wurde aber auch nicht mehr mit Elementen in Verbindung gebracht.


    Beide Völker vereinigten sich erst mit der Industrialisierung, wobei die traditionellen Magiesysteme übereilt durch ein technokratisches Elementarmagiesystem ersetzt wurden. Unter der folgenden Diktatur von Cuno Lamkiss der junge Elementarmagier brutal für den zukünftigen Kriegseinsatz gedrillt. Dies führte insbesondere in der fragilen Anfangsphase der elementarmagischen Ausbildung zu vielen Todesfällen und dazu, dass die Ruarier begabte Angehörige lieber versteckten als sie in diese Einrichtungn zu schicken. Dieses dysfunktionale System leistete einen wesentlichen Beitrag zu ruarischen Niederlage. Während der Lamkiss-Herrschaft versuchten die ruarischen Elementarmagier außerdem Informationen über Waffen aus dem Krieg der Elemente zu finden, waren dabei jedoch erfolglos. Ganz richtig ist das aber nicht, sie haben tatsächlich von den Phosphormagiern dokumentierte Informationen gefunden, diese aber nicht als solche erkannt, weil die Texte in alt-elavischer Schrift verfasst waren. Die Ruarier gingen davon aus, dass etwas, was von beim Thema Elementarmagie ahnungslosen Elaviern geschrieben wurde, wertlos sein musste. Dabei wussten sie nicht, dass die Schrift und Sprache der Edelmetallmagier während der Zeit des Kriegs der Elemente als Lingua Franca verwendet wurden und dass diese Schrift später von den Elaviern übernommen wurde.


    Nach Ende des Arunisch-Ruarischen Krieges (2857) ging es in Ruaris was Elementarmagie anging deutlich bergauf. Mit Unterstützung von Lucasta Clossiana und Dorea Verita aus Arunien wurde ein System entwickelt, das zufällig? dem der Phosphormagier aus dem Zeitalter des Kriegs der Elemente recht ähnlich ist. Hierbei ist es der Normalfall, dass Neu-Magier zuhause bleiben und neben ihren üblichen Tätigkeiten unterrichtet werden, um die Hemmschwelle für die Menschen möglichst gering zu halten, da viele Ruarier der Elementarmagie immer noch skeptisch gegenüberstehen. Durch den arunischen Einfluss auf die ruarische Popkultur und die Kriegserfahrungen hat sich dort auch ein Misstrauen insbesondere gegen Halogenmagier und eine besondere Wertschätzung von Sauerstoffmagiern entwickelt.

    Elavien


    Im heutigen Elavien gab es zunächst ein Schüler-Lehrer-basiertes Magiesystem, das jedoch nur bis zum Krieg gegen Faganu Bestand hatte, denn danach wandten sich die Elavier vollständig von der Elementarmagie ab und betrachteten sie als etwas Böses, das Verderben über das Land brachte.

    Erst seit der Elavischen Revolution (2855) werden vom elavischen Militär heimlich wieder Elementarmagier ausgebildet, bisher wollte dies jedoch keine Regierungspartei von der breiten Öffentlichkeit eingestehen, weil die Politiker wissen, dass es schwierig ist, die Bevölkerung nach vielen hundert Jahren Anti-Elementarmagie-Propaganda davon zu überzeugen, dass sie doch welche benutzen sollen.


    Offiziell wird diese Ablehnung mit dem brutalen Feldzug von Fluormagier Faganu erklärt, ist aber in Wirklichkeit zusätzlich auch auf die unterbewussten Erinnerungen an die Zerstörungen in den ehemaligen Stickstoff- und Kohlenstoffländern zurückzuführen. Ein paradiesisches Land, in dem die Menschen früher lebten und das durch Feuer zerstört wurde, hat auch Eingang in die elavische Mythologie gefunden. Auch hier haben die Täter jedoch gute Publicity, die Menschen in den Sagen waren durch ihre Freveltaten nämlich selbst für diese Bestrafung verantwortlich.


    Die meisten heutigen Elavier stammen allerdings von den Bewohnern des Edelmetalllandes ab, was sich bis heute in einer großen Liebe zu schönen Metallen zeigt, die weit über die Nutzung als Zahlungsmittel und Symbol für Reichtum hinausgeht. Schmuck aus Gold und Platin und Geschirr aus Silber sind in Elavien sehr beliebt und selbst arme Familien geben sich große Mühe, um ihren Kindern zumindest zur Hochzeit so etwas zukommen zu lassen. Die Elavier glauben, dass sie selbst und ihre Lebensmittel dadurch vor bösen Einflüssen geschützt wurden. Der Diebstahl von Schmuck und Silberwaren gilt als großer Frevel und wird bis heute wesentlich härter bestraft als sonstiger Diebstahl, selbst wenn es dabei um Geldtransporte oder Ähnliches geht.

    Diese Überzeugung geht darauf zurück, dass die Bewohner des Edelmetalllandes während des Kriegs der Elemente von ihren Herrschern mit speziellen Schmuckstücken ausgestattet wurden, die alle anderen darauf hinwiesen, dass sie zu diesem im Krieg neutralen Volk gehörten und nicht angegriffen werden durften.

    Trotz des Elementarmagietabus gab es in Elavien immer Edelmetallmagier, die diese Elemente gefunden und verarbeitet haben. Dabei sind weder sie selbst noch die anderen jemals auf die Idee gekommen, dass dies irgendetwas mit verbotener, böser Magie zu tun haben könnte.

    Obwohl die Details nicht mehr bekannt sind, haben sich die Ereignisse des Kriegs der Elemente auf die weitere Entwicklung der Menschen in den betroffenen Gebieten ausgewirkt. Auch im heutigen Sarilien kamen durch Flüchtlinge und verschleppte neue Stammesmitglieder Informationen darüber an, die in die dortige Mythologie eingegangen sind. Außerdem bleiben in der Elementarmagie Spuren von bereits erfolgten Anwendungen zurück, die jedoch von späteren Elementarmagiern höchstens unterbewusst wahrgenommen werden können.



    Arunien und Temira


    Nachdem die größten Schäden beseitigt waren, hat sich der gemeinsame Alchimistenzirkel recht bald aufgelöst. Temira und Nadaris (im heutigen Arunien) behielten jedoch jeweils einen eigenen. Beide hatten gemeinsam, dass der Alchimistenzirkel bis zur Industrialisierung (ab 2600) ein elitäres Projekt war. Die Mitgliedschaft war fast ausschließlich dem Nachwuchs des Adels vorbehalten und Elementarmagie außerhalb dieses Umfelds gab es offiziell gar nicht. In beiden Alchimistenzirkeln nahmen die Metallmagier einen hohen Rang ein, Alkalimetalle und Erdalkalimetalle zähl(t)en nicht als Metalle, sondern als „feminine“ und „schwache“ Elemente, Sauerstoffmagier genossen ebenfalls hohen Respekt, während Halogenmagiern und Phosphormagiern mit Misstrauen betrachtet wurden und immer noch werden.


    Der Krieg der Elemente ist Teil des Gründungsmythos, allerdings hat dieser mit der Realität nur sehr wenig zu tun. Beispielsweise wird der Genozid an den damaligen Alkalimetallmagiern den Halogenmagiern zugeschrieben, während die Schuld für den Untergang des Systems bei einem Bündnis aus Halogenmagiern und Phosphormagiern gesucht wird. Wie oben zu lesen ist, trug das aber allenfalls sehr indirekt dazu bei und die Magier dieser beiden Gruppen waren am letzten, besonders zerstörerischen Krieg in Wirklichkeit kaum beteiligt.


    Diese Überzeugung ist bis heute verbreitet, wobei Rabanus Ostreatus, Valerius Aropus und Lucasta Clossiana aber auch ihren Beitrag dazu geleistet haben, indem sie im Krieg gegen Ruaris wieder Chemiewaffen eingeführt haben und versucht haben, den Alchimistenzirkel abzuschaffen. An den Abschaffungsplänen war Calciummagierin Dorea Verita aber auch beteiligt.


    Die Sauerstoffmagier haben dagegen wesentlich bessere Publicity und ihre Untaten existieren in der offiziellen Geschichtsschreibung überhaupt nicht. Die modernen Sauerstoffmagier selbst haben keine Ahnung von dem, was damals passiert ist.

    In Silaris ist die Magie selbst nicht umweltschädlich. Das, was daraus erzeugt wird, kann es allerdings sein, aber nicht mehr, als wenn es bei uns auf chemischem/technischem Weg hergestellt worden wäre. Je nachdem, was man herstellt, reicht das aber auch schon.

    Die Magie kann sogar dabei helfen, Gefahren für Mensch und Umwelt zu reduzieren, weil sie zusätzliche Kontrollmöglichkeiten mit sich bringt. Beispielsweise kann ein fähiger Elementarmagier eine durchgehende Reaktion im Reaktor aufhalten, irgendwo in der Natur verteilte Schwermetalle einsammeln oder biologisch nicht abbaubare Substanzen zerlegen (natürlich nicht alles mit demselben Element.)

    Grundsätzlich eine interessante Idee, mit der man sicherlich vieles machen kann.

    Für Silaris wäre mir das aber irgendwann zu viel, weil ich da schon fünf Epochen habe, wo es zumindest in vieren sehr unterschiedliche politische Strukturen und Überzeugungen gibt und die auch die jeweils späteren Mythologien beeinflussen. Das reicht mir dann erstmal an Welten, die ich alle von den Grundideen her sinnvoll miteinander verknüpfen muss.


    Für Harry Potter-Fanfiction habe ich sowas mal ein bisschen gemacht, ein Mythos von einer großartigne früheren magischen Welt, die als Propagandawerkzeug der Reinblüterfraktion verwendet wurde, wo natürlich diejenigen besonders edel sind, die von den Familien dieser Welt abstammen. Ich fand das Voldemort'sche Propagandaprogramm im siebten Band sehr dürftig, um es mal vorsichtig auszudrücken und habe deswegen nach Mitteln gesucht, wie man das so machen kann, dass es tatsächlich das Potenzial hätte, junge Leute zu überzeugen.

    Mir fallen in diesem Zusammenhang noch zwei Fragen ein, die auch irgendwie miteinander zusammenhängen:

    Ist der Schöpfungsmythos (wie der Name andeutet) ein religiöser Mythos, oder ist es die im Rahmen deines Settings reale Erklärung für die Entstehung der Welt und ihrer Bewohner?

    Und wenn das zweite zutrifft, wie bringst du das dann mit archäologischen und geologischen Forschungsergebnissen der realen Welt in Einklang? (Das Ende des Kataklysmus könnte man ja noch mit der Eiszeit assozieren, aber das Feuer vorher wenn, dann eher mit dem Untergang der Dinosaurier usw.)

    So, wie ich es verstanden habe, soll sich die Welt ja bis auf die verborgen lebenden Elben nicht von der unseren unterscheiden, oder?

    Der Krieg der Elemente und das heutige Silaris



    Allgemeines



    Im modernen Silaris ist nicht allgemein bekannt, dass die als Krieg der Elemente bezeichnete Phase nicht nur wenige Jahre gedauert hat, sondern mehrere Jahrhunderte. Das liegt nicht zuletzt daran, dass im frühen Mittelalter versucht wurde, das Wissen dieser Zeit so vollständig wie möglich zu vernichten, weil es als zu gefährlich erachtet wurde.

    Trotzdem lebt die Erinnerung dieser Zeit in Mythen und transgenerationellen Erinnerungen weiter, dazu kommen immer wieder archäologische Funde, die etablierte Theorien in Frage stellen. Diese wurden jedoch bisher alle (mehr oder weniger glaubwürdig) als Fälschungen enttarnt.

    Seriösen Forschern, die diesem Thema nachgehen wird die Arbeit durch zahlreiche Verschwörungstheorien noch schwerer gemacht, denn die führen dazu, dass Behauptungen zur Existenz einer frühen Hochtechnologie-Kultur in Silaris zu Hohn und Spott führen.



    Eine bei Gruppen in Temira und Ruaris verbreitete Verschwörungstheorie geht davon aus, dass es in Silaris eine untergegangene Hochkultur aus intellektuell und moralisch überlegenen Menschen gab, von denen die Vertreter dieser Theorie natürlich abstammen und die von den minderwertigen Massen durch deren schnelle Vermehrung irgendwann besiegt werden konnten, womit auch die überlegene Kultur zugrunde ging, was diese natürlich nicht zugeben wollen.


    Deutlich näher an der Wahrheit sind diejenigen Arunier und Temiraner, die ihren Alchimistenzirkeln unterstellen, dass sie die Wahrheit gezielt vor der Bevölkerung geheimhalten, um ihre Macht zu sichern.


    Ganz abstrus wird es bei den Verschwörungstheorien, die dem Volk der Avechai die Schuld am Untergang der frühen Hochkultur geben. Die Avechai waren zur Zeit des Kriegs der Elemente ein Nomadenvolk in der nordischen Wüste, das mit den Elementländern außer ein paar Handelsbeziehungen zu den Edelmetallmagiern nichts zu tun hatte. Die Idee kam vermutlich dadurch zustande, dass die Avechai, die vor Faganu in andere Länder geflohen sind, elementarmagisch fitter waren als die anderen Menschen der damaligen Zeit.


    Andere Verschwörungstheorien suchen die Schuld bei überhaupt nicht existierenden Geheimbünden mit klangvollen Namen wie den „Brüdern der ewigen Finsternis“ oder den „Söhnen des Feuers.“



    Auch die gemeinhin angenommene kurze Phase weckt jedoch bei so manchem die Idee, dass es noch irgendwo Waffen aus dem Krieg der Elemente zu finden geben könnte. Der letzte, dem das tatsächlich gelungen ist, war der Feldherr und Fluormagier Fajan/Faganu aus dem 11. Jahrhundert, Details darüber, ob er wirklich eine einsatzfähige Waffe oder nur Anleitungen für deren Herstellung gefunden hat, sind jedoch nicht bekannt. In jüngerer Zeit wurde dies immer wieder versucht, beispielsweise von den Temiranern im Krieg gegen Arunien, dem ruarischen Diktator Cuno Lamkiss in derselben Situation und dem elavischen Faganidenorden, der eine Wiedereinführung der Magokratie anstrebt, diesem Ziel aber seit seiner Gründung im 12. Jahrhundert noch nicht näher gekommen ist.

    Heute sind entsprechende Bemühungen eines der vom arunischen Litias-Zentrum durchgeführten Geheimprojekte.



    Währenddessen haben in Ruaris Branwen Telvin, die Leiterin der dortigen Akademie für Phosphormagie und eine Schülerin auf einem Betriebsausflug an der Westküste eine Höhle mit zahlreichen Schriften entdeckt. Darunter eine Chronologie des Kriegs der Elemente mit Augenzeugenberichten und Dokumentationen zu verschiedensten technologischen und landwirtschaftlichen Errungenschaften des Phosphormagierlandes. Diese werden von ihr gemeinsam mit dem Archäologen Sarolf Reikin von der Stickstoffmagierakademie untersucht, bisher verzichten sie allerdings noch auf eine Veröffentlichung, weil sie bei diesem heiklen Thema absolut auf Nummer sicher gehen wollen, dass die Fundstücke echt sind. Die Chronik stellt das, was die Leute über den Krieg der Elemente zu wissen glauben, nämlich nicht nur zeitlich auf den Kopf, sondern auch in Bezug auf die Rollen der einzelnen Elemente.


    Am liebsten würden sie hierzu noch nach ähnlichen Hinterlassenschaften anderer Elementarmagiergruppen suchen und erwägen, sich dafür mit den Experten des Litias-Zentrums zusammenzutun, wo sie aber bisher wegen dessen militärischer Ausrichtung noch skeptisch sind.

    Die Endphase



    Sauerstoffmagier und Wasserstoffmagier sind nun auf Rache aus. Sie setzen nicht mehr nur wie bisher feindliche Stellungen in Brand, sondern verursachen riesige Waldbrände in den Ländern der Stickstoff- und Kohlenstoffmagier. Diese vernichten auch große Teile des meist in den Wäldern liegenden Ackerlands, was kurzfristig große Hungersnöte zur Folge hat.

    Langfristig wird das Ökosystem dieser Region dauerhaft verändert, da die Bäume nicht an Waldbrände angepasst sind und viele Arten komplett verschwinden. Die nun freien Flächen sind Wind und Sonne ausgesetzt, sodass das Land austrocknet und der Erosion ausgesetzt ist. Die fruchtbaren Wälder der Antike können sich nur noch in kleinen Teilen dieses Gebiets im heutigen Elavien halten, sodass die traditionelle Waldwirtschaft, wo Früchte und Nüsse ein wichtiger Bestandteil der Ernährung waren in dieser Region nicht mehr möglich war. Diese langfristigen Folgen hatte keiner der Beteiligten vorausgeahnt, die akute Hungersnot aber durchaus.


    Die Menschen aus den betroffenen Gebieten fliehen auf der Suche nach Nahrung ins verbündete Metallland und als auch das die benötigten Ressourcen nicht mehr bereitstellen konnte, in die Gebiete der Halogen- und Phosphormagier. Insbesondere letztere nehmen Flüchtlinge in großer Zahl auf und liefern außerdem Lebensmittel an die im Metallland untergebrachten Flüchtlinge.

    Dies wird von den Sauerstoffmagiern als feindlicher Akt interpretiert und sie greifen das Phosphorland an, wobei sie ebenfalls versuchen, aus der Luft Brände zu verursachen. Durch eine Kombination aus Luftabwehr, der Unterstützung von Elementaren, halogenhaltigen Flüssigkeiten zum Ersticken von Feuer und dem Einsatz von mentaler Elementarmagie gegen die Angreifer, was zwischen Phosphormagiern und Sauerstoffmagiern besonders einfach funktioniert gelingt es den Phosphormagiern jedoch, größere Schäden zu verhindern. Sie entscheiden sich jedoch dagegen, auf einer Seite in den Krieg einzutreten, weil sie sich keiner Seite mehr verbunden fühlen und wollen sich ausschließlich auf die Verteidigung ihres Territoriums konzentrieren.


    Die Halogenmagier nehmen dies jedoch zum Anlass, den zuvor von den Sauerstoffmagiern eroberten Streifen ihres Landes zurückzuerobern und treten damit auf Seiten der Dreierallianz in den Krieg ein, der weiter mit unerbittlicher Härte geführt wird.


    Die nichtmagischen Menschen im Kriegsgebiet lehnen ihre elementarmagische Führung immer stärker ab und flüchten teilweise sogar in den nördlichen Urwald oder in das Land Dergomar, wo man immer noch an die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde glaubt. Wer bleibt, weigert sich, weiterhin gegen Menschen wie sie selbst in den Krieg zu ziehen, nur weil sie in den Ländern unterschiedlicher Elementarmagierherren leben.


    Den Edelmetallmagiern gelingt es schließlich, die Metallmagier davon zu überzeugen, Friedensverhandlungen zu starten und bald darauf wird ein Friedensvertrag mit den Sauerstoffmagiern unterzeichnet. Die Kohlenstoffmagier schließen sich wenig später ebenfalls an, Wasserstoff- und Stickstoffmagier weigern sich, weil beide Seiten die Taten der jeweils anderen unverzeihlich finden. Die Bevölkerungen der beiden Länder sind jedoch inzwischen in der Überzeugung vereint, dass einzig die Elementarmagier für das Elend verantwortlich sind und verweigern ihnen den Gehorsam, sodass sie schließlich auch dazu gezwungen sind, dem Friedensvertrag beizutreten.


    Dieser sieht ein Ende der magischen Herrschaft und die Zerstörung des gefährlichen Wissens nach einer letzten Nutzung für den Wiederaufbau vor. Elementarmagier sollen in Zukunft keine politischen Führungspositionen mehr übernehmen und ihre Fähigkeiten nur noch in begrenztem Rahmen unter kontrollierten Bedingungen im streng regulierten Alchimistenzirkel anwenden, um zu verhindern, dass es jemals wieder zu einer solchen Katastrophe kommt.


    Die Halogenmagier wittern noch einmal ihre Chance, doch auch ihnen fehlt der Rückhalt ihrer Bevölkerung, sodass sie sich dem Friedensvertrag schließlich ebenfalls anschließen.

    Die Phosphormagier genießen noch die meiste Unterstützung ihrer Bevölkerung und würden ihre Errungenschaften eigentlich gerne beibehalten, doch es ist klar, dass sie dann alleine gegen alle anderen kämpfen müssten. Obwohl sie angesichts der massiven Schwächung der anderen Fraktionen hier durchaus Chancen gehabt hätten, entschieden sie sich in einer Abstimmung dagegen und akzeptierten den Friedensvertrag ebenfalls.


    Und damit endet das Zeitalter des Kriegs der Elemente.

    Das 4. Jahrhundert

    Der Bündniskrieg


    Den Sauerstoffmagiern ist das neue Bündnis an ihrer Grenze äußerst suspekt. Ihnen ist dabei klar, dass sie alleine gegen die beiden Fraktionen vermutlich keine Chance hätten. Deshalb beschließen sie, dass sie ebenfalls Bündnispartner brauchen und beginnen entsprechende Verhandlungen mit den Wasserstoff- und Alkalimetallmagiern Diese sind schließlich von Erfolg gekrönt und es bildet sich die Vierer-Allianz. Die Bündnispartner rüsten auf, wobei sie jedoch mit einem unerwarteten Problem konfrontiert werden: Den Metallmagiern ist die Umzingelung durch die Sauerstoffmagier und ihre Bündnispartner nach dem Krieg im Zweiten Jahrhundert alles andere als angenehm und sie halten es nicht für sinnvoll, die Aufrüstungspläne zu unterstützen. Entsprechend werden nur noch wenige Waffen verkauft, die sich nicht auf dem neusten Stand der Technik befinden. Außerdem schließen die Metallmagier nun selbst ein Bündnis mit den Kohlenstoff- und Stickstoffmagiern, das Dreierbündnis, sodass das Viererbündnis auch keinen Sprengstoff mehr kaufen kann.

    Den Sauerstoffmagiern gelingt es jedoch, selbst Methoden für die Sprengstoffentwicklung zu finden und schließlich mithilfe der Wasserstoffmagier und dem Anwerben von in der Metallverarbeitung fähigen Nichtmagiern auch für die Herstellung und Verarbeitung von Metallen, sodass das Viererbündnis die Aufrüstung ohne die Unterstützung des Dreierbündnisses fortführen kann.


    Phosphor- und Halogenmagier haben währenddessen genug vom Krieg und setzen ihre technischen Errungenschaften aus der Kriegszeit nun zivil ein. Angesichts der Aufrüstung bei den Nachbarn investieren sie allerdings auch in Waffen und Verteidigungspläne, wobei sie mit beiden Bündnissen Handel treiben und bei den Treffen in Arana eher vermittelnd auftreten.

    Während im Hintergrund die Aufrüstung läuft und das Misstrauen wächst, ist die erste Hälfte des Vierten Jahrhunderts für die nichtsahnende Bevölkerung eine von Frieden und Wohlstand geprägte Zeit.


    Als eine Munitionsfabrik der Sauerstoffmagier in einem grenznahen Gebiet explodiert, sind die Sauerstoffmagier überzeugt davon, dass Saboteure des Dreierbündnisses hinter dem Unglück stecken. (In Wirklichkeit war es ein Unfall.) Die Sauerstoffmagier und ihre Verbündeten glauben den Metallmagiern und ihren Verbündeten jedoch nicht und erklären dem Dreierbündnis den Krieg. Zunächst versuchen alle beteiligten Fraktionen, die Zahl ziviler Opfer möglichst gering zu halten und bevorzugt feindliche Soldaten und Magier anzugreifen. Hierbei scheint das Viererbündnis zunächst überlegen zu sein, da sie genau wie die Angehörigen des Dreierbündnisses über Sprengstoff und Metallwaffen verfügen, aber zusätzlich auch noch ihre Elemente direkt als Waffe einsetzen können. So können sie Teile des Metall- und Kohlenstofflands erobern. Das Stickstoffland erreichen sie zwar nicht direkt, greifen es aber aus der Luft an und verursachen immer wieder Brände, wobei auch Zivilisten getötet werden.


    Die Vertreter des Dreierbündnisses wollen daraufhin von den Phosphor- und Halogenmagiern chemische Waffen kaufen, was diese jedoch ablehnen. Insbesondere die Stickstoffmagier halten dies an diesem Punkt des Krieges aber für nötig und entwickeln selbst welche. Wie es in der Natur von Massenvernichtungswaffen liegt, funktioniert die Schonung der Zivilbevölkerung bei ihrer Anwendung nicht mehr und sie töten zahlreiche Menschen in den Ländern der Alkalimetall- und Wasserstoffmagier. Die Alkali- und Erdalkalimetallmagier haben mit ihren Gaben kaum Möglichkeiten sich dagegen zu wehren und sich selbst und ihre Bevölkerung von der Giftstoffen zu schützen, sodass sie komplett besiegt und größtenteils vernichtet werden. (Eine Tat, die später insbesondere in der arunischen Tradition den Halogenmagiern zugeschrieben wird, obwohl diese überhaupt nichts damit zu tun hatten.)


    So wird das Viererbündnis zum Ende des Vierten Jahrhunderts zu einem Dreierbündnis. Die stets neutralen Edelmetallmagier versuchen in Arana den Kriegsparteien ins Gewissen zu reden und verurteilen den Völkermord an den Alkalimetallmagiern entschieden. Gemeinsam mit den Phosphormagiern versuchen sie, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln und dem sinnlosen Krieg ein Ende zu setzen.

    Dies scheitert jedoch daran, dass die Sauerstoffmagier und ihre Verbündeten eine Bestrafung der Stickstoffmagier fordern, was diese entschieden ablehnen, da sie den Krieg ja nicht verloren haben und überhaupt keinen Grund sehen, solche Bedingungen zu akzeptieren. Damit sind die Versuche einen Waffenstillstand zu erreichen gescheitert.