Beiträge von Nharun

    Türchen 13 - Das Treffen
    Eine Prequel zu Das Mordhaus - ist es okay wenn ich bei dem Thema schreibe: wie schön?Damit klärt sich die Frage, ob der Wirt ein Mörder ist ;) Gerade dadurch, dass die beiden Geschichten nicht direkt hintereinander im Türchen waren, wirken sie in ihrer Kombination sehr gut.


    Und @Autorenraten, da ich an der heutigen Geschichte @Teja als Autorin festmachen kann, muss das Mordhaus auch von ihr (oder einem wohl instruierten Co-Autoren) sein :)

    Ich muss mal Kommentare nachreichen:


    Türchen 3 - Das Mordhaus
    Eine unterhaltsame Geschichte, die bei mir die Frage weckt, warum "Mord" für die Bewohner dieser Gegend so normal zu sein scheint, dass man Kindern davon vorliest und ihre Aufsätze darüber lobt


    Türchen 4+5 - Lohn oder Gold
    Eine tolle Legende, gefällt mir sehr! Ich kann mir gut vorstellen, wie sie von den Bewohnern der Welt weitererzählt wird. Ich bin neugierig, ob der Flötenspieler noch in anderen Legenden auftaucht oder wie er sonst in der Kultur, aus der diese Legende stammt, verwurzelt ist.


    Türchen 10 - Die Befragung
    Eine ernste Erzählung, die dennoch komisch-skurril ist. Sie erweckt durch die Spannung zwischen beiden Elementen wahrlich den Eindruck als Erdling einen Alltagsschnipsel einer fremden Welt wahrzunehmen, weil die Handlungen der Figuren so normal und lakonisch dargestellt werden und sich die Skurrilität erst durch die Diskrepanz zu meiner Erwartungshaltung ergibt. Toll gemacht :thumbup:


    Türchen 11 - Der Halbelf
    Die Geschichte passt aufgrund ihrer Zeitthematik und der auch durch die Erzählweise übertragenen Hektik und Dringlichkeit sehr gut in die Weihnachtszeit, in der gefühlt auch jeden Tag alle Welt hektischer wird ;)

    Mal eine Frage. Ich bin grade dabei, die Silben für meine Sprache zu basteln und stieß jetzt darauf, dass ich z.B. solche Leute wie in "quer" bräuchte. Ich habe jetzt erstmal "kwer" geschrieben, aber das kommt mir dann doch nicht ganz richtig vor. Wie wäre da denn die korrekte IPA-Schreibweise?

    Das müsste

    Code
    [kveːɐ̯]

    sein in der Standardaussprache

    Kannst du den mal aufnehmen? :)
    Ich kann mir aufgrund deiner Beschreibung zwar irgendwie vorstellen, wie der Laut wohl gebildet werden sollen, aber ich kann ihn nicht produzieren ohne mir die Zunge dabei zu verknoten - bin also fern davon ihn in einem Wort verwenden zu können. Allerdings bin ich neugierig geworden wie der Laut, isoliert aber auch in Anwendung wohl klingen mag.

    Einen Stiefel mit Lobsbeeren ausschütt:


    @Teja Eine schöne Sage, das Dschungelthema passt auch zu den derzeit tropischen Temperaturen ;) :thumbup:


    @Riothamus Ein schönes Lied (oder nur Gedicht?) - Da kommt gleichzeitig Glühweihnstimmung auf und mythologisches rüber :) :thumbup:


    @Veria Eine tolle Interpretation des Themas :thumbup: Heinz und Peter sind schon zwei glorreiche Halunken ;)


    @Elatan Der Beitrag gefällt mir, ich mag es wie sich Kulturen und Religionen vermischen und Neues daraus :thumbup:


    @Cyaral Eine schöne, kurze und trotzdem detailreiche mythologische Erzählung. Die aitiologischen Elemente sind wunderbar :thumbup:

    Der Nagul


    (aus: "Arbische Brauchtumskunde" von Vildreng und Jargod Greimer, Raudar 1846)



    Vor‘m Nagul fürcht‘ sich jedes Kind – Der schaut wo schlimme Kinder sind!
    Fängt er eins von denen ein – dann steckt er‘s in den Sack hinein!
    Kinder, Kinder, gebt gut acht – Und wehe, wer über Nagul lacht!


    Nagul - wohl aus "Nagis Djevul" (Krallenteufel) kontrahierte Bezeichnung eines heutigen Kinderschrecks.


    Lange bevor die Arbaren zum Asiranismus bekehrt worden waren, fürchteten sie die dreizehn letzten Tage des Jahres: Die Djevulengen oder Geistertage. Den alten Sagen nach wüteten in dieser Zeit die den Göttern neidischen Geister durch die Welt, während die Götter selbst sich in der Goldenen Himmelshalle zum Garing versammelt hatten, um das nächste Jahr zu bestimmen. Die schrecklichste Gestalt war der Nagul, ein gehörnter Dämon, der alle Menschen, die er außerhalb der Hallen antraf tötete. Es heißt, dass mancherorts die Arbaren ein Nagulblôt brachten, ein Menschenopfer, durch das Los bestimmt, damit der blutdürstende Nagul nicht an die Hallen käme. Eine alte Legende bewahrt etwas von der Furcht und den Vorstellungen, die dem Nagul entgegen gebracht wurden:



    „Lange Zeit vor Übermorgen lebte irgendwo im Robassglin, an den genauen Ort erinnern sich nicht einmal mehr die Alten, ein unglücklicher Horger, der unter anderem auch einen Tiner hatte, der ihm gar großen Verdruss machte und niemals gehorchen wollte. Oft drohte der Horger ihm: „Wenn du nun gar nicht folgsam sein willst, so gebe ich dich in den Djevulengen gewiss dem Nagul!“ Aber alle Drohungen nützten dem Horger wenig und gar nichts, denn der Tiner blieb halstarrig, unfolgsam, gar bösartig; alles Mahnen und Drohen gab er dem Wind mit auf die Reise. Als nun der Taumond heranbrach und die Djevulengen kamen und ihr toben und wüten sich aus den Bergen in die Wälder bis zu den Dörfern bemerkbar machte, da schlug es, die Nacht war gerade hereingebrochen, siebzehnmal gegen die Tür der Halle.


    Die Tiner und ihr Horger fürchteten sich, denn wenn es in den Djevlengnächten an der Türe klopft, können dies nur die Djevulen sein. Der unartige Tiner aber lachte und spottete und machte den anderen den Hasen. Übermütig ging er zur Tür und er hatte den Riegel noch nicht ganz gehoben, da ward sie von einem schweren Wind aufgeworfen, der durch die Halle und Haare fegte und alle Feuer löschte und als er sich legte, da stand er: Mit langen Hörnern, zottigem Fell und glühenden Augen – der Nagul. „Der Tiner dort“; sprach er und deutete mit den langen Krallen auf den Unartigen, „ward mir oft versprochen, ist hier einer, der ihn mir verweigert?“


    Die Angst hatte sie alle gelähmt und auch wenn der Horger die Versprechungen leichtfertig gemacht hatte und mittlerweile reute, konnte er keinen Widerspruch leisten.


    „Darf ich ihn wohl gewiss zu mir nehmen?“, fragte der Nagul und immer noch sprach niemand wider.
    „Darf ich ihn gewiss zu mir nehmen?“, fragte er nun zum dritten Male und der Horger wollte ihm „Nein!“ sagen, doch der Widerspruch blieb wie eine fette Kröte in seinem Halse stecken.


    Da ergriff der Nagul den Tiner und trug ihn mit den Winden heraus und wie die Türe der Halle hinter ihm zuflog und draußen sich ein Sturmgetöse erhob, da hörte man den unartigen Tiner jämmerlich Wimmern und Schreien.


    Als nun der nächste Tag heranbrach und Horger und Tiner aus der Halle traten, konnten sie im Lichte nirgends eine Spur finden. Der Tiner war fort und kerhte nie wieder. Es heißt, dass Horger an Herzensgram starb, denn man hatte ihm die Obhut über den Tiner gegeben, den er so leichtfertig dem Nagul übereignet hatte.“


    Als die Arbaren später zum Asiranismus übergingen, fielen die Djevulengen auf den Monat Xychastion, in dem die Asiranisten sich auf den Tag der Vergöttlichung Asiranas‘ vorbereiteten. In dieser Zeit wurde der beliebte Gott Ruck zu einem Gefährten des Asiranas gemacht und es etablierte sich der Brauch an den Tagen des Xychastion mit kleinen Geschenken, die Freude auf den Tag der Vergöttlichung anzufachen. Doch die Furcht vor den Djevulengen war nicht vergessen und so entwickelte sich die Vorstellung, dass Ruck nur den guten und frommen eine Gabe brachte, während die bösen und unfrommen den Nagul fürchten mussten.


    Dass die Asiranisierung die Angst vor dem Nagul nicht brechen konnte, wird auch dadurch deutlich, dass im Arbischen noch heute, wenn überall in der asiranistischen Welt die Remessa Elarda gefeiert werden, die Leute ein menschenförmiges Brot an ihre Türen hängen – damit der grausige Nagul dieses nimmt und nicht ins Haus eindringt. Ob dieser Nachhall des Nagulblôt auch mit dem Brauch der südlichen Länder zusammenhängt dem geschenkebringenden Ruck mit seinen helfenden Mäusen einen Teller mit Keksen vor die Tür zustellen ist jedoch fraglich, erinnert dieser Brauch doch eher an den alten Totenkult der Arbaren (Sahen diese doch die Mäuse als Geister der Ahnen an, die man mit kleinen Speisen zu bewirten hatte).


    So fertig gelesen hatte ich gestern schon, jetzt habe ich auch mal Zeit meinen Senf dazu abzugeben:


    Die drei Teile der Geschichte haben mir gefallen und mein Interesse geweckt, auch noch die nächsten Teile zu lesen. Du präsentierst die Geschichte von Kuku in Schlaglichtern, die hauptsächlich aus Dialogen bestehen. Durch das szenische Erzählen gelingt es dir einerseits Atmosphäre aufzubauen und Interesse für die Figuren zu wecken, aber die Exposition der Welt leidet darunter. Während dadurch einerseits eine gewisse Spannung (durch Unwissenheit) aufgebaut wird, droht die Geschichte dadurch aber auch in Beliebigkeit oder Unverständlichkeit zu driften. Du würdest deinen Lesern einen Gefallen tun, wenn du die Welt um Kuku herum etwas deutlicher beschreiben würdest, das ist etwas worauf man in Geschichte die in unserer Welt und grob unserer Zeit verzichten kann (oder auch, wenn du am Anfang auf irgendein Klischee anspielst [z.B. "EDO-Fantasy"], damit der Leser die Leerstellen mit den "typischen" Elementen befüllen kann). Wenn du das nicht machst, muss sich der Leser sehr viel hinzudenken, damit die Geschichte für ihn läuft (und ich würde sagen, selbst wenn du mit Ela, Kane und mir nur drei Leser hättest, hättest du schon drei grob unterschiedliche Vorstellungen, wie Kukus Welt eigentlich ist), das kann man natürlich als Feature sehen (anstatt als Bug), aber je mehr Freiheiten du dem Leser lässt, desto eher stößt du ihn unbeabsichtigt vor den Kopf, weil du beiläufig etwas beschreibst, was nicht zu seiner Vorstellung passt (während beabsichtigte Erwartungsbrüche unterhaltsam seien können, meine ich hier ungewollte). Das kann einen Leser dazu bringen, deine gesamte Erzählung abzulehnen, weil du in seinen Augen "Schwachsinn" oder etwas "überhaupt nicht passendes" schreibst.


    Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Teil, denn ich bin gespannt zu erfahren, wie es weitergeht! :thumbup:

    Ich mach dann mal den Anfang. Bisher finde ich alle drei Geschichten gut und unterhaltsam, zu einer möchte ich mich etwas ausführlicher äußern:


    Türchen 2 - Der Blick zurück
    Diese Türchen-Geschichte gefällt mir besonders gut, vor allem der Gesang am Ende der Geschichte. Die Erzählung ist lebhaft und atmosphärisch, zieht den Leser gerade zu in sich, so dass der Gesang am Schluss wirkt, als wohne man diesem Geschehen direkt bei. Die verschiedenen Stile der Gesänge wirken auch für sich jeweils toll, aber gerade im Zusammenspiel illustrieren sie die besungene Vereinigung der Völker sehr schön.


    Autorenraten: Ich glaube das @Cyaral diesen Text geschrieben hat, weil ich mich durch die Geschichte an einige Speedbastelbeiträge erinnert fühle und dort auch "Merai" schon ein paar Mal vorkam ;)

    Okay, ich fasse mal zusammen:

    • Die Technik für eine aktualisierte Website steht, Danke @Veria
    • Am neuen Design wird noch gearbeitet, @Jerron wie ist der Stand?
    • Es gibt einen Thread für neue Texte

    Da nun die Vorweihnachtszeit beginnt, die traditionell des Zeitkonto vieler negativ beeinflusst, würde ich mich interessieren, ob jemand offiziell die "Redaktionsleitung" für die neue Website übernommen hat und einen Überblick darüber besitzt, wer welche Texte schreiben wollte. Oder soll ganz urdemokratisch jeder mögliche Text von jedem Interessenten geschrieben, in einem entsprechenden Thread gepostet und dann darüber abgestimmt werden? Ansonsten wäre es schön wenn wir vielleicht schauen könnten, was für Texte wir brauchen, wer sich beteiligen wollte und eine (erreichbare) Deadline absprechen, damit sich jetzt auch auf der Inhaltsseite was tun kann. Die typo3-Sache ist wirklich einfach und es sollte keine Probleme, Texte in die Struktur einzupflegen, und auch wenn Jerron vielleicht noch etwas länger braucht, könnten wir mit ein paar Inhalten die neue Website mit altem Design ziemlich schnell realisieren. Arbeitet schon wer an irgendwelchen Texten? Sollen wir schonmal, basierend auf Alkones SiteMap Texte an willige Schreiber verteilen?

    Also bevor es möglicherweise zu Missverständnissen kommt, möchte ich noch einen Nachtrag zum Thema "Iderusische Weiblichkeit" liefern, weil das Thema während des Speedbastelns etwas kurz kam:


    Die Iderusen haben, soweit man in der Geschichte zurückblicken kann, immer starke Frauen gehabt, die vor allem die Bereiche der Religion und Politik dominiert haben, während Männer "nur" zum Kriegführen bzw. Schutz der Siedlungen da waren. Im Lauf der Antike entwickelten sich daraus von Priesterköniginnen (Ursatrices) regierte Stadtstaaten und die Frauen der priesterlichen Klans waren als einzige berechtigt, die sich entwickelnden politischen Ämter zu bekleiden. Innerhalb der Familien hatte die Isca ("Mutter") immer starke Vorrechte (darüber habe ich bei einem älteren Speedbasteln zur Volljährigkeit) auch schon mal berichtet. Auch wenn sich bis in die Klassik die Männer eine Teilhabe an der Politik erstritten haben, ist bei den Iderusen der Begriff der Weiblichkeit (Cupilitas) deutlich positiv besetzt und einen Mann als "weibisch" (cupilis) zu bezeichnen, ist an sich keine Beleidigung - denn gerade um sich in der Politik zu behaupten, muss Mann "weibische Tugenden" (Irones cupiles) haben.


    Der militärische Bereich ist jedoch traditionell mit den Männern und Männlichkeit verbunden und aus diesem Verständnis heraus, wird von den Männern erwartet ihren Körper fit und "kriegstauglich" zu halten, woraus sich vermutlich auch das Alkoholverbot für Männer in früheren Zeiten entwickelt hat, ein betrunkener Mann, kann nicht in die Schlachtreihe gestellt werden. Während es also tatsächlich ein Kompliment darstellt, einen Mann als "weibisch" zu bezeichnen, ist die Andeutung der Vernachlässigung seiner militärischen Pflichten bzw. der Männlichkeit (Elomilitas) dennoch ein gesellschaftlicher Angriff - die iderusiche Kultur, gerade in der Klassik ist kompliziert.


    Nachdem ich den Brottest gemacht habe, weiß ich jetzt, dass ich in Scheiben geschnittenes Weizenbrot bin. Jetzt noch die Lobsbeerenkonfitüre und ich bin unwiderstehlich!


    @Aguran Eine tolle Idee, Magie und Bier, was kann da schief gehen!? Die Präsentationsform anhand der vielen kleinen Zitate ist auch sehr gut, gefällt mir :thumbup:
    @Chrontheon Mal wieder eine sehr kreative Herangehensweise an das Thema und sehr gut lesbar :thumbup: - aber sag mal, hast du die Sprache während des Speedbastelns gebastelt oder nur fleißig übersetzt?
    @Cyaral Das ist ja mal eine geile Präsentation! Allein für die schicke Formatierung hast du dir eine große Portion Lob verdient :thumbup: Der inhaltliche Teil des Beitrag ist auch Klasse, er wirkt sehr lebendig :thumbup: Insgesamt einfach Klasse :thumbup:

    Klassische Trinkkulturen


    Abaren



    Die Arbaren der Klassik sind eine weitgehend alkoholpermissive Kultur, bei denen Alkohol ein Alltagsgetränk ist, das in kleineren Mengen bei Mahlzeiten konsumiert wird. Das Getränk der Wahl ist Mjud, ein süßes Honigbier, das auch die Grundlage verschiedener Hausmittel bei verschiedensten Krankheiten bildet. Mit Wasser verdünnt wird es bereits von Kindern getrunken. Stärkerer Alkohol, wie das Broermjud („Bären-Mjud“) oder der Rukslûg („Rauchtrank“) werden nur zu besonderen Anlässen getrunken und waren ursprünglich bestimmten religiösen Ritualen vorbehalten.


    Die Mjudehol, „Mjud-Halle“, bildet in arbarischen Siedlungen einen zentralen Versammlungsort und in kleineren Gemeinden kommen in der einzigen Mjudehol abendlich alle Dorfbewohner zusammen, um den Tag ausklingen zu lassen. In größeren Orten gibt es mehrere solcher Hallen und die „Zugehörigkeit“ zu einer Mjudehol ist oft gleichbedeutend mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten „Partei“*.




    Erseven



    Die Erseven sind eine weitgehend alkoholexeptionelle Kultur und der Genuss von Alkohol wird nur bei seltenen Anlässen, wie einigen religiösen Zeremonien oder als Behandlung bei Krankheiten zugelassen. Die Erseven im Arrovelosianischen Reich neigen jedoch dazu, sich der echyrischen Trinkkultur anzupassen.


    Die ablehende Haltung der Erseven gegenüber Alkohol ist in der frühen Verbreitung asiranistischer Ideen begründet. Neben einigen altgläubigen Traditionen ist der verbliebene Alkohol vor allem seinem medizinischen Nutzen zu zuschreiben, der von den ersevischen Ärzten verteidigt wird, auch wenn rechtgläubige Asiranisten darin eine Tradierung des Altglaubens sehen.




    Echyren



    Die Echyren sind eine alkoholdeterminierte Kultur, bei der viele Anlässe der Alltagskultur eng mit dem Konsum von Kraiton (Bier) und Phallion (Wein) verbunden sind. Trunkenheit wird in einem gewissen Rahmen gebilligt. Während Kraiton vor allem zu Mahlzeiten getrunken wird, verdünnt auch bereits von Kindern, ist Phallion meist den festlicheren Anlässen wie Geburtstagen, Hochzeiten, Trauerfeiern und anderen Festen vorbehalten. Das Fest der Neistea ist dem Gott Neistes gewidmet, der als Schutzpatron der Weinreben und Winzer gilt, es ist ausschweifend und der erhöhte Konsum von Phallion nahezu verpflichtend, denn im Rausch glauben sich die Echyren dem Gott nah.


    Durch die fortschreitende Asiranisierung, die Aufgrund des 5. Gebotes** den Genuss von Alkohol ablehnt, findet in der Klassik eine Entwicklung zu einer alkoholprohibitiven Kultur statt.




    Gisuvaten


    Die Gisuvaten sind eine alkoholexzeptionelle Kultur und erlauben den Genuss von Alkohol nur im Rahmen von religiösen Ritualen. Dem zum Trotz treiben sie in der Spätklassik regen Handel mit ihrem Achel, einem starken alkoholischen Getränk, das aus Steppenbrot hergestellt wird und besonders im Arroveliosianischen Reich als exotischer Genuss galt.




    Iderusen


    Die Iderusen sind eine alkoholexzessive Kultur. Der Alkoholkonsum gilt als Norm und der Rauschzustand wird als Zeichen der Weiblichkeit angesehen. Der Ursprung dieser Sitten liegt in der Vergangenheit in der Alkohol den, ausschließlich weiblichen, Priesterinnen vorbehalten war. Während der Beiname Cititatrix („Trinkerin“) ursprünglich eine Ehrbezeugung gegenüber Frauen war, die große Mengen Alkohol trinken konnten, bezeichnete Cititator („Säufer“), nachdem der Alkoholkonsum durch Männer legalisiert wurde, Männer, die sich durch den Alkoholkonsum so „weiblich“ machten, dass sie ihren (militärischen) Pflichten nicht nachkommen konnten.***




    Phanecher


    Die Phanecher der Klassik sind eine alkoholdeterminierte Kultur, bei der Alkoholkonsum integraler Bestandteil vieler Anlässe ist, zumindest für Erwachsene (also ab dem 16. Lebensjahr). Das am häufigsten getrunkene alkoholische Getränk ist Beru, das aus Hopfen und Gerste hergestellt und mit Kräutern verfeinert wird. Abseits von festlichen Anlässen ist Beru auch eine flüssige Mahlzeit oder Bestandteil ausgefeilterer Gerichte und wird als solches auch von Kindern verzehrt. Die Beru-Suppe gilt neben dem Fladenbrot Gan als typisch phanechische Speise.



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    *Im Modernen Arbisch bedeutet das von Mjudehôl abstammende Mjuddeling immer noch „Partei“ und ein Mjuddel ist ein „Parteigenosse“.


    **5. Gebot des Asiranismus: Ich nehme Abstand davon, meinen Körper oder Geist mit Mittel zu berauschen, die mein Gewissen schwinden lassen oder beschwichtigen.


    ***Noch im modernen Rusischen bezeichnet der davon abstammende Begriff Cittur einen biologischen Mann, der sich als Frau definiert; auch wenn er im Lauf der Zeit seine pejorative Bedeutung abgelegt hat.