Beiträge von Giélu Wetaras

    Zum Komponieren verwende ich schon seit vielen Jahren die kostenlose Software MuseScore. Man komponiert dort aber nicht mit einer Klaviatur, sondern unmittelbar auf dem Notenblatt.
    Insofern sollte schon ein gewisses Grundverständnis vorhanden sein, was Notation angeht. Ansonsten ist es aber quasi selbsterklärend.
    Zum Abspielen ist das aber eher nicht geeignet. Es gibt zwar eine breite Auswahl an Instrumenten zur Wiedergabe, aber das dient sicher eher der Überprüfung, ob man mit der Komposition zufrieden ist.
    Also man sollte jetzt nicht erwarten, dass es wie ein Sinfonieorchester klingt ;D


    Link zur Software: https://musescore.org/de



    LG Olli

    Eine Schrift die ich neulich gemacht hab. Integration in die Welt folgt :)

    Also ich muss sagen, dass mir das Schriftbild außerordentlich gut gefällt. Sind deine Weltenbewohner eher ruhige Zeitgenossen? Denn das ist ja keine Schrift, die man mal eben so fix dahin schreibt, da ja jeder Buchstabe aus relativ vielen Strichen usw. besteht.

    @Veria und @Giélu Wetaras, gilt das wirklich ausnahmslos für alle Tiere? Parasiten, Schädlinge? Was passiert, wenn ein Tier aus Versehen getötet wird? Etwa wenn ein Radfahrer über einen Käfer rollt oder ein Reh vor ein Fahrzeug spring? Wie gingen Gärtner mit der den Heerscharen von Schnecken um, die sich auf Gemüsebeete stürzten, wenn es solche in euren Welten gibt?

    Daran habe ich schon gedacht. Es folgt in einem späteren Artikel der Oldanischen Verfassung daher die Konkretisierung, dass die genaue Ausgestaltung gesetzlich geregelt ist. Es bestehen also Ausnahmen für die Schädlingsbekämpfung bis zu einem gewissen Grade. Alles andere ist, da nicht vorsätzlich, auch nicht strafbar. Jedoch gilt eine Sorgfaltspflicht. Würde z.B. ein Ameisenhaufen durch unsachgemäße Forstarbeiten beschädigt, so wäre auch dies strafbar.

    In der Oldanischen Verfassung heißt es in Abschnitt 9 - Umwelt- und Naturschutz:



    "5. Kein Tier darf gequält oder ohne den Grund der Nahrungszubereitung getötet werden. Die Tötung muss in möglichst kurzer Zeit ohne die Zufügung unnötiger Schmerzen durchgeführt werden. Jedem von Menschen gehaltenen Tier sind Lebensumstände zu gewährleisten, die seinen natürlichen Lebensumständen nahekommen.


    6. Die Durchführung von Tierversuchen jedweder Art ist nicht gestattet.


    7. Die Rechte von Pflanzen, Tieren und Lebensräumen können durch gesetzliche Vertreter eingeklagt werden."

    Zunächst Danke für das Lob, ich reiche es an meinen Freund weiter.


    Wie geläufig sind denn sechseckige Ausstecher (hier, nicht in Oldanien)? Und was ist da links im Vordergrund zu sehen?


    Also man bekommt sechseckige Ausstecker verschiedener Größen im Internet.
    Ich persönlich besitze aber auch keine und habe deshalb eine Schablone aus Papier hergestellt, mit deren Hilfe ich jedes einzelne Sechseck mit einem Messer aus dem Teig schnitt. In Oldanien ist diese Form etwas völlig Normales, da die Zahl Sechs eine große Rolle spielt, in der Architektur, der Zählweise, Maßeinheiten etc.


    Das im Vordergrund sind die getrockneten Scheiben irgendeiner Pflanze, die ich aus einem Dekogeschäft habe. Es sah exotisch aus, deshalb hat mein Freund das dazu arrangiert, als er das Foto machte.


    LG Olli

    Nein, Brät ist anders, das ist so fein gehäckselte Fleischmasse, dass das Ergebnis richtig glatt aussieht. Das scheint außerhalb von Schwaben echt nicht bekannt zu sein. Hier ein Bild und hier eine Diskussion des Dilemmas unter Exil-Schwaben. Und nein, das ist auch nicht dasselbe wie pink slime. ;)

    Also unter Thüringern mit der Thüringer Rostbratwurst weiß man auch, was Brät ist :)


    Zu meinem Rezept. Ich habe zwar schon einige oldanische Rezepte entwickelt, aber erst eines auch praktisch umgesetzt, weshalb ich erst einmal dieses poste.
    Es handelt sich dabei um ein Gebäck.


    Polyschtavaser Mustörtchen


    Zutaten für vier Stück


    200g Reismehl
    100g Butter
    50g Zucker
    1 Prise Salz
    1 Prise Zimt
    Pflaumenmus oder anderes dunkles Fruchtmus
    Puderzucker
    Vanillesoße


    Mehl, Butter, Zucker, Salz und Zimt werden zu einem Mürbeteig verknetet und für eine Stunde kühlgestellt. Dann wird der Teig etwa fünf Millimeter dick ausgerollt und es werden Sechsecke von etwa sieben Zentimenter Durchmesser ausgestochen. Je Törtchen braucht man vier Formen zum Stapeln. Die Formen werden etwa 15 Minuten bei 180°C (Ober- und Unterhitze) gebacken.
    Nach dem Backen werden je Törtchen drei Sechsecke mit Pflaumenmus bestrichen, das oberste (vierte) Sechseck erhält kein Pflaumenmus, sondern wird nur auf den Mus des darunterliegenden Sechsecks gelegt.
    Serviert werden sie meist am Tag nach dem Backen, da sie dann weicher sind. Oder man tränkt sie vor dem Stapeln und Bestreichen mit etwas Milch.
    Vor dem Servieren wird ein Mustörtchen mit Puderzucker bestreut.
    Es wird Vanillesoße dazu gereicht. Wird es mit Mus von Waldfrüchten zubereitet, so werden oft frische Früchte dazu serviert.


    Die oldanische Bestattungskultur basiert im Wesentlichen auf Traditionen, die seit vielen Jahrhunderten gepflegt werden. In allen Regionen des Landes sind drei Bestandteile dabei immer vorhanden: 1. die Erbauung des eigenen Totenhäuschens zu Lebzeiten, 2. die zeremonielle Verbrennung des Leichnams unter Anwesenheit der Angehörigen mit anschließender Überführung der Asche in das Totenhäuschen durch die am nächsten stehende Person und 3. eine ausgelassene Totenfeier im Nachgang.



    Die Erbauung des Totenhäuschens erfolgt nach oldanischer Tradition durch die darin zu bestattende Person selbst, wenn sie noch lebt. Sie ist dadurch oft schon viele Jahre vorher fertig. Normalerweise besteht sie aus Lesesteinen, die aus der Heimat stammen oder oftmals auch von weiter weg. Besonders Personen, die viel reisen, sammeln im Laufe ihres Lebens überall Steine, die im Totenhäuschen mit der eigenen Heimat vereint werden. Das Totenhäuschen hat eine flache Kegelform und wird mit wenig Mörtel gemauert, damit die Steine besser zur Geltung kommen. Nicht selten werden die Steine vorher poliert.



    Die zeremonielle Verbrennung Nuramian findet heutzutage entweder in eigens dafür geschaffenen Institutionen statt oder bei den verbliebenen Mitgliedern des Friedensordens in den noch vorhandenen Friedenshäusern. An beiden Orten sehen die Kremationssäle fast identisch aus, da diese Tradition vom Friedensorden im Laufe der Zeit in allgemeine Praxis überging. Die Räume sind meist aus hellem Naturstein, haben einen hexagonalen Grundriss mit einer ebenfalls hexagonalen Platte in der Mitte. Früher wurde auf der Platte ein Scheiterhaufen errichtet, auf dem der Leichnam abgelegt wurde. Heute befindet sich in der gesamten Ablageposition eine Vertiefung mit einer Feuereinrichtung. Vor der Verbrennung spricht der Bestatter ein paar Sätze. Zum Schutz der Anwesenden ist die Platte mit feuerfestem Glas umgeben. Der Rauch zieht nach oben durch ein Loch in der Decke ab. In allen Bestattungseinrichtungen wird für das Zusammenkehren der Asche ein spezieller, in der Regel sehr kunstvoll gearbeiteter Besen verwendet. Die Asche kommt dann ein schlichtes, offenes Tongefäß und wird zum Friedhof gebracht.


    Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Zeitspanne von drei vollen Tagen zwischen Eintritt des Todes und Einäscherung.



    Die Überführung der Asche erfolgt im Kreis der Familie, wobei jeder angehalten ist, einen seiner wichtigsten Momente mit dem Verstorbenen mitzuteilen. Die nächststehende Person, in der Regel der Partner oder das älteste Kind, im Falle jung Verstorbener die Eltern, stellt das Tongefäß in das Totenhäuschen und mauert den „Eingang“ mit dem „Türstein“ zu. Es folgen die Worte: "Nun kehre zurück in Kirmons Schoß."



    Das folgende Totenfest ist ein ausgelassener Leichenschmaus, der immer mit fröhlicher Musik gefeiert wird. Die ehemalige Haustür des Verstorbenen wird mit allem geschmückt, was grün ist, um das Leben zu feiern.


    Aberglaube spielt in der oldanischen Gesellschaft zwar kaum eine Rolle, aber Geburtstage von Verstorbenen werden danach nicht mehr begangen, sondern nur noch der Todestag.

    Erst einmal möchte ich sagen, dass ich deine Recherchegründlichkeit hinsichtlich der vielen Technologien bemerkenswert finde.


    Ich denke man unterschätzt oft die Innovationskraft simpel erscheinender Entdeckungen. Bei Penicillin wird man in 1000 Jahren (falls es dann noch Menschen gibt)
    sagen: Ja, da hat halt einer Medizin aus Schimmel gemacht.
    Insbesondere, wenn solche Entdeckungen irrelevant geworden sind, obwohl sie für weitere Entwicklungen oft ein wichtiger Baustein waren, erhalten sie nicht mehr die
    Wertschätzung, die sie eigentlich verdienen. So ist es gut möglich, dass sämtliche pathogenen Bakterien, die die Menschheit geißeln, in 1000 Jahren resistent gegen Penicillin sind, was diese Entdeckung scheinbar nutzlos macht.
    Ebenso ist es heute mit Archimedischen Schrauben, die außer z.B. in Klärwerken heute fast vollständig durch moderne Pumpen, die nach anderen Prinzipien funktionieren, verdrängt wurden; oder mit domestizierten Eseln.


    Es ist für mich z.B. heute noch sehr erstaunlich, wie die Holländer mit hunderten von Windmühlen, tausende Quadratkilometer dem Meer abrangen und trockenlegten, um es nutzbar zu machen.


    Hinzu kommt, dass wir von der Vergangenheit oft ein sehr rückständiges Weltbild haben, allein schon wenn es um das "Finstere Mittelalter" geht, in dem man nicht über Sex reden durfte, weil man sonst in die Hölle kam und die Erde noch eine Scheibe war. Dabei hat nicht Kolumbus die Welt zur Kugel gemacht, sondern es gab schon seit der Antike Berechnungen des Erdumfanges, sodass im Mittelalter die kugelförmige Erde längst gängige Lehrmeinung war. Und der Humor des Mittelalters ist durchaus als derb zu bezeichnen, möglicherweise würden sich die meisten Menschen heute sogar mehr schämen, wenn sie mit der Offenheit redeten, die im Mittelalter verbreitet war.
    Oder die oftgehörte Behauptung, man habe sich damals kaum gewaschen, deshalb konnte auch die Pest entstehen, wird allein schon dadurch widerlegt, dass
    man weiß, dass im Mittelalter Seife hergestellt wurde.

    Ich bin zwar kein Historiker aber Geograph. Und aus dieser Sicht weiß ich, dass die wichtigsten aller Grundlagen zur Entwicklung von Städten nach heutiger Auffassung eine Überproduktion an Nahrungsmitteln über den Eigenbedarf durch Landwirtschaft ist. Es kommt nicht von ungefähr, dass die ältesten Städte im Bereich des sogenannten Fruchtbaren Halbmondes (also der Bogen von der östlichen Mittelmeerküste nach Mesopotamien) entstanden, da von hier die landwirtschaftliche Revolution ausging. Die Überproduktion an Nahrungsmitteln machte eine Arbeitsteilung möglich, aus der sich das Handwerk entwickeln konnte. Dies führte zu technischen Innovationen, weil sich Menschen nicht mehr mit Jagen und Sammeln beschäftigen mussten, sondern sich auf eine spezielle Sache konzentrieren konnten. Eine Stadt brauchte daher in der Umgebung eine Landwirtschaft, die die Stadt mit ausreichender Nahrung versorgt. Handwerker selbst brauchten prinzipiell daher kein Land außer dem Stückchen, auf dem ihr Haus stand. Da ein Schmied von einem anderen lernen konnte, konnten sie direkt nebeneinander leben. Mit der Zeit wuchs die Diversität an Handwerken und damit entstand auch so etwas wie ein Handel, der zunächst sehr lokal war. Gab es in einer anderen Stadt Dinge, die in einer Stadt begehrt waren und hatte man etwas Adäquates zum Tauschen, so konnte Handel mit der anderen Stadt getrieben werden. So entstanden Handelswege. Am Anfang vermutlich nicht mehr als größere dörfliche Siedlungen, zogen Städte immer mehr Menschen an und so brauchte es bald besondere Regeln um das Gemeinwesen zu organisieren. Mit steigendem Wohlstand wurden Städte bei fremden Herrschern oder Räubern aus dem Umland ein Magnet für Feinde des städtischen Friedens und so begannen Städte Mauern um sich herum zu bauen, die ihren Bürgern besonderen Schutz gewährte.


    Die Größe der Einwohnerzahl hing immer von den Versorgungsmöglichkeiten einer Stadt ab. Es erscheint uns zwar heute fast unglaublich, dass Rom schon vor 2000 Jahren 1 Mio. Einwohner hatte. Dazu muss aber folgendes bedacht werden:
    1. die Bedürfnisse waren um Größenordnungen primitiver als heute, was Konsum angeht
    2. lebte ein großer Teil der Menschen unter unwürdigen Bedingungen in Mietskasernen
    3. war Rom als Nabel der Welt in ein umfassendes Netz von Handelswegen eingebunden. Was aus dem Umland nicht zur Versorgung genügte, konnte also
    durch Fernhandel kompensiert werden.
    4. darf nicht vergessen werden, dass die Lebensbedingungen das Gemeinwesen in schweren Zeiten instabil werden ließ.
    Seuchen und Hungersnöte kosteten nicht selten tausenden Menschen das Leben


    Rom und Alexandria besaßen zur Entstehung früher Metropolen exzellente Ausgangsbedingungen. Alexandria Hafenstadt, Königssitz, im äußerst fruchtbaren Nildelta; Rom mit dem Hafen Ostia, Hauptstadt der Römischen Republik, später des Imperiums, mitten in Italien mit der fruchtbaren Poebene und idealer Ausgangspunkt für den Mittelmeerhandel.


    Die Bedürfnisse heutiger Metropolen können nur durch die Errungenschaften der industriellen Revolution befriedigt werden. Industrielle Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, chemische Industrie, industrielle Konsumgüterindustrie, Schwerindustrie, Energieversorgung und ein komplexes, motorisiertes Transportwesen waren notwendig, damit Städte mit der Rasanz wachsen konnten wie im Europa des 19. und frühen 20. Jahrhunderts oder Asien/Afrika/Lateinamerika heute.
    Ganz wesentlich ist hier aber auch die Medizin, wodurch die Bevölkerung ab dem 19. Jahrhundert nicht nur in den Städten, sondern auch insgesamt extrem wuchs.
    Die industrielle Revolution führten so gesehen nur dazu, dass Menschen den ländlichen Raum verließen.
    Als Schlüsseltechnologien werden hier die Dampfmaschine und die nutzbare Elektrizität gesehen.


    In meinem Heimatdorf kann man diese Entwicklung gut nachvollziehen. Seit dem Mittelalter dümpelte die EWZ bei etwa 350 rum, ging durch den Dreißigjährigen Krieg runter und danach wieder auf das alte Niveau. Im 18. Jahrhundert stieg sie leicht an, im 19. Jahrundert verdoppelte sie sich auf knapp 800 am Ende des Jahrhunderts. In der Kirchenchronik ist zu lesen, dass die EInführung von Impfungen die Sterblichkeit massiv verringerte. Der Anteil an Kindern war mit rund 25% sehr hoch. Fast jeder Einwohner war zu dieser Zeit Bauer und/oder Leineweber, nur wenige waren spezielle Handwerker, vor allem Stellmacher, Bäcker etc. Durch die Industrialisierung der Landwirtschaft wuchs auch die Nachfrage nach Mineraldünger, sodass geologische Erkundungen stattfanden und man unter unserem Ort auf ergiebige Kalilagerstätten stieß. Der Bergbau begann 1904, es wurde eine Fabrik zur Verarbeitung gebaut. Mitte des 20. Jahrhunderts lag die Einwohnerzahl dann schon bei 2000. Der Energiebedarf der Fabrik war so groß, dass sie ein eigenes Kraftwerk erhielt. 1971 erreichte der Ort mit knapp 3200 Einwohnern seinen historischen Höchststand und hielt sich bis zur Wende auf dem Niveau von etwa 3000. Seit der Wende ist sie um gut 800 Einwohner zurückgegangen.


    So viel erst einmal dazu. Ich hoffe, das hat zum Verständnis etwas beigetragen.

    So, ich habe jetzt einmal eine Liste erstellt, die alles oben erklärt noch einmal darstellt.
    Manche Konsonanten erhärten sich durch ein Diakritikum oder erhalten einen nachgestellten Konsonanten.
    Die unterste Reihe bilden die alleinstehenden Vokale beginnend mit dem u/w, das kein Diakritikum benötigt.
    Konsonanten, auf die ein u folgt benötigen jedoch das unten ganz rechts stehende Diakritikum.
    Ansonsten werden alle Diakritika für die Konsonanten so verwendet wie für die Vokalträger.
    Das Ch oben ist das Ch aus Ich, das in der dritten Reihe stehende ich das aus Ach.


    Ja, also in meinem Umfeld meinen alle, es sehe nach arabisch oder hebräisch aus :D
    Aber für Menschen, die Tengwar etwas mehr kennen als von der Ringinschrift, sieht es natürlich eher nach Tengwar aus.
    Ich erstelle gerade eine schöne ordentliche Liste mit den entsprechenden Phonemen. Die kann ich ja dann noch hochladen.
    Übrigens: wenn die Schrift in aufrechter "technischer" Weise geschrieben ist, geht auch die Ähnlichkeit mit Tengwar völlig verloren.
    Die Zeichen über den Buchstaben sind in der Tat Diaktritika für Vokale oder Verstärkungszeichen für die Konsonanten selbst.
    Da die Buchstaben sehr ähnlich aussehen, gibt es nur wenige und so wird durch ein Verstärkungszeichen beispielsweise aus einem B ein P,
    aus einem L ein R, aus einem D ein T, aus einem S ein Sch und so weiter.
    Dadurch sind nur wenige Buchstaben insgesamt notwendig.
    Es gibt auch einen Buchstaben für freistehende oder vorangestellt Vokale, da die Vokalzeichen immer den Vokal nach dem Konsonanten bestimmen.

    Das Thema Schriftzeichen hat mich bei meinen Projekten schon lange beschäftigt. Dabei sind im Laufe derzeit bestimmt ein halbes Dutzend Schriften entstanden, mit denen ich jedoch meist nur mäßig zufrieden war. Entweder waren die Zeichen zu komplex für zu wenig Information, hatten ein sperriges Schriftbild oder waren für Abkürzungen ungeeignet.
    Ich habe deshalb neulich beschlossen, die bisherige Schrift, wie sie in Oldanien verwendet wird, zu verwerfen und eine neue, elegantere Schrift zu entwickeln. Der Fluss der arabischen Schrift und die geschwungene Eleganz des Tengwar, sowie deren alphasyllabischer Charakter haben mich dabei inspiriert. Die Schrift sollte auch Aspekte der oldanischen Kultur zum Ausdruck bringen, z.B. die frühe Schriftübertragung durch Pyrographien in Holz und die Abstammung von einem Inselvolk. Die Buchstaben können deswegen mit wenigen Strichen geschrieben werden und enthalt fast alle ein Wellenmuster.
    Die gezeigte Schriftprobe ist von ihrer Verwendung her zwar einer Handschrift ähnlich, wird aber in literarischen Werken so verwendet (vgl. Times New Roman), bei für Fachartikel, Zeitungen und Informationen wird eine aufrechte, technischere Version verwendet.
    Bei der Schriftprobe handel es sich um die erste Strophe von "Die Gedanken sind frei" in deutscher Transkription.


    Auf Kirmon gehören viele Länder dem Gemeinschaftswirtschaftsraum an. Alle Währungen dieser Länder sind untereinander gleichwertig, müssen aber dennoch umgetauscht werden. Alle Währungen und auch andere Maßeinheiten basieren ausgehend von Oldanien als zentrale Wirtschaftsmacht auf dem Senärsystem. Die Währung existiert mittlerweile vor allem virtuell. Bezahlt wird mit der Personenkarte, auf der sämtliche wichtigen personenbezogenen Inhalte gespeichert sind (Geld, Versicherungen, Daten). Nur kleinere Waren des täglichen Bedarfs können mit Bargeld bezahlt werden. Dieses besteht seit einigen Jahrzehnten schon nur noch aus Münzen. Die Währung ist dreigeteilt. In Oldanien zum Beispiel ist es ein Kalinz zu sechs Kalsadel zu sechsunddreißig Kandolinen. Dem entsprechend gibt es auch drei unterschiedliche Münzen, die aber für höhere Beträge ungeeignet sind. Das war auch so vorgesehen, um die Menschen vom Bargeld zu entwöhnen und die psychologische Macht der verdinglichten Währung zu brechen.
    Geld ist somit kein Machtmittel mehr, sondern nur noch Mittel zum Zweck. Teure Dinge sind nur noch abbuchbar und auch dann unterliegen bestimmte Güter einer Rationierung, sodass sie beantragt werden müssen. Für ein Auto muss zum Beispiel nachgewiesen werden, dass man überhaupt eines braucht. Da der ÖPNV in Oldanien sehr gut ausgebaut ist, ist der Motorisierungsgrad der Bevölkerung entsprechend niedrig.


    Preise sind i.d.R. an die produktinhärente Arbeitszeit gebunden. Seit einer Währungsreform gibt es weder Inflation noch Deflation. Das System hier zu erläutern sprengt aber sicher den Rahmen.

    An Oldanien und dem Planeten Kirmon, auf dem es liegt, bastle ich nun schon seit November 1999. Es wird also diesjahr 20 Jahre alt.
    Es hat seitdem so einige größere und kleinere Veränderungen mitgemacht, Angefangen bei der Vergrößerung des anfangs etwas zu klein für
    ausreichende Gravitation geratenen Planeten bis hin zur Revidierung der Geschichtsschreibung, der Wirtschaft, der Namen, der Geograhie
    und vor allem dem nun dritten Anlauf einer Sprachentwicklung Oldaniens. Form und wichtigste Städte sowie Basisdaten des Landes haben sich
    aber im Wesentlichen seit dem Anfang nicht geändert.
    Durch den Thread ist mir dieses Basteljubiläum erst jetzt aufgefallen, vielleicht sollte ich das irgendwie feierlich begehen :puschel:

    Wo kommen die 180 her? Also, woher kommt da der Multiplikator 10?

    Die 180 ist ja auch ein vielfaches von 6, nämlich das 30fache und die 30 wiederum ist das 6fache von 5. Jetzt könnte man fragen, warum von 5 und nicht etwa ein Vielfaches von 6. Also 216 sekunden zum Beispiel. Das hat den einfachen Grund der besseren Teilbarkeit. 180 wäre senär übrigens eine noch rundere zahl, nämlich eine 500.

    Oh, schade, dass ich den Thread erst jetzt sehe.
    In meiner Welt ist das vorherrschende Zahlensystem das Senärsystem. Die Zahl sechs hat eine kulturell hohe Bedeutung auf Kirmon und schlägt sich in Sprache, Architektur, Rechen- und Messwesen nieder. Hexagone sind ein häufiges architektonisches und stadtplanerisches Element. Ein Tag hat 18 Stunden zu je 18 Minuten zu je 180 Sekunden. Ein Jahr hat 18 Monate zu je 3 mal 6 Tagen plus eine weitere Woche mit rund 6 Tagen.
    Die oldanische Währung sind 1 Kalinz zu je 6 Kalsadel zu je 6 Kandolin.


    Durch Übung kann ich mittlerweile sehr gut zur Basis 6 rechnen. Geht auch mit den Händen sehr gut. Da kann man bis 35 rechnen.

    Ich bin zurzeit auch mal wieder dabei meine Sprache komplett zu überarbeiten. Sie klingt mir zu deutsch, und bisher war es ja auch eher ein Provisorium. Ich persönlich finde den von Jundurg beschriebenen Ansatz genial, von einem Wort auf das andere zu schließen, auch wenn der Gedanke sicher nicht neu ist, aber so konsequent habe ich das bisher noch nicht gemacht. Was ich immer versucht habe zu beachten ist z.B. die Tatsache, dass ein seefahrendes Volk viele Wörter für Wasser, Meer, Küste und Schiffe hat, die dann auch unterschiedlich klingen können. Weiter ging das jedoch nicht. Es ist sehr schwer, die Sprache nicht konstruiert klingen zu lassen. Der Tolkien'sche Ansatz ist da sicher ein bisschen zu viel des Guten, aber er führt eben zu einem brillanten Ergebnis. Man muss keine Geschichten drumherum basteln, aber man kann sich versuchen vorzustellen, wie die einfache Kultur am Anfang sich ausgedrückt hätte, wie sich das weiterentwickelt, verfeinert und aufgespalten hat. Bei den Vokabeln selbst habe ich mir vorgenommen, zunächst lautmalerisch heranzuehen. Was eine Form hat und man anfassen kann, will ich mit Lauten versuchen nachzuzeichnen. Abstrakte Dinge lösen in der Regel Gefühle aus, also versuche ich die Gefühle mit Lauten nachzuzeichnen. Runde, schöne Gegenstände und angenehme Gefühle, werden bei mir vermutlich arm an harten Konsonanten sein. Das ist ja im Deutschen teilweise ähnlich, wie am Beispiel warm und kalt (wwwaaarrrmmmm und KKKalTTT) ersichtlich ist. So viel dazu.

    Also in dem bisher von mir ausgearbeiteten Land Oldanien gibt es kein festgelegtes Strafrecht für irgendwas.
    Es gibt lediglich einen Katalog mit Empfehlungen, Entscheidungshilfen und welche Aspekte wie gewichtet werden sollten.
    Ansonsten sind Strafrechtsverfahren immer indivduell und die Bestrafung ist mehr vom Zeitgeist als von politischen Festlegungen abhängig.
    Die einzigen Grenzen, die gesetzt werden, sind internationale Konventionen, die z.B. Folter, Todesstrafe, Isolation, schwere Zwangsarbeit usw. verbieten.