Beiträge von Nharun

    @Teja :D Sehr cool, wie du bekannte Abkürzungen in eigener Interpretation, sinnvoll in einen ernsthaften Text einbauen kannst! Ich würde mich Elas Frage anschließen, wie es die anderen Religionen in der MCU so halten (z.B. auch die Anhänger Thors ;) )


    @Elatan Ich habe tatsächlich einen Moment gezögert, bei deinem Beitrag auf den Like-Button zu drücken - nicht, weil du ihn schlecht geschrieben hättest, oder er uninteressant wäre, sondern eher, weil er eine extrem widerwärtige, menschliche Einstellung porträtiert :seufz: - insofern, gut gemacht! :thumbup:


    @Riothamus Ein schöner Beitrag, ich mag diesen umfassenden historischen Wandelgang und finde den Umgang mit unserem heutigen Thema äußerst gelungen! :thumbup:

    Anyea


    Anyea [Subst., n]: Loslösung des Einzelnen, des Staates und gesellschaftlicher Gruppen aus den Bindungen an die Kirche



    Aus einer Vorlesung des Meister-Historikers Theandras Momses an der Universität von Myra:

    "[...] Es ist geradezu ironisch, dass die Kyrakeia, die über Jahrhunderte in die politischen Geschicke des Nordens eingriff, in der Spätklassik der größte Verfechter der Anyea, der Trennung von Staat und Religion war. Nicht wahr? Um dieses scheinbare Kuriosum zu verstehen, müssen wir wissen, dass die Verflechtung von Staat und Religion ihren Ursprung in den Sitten der phalopischen Städte hatte. Seit diese ihre Fürsten zu Gunsten der Oligarchien verworfen hatten, waren die Tempel jener Städte Amtsstuben städtischer Magistrate. Nach dem Vorbild des Südens, wurde diese Sitte auch im arroischen Norden befolgt, auch wenn es hier die Magistrate des arroischen Königs waren, die unter dem Titel eines „Oberpriesters“ oder „Tempelvorstehers“ die Magistrate des Südens ersetzten. So wurde es üblich, dass die für Markt und Handel tätigen Beamten, dem Titel nach, Priester des Armis-Tempels waren; der Isthanistempel jeder größeren Stadt war sozusagen das Katasteramt.


    In der Klassik waren die „Hohepriester“ der Ministerrat des arrovelosianischen Königs: Der Hohepriester des Armis also der Handelsminister, der Hohepriester des Arkos der Kriegsminister, der Hohepriester des Enkilos der Binnenschifffahrtsminister, usw.


    Als nun aber die Asiranisten immer mehr an Einfluss gewannen, fanden sie es unziemlich Ämter zu übernehmen, für die sie der Form und dem Titel nach anderen Göttern dienen sollten. Aus diesen Querelen entstand die Forderung der „Anyea“: Die Ämter sollten „aus den Tempeln“ hinaus getragen werden. Dahinter steckte also keine direkte Forderung nach der Trennung von Staat und Religion, vielmehr die Forderung den Staat vom Altglauben zu trennen.


    Es ist also nicht ironisch, dass die Kyrakeia die Trennung von Staat und Kirche verfocht – denn das tat sie in der heutigen Interpretation nie – es ist einfach falsch. Die Anyea der Klassik stellte vielmehr den ersten Schritt auf dem Weg dar, den arrovelosianischen Staat mit der Kyrakeia zu verbinden! Ironisch ist also höchstens, dass wir den Begriff „Anyea“ heute radikaler auslegen, als er damals gemeint war. [...]"

    Können wir von der Grundsatz-Diskussion vielleicht mal zu der technischen Umsetzung des Anzeigeproblems für Smartphone-Nutzer wie mich rüberschwenken?
    Wenn die Pronomen eine optionale Sache sind, ist doch eigentlich für alle gesorgt: Diejenigen, denen es wichtig ist, nutzen es, die anderen nicht.


    Nur wenn sich jemand die Mühe macht, da etwas einzutragen, wäre es schön wenn man das auch in der smartphone-ansicht direkt sehen könnte. Ich mag im Zweifelsfall nicht immer im Profil nachgucken müssen.


    Da die Mobile Anischt wohl von der Forensoftware automatisch erstellt würde mich interessieren ob es da überhaupt praktikable Möglichkeiten gibt. Könnte da ein technikaffiner Hausmeister mal was zu sagen?

    Oder weiss wer, wo das lateinische Wort Asinus herkommt?


    Esel m. zur Gattung der Pferde gehörendes, graues langohriges Haustier, Sinnbild der Torheit und Störrischkeit, ahd. esil (9. Jh.), mhd. esel, asächs. esil, mnd. mnl. ēsel, nl. ezel, aengl. esol, eosol und got. asilus beruhen auf einer sehr frühen Entlehnung (germ. *asiluz) aus lat. asinus ‘Esel’ (kaum aus dem gleichbed. Deminutivum lat. asellus). Dagegen geht aengl. assa, engl. ass über kelt., anord. asni über afrz. Vermittlung auf lat. asinus zurück. Der lat. Name und auch griech. ónos (ὄνος) ‘Esel’ stammen wohl durch thrak.-illyr. Vermittlung aus einer kleinasiat. Sprache im Süden des Schwarzen Meeres.

    Ich lese im Forum oft per Smartphone, wenn eine Pronomen-Lösung angewendet werden soll, die ich später auch verwenden kann und soll, dann müsste das Prononomen neben dem Titel angezeigt werden. Am Smartphone-Bildschirm kann ich weder hovern, noch wird irgendwas von dem anzeigt, was unterhalb des Striches in der Desktopansicht angezeigt wird.


    Allerdings bin ich auch der Meinung, dass wir solche Pronomen hier gar nicht brauchen (eine Wahlmöglichkeit für mehr als zwei Geschlechter ist was ganz anderes). Warum brauchen wir keine Pronomen? Weil wir hier miteinander reden sollten und nicht übereinander; für das Miteinander brauchen wir aber nur die Pronomen der 2. Person (also vorzugsweise das Du) :)

    Reallife und so. Vielleicht ist es aufgefallen, dass ich derzeit auch nicht im Chat bin.


    Natürlich geht Reallife vor dem unentgeltlichen Hobby. Ich kann verstehen, dass die Tage prinzipiell zu kurz sind, um immer alles unter einen Hut zu bekommen, vor allem da du ja neben dem Reallife nicht nur in die Homepageaktualisierung involviert bist, sondern dich auch noch um so tolle Sachen wie den WB-Adventskalender kümmerst. Ich spreche zwar nur für mich, glaube aber ich spreche damit einer Mehrheit aus der Seele: Niemand erwartet oder verlangt, dass du von heute auf morgen mit der Aktualisierung fertig wirst; nur wäre eine Wasserstandsmeldung zwischendurch ganz schön - und sei es nur "Leute, diese Woche komme ich in der Sache zu nichts, Reallife und so".


    Klar erfordert die Aktualisierung Arbeit, die so nebenbei gemacht werden muss. Aber es ist symptomatisch für dieses Forum, dass immer mal wieder mit großen Worten Dinge angekündigt werden (Weltennetz/kompass/häckeldeckchen, ich guck in deine Richtung) und dann passiert nichts - oder zumindest nichts von dem man mitkriegt. Zwischendurch ein kleiner Zwischenstand wäre nett und verhindert, dass immer genervtere Nachfragen kommen.

    es geht um eine Aktion zum Sprachenbasteln, das ist doch eindeutig was für "Projekte und Aktionen".


    Aller Theorie zum Trotz ist es zum Mitmachen gedacht. In die Bastlerbörse gehörte es, wenn Rio anbietet zum Kaffee vorbeizukommen und dabei das Sprachenbasteln zu erklären, oder wenn er nach erfolgreichem Abschluss hier nen VHS-kurs daraus macht und sagt wo und wann man daran teilnehmen kann ;)

    Also Silben?


    Nein. Morpheme können Silben sein, aber Silben haben etwas mit dem Sprechen zu tun (man sagt auch "Sprechsilben"). Wenn wir mein Beispiel "Hunde" von oben nehmen, hast du die Morpheme "Hund" und "e", aber die (Sprech)Silben "Hun"-"de".


    Für ausführlichere Erklärungen dazu, verweise ich einfach mal auf den ausführlichen (und meiner Meinung nach gut verständlichen) Wikpedia-Artikel zum Morphem

    Ich wollte ja eigentlich morgen erst Lobsbeeren verteilen - aber wenn das Thema schon Gutenachtgeschichten ist, sollte ich sie auch vor dem Zubettgehen lesen! Also bitte sehr:


    @Veria Eine schöne Schilderung, die am Anfang den Eindruck erweckt, als würdest du eine "typische" Gutenachtgeschichte erzählen - wenn dann nicht die Wendung käme. Hat mich sehr gut unterhalten!


    @Chrontheon Sehr kreativer Umgang mit dem Thema. Es gefällt mir, wie du mit dem Wort spielst. Die Geschichte in der Geschichte ist auch toll geschrieben - betätige dich doch im kommenden NaNo als Ghostwriter für Herrn Gutenacht und schreib alle 314 Geschichten auf!


    @Archont Ja, das würde ich mir als Gutenachtgeschichte vorlesen lassen ... und mich dabei an ein Linch-Kuscheltier kuscheln. Schöne Geschichte!


    @Riothamus Zwerge und Schildkröten - was kann da schief gehen? Eine hübsche Erzählung, sehr lebendig, gefällt mir. Und Schildkröten zählen ist auch viel toller Schafe zählen, Schafe sind so schnell ...


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    Zu den Kommentaren zu meinem Beitrag:



    Nharun: Sehr schöne Geschichte. Ich mag die Ratte.

    Danke.



    @Nharun Sehr schöne Gutenacht Geschichte. Ich mag den Schreibstil, von dem ich mir sicher noch was abgucken kann. Was ich auch gut heißen kann ist die Romanze die du beschreibst. Eine Liebesgeschichte zwischen Mann und Mann ist für mich eher Neuland, hat durch dich aber trotzdem einen guten ersten Eindruck hinterlassen.

    Danke. Die Romanze ist aber nur eine Lesart der Geschichte, die durchaus beabsichtigt ist, aber eher damit die Geschichte auch für Erdlinge nachvollziehbar ist; die vordergründige Lesart ist die Geschichte eines Ausbilders (Horgers) und seines Schülers (Tiners), für die man aber mit der arbarischen Kultur etwas vertraut sein muss (bei den Arbaren ist es üblich, die eigenen Kinder in die Obhut eines Horgers zu geben, der sie erzieht und ausbildet, das führt in der Klassik dazu, dass die Arbaren sich über ihre Ausbilder mehr definieren, als über ihre leiblichen Eltern).

    Das mit den Morphemen hab ich noch nicht ganz verstanden.

    Ich versuch es mal kurz: Ein Morpheme sind die kleinsten Bausteine, aus denen Wörter bestehen. Ein Morphem hat entweder eine gleichbleibende Bedeutung ("lexikalisches Morphem") oder eine grammatische Bedeutung haben ("grammatisches Morphem"). Ein Wort kann entweder aus mehreren Morphemen bestehen oder (gerade bei sehr kleinen Wörtern) auch gleich einem einzelnen Morphem sein.


    Das Wort "Hund" ist besteht beispielsweise aus dem (lexikalischen) Morphem "Hund"; das Wort "Hunde" besteht aus den Morphemen "Hund" und "e", wobei das erste die lexikalische Bedeutung (dieses sabbernde, treudoofe, manchmal beißende und wenn nass stinkende Tier mit Vierbeinen) und das zweite die grammatische Information "Mehrzahl" enthält.

    Die Geschichte von Alureng und Talhon


    Bei den Arbaren erzählten die Horger ihren Schützlingen oft Geschichten vor dem Schlafen. Darin ehrten sie Vorfahren und machten die Kinder mit den Gestalten des Glaubens bekannt; doch bildete dieses allabendliche Ritual vor allem einen entspannenden Abschluss nach einem langen Tag des Lernens. Die folgende Geschichte, ist ein Beispiel für eine solche Erzählung.



    Nicht weit von der Stadt Ailar entfernt wohnte einst ein mächtiger Mann, der mit allerei Gütern gesegnet war. Nicht nur ein großer Teil des Umlandes war sein, sondern auch zahllose Herden, die dort weideten und ein großes Gefolge und eine große Menge Diener.


    Er hatte in seiner Obhut einen einzigen Sohn, der Alureng hieß, von dessen Schönheit der Ruf weit und breit ging. Die vornehmsten Horger des Landes warben um ihn, aber keiner hatte Glück mit seiner Bewerbung; wer voll Vertrauen und Hoffnung einzog, verließ den Ort still und traurig.


    Der mächtige Mann, der glaubte, sein Sohn wähle so lange, um den Besten heraus zu wählen, ließ ihn gewähren und erfreute sich seiner Klugheit; doch als schließlich die Reichsten und Vornehmsten, vergeblich, wie die Anderen, ihr Glück versucht hatten, so geriet er in Zorn. Er sah seinen Jungen an und sprach: „Bis nun habe ich dir freie Wahl gelassen, aber da ich sehe, dass du jeden ohne Unterschied abweist, und der beste Horger dir noch nicht gut genug scheint, so will ich nicht länger Nachsicht mit dir haben. Mein Ruhm schmälert sich mit jedem Tag, den du nicht in die Obhut eines Horgers gehst – es ist doch wohl bekannt, dass Kinder bei ihren Eltern nichts lernen können. Ich will dir deinen Sinn brechen! Bis zur Rauchnacht gestatte ich dir Frist, hast du dann keinen Horger erwählt, so will ich dich schon zwingen, mit dem zu gehen, den ich dir bestimme!“


    Alureng bewunderte einen Mann, der Talhon hieß, und eben so schön war, wie tapfer und edel. Er wollte lieber sterben, als mit einem anderen Horger zu gehen, als diesem Krieger. Weil er aber ein Traller war und gezwungen am Hof des Vaters zu dienen, so musste er seinen Wunsch geheim halten; denn sein Vater war zu stolz auf Macht, Ruhm und Reichtum, als dass er seine Einwilligung gegeben hätte, diesen frei zu machen und ihn als Horger zu dulden.


    Als Alureng des Vaters finsteres Antlitz sah und seine zornigen Worte hörte, wurde er leichenblass, denn er kannte seine Art und zweifelte nicht, dass er seine Drohung wahr machen würde. Ohne ein Wort zu erwidern, ging er zurück auf seine stille Kammer und dachte und dachte, wie er das dunkle Wetter abwenden könne, das über ihm herzog, doch er dachte vergebens. Die Rauchnacht rückte näher und näher und mit jedem Tag wuchs seine Angst.


    Endlich entschlossen sich Alureng und Talhon zu Flucht. „Ich kenne einen sicheren Ort“, sagte Talhon, „ wo wir unentdeckt so lange verweilen können, bis dass man nach alter Väter die Hunval akzeptiert.“


    In der Nacht, als Alles im Schlaf war, führte Talhon Alureng hinaus in die Berge. Der Feuerdieb leuchtete ihnnen auf dem Weg und die Ahnen lächelten auf sie nieder. Sie hatten ein paar Kleider und Tierfelle genommen, so viel als sie tragen konnten. Sie stiegen die ganze Nacht, bis sie zu einem einsamen, von hohen Felsblöcken eingeschlossenen, Ort gelangten. Hier führte Talhon den müden Alureng zu einer Höhle, deren Eingang kaum bemerkbar war. Ein enges, niedriges, schwarzes Loch im Gestein, das aber bald zu einer großen, tief in den Berg hineinreichenden Halle wurde. Alureng fürchtete den in der tiefe lauernden Kjahullir, doch verflog die Angst, als Talhon die Ruckgabe entfachte und der warme Schein den Wänden den Schrecken nahm. Und so saßen sie dort, in tiefster Einsamkeit, auf den Tierfellen ruhend, fern von aller Welt.


    Talhon hatte diese Höhle, von der ich auch heute noch weiß, wo sie ist, zuerst entdeckt, und da damals noch niemand sonst davon wusste, waren sie vor den Nachforschungen des Vaters sicher. Sie brachten Tag um Tag, Woche um Woche und Monat um Monat in der Abgeschiedenheit zu. Talhon ging auf die Jagd und Alureng hütete das Feuer. Manchmal stieg er hinauf auf die Felsspitzen, aber sein Auge schweifte, so weit es nur reichen konnte, nur über die menschenverlassenen Hänge des Berges.


    Der Winter kam und ging und mit dem Frühling wurden die Wiesen grün und die Blätter entfalteten ihre Pracht an den Bäumen. Da kam eines Abends Talhon mit der Nachricht, dass er die Mannen von Alurengs Vater in der Ferne erkannt habe und er ihren Augen schwerlich unbemerkt geblieben sei. „Sie werden diese Gegend umringen“, sagte er, „und nicht Ruhe geben, bis sie uns gefunden haben. Ohne zu zaudern müssen wir unsere Zuflucht verlassen.“


    Sie stiegen an der anderen Seite des Berges hinab und erreichten den Strand eines Sees, wo sie glücklicherweise ein Floß fanden, dass einige Jäger dort abgelegt hatten. Talhon stieß ab und das Floß trieb hinaus auf den See. Sie waren ihren Verfolgern entkommen, doch wohin sollten sie sich wenden? Hinter ihnen lag das Land von Alurengs Vater und vor ihnen und zu ihren Seiten nur die karge Leere der Grenzen von Schneevaters Land. Auf dem See konnten sie nicht bleiben, denn bald würde der Kjahullir sie bemerken und mit seinen Armen aus der Tiefe heraus nach ihnen greifen.


    So trieben sie, ziellos und planlos, die ganze Nacht auf dem See. Und wie der Tag anbrach, war der Strand um sie verschwunden und auch die Berge, sie sahen nichts, als den Himmel oben und das Wasser unten und die Wellen, die auf- und abstiegen. Sie hatten in der Eile keinen Bissen Nahrung mitgenommen und Hunger und Durst begannen, sie zu quälen.


    Einen Tag, einen zweiten und noch einen dritten schwebten sie in dieser Not und Alurengs Ermattung war so groß, dass er den Kiebitz zu hören glaubte.


    Am Abend des dritten Tages entdeckten sie endlich eine Insel, von ziemlicher Größe, sie war von einer Anzahl kleinerer umringt. Talhon stak das Floß sogleich darauf zu, doch, als er ihr ziemlich nahe gekommen war, erhob sich ein plötzlicher Sturmwind und die Wellen warfen sich ihnen Schildwällen gleich entgegen. Er kehrte um, in der Absicht, sich von einer anderen Seite zu nähern, aber es gelang nicht besser. So oft es herankam, wurde das Floß, wie von einer unsichtbaren Gewalt zurückgeschleudert.


    „Ruck!“, rief er, und segente sich und blickte auf den armen Alureng, der vor seinen Augen zu verhungern schien. Kaum aber war der Ausruf über seine Lippen gekommen, so hörte der Sturm auf, die Wellen legten sich und das Floß landere ungehindert. Talhon sprang ans Ufer und einige Muscheln, die er auf dem Strand auflas, stärkten underquickten Alureng, so dass er bald im Stande war, das Floß zu verlassen.


    Die Insel war mit Gebüsch bewachsen und schien unbewohnt zu sein. Doch, als sie bis zur Mitte hin gekommen waren, entdeckten sie eine Hütte, die nur halb über die Erde emporragte und halb unter der Erde zu stehen schien. In der Hoffnung, Menschen und Beistand zu finden, gingen sie näher. Sie horchten, aber es herrschte die Stille. Talhon öffnete endlich die Tür und sie traten ein, aber wie erstaunt waren sie da: Alles zum Bewohnen war völlig eingerichtet, obwohl sie kein lebendes Wesen erblickten. Das Feuer brannte, ein Kessel mit Fischen hing darüber, der nur auf sie zu warten schien, die Bettstatt war gemacht und bereit sie zu empfangen.


    Talhon und Alureng blieben eine Zeitlang zweifelnd und mit Scheu da stehen, doch Hunger und Müdigkeit überzeugten sie doch einzutreten und sie holten die Speise und sättigten sich und legten sich in die warmen Felle des Bettes.


    Auch in der Folge zeigte sich niemand, die Hütte als seine zu nennen, als habe die unsichtbare Macht das Haus für sie bereit gestellt. Sie verlebten den folgenden Sommer in vollkommener Glückseligkeit und die Insel gab ihnen, was sie brauchten.


    Als es Herbst wurde und Alureng von Talhon bereits das Handwerk des Kriegers gelernt hatte, setzte sich auf den Esstisch eine große Ratte. Ihre Augen funkelten und zum großen Erstaunen begann sie zu sprechen. „Fürchtet euch nicht“, sagte die Ratte, „ich bin der Eigentümer dieses Hauses und danke Euch, dass ihr es so reinlich und wohl gehalten habt, und ich alles in solcher Ordnung bei euch finde. Gerne wäre ich früher gekommen, aber es war nicht eher möglich.“ Da schüttelte die Ratte sich Ruß aus dem Fell und fuhr fort: „Es ist nun an der Zeit, dass ihr die Insel wieder verlasst. Ihr habt der alten Vätersitte genüge getan. Steigt morgen auf euer Floß und kehrt heim.“ Daraufhin löste sich die Ratte in einem Rauchschwall auf und so überzeugt von der Rechtschaffenheit ihres Gastgebers, taten Talhon und Alureng, wie ihnen der Verhüllte geboten hatte.


    Das Floß brachte sie zurück auf den See in den Bergen und sie fanden ihren Weg nach Ailar bald. Wie der Feuerdieb es ihnen gesagt hatte, nahm man sie in der Gemeinschaft auf und Talhon wurde zum Horger, denn er hatte die alte Sitte geehrt. Alurengs Vater versöhnte sich bald mit den beiden und gab ihm eine Halle und Austattung. Und als Alureng ganz ausgelernt hatte, waren die beiden für viele Tiner die Horger und noch heute ehrt man sie.


    Und nun, meinen Kleinen, geht zu Bett und ehrt die Horger, in deren Halle ihr schlaft und deren Geschichte ihr nun kennt.

    ich benutze als Grundstock für meine Sprache den angehängten Grundwortschatz, der je nach Sprache noch erweitert und verändert wird (Andere Pflanzen und Tiere bspw.). Für manche Sprachen baue ich nur ein Benennungsvokabular, um Orte und Landschaften zu benennen.


    In beiden Listen ist nichts nach Morphemen sortiert, weil ich die Verwandtschaft der Wörter untereinander gerne von Sprache zu Sprache neu erkunde.


    Mein Grundwortschatz (.xls)


    @Nharun : Ich meinte natürlich nicht eine Morphemliste für alle Sprachen. Ich wollte sagen, dass es besser ist, eine solche Liste zu führen, um nicht durcheinander zu kommen. Ich hoffe, dass das nicht zu wirr ausgedrückt war. Ein Wortschatz sollte natürlich alphabetisch geordnet werden.


    So, jetzt sitze ich an einem Rechner und kann mit vernünftiger Tastatur schreiben, also alles nochmal in ausführlicher:


    Wie manch einer hier (vor allem die Chatter unter euch) weiß, bastle ich gerne Sprachen. Mit der Zeit hat sich eine Grundwortschatzliste etabliert, die ich bei allen Sprachen, die ich ernsthaft* bebastle, versuche zu füllen, wobei sich gerade in Flora und Fauna hier Ergänzungen oder Austauschungen aufdrängen. Dieser Grundwortschatz ist erst einmal eine Liste von Wörtern, die es mir ermöglicht bestimmte Themengebiete und einfache Sätze zu befüllen und ist alphabetisch sortiert. Wenn ich diese Liste abarbeite, arbeite ich mich aber nicht von A bis Z durch den Wortschatz durch, sondern arbeite (wie Rio es oben vorgeschlagen hat) mit Morphemen. Ich hatte ursprünglich mal überlegt, meine Grundwortschatztabelle entsprechend zu ordnen, aber beim Sprachenbasteln kann man so viele schöne Verknüpfungen und Umwege einbauen, die bei mir eine Vorstellung von der Kultur erzeugt, die sie spricht, dass ich mich nicht immer auf die gleichen Zusammenhänge festlegen wollte.


    Meine Aussage von heute Morgen ist also eher so zu verstehen: Diese Liste enthält Wörter, die ich als Grundwortschatz meiner Sprachen als erstes bastle, aber welche Worte sich aus welchen Morphemen basteln lassen, nimmt diese Liste einem nicht ab, weil das nicht ihr Zweck ist. Sie ist er Ausgangspunkt, aus dem eine Morphemliste entsteht, die dann als Basis für die Wortschatzerweiterung dienen kann.


    Zur Wortschatzerweiterung: Wenn man sich Wortbildungselemente zurechtlegt, kann man mit ihnen einen kleinen Wortschatz unglaublich schnell erweitern, also sollte man seine Wortbildungselemente möglichst früh in der Sprachbastelei festlegen.


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    P.S. Wer mehr Wörter sucht, um sein Vokabular zu füllen, darf gerne auf mein thematisches Wörterbuch zurückgreifen: Thematisches Wörterbuch (.xls)




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    *Als "ernsthaft" bezeichne ich alle Sprachbasteleien für Sprachen, die mehr als nur ein "Benennungsvokabular" für Orte, Landschaften und ggf. Personen bekommen.